Jochen Gartz - Narrenschwämme

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Aktualisierte und ergänzte Neuausgabe mit neuem Cover, neuen Fotos und der Monographie des 2014 entdeckten Deutschen Kahlkopfs Psilocybe germanica.
Jochen Gartz erforschte über mehr als 15 Jahre alle Aspekte der psychoaktiven psilocybinhaltigen Pilze auf wissenschaftlicher Basis. Er entdeckte mehrere Arten, die er zusammen mit anderen Mykologen benannte, so die stark psychoaktiven Psilocybe azurescens (USA) und Psilocybe natalensis (Südafrika).
Dieses interdisziplinäre Standardwerk über psychoaktive Pilze wurde gründlich überarbeitet. Ausgehend von historischen Aspekten beschreibt es Mykologie und Chemie sowie die einzelnen Kulturverfahren kompetent und allgemeinverständlich. Toxikologische und medizinisch-therapeutische Aspekte sind mit den detaillierten Wirkungsbeschreibungen einzelner Pilzarten bei unterschiedlichen Dosierungen verknüpft. Auf die Verwechslungsgefahr mit Giftpilzen wird genauso hingewiesen wie auf den Nutzen von Farbreaktionen zur Differenzierung einzelner Arten. Mit umfangreichem Literaturverzeichnis.
«Dieses Buch ist wichtig und zeigt eine große Vielfalt von interessanten neuen Informationen über psychoaktive Pilze.» Albert Hofmann

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Jochen Gartz

Narrenschwämme

Psychoaktive Pilze rund um die Welt

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E-Book-Ausgabe

Die Verbreitung dieses Produkts durch Funk, Fernsehen oder Internet, per fotomechanischer Wiedergabe, auf Tonträgern jeder Art, als elektronisches beziehungsweise digitales Medium sowie ein über das Zitier-Recht hinausgehender auszugsweiser Nachdruck sind untersagt. Jegliche öffentliche Nutzung bzw. Wiedergabe setzt die ausdrückliche, schriftliche Genehmigung der Nachtschatten Verlag AG voraus.

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Diese Publikation enthält versteckte und personalisierte Informationen bezüglich Herstellung, Vertrieb, Verkauf und Käufer. Im Falle von unerlaubter Verbreitung des Inhalts behält sich der Rechteinhaber vor, Missbräuche juristisch zu belangen.

Herstellung:

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Deutschland

Verlag:

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4500 Solothurn

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Verlegt durch:

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Kronengasse 11

CH-4500 Solothurn

Tel.: 0041 32 621 89 49

Fax: 0041 32 621 89 47

www.nachtschatten.ch

info@nachtschatten.ch

3., ergänzte Auflage 2021

Ergänzungen: Markus Berger, Felsberg

Copyright © 1999 Nachtschatten Verlag

für die deutsche Ausgabe

Der Nachtschatten Verlag wird vom Bundesamt für Kultur mit einem

Strukturbeitrag für die Jahre 2021–2025 unterstützt.

Umschlag: Stefan und Kevin Theurer, Eningen

Layout und Satz: Matschu, Heinz Martin, Basel

Grafische Nachbearbeitung der Neuausgabe: Nina Seiler, Zürich

Gesetzt in Sabon und Univers

Druck: Druckerei & Verlag Steinmeier, Deiningen

ISBN 978-3-03788-490-4

eISBN 978-3-03788-494-2

Alle Rechte der Verbreitung durch Funk Fernsehen fotomechanische Wiedergabe - фото 3

Alle Rechte der Verbreitung durch Funk, Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger jeder Art, elektronische Medien und auszugsweiser Nachdruck sind vorbehalten.

Inhalt

Vorwort Wer war der erste Narr? von Christian Rätsch

Vorwort zur ergänzten Neuausgabe 2021 von Markus Berger

Einleitung von Jochen Gartz

1.Narrenschwämme oder Fleisch der Götter

Gedanken zur Geschichte und Erforschung von Zauberpilzen

2.Kenntnis der europäischen Arten

2.1. Psilocybe semilanceata

Der Klassiker unter den psychoaktiven Europäern

2.2. Psilocybe germanica

Der „neue“ Psilocybinpilz aus Deutschland

2.3. Psilocybe cyanescens und Psilocybe bohemica

Potente Streubewohner

2.4. Panaeolus subbalteatus

Mykologie und Mythen über Düngerlinge

2.5. Inocybe aeruginascens

Massenhaft sich ausbreitende Neulinge

2.6. Gymnopilus purpuratus

Eingeschleppte Flämmlinge aus Südamerika

2.7. Conocybe cyanopus

Seltene Winzlinge

2.8. Pluteus salicinus

Wenig bekannte Holzzersetzer

3.Verwechslungsmöglichkeiten

4.Blauung und Metoltest

Realität und Wunschvorstellung

5.Klassische und rezente Befunde zur Pilzkultur

6.Weltweites Vorkommen der psychoaktiven Arten

6.1. Blickpunkt Nordamerika und Hawaii

6.2. Mykophilie in Mittel- und Südamerika

6.3. Australiens Mykoflora erregt Aufsehen

6.4. Europäische Gewohnheiten

6.5. Japanische Versuche

6.6. Intoxikationen und der älteste bekannte Pilzkult in Afrika

6.7. Gebrauch in Asien und Ozeanien

7.Anmerkungen zur Wirkung von Pilzen der Kategorie Phantastika

8.Psychotherapie

Ausblick

Bildnachweis

Literatur

Abb 1 Bronzetür mit Pilzmotiv biblische Szene der Verurteilung von Adam und - фото 4

Abb. 1 Bronzetür mit Pilzmotiv (biblische Szene der Verurteilung von Adam und Eva) in der Kathedrale von Hildesheim, Deutschland (ca. 1020) .

Danksagung

Roger Liggenstorfer, Agnes Tschudin und dem Team vom Nachtschatten-Verlag danke ich herzlich für die Erstellung dieser Edition und dem verständnisvollen Umgang mit meinen Anregungen zur Buchgestaltung.

Im Laufe meiner 15-jährigen wissenschaftlichen Erforschung psychoaktiver Pilzarten rund um die Welt bin ich folgenden Personen für die Einführung in verschiedene mykologische Bereiche, der bereitwilligen zur Verfügungstellung oft sehr seltener Pilzfunde, von Pilzfotos oder von wichtigen Informationen zu großem Dank verpflichtet:

J.W. Allen, G. Drewitz, M. Hausner, J. Herink, A. Hofmann, U. Kinzel, G.J. Krieglsteiner, R.C. Leimgruber, H. Leuner, G.K. Müller, J. Ott, C. Rätsch, I. Richter, G. Samorini, M. Semerdzieva, A.T. Shulgin, M.W. Smith, P. Stamets und S. Widmer.

Vorwort

Wer war der erste Narr?

Der Narr bejahte es, wusch sich die Federn vom Leib, zog sich wieder an und ging dann in den Stall, wo er allen Schafen die Augen ausstach und diese in seinem Rock versteckte. Sobald die Braut kam, ging er ihr entgegen und warf ihr die Augen, soviel er nur hatte, ins Gesicht, weil er glaubte, dass man so und nicht anders „die Augen auf jemand werfen muss“ .

Aus einer frühzeitlichen Narrenposse

Niemand weiß, wann der erste Narrenschwamm aus dem Schatten der Erdgeschichte in das Licht des Bewusstseins getreten ist. Niemand weiß, wann der erste Mensch den ersten Schwamm verzehrt hat. Niemand weiß, wer der erste Narr war. Denn – so erscheint es mykophoben Personen – nur Narren begehen die Torheit, eine höhere Wirklichkeit außerhalb der Alltagsbanalität zu suchen. Und das auch noch mit Hilfe dieser merkwürdigen Dinger, die wie Gaias Unrat unheimlich aus schwülem Boden, faulem Holz und stinkendem Kuhmist hervorsprießen. Diese Schwämme oder Pilze, die seit der Antike Angst und Schrecken verbreiten, die aus dem giftigen Geifer der Schlangen entstehen, die als unreiner Auswurf böser Geister erscheinen, konnten Tod und Verderben, Blähbäuche und Narrheit erzeugen. Noch heute sagt der aalglatte Wiener von einem gesellschaftlichen Aussenseiter, „Er hat verrückte Schwammerln gegessen!“

Aber da ist auch die andere Tradition.

Die Alte Welt: Die mykenische Kultur beginnt mit einem Pilztrip. Der Ambrosia des Dionysos war mit Pilzen vermischt. Porphyrius, der lateinische Dichter aus der Zeit Kaiser Konstantins (4. Jh.), weiß von den Pilzen, dass sie die Kinder der Götter sind. Denn wahrhaft göttlich wird einem zumute, hat man die Kinder der Götter in einem quasi kannibalistischen Akt verzehrt. Aber nicht alle Pilze lassen den Menschen am göttlichen Bewusstsein teilhaben. Es sind nur jene, die im christlichen Europa des späten Mittelalters und der früheren Neuzeit als giftige, vom Teufel gesandte Narrenschwämme galten.

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