Niklaus Meienberg - Es ist kalt in Brandenburg

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Maurice Bavaud, geboren 1916 in Neuenburg, technischer Zeichner und Theologiestudent, kam aus bescheidenen Verhältnissen. Der Vater war Pöstler, die Mutter führte einen Gemüseladen. Katholisches Milieu, sechs Kinder, Vertrauen in Kirche und Staat. Als Maurice Missionar werden wollte, war die Familie stolz. Er besuchte die Missionsschule Saint-Ilan in der Bretagne und kam von dort mit dem Plan zurück, Hitler umzubringen. Im Berliner Gefängnis hat ihn zweieinhalb Jahre lang niemand besucht. Der Schweizer Gesandte in Berlin, Frölicher, wollte ihn am liebsten vergessen, er nannte den Attentatsversuch ein verabscheuungswürdiges Verbrechen'. ''Es ist kalt in Brandenburg' schrieb Meienberg nach dem Film. Das ist kein Materialbuch, kein Buch übers Filmen, auch keine Dokumentation eines Attentats, obwohl Meienberg sehr genau dokumentiert. Meienbergs Sprache schafft eine neue Stufe der Beteiligung. Präzise ist sie und klar, zurückhaltend, trocken (nie vernebelnd), schön.' Süddeutsche Zeitung

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Niemand widerspricht, im Gegenteil; breite Zustimmung am Stammtisch.

Auch die Plaketten auf dem Friedhof finden alle ganz normal. Es war ein Raubkrieg, die halbe Welt wurde verwüstet, die jungen Berchtesgadener in die Armee gepresst, Bauchschüsse, abgefrorene Glieder in Russland, Hunger, Verlassenheit und Krepieren. Vor sich den Feind und hinter sich den General, und auf dem Friedhof sind es tapfere Krieger geworden. Das muss vermutlich so sein, sonst wäre der Nachschub nicht in den Krieg gezogen, wenn die Wahrheit auf den Gräbern ständ.

Von Bavaud weiss man, dass er Pazifist gewesen ist.

Ein deutscher Onkel

Die Waffe, mit welcher der Führer erschossen werden sollte, hatte Bavaud noch in der Schweiz erstanden, am 20. Oktober 1938 in Basel,

wo er in dem Waffengeschäft des Büchsenmachers Bürgin, am Steinentor 13, für einen Preis von etwa 30 Franken eine Pistole Marke «Schmeisser», Kaliber 6.35 mm sowie 10 Patronen kaufte.

Den Büchsenmacher Bürgin gibt es immer noch, das Geschäft floriert, danke, und blieb in der Familie, der heute regierende Prinzipal war damals bei seinem Vater als Lehrling angestellt. «Um eine Person mit dieser Pistole reparaturunfähig zu schiessen», sagt Bürgin, «müsste man sich ihr bis auf ca. drei Meter nähern». Bürgin hat Bavaud nicht in Erinnerung, auch sein Vater habe ihm nie etwas von diesem Pistolenkauf erzählt, für den man, bei dem kleinen Kaliber, seinerzeit keinen Waffenschein gebraucht habe.

Bavaud ist auch hier nicht aufgefallen.

Die Pistole sieht sehr enttäuschend aus, hat auf einer Handfläche Platz. Wir haben uns eine Attentats-Pistole anders vorgestellt. Bürgin nennt sie eine Damenpistole. Warum hat Bavaud nicht eine größere gekauft? Geld hatte er genug.

Andrerseits war die Schmeisser 6.35 praktisch, verursachte keine Ausbuchtungen in der Tasche, beim Kauf wurden keine störenden Fragen gestellt, es war eine vielverkaufte, beliebte, halbautomatische Selbstverteidigungswaffe. Bei der weiteren Munitionsbeschaffung in Berlin und München erregte das kleine Kaliber ebenfalls keinen Verdacht. Der Munitionsverkauf an Personen, die das achtzehnte Lebensjahr zurückgelegt hatten, unterlag damals in Deutschland keiner Beschränkung. Alles hing also davon ab, wie nahe der Attentäter an die Person des Führers herankommen konnte. Die Handhabung der Pistole war nicht schwierig, der friedliche Roger Jendly, unser Bavaud-Darsteller, welcher so wenig wie Bavaud etwas von Pistolen verstand, hat es nach einer kurzen Erläuterung kapiert und befriedigende Resultate erzielt im Schiesskeller des Waffenhändlers.

Man sei damals wie heute einfach zur Verfügung gestanden, sagt Bürgin, vor dem Krieg habe der Waffenverkauf zugenommen, und jetzt auch wieder, was vielleicht aus der Terroristenszene abgeleitet werden könne, und wenn es regne, verkaufe man auch mehr Regenschirme, das sei aber vielleicht ein hinkender Vergleich.

Viele Institute, resp. Banken, hätten unterdessen ihr eigenes Schiesstraining eingeführt und müssten sich mit Waffen ausrüsten resp. eindecken, das sei ein Gebot der Stunde, aber nicht nur in Basel, sondern gesamtschweizerisch.

Darauf schiesst Jendly ein paarmal im Schiesskeller, zuckt zuerst, trotz Gehörschutz, ein wenig zusammen, bekommt dann eine ruhige Hand und kontrolliert die Einschläge auf der Zielscheibe, während Hans mit seiner Kamera schiesst, und auf Villis Tonband zuckt die Geräuschanzeigenadel. Die kleine Pistole macht einen völlig unproportionierten, lauten Krach. Es ist noch akkurat dasselbe Modell wie 1938, sagt Bürgin, die hat sich bewährt. Aber ein Attentat mit diesem unscheinbaren Ding –.

In der Attentatsliteratur kommen Bomben, Gewehre, Maschinenpistolen, Gift, grosskalibrige Pistolen vor, aber keine Schmeisser 6.35. Bavaud hat damals null Erfahrung im Umgang mit Waffen gehabt, war noch nicht in der Rekrutenschule gewesen, welche ihn diesbezüglich einiges gelehrt hätte, als Auslandschweizer hatte er Dispens vom Militärdienst bekommen. Er war kein Spezialist. Und er konnte den Waffenhändler nicht fragen: Würden Sie mir bitte sagen, mit welchem Kaliber ich am besten ein Attentat verübe?

***

Im Sommer 1941 habe er eine erstaunliche Feststellung gemacht, berichtet Kurt Gschwend, der damals fünfzehnjährig war, Auslandschweizer, und in Augsburg lebte. Es sei bekanntgegeben worden, dass H. mit seinem Sonderzug in Augsburg erscheinen werde, auf der Durchreise. Die Notabeln der Gegend, Bürgermeister, Gauleiter etc., hätten sich zu diesem Zweck auf dem Bahnsteig eingefunden. Der Bahnhof ringsherum abgesperrt, grosses Polizei- und Militäraufgebot, Posten an der Bahnhofsperre (Eingang). Damals hatten die deutschen Bahnhöfe Eingangs- und Ausgangssperren, wo die Billette kontrolliert wurden. Er habe sich mit einem Kameraden in der Nähe des Bahnhofs herumgetrieben, nur so zum Plausch, und überrascht festgestellt, dass die andere Sperre (Ausgang) völlig unbewacht gewesen sei. Vermutlich hätten die deutschen Sicherheitsbeamten angenommen, dass kein anständiger Deutscher auf den Gedanken komme, durch einen Ausgang in den Bahnhof hineinzugehen, oder es sei sonst eine Panne gewesen. Item, er sei mit dem Freund hineingeschlüpft in den Bahnhof und habe dort zuerst eine leere Zugskomposition gesehen, welche, gewissermassen als Schild, jenes Perron abgeschirmt habe, auf welchem der Sonderzug erwartet worden sei. Weil vermutlich in keinem Reglement vorgeschrieben war, dass dieser Zug verriegelte Türen haben musste, seien sie ohne weiteres dort eingedrungen, und auf der andern Seite wieder hinaus, ohne von irgendwelcher Polizei behelligt zu werden. Musik, Kommandotöne, der Sonderzug fährt im Schritt-Tempo ein, H. am offenen Fenster, er, Gschwend, ca. zwei Meter entfernt, der andere greifbar nahe – da habe er unwillkürlich gedacht, wie günstig der Augenblick gewesen sei für einen spontanen Schuss. Niemand habe ihn beachtet, die Polizeideckung auf dem Perron sei minim gewesen, keiner habe dort mit einem Attentäter gerechnet, weil die Absperrmassnahmen ringsherum so gründlich waren. Kurt Gschwend, der diese Episode 1980 erzählt, macht keinen exaltierten Eindruck, eher einen handwerklich-soliden (er arbeitet heute als Buchhersteller in Bern).

Das war 1941, H. wurde viel besser beschützt als 1938. Damals, vor dem Krieg, und vor den ersten seriösen Attentaten, waren die Chancen nicht schlecht. In Berchtesgaden zum Beispiel, so erzählt der Lokalhistoriker Hellmuth Schöner, habe H. auch nach der Einrichtung des Sperrbezirks noch bis zum Krieg seinen Lieblingsspaziergang gemacht, mit wenigen Begleitern, sozusagen in freier Natur, vom Lindenweg zum Hochlenzer hinauf. Das Terrain sei vor den Spaziergängen nicht durchsucht worden.

Und der Wirt Schwaiger von der Pension Watzmann, ein gestandener Berchtesgadener, erinnert sich, – nein, soweit reicht seine Erinnerung nicht zurück, er war noch zu klein, – erzählt, dass seine Eltern ihm erzählt haben, H. habe ihn, den kleinen Schwaiger, buchstäblich auf den Arm genommen, wie er es oftmals mit Kindern zu tun pflegte, die von den Eltern ihm dargebracht wurden im Berghof oben, wo man noch in den späten dreissiger Jahren in seine Nähe gelangen konnte, gruppenweise, wenn man unauffällig war.

***

Zum Reisen braucht es Geld. Wir haben es vom deutschen Fernsehen, vom deutschschweizerischen Fernsehen und von der Schweizerischen Eidgenossenschaft gekriegt, Abteilung Hürlimann (Kultur). Bavaud hat es der Mutter geklaut.

Kann man sich vorstellen, was es für einen gut erzogenen, katholischen, mittelständischen Burschen bedeutet, der eigenen Mutter sechshundert Franken zu entwenden? Er musste tief sitzende Hemmungen überwinden. Nach allem, was man weiss, hat er ein gutes Verhältnis zur Mutter gehabt, war keineswegs mit ihr verkracht, die Familie lebte in Harmonie, er war der grosse Bruder, ein Vorbild für die jüngeren Geschwister. Immer tadellos, sagen die Geschwister.

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