Herausgegeben von
Michael Thierhoff
Renate Müller
Bearbeitet von
Prof. Dr. Dr. Jörg Baetge • Matthias Beck, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater • Alastair Beveridge • Anton Chircorovici • Dr. Anja Dachner, Rechtsanwältin, Fachanwältin für Arbeitsrecht • André Dobiey, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht • Michael Dorn • Christian Feldmann • Dr. Michael C. Frege, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht • Daniel F. Fritz, Rechtsanwalt • Dr. Burkard Göpfert, LL.M., Rechtsanwalt, Fachanwalt für Arbeitsrecht • Dr. André Hater • Sebastian Jäger • Deborah King • Dipl.-Kfm. Guido Koch, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater • Dr. Marcus Krumbholz, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater • Nils Kuhlwein von Rathenow • Markus Lötschert, Rechtsanwalt • Renate Müller, Rechtsanwältin, Lizentiatin der Wirtschaftswissenschaften • Prof. Dr. Matthias Nicht • Alberto Núñez-Lagos Burguera, Rechtsanwalt • Thomas Oberle, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht • Dr. Klaus Olbing, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht • Catherine Ottaway, Avocat • Prof. Dr. Christoph G. Paulus, LL.M. • Dr. Ruth Rigol, Rechtsanwältin, Fachanwältin für Insolvenz- und Arbeitsrecht • Eva Ringelspacher • Axel Roth, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht • Dr. Charlotte Schildt, Rechtsanwältin • Dr. Matthias Schmidt • Thomas Schmidt, Staatsanwalt • Dipl.-Kfm. Andreas Schneider • Dr. Axel Schulte • Dipl.-Kfm. Rüdiger Stannek • Michael Thierhoff, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater • Anja Tischer, Wirtschaftsprüferin, Steuerberaterin, M. sc. • Timo Tschammler, MSc FRICS CRE • Dr. Sven-Holger Undritz, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Insolvenzrecht • Andreas Ziegenhagen, Rechtsanwalt, Wirtschaftsprüfer, Steuerberater
3., neu bearbeitete Auflage
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Die Unsicherheit wird bleiben. Das kann man heute mit absoluter Sicherheit sagen. Im September 2011, vor exakt zehn Jahren, ist die 1. Auflage dieses Handbuchs erschienen. Seitdem sind ereignisreiche Jahre vergangen. Die statistisch erfassten Unternehmensinsolvenzen sind in diesen zehn Jahren stetig und deutlich zurückgegangen. In den letzten anderthalb Jahren haben Bund, Länder und Kommunen in beispielloser Art und Weise Unternehmern und Unternehmen mit oft großzügig bemessenen Zuschüssen und Krediten durch die Coronavirus-Pandemie geholfen – ohne eine auch nur erkennbare Spur von Rücksicht auf die öffentlichen Haushalte. Im Ergebnis bleibt es bei dem Trend sinkender Unternehmensinsolvenzen, trotz einer der größten Wirtschaftskrisen. Die immer wieder vorhergesagte Insolvenzwelle, teils war von einem Tsunami die Rede, ist bis heute ausgeblieben. Zaghaft rühren sich erste Stimmen, diese werde es gar nicht geben. Selbst die Krisen in den Bereichen Einzelhandel, Automobil, Gesundheitswesen und Energie vermögen bis dato nicht diesen Trend zu brechen. In Anbetracht der nicht prognostizierbaren weiteren Entwicklung der Pandemie, der Willigkeit und Fähigkeit der öffentlichen Hand die Folgewirkungen auszugleichen, und der durch die Trends zu Digitalisierung und Energiewende stattfindenden Umwälzungen, bleibt die weitere Entwicklung ungewiss.
Parallel dazu hat der Gesetzgeber mit kleinen und großen Reformen dazu beigetragen, der formalen Insolvenz den Schrecken und eine damit verbundene Stigmatisierung teilweise zu nehmen. Auf Betreiben der EU, aber mehr noch durch den aufmerksamen Blick über die Grenzen hinweg, und durch eine umfassende Evaluierung des eigenen Rechts, hat der deutsche Gesetzgeber die Möglichkeiten zur Unternehmenssanierung deutlich ausgebaut und gestärkt. So wurden beispielsweise ein vorinsolvenzliches Restrukturierungsverfahren, eine gestärkte und verbesserte Eigenverwaltung, eine verkürzte Restschuldbefreiung, gesetzliche Regelungen zum Sanierungsgewinn und das Konzerninsolvenzrecht eingeführt. Die Zeit nach der Pandemie wird den Härtetest bringen und diese neuen Rahmenbedingungen auf die Bewährungsprobe stellen. Erfahrene und pragmatische Berater werden herausgefordert, die anstehenden Probleme zu moderieren und mit den gegebenen erweiterten Möglichkeiten kreativ zu lösen. Dabei sollten die neu gewonnenen Handlungsoptionen die Chance bieten, die Quote erfolgreicher Unternehmenssanierungen weiter zu steigern. Dieses Handbuch möchte dabei unterstützen, indem es die einzelnen neuralgischen Punkte umfassend und in praxisnaher Weise präsentiert.
Das nun schon in 3. Auflage erscheinende Werk sammelt die Expertise von insgesamt 36 Autoren. Es sind ausgewiesene Sanierungsexperten aus Praxis und Wissenschaft, die in umfassender Form die wirtschaftlichen und rechtlichen Erfordernisse sowie die Handlungsoptionen für eine Unternehmenssanierung aufzeigen. Das Handbuch gibt den aktuellen Stand der Rechtslage und Rechtsprechung bei Drucklegung wieder. Der prominentesten Ergänzung des deutschen Rechts, dem Gesetz über den Stabilisierungs- und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (StaRUG), wird in dieser Auflage ein eigenes Kapitel gewidmet. Der Paradigmenwechsel in der Automobilindustrie wird in einer neuen Fallstudie zur Sanierung eines Zulieferers adressiert. Den Blick über die Grenze bringt das Buch mit grundsätzlichen Überlegungen zu grenzüberschreitenden Sanierungen und – neu – mit Einführungen in das Insolvenz- und Sanierungsrecht in Frankreich und Spanien. Und schließlich wird sich ein eigener neuer Abschnitt dem grundlegend überarbeiteten Eigenverwaltungsverfahren widmen.
Erhalten bleibt die Kernzielsetzung des Werkes, die erfolgskritischen Faktoren einer Sanierung für das schnelle Erkennen von Krisenlagen, zum erfolgreichen Managen in der Krise und zur effizienten Umsetzung von nachhaltigen Sanierungskonzepten Anregungen und Lösungen zu bieten. Hierfür geht das Handbuch auf Fragen zur Organisation des Sanierungsprozesses, das Interimsmanagement und auf die Informationspolitik in der Krise und Sanierung ein. Optionen für die strategische und operative Sanierung werden erläutert, genauso wie die zur finanziellen und bilanziellen Restrukturierung. Auch die rechtlichen Grenzen und Gestaltungsmöglichkeiten sowie die Haftungsrisiken der Beteiligten werden praxisnah erläutert. Wo immer sinnvoll, unterstützen Schaubilder und Grafiken sowie Checklisten das Verständnis und die praktische Arbeit.
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