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Die Britisch Kurzhaar Katze
Meine Katze fürs Leben
Britisch Kurzhaar – Katzen zum Liebhaben
Selbst erfahrene Katzenhalter sind über den Charakter der pelzigen Briten erstaunt. Sie ähneln im Verhalten eher Hunden als Katzen vom Kontinent, aber trotzdem sind Britische Kurzhaar ganz eigenständige Katze.
Vielleicht lag es an der Insellage, die dazu führte, dass sich die Ahnen der Rassekatzen etwas anders entwickelten als ihre kontinentalen Geschwister. Schon lange bevor eine gezielte Katzenzucht erfolgte, paarten sich die britischen Katzen bereits über 1.900 Jahr ausschließlich untereinander.
Das raue Klima hat das Erscheinungsbild der Britischen Kurzhaar Katzen geprägt. Ein gedrungener Körper, ein Fell mit dichter Unterwolle und kleine rundliche Ohren halfen, den kalten und nassen Wintern zu trotzen.
Die nasse Kälte trieb die Katzen sicher auch in die Nähe der Menschen, dort war es warm und trocken. Da sich auch Mäuse und Ratten in der Nähe der Menschen und ihrer Vorräte aufhielten, waren die Katzen sicher gern gesehen und eine lange Freundschaft begann.
Der Ratgeber hilft Ihnen, den Ansprüchen der Tiere gerecht zu werden, damit Sie lange und glücklich zusammenleben.
Abbildung 1: Britisch Kurzhaar Katze, © Anne-Beate-Renate
Katzenvereine und Zuchtverbände legen die Merkmale fest, die eine Rasse aufweisen muss und überwachen deren Einhaltung. Die wichtigsten Dachorganisationen, die international agieren, sind die FIFe, WCF und die TICA. Demnach sind Britisch-Kurzhaar-Katzen kurz BKH-Katzen muskulös und kraftvoll gebaut. Sie wirken durch ihre Proportionen auch als erwachsene Katze kindlich. Dazu tragen die kurzen stämmigen Beine und die großen runden Pfoten bei. Der runde Kopf mit den breit gesetzten kurzen Ohren und den großen, ausdrucksstarken Augen unterstreicht diese Wirkung.
Die Rasse zeichnet sich durch ein kurzes und dichtes Fell mit festem Griff (crisp) und sehr viel Unterwolle aus. Dadurch springt das Fell leicht auf. Die Katzen wirken dicker, als sie tatsächlich sind.
Typisch für BKH-Katzen ist die langsame Entwicklung. Sie sind meist erst mit 2 Jahren ausgewachsen. Kater bringen dann 7 bis 8 kg auf die Waage, Katzen sind mit 4 bis 6 kg etwas leichter.
Die Zuchtverbände erkenne über 50 Farbvariationen an, die unter anderen in die Kategorien Vollfarben, Bicolor und Point (Masken) unterteilt werden. Die hellen Beigetöne Lilac und Fawn sind sehr beliebt. Die Briten gibt es aber auch zweifarbig und dreifarbig sowie als Tabby in getigert, gestromt und getupft mit den unterschiedlichsten Farbkombinationen (Rot, Creme, Schwarz, Weiß & Braun). Die Augen der Britisch-Kurzhaar sind meist orange oder kupfer, bei den Siberfarbenen herrschen grüne Augen vor, die Points haben eher blaue Augen
Die Britisch Kurzhaar Katze ist eine ausgesprochen robuste Katzenrasse, bei der keine rassetypischen Erbkrankheiten bekannt sind. Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) und die Polyzystische Nierenerkrankung (PKD) sind bei jeder Katzenzucht auftretende Krankheiten. Seriöse Züchter machen Gen- beziehungsweise Ultraschalluntersuchungen, um diese Krankheiten auszuschließen. Generell sind reine Weißzuchten anfälliger als andere Farbschläge.
Der Rassestandard schreibt eine kurze, breite und gerade Nase mit einer leichten Einbuchtung vor. Ein steiler Stop (Übergang von der Nasenwurzel zur Schädelkalotte) wie bei Perserkatzen soll nicht vorhanden sein. Manche Züchter gehen an die Grenze und versuchen eine möglichst flache Gesichtsform zu erzüchten. Das führt meist zu Atemwegs- und Augenproblemen, denn der eingeschränkte Atemweg erschwert das Atmen und zu enge oder verstopfte Tränenkanäle behindern den Abfluss der Tränenflüssigkeit.
Züchtungen mit BKHs normaler Gesichtsform haben diese Probleme nicht. Aber die großen runden Augen der Katzen sind empfindlich, daher sollten die Tiere keiner Zugluft ausgesetzt werden.
Alle Hauskatzen stammen nicht von den einheimischen Wildkatzen ab, sondern von der afrikanischen Falbkatze. Diese ist von allen Katzenarten am wenigsten aggressiv und daher leichter zu zähmen. Die Domestizierung ist ab 7.500 v. Chr. auf Zypern belegt. Die ersten zahmen Katzen brachten vermutlich die Römer nach Großbritannien. Bedingt durch die Insellage entwickelten sich die britischen Katzen isoliert von den Verwandten auf dem Kontinent. Eine gezielte Zucht fand zunächst nicht statt. Die Tiere waren in erster Linie dazu da Mäuse und andere Schädlinge zu beseitigen. Das raue Klima auf der Insel sorgte für die Entwicklung des dichten Unterfells, das für alle BKHs typisch ist.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begannen die Menschen auf der ganzen Welt gezielt Hunde und Katzen nach optischen Merkmalen zu züchten. In England wurden die dort heimischen Hauskatzen zum Ursprung der Rasse Britisch Kurzhaar, die gezielt nach Farbe und Typ gezüchtet wurden. 1871 fand im Crystal Palace die erste Vorstellung der Rasse British Shorthair statt. In den USA wurde die Britisch Kurzhaar erst 1980 vom Zuchtverband CFA anerkannt.
Von Beginn an bestand ein Problem in der relativ engen genetischen Verwandtschaft der britischen Hauskatzen. Hinzu kam der Rückgang an Zuchtbeständen in den Weltkriegen, daher begannen Züchter unregistrierte Hauskatzen sowie die Katzenrassen Perser und Kartäuser einzukreuzen. Letztendlich führten die beiden Katzenrassen zu Zuchterfolgen, allerdings mit nicht nur positiven Ergebnissen.
Die Rassen Kartäuser und Britisch Kurzhaar wurden sehr ähnlich, daher hat der Zuchtverband FIFe 1970 alle blauen BKHs als Kartäuser geführt. Die Einteilung wurde zwar 1977 nach Protesten der Züchter der ursprünglichen Kartäuser zurückgenommen, aber der Volksmund nennt die blaue Variante der kurzhaarigen Briten immer noch Kartäuser. Die Rassen sind durch gezielte Zucht heute leicht zu unterscheiden, denn letzte genannte Katzen haben die eher schlanke Figur der Hauskatze, während blaue BKHs massiv, kurz und gedrungen sind.
Die Perser haben die britischen Rassekatzen bis heute beeinflusst, denn immer wieder finden sich in den Würfen reiner Britischer Kurzhaar Katzen langhaarige Jungtiere. Die FIFe bestimmte im Januar 2002, dass die Tiere mit halblangem Fell nicht als Briten bezeichnet werden dürfen.
Dies änderte sich ab 2008, denn nun gibt es auch die Rasse Britisch Langhaar (BLH), die von den meisten Verbänden als Rasse anerkannt wird. Diese Katzen haben halblanges Haar mit starker Unterwolle im Gegensatz zur Perserkatze Semilanghaar, die keine Unterwolle hat.
Ein hervorstechender Charakter
Abbildung 2: Das Wesen der Britisch Kurzhaar Katze
Vom Wesen unterscheiden die Britisch Kurzhaar-Katzen von anderen Hauskatzen erheblich. Sie sind beispielsweise selten wasserscheu, manche der Tiere planschen sogar oder spielen mit Wasser, das aus einem Wasserhahn rinnt.
Sie sind auch weniger Einzelgänger als andere Katzen und sehr auf die Menschen fixiert, mit denen sie zusammenleben. Dabei wählen sie sich in der Regel keine einzelne Bezugsperson, sondern schließen sich allen Bewohnern an. Bezüglich der Anhänglichkeit ähneln die Tiere eher Hunden als Katzen, daher leiden sie sehr, wenn sie lange Zeit alleine bleiben müssen. Sie mögen es nicht von Aktivitäten ausgeschlossen zu werden und lieben es bei den Menschen im Bett zu schlafen. Überraschend bei der Neigung sich den Menschen zuzuwenden ist, dass Briten es nicht mögen auf den Arm genommen zu werden. Sie entscheiden, wann sie zu welchem Menschen gehen und sich bei diesem auf den Schoß setzen.
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