Melody Adams - Tower

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Daphne hat keine Ahnung, wie lange sie schon mit ihrem Sohn in Gefangenschaft gelebt hat, als sie von der Australien Federal Police und einigen Alien Breeds befreit wird. Da ihr Sohn zur Hälfte Alien Breed ist, soll sie von nun an auf Eden leben. Der hünenhafte Alien Breed der sie befreit hatte, und der behauptet, sie sei seine Gefährtin, weckt Gefühle in ihr. Doch nach dem, was in ihrer Gefangenschaft geschehen ist, kann sie sich einfach keinem Mann mehr öffnen. Erst recht keinem Alien Breed. Auch wenn Tower sich als sanfter Riese erweist und eine innige Beziehung zu ihrem Sohn Dillon aufbaut. Zudem fällt Daphne in eine tiefe Depression als der jahrelange Druck, stark für ihren Sohn zu sein, endlich von ihren Schultern genommen wird. Kann Holly ihr helfen, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen?
Als Tower davon hört, dass eine menschliche Frau mit einem Kind in dem Labor gefangen gehalten wird, aus dem Satan geflohen war, entscheidet er, dass er bei der Befreiungsaktion dabei sein will. Er rechnet nicht damit, dass die Frau sich als seine Gefährtin erweisen könnte. Oder das er so eine tiefe Beziehung mit ihrem Sohn aufbauen würde. Daphnes seelische Wunden von dem, was ihr widerfahren ist, sind jedoch viel tiefer, als es zuerst den Anschein hat. Tower weiß, dass es viel Zeit brauchen wird, bis seine Gefährtin sich öffnen kann. Doch wenn Tower eines hat, dann ist es Geduld. Daphne und Dillon sind sein. Egal wie lange er dafür warten oder was er dafür tun muss.

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Kapitel 1

Tower Der Gedanke alleindass weitere von meinen Brüdern nach so vielen - фото 3

Tower

Der Gedanke allein,dass weitere von meinen Brüdern nach so vielen Jahren noch immer in Gefangenschaft litten, war genug, um mich rasend zu machen. Doch was mich noch mehr aufregte, war die Bombe, die Satan eben hatte platzen lassen. Darkness und Easy sahen so grimmig aus, wie ich mich fühlte.

„Lass mich das zusammen fassen“, sagte Darkness, deutlich bemüht, seine Stimme ruhig klingen zu lassen. „Das Labor, von dem du geflohen bist, hält menschliche Frauen für – Zuchtzwecke ?“

„Ich weiß nur von einer“, erwiderte Satan. „Und ich weiß nicht, ob sie und das Kind überhaupt noch am Leben sind. Das letzte Mal, dass ich sie gesehen hab, muss etwa zwei Jahre her sein.“

„KIND?“, brüllte Easy aufgebracht. „Was für ein Kind?“

„Du meinst, die verdammten Zuchtversuche waren erfolgreich? Die Frau hat ein Kind mit einem Breed?“, hakte Darkness nach, ungläubig und aufgebracht zugleich.

Ich ballte meine Fäuste, um nicht alles in Easys Büro kurz und klein zu schlagen. Nicht nur hatten diese Mistkerle eine Frau in ihrer Gewalt, sondern auch noch ein Kind. Eines mit unserem Blut in seinen Adern. Das Kind war einer von uns, auch wenn es nur ein Halbblut war. So wie alle anderen Kids, die von Breeds mit Menschen gezeugt wurden, stand das Kind, und somit auch seine Mutter, unter dem Schutz der ABU.

„Wie haben sie das geschafft? Soweit ich weiß, kommt eine Befruchtung nur zustande, wenn es sich bei dem Paar um Gefährten handelt“, wollte Easy wissen. „Die Chance, dass eine gefangene Menschenfrau und der Breed mit dem sie gepaart wurde Gefährten sind, ist gering.“

„Was für eine Kraft auch immer dahinter steckt, dass ein Breed seine Gefährtin findet, arbeitet in mysteriöser Weise“, wandte Darkness ein. „Wie viele von uns haben ihre Gefährtin unter seltsamen Bedingungen gefunden? Nenn es Schicksal oder Gott oder was auch immer, doch ich denke, es hat stets seine Gründe, wenn ein Paar sich trifft.“

„Soweit ich weiß, ist die Befruchtung künstlich entstanden“, erklärte Satan. „Ich hab die eine oder andere Unterhaltung der Ärzte und Wissenschaftler mit angehört und die Zuchtversuche waren stets erfolglos, wenn ein Breed mit der Frau gepaart wurde. Sie sprachen darüber, die Befruchtung im Labor vorzunehmen. Monate später erfuhr ich, die Frau sein schwanger. Deswegen gehe ich davon aus, dass die künstliche Befruchtung erfolgreich gewesen sein muss.“

„Okay! Zurück zu den Fakten“, sagte Darkness. „Wir haben eventuell drei andere Breeds und eine Frau mit Kind, die befreit werden müssen. Nachdem du ausgebrochen bist, wie viele Ärzte, Pfleger und Wachen denkst du, sind noch in dem verdammten Labor?“

„Ein oder zwei Ärzte, ein Wissenschaftler. Wie viele Pfleger oder Wachen kann ich nicht sagen. Vielleicht drei oder vier Pfleger. Wachen? Sie werden wahrscheinlich mehr eingestellt haben, nachdem ich die Wachen getötet hab, die an dem Tag im Labor waren. Doch von den Wachen, die zu dem Zeitpunkt dort gearbeitet haben, sind wahrscheinlich um die zwölf noch am Leben. Sie arbeiten dort in drei Schichten. Jede Schicht mit sechs Wachen. Somit waren zwölf Wachen zuhause, als ich ausbrach.“

„Okay. Sechs Wachen, die jeweils Schicht haben, bedeutet, dass wir es mit sechs Wachen und gut einem halben Dutzend medizinischem Personal zu tun haben“, fasste Darkness zusammen.

„Ich denke nicht, dass wir uns um die Ärzte oder Pfleger Gedanken machen müssen“, sagte ich. „Die sind wahrscheinlich nicht ausgebildet, zu kämpfen und werden wenig Widerstand leisten.“

„Du hast recht“, stimmte Darkness zu. „Ich werde die Lage mit Präsident Kelly besprechen. Ich weiß nicht, wie die Beziehungen zwischen den USA und der australischen Regierung im Moment sind. Es ist möglich, dass wir von den Aussies keine Genehmigung für die Operation bekommen. Ich weiß, dass Präsident Jackson immer hinter uns gestanden hätte, auch wenn wir die Operation illegal ausführen müssten. Doch bei Präsident Kelly bin ich mir noch nicht so sicher. Er ist neu im Amt und er hat kein persönliches Interesse an uns.“

„Hat er eine hübsche Tochter?“, scherzte ich. „Dann können wir das mit dem persönlichen Interesse schnell ändern?“

Alle lachten, doch der Humor hielt nur kurz an. Die Lage war zu ernst. Wir hatten eine Mission vor uns und soweit wussten wir noch nicht, ob wir die notwendige Unterstützung bekommen würden, die wir brauchten. Doch ich kannte meine Brüder, und ich kannte Darkness. Wir würden unsere Brüder in Not nicht in Stich lassen. Dasselbe galt für die Frau und das Kind. Sie mochten es noch nicht wissen, doch sie gehörten zu uns. Und wir schützen das, was zu uns gehörte.

„Okay“, sagte Darkness und erhob sich. „Wir treffen uns erneut, wenn ich mit Kelly gesprochen habe.“

Drei Wochen später

Die Anlage lagruhig da. Nichts war zu sehen, was darauf hinwies, dass sich jemand in dem Gebäude befand. Keine Menschenseele war zu sehen, kein Auto parkte auf dem verlassenen Gelände. Die alten Fabrikhallen lagen dunkel und schweigend in der Abenddämmerung. Hatten sie das Labor nach Satans Ausbruch verlegt?

„Sieht nicht so aus, als wenn jemand hier wäre“, sagte ich frustriert.

„Sie sind hier“, erwiderte Darkness leise. „Satan hat gesagt, dass das Labor unterirdisch ist. Im Inneren der Hallen werden wir die Autos der Angestellten finden und zwei Wachen, die den Fahrstuhl zum Labor bewachen.“

„Meine Männer und ich gehen voran“, verkündete Agent Midfield von der Australian Federal Police. „Das Parlament mag euch erlaubt haben, an der Mission teilzunehmen, doch wir sind hier, um die Verantwortlichen zu verhaften. Hab ich mich klar ausgedrückt?“

Ich konnte sehen, dass Darkness seinen Ärger mühsam hinunter schluckte, doch er nickte grimmig. Wir konnten froh sein, dass die australische Regierung zugestimmt hatte, dass wir die Breeds, die Frau und das Kind außer Landes transportieren durften. Doch leider hatte das Parlament klar gemacht, dass wir bei der Verhaftung der Verantwortlichen zurückstehen mussten. Wir würden keine Gelegenheit haben, auch nur einen Finger an die Monster zu legen, die unsere Brüder in Gefangenschaft hielten. Die ABU hatte hier keine Rechte, und so mussten wir uns fügen. Weder Darkness, noch Easy oder mir gefiel dies, doch uns waren die Hände gebunden. Das Wichtigste war, dass wir unsere Leute in Sicherheit brachten. Die Breeds in dem Labor waren der einzige Grund, warum wir hier erlaubt waren. Präsident Kelly und Darkness hatten dem Parlament klargemacht, dass die Breeds aggressiv auf die Menschen reagieren würden, die für ihre Befreiung hier waren. Nur Darkness, Easy und ich konnten unseren gefangenen Brüdern verständlich machen, dass nicht alle Menschen böse waren und dass wir ihnen ein Leben in Frieden auf Eden bieten konnten.

„Okay“, sagte Agent Midfield. „Auf mein Zeichen.“

Daphne

Dillon bewegte sichunruhig auf dem Bett hin und her. Er hatte ein leichtes Fieber bekommen. Ich vermutete, dass es etwas mit dem zu tun hatte, was die Monster heute Morgen mit ihm gemacht hatten. Sie hatten mir versichert, es handle sich nur um ein paar harmlose Tests, doch seit sie meinen Sohn zurück in die Zelle gebracht hatten, war er nicht ansprechbar und schien Fieberträume zu haben. Besorgt feuchtete ich einen Lappen im Waschbecken an und ging zurück zum Bett, um den Lappen auf Dillons Stirn zu legen.

„Baby? Kannst du mich hören?“, fragte ich, mühsam die Tränen unterdrückend. „Wach auf, Baby. Bitte. Wach auf.“

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