„Hey!“, rief ich. Ich versuchte, die Schläge der zierlichen Frau mit meinem freien Arm abzuhalten, während der Junge sich noch immer in meinen Arm verbissen hatte. „Ich bin hier, um zu helfen. Wir sind gekommen, euch zu befreien. Wenn du für einen Moment aufhören könntest, mich zu attackieren und deinem Sohn sagen könntest, meinen verdammten Arm loszulassen – das wäre wirklich großartig. Ich will euch nicht wehtun. – Auuuu!“
Die Frau stoppte ihre Attacke, doch sie hielt die Lampe erhoben, bereit, jede Sekunde wieder auf mich einzuhauen. Unterdessen begann ihr Sohn an meinem Arm zu zerren, und das tat wirklich verdammt noch mal weh. Ihn mit einer Hand dazu zu bewegen, loszulassen, ohne ihm wehzutun, erwies sich als verdammt schwer.
„Dillon! Lass los!“, sagte die Frau schließlich.
Der Junge entließ meinen zerfetzten Arm, hörte jedoch nicht auf, mich drohend anzuknurren. Ich beäugte den Schaden und seufzte. Der Kleine hatte meinen Unterarm in Hackfleisch verwandelt. Das würde mindestens zwölf Stiche brauchen. Das Blut bildete bereits eine Pfütze auf dem Boden neben mir. Das Gesicht des Jungen war mit meinem Blut beschmiert, und verlieh ihm ein eben noch wilderes Aussehen.
„Ich bringe euch zu den anderen“, sagte ich, die kleine Bestie nicht aus den Augen lassend. „Die Wachen sollten mittlerweile alle ausgeschaltet sein, dass ich euch sicher hier raus bringen kann.“
„Woher weiß ich, dass ich dir trauen kann? Du bist einer von ihnen. Von diesen... Bestien.“
„Ich bin ein Alien Breed“, sagte ich bemüht ruhig. „Ich war ein Gefangener wie du und dein Sohn.“
„Und das soll mich beruhigen?“, fragte sie mit einem höhnischen Lachen. „Ja, ich weiß sehr wohl, was du bist und zu was du fähig bist. Ich hab es am eigenen Leib erfahren müssen.“
Ich seufzte. Wie sollte ich der Frau klarmachen, dass die Breeds, die ihr wahrscheinlich wehgetan hatten, unter dem Einfluss von Drogen gestanden hatten und für ihre Taten nicht verantwortlich gemacht werden konnten? Es gab so vieles, was wir ihr erklären mussten, doch jetzt war nicht die Zeit dazu. Mein Arm blutete wie Sau und wir mussten sehen, dass wir hier raus kamen.
„Hör zu... Wie ist dein Name?“
„Daphne“, erwiderte sie zögerlich.
„Okay, hör zu, Daphne. Ich verspreche dir, dass dir und deinem Sohn von mir keine Gefahr droht. Dein Sohn ist zur Hälfte ein Breed. Somit gehört er zu uns. Er steht unter unserem Schutz und dadurch stehst auch DU unter unserem Schutz. Meine Männer und ich werden dir alles in Ruhe erklären, wenn wir aus diesem verdammten Höllenloch heraus sind. Wir sind nicht allein gekommen. Die Federal Police ist ebenfalls hier.“
„Ist das, wohin du uns bringst? Zur Federal Police?“
„Fürs Erste“, sagte ich. Es war besser, ihr erst einmal nichts von den weiteren Plänen, sie und das Kind nach Eden zu bringen, zu erzählen. Wenn ich wollte, dass sie und der Junge freiwillig mit mir gingen, musste ich diese Pläne erst einmal verschweigen. Eines nach dem anderen.
„Okay. Wir folgen dir. Doch du gehst vor, damit ich sehe, was du tust.“
„Okay. Kein Problem“, erwiderte ich erleichtert. „Aber bleibt dicht hinter mir. Nur für den Fall, dass wir doch noch auf eine der Wachen treffen.“
Die Frau nickte. Sie nahm den Jungen bei der Hand, der aufgehört hatte zu knurren, mich jedoch noch immer misstrauisch beäugte. Mit einem letzten Seufzen verließ ich die Zelle. Ich vergewisserte mich über die Schulter hinweg, dass die Frau und der Junge mir wirklich folgten, dann begann ich, sie durch die unterirdischen Gänge zu den Fahrstühlen zu eskortieren. Ich hoffte, dass Darkness und Easy die anderen Breeds bereits sicher in einem der Vans untergebracht hatten, denn ich wusste nicht, wie die Frau auf den Anblick der Breeds reagieren würde, die ihr wahrscheinlich wehgetan hatten.
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