Der unterschiedliche Ansatz ist auch aus den Aufgaben der Schiffe zu erklären: die britischen Schlachtkreuzer waren für lange Patrouillen auf den Weltmeeren vorgesehen und mussten deshalb mehr Raum für eine bequemere Unterbringung der Besatzung auf langen Strecken bereitstellen, während die Deutschen hauptsächlich für taktische Einsätze in heimischen Gewässern planten und deshalb den entsprechenden Platz für stärkere Maschinen und Panzerung nutzen konnten. Auch die Einsatzdoktrin selbst war unterschiedlich, die britische Admiralität hatte u.a. auch den Einsatz gegen feindliche Linien- und Schlachtschiffe im Auge gehabt und deshalb ein größeres Geschützkaliber gewählt, während bei den deutschen Schlachtkreuzern der Einsatz gegen die feindlichen Gegenstücke im Vordergrund stand, für die kleinere Granaten ausreichend waren.
Nach diesem Exkurs in die Schlachtkreuzer Strategie beider Seiten zurück zur Schlachtordnung der britischen Schlachtkreuzerflotte. Kommandiert wurde dieser britische Flottenteil von Vice-Admiral Sir David Richard Beatty, auf der HMS Lion als Flottenflaggschiff.
Schlachtkreuzer Flotten Flaggschiff
HMS Lion: Captain Alfred Ernle Montacute Chatfield
1st Battlecruiser Squadron :
Rear-Admiral Osmond de Beauvior Brock, C.B.
HMS Princess Royal (Flaggschiff): Captain Walter Cowan HMS Queen Mary: Captain Cecil Irby Prowse†
HMS Tiger: Captain Henry Bertram Pelly
2nd Battlecruiser Squadron:
Rear-Admiral. William Christoper Pakenham
HMS New Zealand (Flaggschiff): Captain John Green
HMS Indefatigable: Captain Charles Sowerby†
Leichte Kreuzer der Schlachtkreuzerflotte
1st Light Cruiser Squadron:
Commander Edwyn Sinclair Alexander-Sinclair
HMS Galatea Commander Alexander-Sinclair
HMS Phaeton: Captain John Ewen Cameron
HMS Inconstant: Captain Bertram Sackville Thesiger
HMS Cordelia: Captain Tufton Percy Hamilton Beamish
2nd Light Cruiser Squadron:
Commander William Edmund Goodenough
HMS Southampton: Commander Goodenough
HMS Birmingham: Captain Arthur Allan Morison Duff
HMS Nottingham: Captain Charles Blois Miller
HMS Dublin: Captain Albert Charles Scott
3rd Light Cruiser Squadron:
Rear-Admiral Trevylyan Dacres Willes Napier
HMS Falmouth (Flaggschiff): Captain John Edwards
HMS Yarmouth: Captain Thomas Drummond Pratt
HMS Birkenhead: Captain Edward Reeves
HMS Gloucester: Captain William Frederick Blunt
Flugzeugmutterschiff HMS Engadine:
Lieutenant-Commander Charles Gwillim Robinson
Flugzeuge: 4 Short Type 184 Seeflugzeuge
Zerstörer der Schlachtkreuzerflotte
13th Destroyer Flotilla: Captain James Uchtred Farie
HMS Champion (light cruiser): Captain Farie
1st division/13th Destroyer Flottilla
HMS Obdurate: Lieutenant-Commander Cecil Sams
HMS Nerissa: Lieutenant-Commander Montague Legge
HMS Termagant:
Lieutenant-Commander Cuthbert Blake
HMS Moresby: Lieutenant-Commander Roger Alison
2nd division /13th Destroyer Flottilla
HMS Nestor : Commander Edward Bingham
HMS Nomad : Lieutenant-Commander Paul Whitfield
HMS Nicator: Lt Jack Ernest Albert Mocatta
HMS Onslow: Lieutenant-Commander John Tovey
3rd division/13th Destroyer Flottilla
HMS Narborough:
Lieutenant-Commander Geoffrey Corlett
HMS Pelican: Lieutenant-Commander Kenneth Beattie
HMS Petard: Lieutenant-Commander Evelyn Thomson
HMS Turbulent: Lieutenant-Commander Dudley Stuart
Zusätzliche Verstärkung:
Harwich Zerstörerflottille der 9th Destroyer Flotilla:
Commander Malcolm Lennon Goldsmith
1st division/9th Destroyer Flotilla
HMS Lydiard: Commander Goldsmith
HMS Liberty: Lieutenant-Commander Philip King
HMS Landrail: Lieutenant-Commander Francis Hobart
2nd division/9th Destroyer Flotilla
HMS Moorsom: Commander John Hodgson
HMS Laurel: Lt Henry Dawson Crawford Stanistreet
HMS Morris: Lieutenant-Commander Edward Graham
5th Battle Squadron
Das 5. Schlachtschiffgeschwader war eine spezielle Einheit, die aus Schlachtschiffen der schnellen Queen Elizabeth-Klasse gebildet wurde.
Die 5th Battle Squadron hatte die Aufgabe, als weitere Vorhut vor der eigentlichen Schlachtflotte zu dienen. Bei der Skagerrak Schlacht operierten die Schiffe zusammen mit der Schlachtkreuzerflotte. Sie wurden dabei von der 1. Zerstörer Flottille begleitet. Kommandiert wurde die Einheit von Rear-Admiral Hugh Evan-Thomas.
HMS Barham (Flaggschiff): Captain Arthur William Craig
HMS Valiant: Captain Maurice Woollcombe
HMS Warspite: Captain Edward Montgomery Phillpotts
HMS Malaya: Captain Algernon Douglas Boyle
1st Destroyer Flotilla
HMS Fearless (leichter Kreuzer / als Führerschiff
Captain Charles Donnison Roper
HMS Defender:
Lieutenant-Commander Laurence Palmer
1st Division/1st Destroyer Flotilla
HMS Acheron: Commander Charles Gordon Ramsey
HMS Ariel: Lieutenant-Commander Arthur Tippet
HMS Attack: Lieutenant-Commander Charles James
HMS Hydra: Lt Francis George Glossop
2nd Division/1st Destroyer Flotilla
HMS Badger: Commander Charles Albert Fremantle
HMS Lizard: Lieutenant-Commander Edward Brooke
HMS Goshawk: Commander Dashwood Fowler Moir
HMS Lapwing: Lieutenant- Commander Alexander Gye
|
Grand Fleet |
Hochseeflotte |
Schlachtschiffe |
28 |
16 |
Schlachtkreuzer |
9 |
5 |
Panzerkreuzer |
8 |
– |
Ältere Linienschiffe |
– |
6 |
Kleine Kreuzer |
26 |
11 |
Kleinere Fahrzeuge(Zerstörer, Torpedoboote o. ä.) |
80* |
61 |
Schwere Artillerie (Kaliber) |
48 × 38,1 cm10 × 35,6 cm142 × 34,3 cm144 × 30,5 cm36 × 23,4 cm |
144 × 30,5 cm100 × 28,0 cm |
Geschütze (aller Kaliber) |
1850 |
1194 |
verfeuerte Geschosse |
4598 Schwerekeine Angabe |
3597 Schwere9252 Leichte |
erzielte Treffer |
100 Schwere42 Leichte |
120 Schwere107 Leichte |
Trefferquote (nur SA) |
2,17 % |
3,33 % |
Torpedorohre |
382 × 53,3 cm75 × 45,7 cm |
362 × 50 cm107 × 45 cm |
*77 Zerstörer, 1 Seeflugzeugmutterschiff, 1 Minenleger, 1 Tender |
Zusätzlich waren 10 deutsche Marineluftschiffe zur Aufklärung im Einsatz |
Kapitel 4 Die Oberbefehlshaber
Reinhard Scheer
Reinhard Scheer (* 30. September 1863 in Obernkirchen; † 26. November 1928 in Marktredwitz) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Admiral im Ersten Weltkrieg. Er kommandierte die Hochseeflotte in der Skagerrakschlacht, einer der größten Seeschlachten der Geschichte.
Scheer trat am 22. April 1879 als Kadett in die Kaiserliche Marine ein und absolvierte zunächst seine Schiffsausbildung auf der Segelfregatte SMS Niobe. Er kam dann an die Marineschule und erhielt seinen Waffenlehrgang auf dem Artillerieschulschiff SMS Renown. Vom 14. Mai bis 30. September 1880 setzte man ihn zunächst auf der Panzerfregatte SMS Friedrich Carl und anschließend bis 13. November 1882 auf der Gedeckten Korvette SMS Hertha ein. Mit diesem Datum erfolgte auch seine Beförderung zum Unterleutnant zur See. Ab 14. November war Scheer dann für ein Jahr ein weiteres Mal an der Marineschule, absolvierte im Anschluss einen Lehrgang auf dem Artillerieschulschiff SMS Mars und wurde dann als Kompanieoffizier zur II. Matrosen-Division versetzt. Vom 22. April bis 3. Oktober fungierte Scheer als Wachoffizier auf dem Panzerschiff SMS Bayern und in gleicher Funktion bis 23. Juli 1886 auf der Kreuzerfregatte SMS Bismarck. Auf dem Schiff versah er Dienst zunächst bei der Ostafrikanischen Station, dann beim Ostasiengeschwader. Am 15. Dezember 1885 war er Leutnant zur See geworden.
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