Sie nahm die Seife und rieb ihn damit ein. Von Kopf bis Fuß. Woraufhin er das Gleiche mit ihr tat. Sie verteilten die Seife indem sie ihre Körper aneinander rieben. Währenddessen verschlangen sie sich fast. Ihre Zungen erkundeten einander, sodass ihnen fast der Atem stockte. Die Hitze schlug sich, als feuchter Nebel, im gesamten Badezimmer an den Wänden nieder. Irgendwann übernahm Florian die Herrschaft über das Spiel und drehte Jenny mit dem Gesicht zur Wand. Er glitt über ihren Po nach unten und drang behutsam in sie ein, während sie sich ihm öffnete und ihn in sich aufnahm. Sein Atem ging schwer an ihrem Ohr. Sie spürte wie er sich seinem Höhepunkte näherte und fiel in seinen Takt. Immer schneller und stärker, bis sie gemeinsam explodierten und in ekstatischen Zuckungen mehrmals gegen die Duschkabine schlugen.
Florian entließ sie aus seiner Umarmung, stellte das Wasser ab und drehte Jenny zu sich. Sie sahen sich in die Augen, während ein kurzer Moment der Beschämtheit zwischen ihnen entstand, doch Jenny strich ihm die nassen Haare aus der Stirn und sagte:
„Das war sehr schön, mein lieber Flo. Davon möchte ich noch mehr“.
Sie grinste und küsste ihn spitzbübisch auf die Wange.
Kapitel 19 Tom´s Haus - Tessin
Gianna saß neben ihm wie in Trance und bemerkte gar nicht, wie sich das Garagentor geöffnet, und hinter ihnen wieder geschlossen hatte.
Erst als in der Garage das Licht anging, schien sie zu erwachen.
„Wow, sind das deine Spielzeuge“?
Damit meinte sie den Aston Martin und das Motorrad, die dort parkten. Die Frage brauchte er nicht zu beantworten, denn die Tatsache, dass Tom hier alleine lebte, ließ keinen Zweifel daran.
Eine Etage tiefer öffnete sich die Aufzugstür. Gianna erstarrte und blickte mit aufgerissenem Mund in den Wohnbereich. Es verschlug ihr die Sprache.
„Gefällt´s dir“?
Tom stand direkt hinter ihr und ließ ihr die Zeit, die sie brauchte um sich zu fangen.
Langsam wanderte ihr Blick von links nach rechts und blieb an der Panoramaverglasung hängen.
Er schob sie in den Raum und fragte erneut:
„Was ist, gefällt´s dir nicht“?
„Tom, das ist umwerfend“. Sie flüsterte.
„Ich bin sprachlos, es ist ein einziger Traum“.
Gianna schüttelte ungläubig den Kopf und dachte:
Welch atemberaubender Ausblick.
Sie war so überwältigt, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie Tom zur Küche gegangen war, um eine Flasche Prosecco aus dem Kühlschrank zu holen. Er öffnete die Panoramatür und deutete auf die zwei Stühle neben dem kleinen Tisch am Pool.
Fast bedächtig ging sie hinaus und blieb neben dem Tisch stehen.
Tom reichte ihr ein Glas.
„Tom. Das ist das wundervollste Haus, mit dem atemberaubendsten Ausblick, das ich je gesehen habe“.
Lachend antwortete er:
„Du kennst das Haus doch noch gar nicht“.
Er war sich immer im Klaren darüber gewesen, dass er etwas Besonderes geschaffen und guten Geschmack bewiesen hatte. Dass es die zweite Person, der er es zeigte, so überwältigen würde, hätte er nicht erwartet. Jedoch genoss er es, zu sehen, wie Gianna ihre Begeisterung zeigte. Im Herzen war sie ein feinfühliger Mensch, das spürte er in diesem Moment, denn ihre Gefühle reagierten nicht auf den Luxus der sie umgab, sondern auf die Energie, die dieser Ort ausstrahlte. Die Luft war rein und lau und das Zirpen der Zikaden ließ sie erschaudern.
Er legte seinen Arm um sie.
So verharrten sie für einige Minuten, bis Gianna flüsterte:
„Lass uns ins Bett gehen“.
Ohne ein Wort führte er sie zurück in den Aufzug und drückte den oberen Knopf, der zum Schlafzimmer führte.
Sie blickte in den gedimmten Raum mit dem großen Bett, das seitlich an der Wand, auf flauschig weichem, champagnerfarbenem Teppich stand. Abermals verschlug es ihr die Sprache. Ohne ihre Augen von der faszinierenden Aussicht abzuwenden, trat sie aus ihren Highheels und ging barfuß auf die Verglasung zu. Tom folgte ihr, legte eine Hand um ihre Taille und flüsterte:
„Willst du immer noch ins Bett“?
Gianna nickte, schloss ihre Augen und legte den Kopf in den Nacken, während sie ihren Körper gegen seinen presste. Sanft führte er sie zum Bett, wo sie sich langsam entkleideten und dabei zärtlich küssten.
„Tom, ich liebe dich“.
„Ich liebe dich auch, Cara“.
Mit diesen Worten verschmolzen sie ineinander und alle irdischen Gedanken waren verschwunden. Sie teilten den intimsten Moment, in dem sie gleichzeitig losließen. Der Moment war so vollkommen, dass er Gianna überwältigte. Tränen liefen über ihre Wangen. Tom sah sie fragend an, doch sie schüttelte nur den Kopf und schmiegte sich näher an ihn. Seine Arme umschlangen sie so fest, wie nie zuvor. In diesem Moment fühlte auch er, dass es richtig war und er schloss seine Augen. Kurz darauf vernahm er ihren gleichmäßigen Atem. Sie war eingeschlafen. Es war kurz vor drei.
Kapitel 20 Kennenlernen - München
Sie hatte Micki eine SMS geschickt und ihm mitgeteilt, dass Florian eingeschlafen war und er am nächsten Morgen mit dem Zug nach Augsburg kommen würde. Daraufhin hatte Micki nur einen zwinkernden Smiley geschickt, mit den Worten:
„ Wer´s glaubt…“.
Tatsächlich hatten sie in dieser Nacht fast gar nicht geschlafen. Erst gegen fünf Uhr war Florian, völlig erschöpft in einen Tiefschlaf gefallen, aus dem er erst um zwölf wieder erwacht war. Jenny hatte sich bereits frisch gemacht, Brötchen geholt, und ihm ein Weißwurstfrühstück bereitet, das er mit Heißhunger vertilgte. Danach beschlossen sie, dass er bei ihr bleiben und den Tag mit ihr verbringen würde.
Sie redeten viel und lernten sich näher kennen, wobei Jenny feststellte, dass Florian ein recht intelligenter Bursche war, der fleißig lernte und arbeitete und bis zur vergangenen Nacht noch nie eine richtige Freundin gehabt hatte. Sie genoss den Gedanken etwas ganz Besonderes mit ihm zu teilen, und das für den Rest ihres Lebens.
Am Abend gingen sie gemeinsam zu Vittorio, dem Italiener zwei Straßenblocks von ihrer Wohnung entfernt.
Beide hatten Mordshunger und aßen Antipasti, Hauptgang und Dolce. Vittorio war Italiener, nicht sehr groß, gebräunte Haut, schwarzes Haar mit hohen Geheimratsecken und einer immerwährenden Fröhlichkeit. Er nahm sich Zeit für jeden Gast, schüttelte Hände und sang während er bediente.
Vittorios Trattoria wurde im Laufe der folgenden Monate und Jahre zu einem ihrer Lieblingsrestaurants.
Florian erzählte ihr vom Haus seiner Eltern auf Mallorca, auf den Klippen südlich von Santanyi, im Süd-Osten der Insel. Er schwärmte von der wunderschönen großen Terrasse, die mit weißem Santanyi-Stein belegt war und die Wärme der Sonne speicherte, sodass man sogar nachts die Füße daran wärmen konnte, dem Pool und dem vorgelagerten großen Wasserbecken, sowie der unbeschreiblichen Aussicht auf das Meer und die Insel Cabrera.
Seine Eltern waren bereits fünf Jahre zuvor, noch während er studiert hatte, nach Mallorca ausgewandert und hatten das Grundstück gekauft und das Haus darauf errichten lassen.
Er wollte sie, sobald wie möglich dorthin einladen, aber Jenny erklärte ihm geistesgegenwärtig, dass sie kurz vor ihrem Master-Examen stand und lernen musste.
Schon bald stellte sie fest, dass Florian ihre große Liebe war.
Sie ahnte nicht, worauf sie sich eingelassen hatte.
Kapitel 21 Überraschung am Pool - Tessin
Die ersten Sonnenstrahlen drangen durch die Panoramaverglasung und erfüllten das Schlafzimmer mit Wärme. Tom erwachte soeben aus einem traumlosen Schlaf und war sofort munter. Neben ihm lag Gianna, den Rücken ihm zugewandt. Er blickte auf ihre Schulter und ihr langes schwarzes Haar, das sich in ausladenden Wellen über der Bettdecke ausbreitete.
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