Eve-Marie Becker - Der Philipperbrief des Paulus

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Im vorliegenden Band sind Eve-Marie Beckers Arbeiten zur Person des Paulus und zu seiner literarischen Tätigkeit zusammengestellt. Besonderes Interesse gilt dabei dem Philipperbrief und seiner Rezeptions- und Wirkungsgeschichte bis zu Ernst Lohmeyer. Die Beiträge stehen im Zusammenhang der Kommentierung des Briefs für die Serie: «Meyers Kritisch-Exegetischer Kommentar (KEK)». Der Kommentar soll die wirkmächtige Auslegung von Ernst Lohmeyer (1928/1930) ersetzen. Vier der insgesamt sechzehn Aufsätze, die im vorliegenden Band zusammengestellt sind, wurden bisher nicht oder nicht auf Deutsch oder Englisch veröffentlicht, die übrigen zwölf Aufsätze sind zwischen 2005 und 2018 erschienen.

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Der eigentliche Individuierungsprozeß beginnt freilich mit der ἀποκάλυψις Ἰησοῦ Χριστοῦ (Gal 109Gal01,1209Gal01,12)Misch, GeorgDilthey, Wilhelm3: Paulus versteht und beschreibt seine Berufung zum Apostel Jesu Christi als ‚Aussonderung‘ nämlich zur Evangelienpredigt unter den Heiden (ἀφορίζω: Gal 1,1509Gal01,15; Röm 106Röm01,106Röm01,1). Es ist eine Berufung ad personam , die in dieser Weise nur ihm zuteil wird. Die notwendige Apologie dieser Evangeliums-Verkündigung (Gal 1,1109Gal01,11) führt Paulus dazu, seinen individuellen Autoritätsanspruch als Apostel Jesu Christi vor dem Hintergrund seiner erfahrenen Individuierung darzulegen und autobiographischAutobiographie, autobiographisch zu gestalten. Individuierung führt also zu orthonymer Autorschaft und Autobiographie.

(2.) Dies gilt auch umgekehrt: Autobiographisches Schreiben führt zu Individuierung . Je mehr Paulus die mit seiner Bekehrung einhergehende Individuierung reflektiert, beschreibt und autobiographischAutobiographie, autobiographisch gestaltet, umso mehr individuiert er sich wiederum vor und gegenüber seinen Gemeinden (z.B. 2 Kor 10,1082 Kor10,1ff.082 Kor10,1ff.) und möglichen judaisierenden Gegnern (z.B. 2 Kor 11,22082 Kor11,22): Im Präskript des Römerbriefes verknüpft Paulus seinen Apostolat und die Aussonderung dazu formal-epistolographisch, d.h. nahezu stereotyp bzw. als Topos apostolischer Existenz.

5. AutobiographieAutobiographie, autobiographisch bei Paulus: Rückblick und Ausblick

5.1. Biographie und Geschichte

Der historische Wert autobiographischer Aussagen für die Rekonstruktion der paulinischen Biographie ist in der Paulus-Forschung zwar grundsätzlich kaum umstritten, bleibt aber meist in der historischen Rekonstruktion der Paulus-Vita verortet. Das geschichtswissenschaftliche Interesse an autobiographischen Texten als historischen Quellen macht aber deutlich, daß diese Perspektive zu eng gewählt ist. Die Erforschung von Geschichte, Biographien und Mentalitäten ist untrennbar miteinander verbunden: Autobiographische Aussagen des Paulus können also über eine aspekthafte Auswertung für die paulinische Biographie hinaus als Basistexte für frühchristliche Ereignis- und Mentalitätsgeschichte herangezogen werden.

5.2. Individuierung und Identitätsbildung

Colin MorrisMorris, Colin beschreibt in einer Untersuchung zur Entdeckung der Individualität im europäischen Hochmittelalter einleitend die Wurzeln der Individualität wie folgt:

„The hard core of this individualism lies in the psychological experience with which we began: the sense of a clear distinction between my being, and that of other people“Morris, Colin1.

Individualität wird durch Abgrenzung entdeckt. Autobiographische Formen sind, wie MorrisMorris, Colin selbst konzediert – wenn auch freilich frühestens erst mit den Confessiones AugustinusConf des AugustusAugustus beginnend – ein entscheidendes Vehikel der SelbstSelbst, self, selfhood-Reflexion und -Artikulation.Morris, Colin2

Für Paulus sind hier seine ständige Reflexion über Israel und das Judentum einerseits und seine heftige Auseinandersetzung mit seinen Gemeinden und seinen ‚Gegnern‘ andererseits heranzuziehen. Seine Personalität und Identität als Apostel formt sich in diesem von ihm als freundlich-feindlich erlebten Koordinatensystem.

Die Wechselwirkungen von AutobiographieAutobiographie, autobiographisch und Individuierung lassen sich also auch bei Paulus deutlich beobachten: Weder die religiösen oder sozialen Faktoren seiner Individuierung noch seine autobiographischen Texte als literarische Leistung lassen sich allein und voneinander unbeeinflußt untersuchen. Erst die wechselseitige Zusammenschau von Individuierung und Autobiographie erschließt Paulus als Apostel und als frühchristliche PersonPerson, persona.

5.3. Literarizität

Auch AutobiographieAutobiographie, autobiographisch und Literarizität stehen in einem direkten Abhängigkeitsverhältnis. Autobiographische Texte sind zum einen als literarische Leistung zu werten: Ein historisch greifbarer Autor schreibt über sich selbst. Zum anderen prägen autobiographische Texte Literatur weiter aus und schaffen dabei auch eigene literarische Topoi, Formen und Gattungen: Es wäre (s.o.) zu prüfen, ob die bei Paulus schwer verständlichen literarischen ‚Ich‘-Aussagen (z.B. Röm 706Röm07; 1 Kor 13071 Kor13) als ‚Autofiktion‘ interpretiert werden könnten, also als ‚Ich‘-Aussagen, die kaum biographisch gestaltet, aber autofiktional, d.h. literarisch stilisiert sind (s. dazu die Tabelle oben).

5.4. Theologie

Der 2 Kor enthält umfassende Selbstaussagen des Paulus zu seinem Selbstverständnis als Apostel und PersonPerson, persona, so z.B. auch zu seiner Krankheit. Die daraus abgeleitete ‚Schwachheitstheologie‘ in Hinsicht auf den Apostolat (2 Kor 11,30082 Kor11,30; 12,9071 Kor12,9) korrespondiert der in 1 Kor 1,18ff.071 Kor01,18ff. formulierten ‚Kreuzestheologie‘. Paulus stellt also sein apostolisches Selbstverständnis in expliziten Bezug zur Christologie (vgl. 2 Kor 4,7ff.082 Kor04,7ff.). Biographie und Theologie bzw. AutobiographieAutobiographie, autobiographisch und apostolisches Selbstverständnis einerseits und Christologie andererseits bilden einen gemeinsamen Deutungshorizont.Person, persona1

5.5. Charakter und Personalität

Paul RicœurRicœur, Paul formuliert in „Oneself as Another“ (1992)Ricœur, Paul1 die gleichermaßen literaturwissenschaftlich wie anthropologisch interessante Überlegung, das Wesen der Personalität werde im Zuge autobiographischen Schreibens gleichsam wie ein ‚Charakter‘ erschaffen:

„A character is the one who performs the action in the narrative. The category of character is therefore a narrative category as well, and its role in the narrative involves the same narrative understanding as the plot itself … characters, we will say, are themselves plots“Ricœur, Paul2.

Nach RicœurRicœur, Paul entsteht der Charakter also als plot im Zuge des autobiographischen Schaffens.

Auch diese Beobachtung benennt m.E. eine genuine Aufgabe der Paulus-Forschung: Die Frage nach dem Charakter- und PersonenPerson, persona-Begriff in der Antike ist höchst komplex.Gill, ChristopherPerson, persona3 Christopher GillGill, Christopher schlägt vor, ‚Charakter‘ zumindest in der Antike als moralisch bewertete und bewertbare Größe zu verstehen: „I have associated the term ‚character‘ with the process of making moral judgements …“Gill, Christopher4. Im Unterschied zum Charakter, der allgemeinen moralischen Normen und Normierungen unterliegtGill, Christopher5, verbindet Gill erst mit ‚Person‘ und ‚Personalität‘ ein individuelles, reales oder authentisches SelbstSelbst, self, selfhood:

„I have connected [the term personality, Verf.in] … with a response to people that is empathetic rather than moral: that is, with the desire to identify oneself with another person, to ‚get inside her skin‘, rather than to appraise her ‚from the outside‘“Gill, Christopher6.

Im Hinblick auf das Verhältnis von ‚AutobiographieAutobiographie, autobiographisch‘ und ‚Personalität‘ bei Paulus könnten mögliche Fragestellungen der Paulus-Forschung daher lauten: Inwieweit ist die paulinische SelbstSelbst, self, selfhood-Bezeichnung als ‚Apostel Jesu Christi‘ ein zunächst fiktives Moment paulinischer Selbst-Wahrnehmung und Selbst-Darstellung, d.h. ein zentraler Aspekt des von Paulus in seinen Briefen selbst geschaffenen und literarisch gestalteten Charakters? Wieweit unterliegt dieser Charakter im Kontext frühchristlicher Identitätsbildung moralischer oder ethischer Beurteilung? In welchem Verhältnis stehen die paulinische Apostolizität als literarischer Charakter und Paulus als möglicher Prototyp individueller christlicher Personalität?

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