Friedrich Wulf - Taten ohne Täter

Здесь есть возможность читать онлайн «Friedrich Wulf - Taten ohne Täter» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Taten ohne Täter: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Taten ohne Täter»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Theo Kremer unterrichtet Englisch an einer Schule, an der erwachsene Schüler ihr Abitur nachholen. Theo gehört zum üblichen Zoo von Lehrern und ist gesegnet mit einem robusten Ego. Doch dann widerfahren ihm Dinge, die er nicht erklären kann.
Sind es Schüler, die ihm ans Leder wollen oder gar die Kollegen, fragt er sich. Dass Sex und das Internet dabei eine Rolle spielen, lässt sich nicht vermeiden.
"Taten ohne Täter" ist eine zunehmend bizarrer werdende Geschichte über einen selbstbewussten Mann, dessen Wahrnehmung immer paranoider wird und der zum Opfer wird von «Taten ohne Täter».
Wer mit einem soliden Sinn für absurden Humor ausgestattet ist, der wird sicherlich häufig schmunzeln, wird wohl auch breit grinsen und auszuschließen ist auch nicht, dass er laut auflacht.
Im Roman sind einige Stellen verlinkt, denn jüngere Leser wissen möglicherweise nicht, was Präsident Clinton mit Monica Lewinsky zu schaffen hatte.

Taten ohne Täter — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Taten ohne Täter», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Zwei

Als ich am frühen Nachmittag nach Haus kam, stand das Garagentor auf. Von dort konnte man zwar nicht ins Haus eindringen, aber trotzdem achtete ich immer darauf, das Tor abzuschließen. Mehr aus Gewohnheit, denn bewusster Entscheidung. Es gab dort nichts zu holen, ein altes Fahrrad, das Rennrad stand im Keller, auch keine abgegriffenen Pornohefte oder sonstige Peinlichkeiten. Nicht dass ich je daran gedacht hätte, jemand könnte sich für den Krempel in der Garage interessieren. Ich hatte schließlich nicht die Probleme des Kollegen Günther. Vergesslichkeit war menschlich, allzu menschlich.

Aber es beunruhigte mich doch, dass ich das Tor nicht abgeschlossen hatte, ja, ich hatte es nicht einmal ganz zugeschoben. Einen Spaltbreit stand es offen, Platz genug, dass eine Katze hätte hinein schleichen oder eine Ratte hinein huschen können. Und wenn schon, dachte ich, schaute aber gründlich nach, ob etwas einen Spaziergang machte. Die Taschenlampe stand noch im Regal, es fehlte kein Werkzeug und mir glitt auch keine Ratte ins Hosenbein.

Es war nichts gewesen als eine kleine Unkonzentriertheit, ohne jede Konsequenz.

Nach wenigen Schritten hatte ich meinen Rhythmus gefunden und schwebte über den Asphalt. Mal links, mal rechts das Bein kräftig auszustrecken und abwechselnd den linken oder rechten Fuß vor den Körper zu stellen waren eins.

Viele Gelegenheiten würde es nicht mehr geben, vielleicht war dies die letzte noch einmal loszurollen, bevor Laub, Feuchtigkeit und frühe Dunkelheit die Saison beendeten. Mit Blitz und Donner oder Regen war heute nicht mehr zu rechnen. Blitze kommen nicht aus heiterem Himmel.

Ein warmer Wind hatte die regenglitschigen Vormittagsstraßen inzwischen gänzlich trocken geblasen. Der Boden durfte nicht schlüpfrig sein; Nässe war Gift beim Skaten, man verlor den Halt, nein, man hatte gar keinen Halt, sondern glitt immerzu weg nach links und rechts, bekam keinen Widerstand gegen die Rollen, und also keinen Schwung. Das war dann nur so ein Schleudern und Schlingern. Aber jetzt war es trocken. Ich hatte noch einmal in der Garage nachgesehen, bevor ich losgefahren war.

Ein Kanaldeckel. Ich ziehe leicht die Beine an und schon fliege ich drüber, komme auf, der rechte Fuß landet leicht versetzt vor dem linken und beschleunige wieder: rechts, links, rechts, links, ich rolle, ich rolle, ich rolle... Und meine Gedanken rollten zurück in die Schule.

„Hover through the fog and filthy air“, sagten die Hexen in Macbeth. Und mit den Hexenworten „Fair is foul, and foul is fair“ hatte Tanja die Vorstellung des Stücks begonnen und auch beendet. Dazwischen lag die nachdrückliche Aufforderung an die Kursmitglieder, Macbeth als Lektüre zu wählen.

Sie schwärmte von unglaublichen Sachen, von Leidenschaften, Obsessionen und Abgründen größer als Hollywood. Das wäre ein ganz kolossaler Thriller: Auf Mord folge Mord und Totschlag, eine Welt aus den Fugen, Wahnsinn sei auch dabei, Drogen und Hexerei. Sei also auch was für Leute mit esoterischem Tiefsinn. Und Sprüche hätte der Shakespeare drauf, zynisch und gewetzt, besser als von Appelt und Schmidt zusammengenommen.

Ich hatte, was ich für diesen Kurs wollte; zweitklassige Lektüre konnten meine Kollegen wählen. Diese Studierenden verdienten etwas wirklich Gutes, etwas Anspruchsvolles.

Ich mag nicht, wenn Dinge von selbst geschehen, unkontrollierbar und rätselhaft. Wenn ich nicht lenkend ins Geschehen eingreifen kann wie ein Regisseur, dann werde ich unruhig und nervös. Unterricht muss sein wie ein Theaterstück, durchkonstruiert wie ein Kunstwerk mit steigender Spannung.

Selbstverständlich, und im Übrigen auch zurecht, hätten meine Leute gemurrt, hätte ich ihnen den Macbeth einfach aufgeschwatzt. Erwachsene, die das Abitur nachholen wollen, sind in der Lage für sich selbst zu entscheiden.

Natürlich wusste ich von Anfang an, dass sie Tanjas Vorschlag annehmen würden. Gegen ihre Argumente, gegen ihre spannende Darstellung der Tragödie und vor allen Dingen gegen ihren Willen würde niemand wagen aufzumucken, nicht einmal ihre Freunde Rick, Ben und Moni.

Ich war mit ihnen hinunter auf den Schulhof gegangen und hörte im Weggehen, wie sie sich verabschiedeten: „When shall we four meet again?“

Pass jetzt besser auf, sagte ich mir. Unter der Brücke am Bach war es häufig feucht, außerdem konnte man erst spät sehen, ob einem ein Fahrrad entgegenkam.

Es war nicht ungewöhnlich, dass Kollegiatinnen schon mal die Gelegenheit ergriffen und über meine Glatze streichelten. „Wie ein warmer Lederball, irgendwie lebendig und pulsierend, wenn darunter ein Mann, also kein Lehrer steckte, würde ich sogar sagen gar nicht unerotisch, echt geil“, rief Heike den anderen in der Klasse zu. „Lass mich mal, ich will auch mal“, drängte Tanja sich heran. Wenn es passierte, war’s okay, aber nicht mit Ansage.

Niemals hätte ich daran gedacht, dass meine glänzende Kuppel, die ich aus Überzeugung trage, mein Leben auf extremste Weise verändern könnte. Wer dächte je daran, dass der blanke Skalp Teil eines Spiels werden könnte, in dem es auf Leben und Tod ging?

Ich will mich damit nicht brüsten, ich kann nur mutmaßen, weshalb das Verhältnis zu meinen Leuten immer so ungetrübt gut war. Ich vertraute ihnen, sie vertrauten mir. Ich war der Ansicht, ich bin wie sie und sie sind wie ich.

Damals, in tiefer Nacht schwankten wir durch die engen Gassen jener Universitätsstadt mit Disney-Ruine am Hang für Amis und Japaner. Erhitzt und heiter hatten sie mich links und rechts untergehakt und Sonja sagte: „Theo, eigentlich bist du doch einer von uns.“ Das war vor zehn Jahren, aber ja, aber ja, ich bin wie ihr. Sind wir nicht alle aus Glut und Verstand?

Wo ist man am glücklichsten? Dort, wo man sich sicher fühlt, dort, wo man die Dinge überschaut und versteht, dort, wo man die eigene Stärke fühlt, dort, wo die Gewissheiten wie von selbst aus dem Bewusstsein rollen. Ich hatte Erfahrungen gesammelt und Routinen entwickelt, in denen ich mich völlig sicher fühlte, ich konnte Menschen einschätzen, konnte mit Situationen umgehen, ja, konnte Situationen gestalten, wie ein Spielleiter Szenen auf der Bühne gestaltet. Ich hatte gelernt aufzubrausen wie ein Schauspieler, konnte mit den Studierenden schimpfen, ohne dabei auch nur einen Anflug von Ärger zu empfinden. Ich war mir sicher, nach Belieben durchschauen und lenken zu können. Aber das war nur der rationale Teil meines Vorurteils, daneben gab es den emotionalen. Ich konnte nicht anders als annehmen, vielleicht gegen mein besseres Wissen sogar, dass die Leidenschaften anderer Menschen ebenso mild und moderat seien wie meine eigenen.

Grauenhaft die fiebrige Kälte der Lady Macbeth. Er solle zu seinem Versprechen stehen, reizt sie ihren Gatten. Sie würd’s tun, wenn sie’s versprochen hätte. Sie würde, während es sie anlächle, ihr Baby von der Brust reißen und ihm das Hirn an der Wand herausschlagen, hätte sie es versprochen. Ich bin mal gespannt, wie sie die Figur anpassen werden. Die Gruppen kamen gut voran, die Ergebnisse wuchsen.

Ich fuhr zur Hecke, sackte mit den Rollen in den weichen Boden dahinter und erleichterte mich. Schwerfällig mit flappenden Flügelschlägen hoben Krähensich vom gepflügten Acker in den septemberwarmen Nachmittag. Im Sommer fielen sie nicht so auf. Nur wenn sie hartnäckig einen Milan oder Bussard attackierten mit lautem Gezeter. Zeichen waren sie in jener Geisterwelt bei Shakespeare; alles konnte dort zum orakelnden Zeichen werden: die Eule den Falken jagend, die gebrochene Deichsel so gut wie das Jammern der Katzen unterm Mond. Die zirpende Grille kündete vom Tod. Und die Folge? Gebete, Fürbitten, Hexenverbrennungen, Wallenstein, der Untergang ganzer Imperien. Meine Gedanken wanderten wieder zurück zum Macbeth-Kurs.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Taten ohne Täter»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Taten ohne Täter» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Taten ohne Täter»

Обсуждение, отзывы о книге «Taten ohne Täter» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x