Alexander Arlandt - Motivation

Und an welcher Stelle kommt die Bewegung ins Spiel? Sollte man Mitglied in einem Fitness-Studio werden oder ist regelmäßiges Spazierengehen ausreichend? Wie viel Sport ist zu viel? Was kann man tun, um sicher zu sein, dass man sich beim Trainieren nicht verletzt? Sollte man besser Geld in einen Personal Trainer investieren? Helfen Yoga und Pilates wirklich – und wie fängt man am Besten damit an?

Nur an diesem Beispiel sehen Sie, wie schnell es geht, sich schon vom ersten notwendigen Schritt überfordert zu fühlen. Und noch einmal, wenn Sie den ersten Schritt nicht nehmen, dann werden Sie ihr Ziel logischerweise natürlich nicht erreichen können. Führt man sich das vor Augen, wundert es nicht, dass die Motivation schwindet, bevor man überhaupt angefangen hat.

In vielen Fällen sind es auch andere Aufgaben, die uns davon abhalten, neue Projekte zu starten. Eigentlich ist auch gar nichts falsch daran; es ist nur logisch, dass man seine Kinder erzieht, vielleicht seine Eltern pflegt, der Karriere nachkommt, den Haushalt macht und so weiter.

Es gibt auch Situationen, in denen es wirklich absolut richtig ist, sich voll auf die bereits bestehenden Verpflichtungen zu konzentrieren. Vielleicht wünscht man sich sehnlichst einen Meistertitel oder einen Universitätsabschluss, aber wenn man schon Schwierigkeiten hat, Familie und Beruf unter einem Hut zu bringen, ist es angebracht, realistisch darüber zu entscheiden, was man wirklich stemmen kann. Das soll nicht heißen, dass man nicht alles tun kann, was man wirklich will, aber es bedeutet, dass man nicht nur träumen darf, sondern in erster Linie Tagespläne umstellen und viel Zeit freischaufeln muss.

Diese Verpflichtungen können einem schnell das Gefühl geben, dass es sich einfach nicht lohnt, etwas Neues anzufangen, wenn es doch schon so viel zu tun gibt.

In vielen Fällen ist es nicht nur die Zeit, die bestimmte Verpflichtungen verlangen, sondern auch mentale und emotionale Energien. Am Ende eines Arbeitstages hat man oft noch einige Stunden, bevor man schlafen geht, aber nicht selten fühlt man sich kraftlos und leer und kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Wie soll man dann seine Konzentration auf Lebensziele und Pläne lenken? Wenn die jeweiligen Verpflichtungen dann auch noch wirklich schwierig zu bewältigen sind, zum Beispiel die Pflege eines hilfebedürftigen Elternteils oder eine anstrengende Karriere, wird es noch schwieriger, Energie für ganz andere Dinge zu finden. Es passiert schnell, dass man sich in einer Situation wiederfindet, in der man glaubt, einfach nichts mehr übrig zu haben, nichts in körperlicher, geistiger und emotionaler Hinsicht, wenn man erstmal begonnen hat, sich um alles andere im Leben zu kümmern.

Die nötige Motivation für neue Projekte muss mit diesen anderen Verpflichtungen konkurrieren. Oftmals ist die Motivation der Verlierer.

Faulheit.

Lassen Sie uns ehrlich sein. Faulheit ist einer der häufigsten Gründe, warum man seine Motivation verliert. Es ist egal, wie oft man sich nach dem Endresultat eines Projekts sehnt. Wenn die Faulheit größer als die Motivation ist, dann wird man diesen Punkt nie erreichen.

Faulheit ist nicht immer etwas, was im Charakter der jeweiligen Person begründet ist, sondern manchmal auch etwas, was man sich über die Zeit angewöhnt hat. In unserer heutigen Zeit gibt es viele Hilfsmittel und Geräte, die nur dazu gebaut worden sind, um uns Aufwand in jeglicher Hinsicht zu ersparen.

Denken Sie nur mal an all die Haushaltsgeräte, von der Spül- bis zur Waschmaschine, die Sie besitzen. Diese sind nur dazu da, damit wir bestimmte Arbeiten nicht mehr von Hand verrichten müssen. Auch die Tatsache, dass wir laufendes Wasser innerhalb unseres Hauses haben, bedeutet, dass wir dieses nicht irgendwo von einem Brunnen holen müssen, wie man es noch vor einigen Generationen getan hat. Heizungen, Rasenmäher oder unsere Autos bedeuten, dass wir alle viel weniger arbeiten, als es die Menschen noch vor vielen Jahren taten.

Auf der anderen Seite gibt es auch Zeiten, in denen Motivation fast schon im Überfluss vorhanden ist. Denken Sie einmal an bestimmte Projekte, die sie voller Enthusiasmus angepackt und zu Ende gebracht haben. Vielleicht haben Sie schon mal voller Begeisterung einen Schrank entrümpelt oder haben mit Vorfreude einen Weiterbildungskurs besucht. Oder Sie hatten kein Problem damit, den Garten zu bepflanzen oder am Automotor herumzuschrauben und konnten diese Dinge schnell und einfach erledigen.

Warum passiert das bei einigen Projekten und bei anderen nicht? In den meisten Fällen wird die einfache Antwort wohl lauten, dass es darauf ankommt, wie viel Spaß man bei den jeweiligen Aktivitäten hat, auch bei solchen, die andere als lästige Arbeiten ansehen. Manche Menschen haben kein Organisationstalent und hassen es, den Schrank auszusortieren, während andere es absolut genießen, sortieren und organisieren zu dürfen. Manche empfinden Gartenarbeit als Qual, die auf jeden Fall vermieden werden muss und andere lieben es einfach, an der frischen Luft zu sein, Hecken zu scheren und Blumen zu pflanzen. Wenn man etwas genießt, ist es logisch, dass man motiviert weitermacht, bis man fertig ist.

Manchmal ist der Drang nach Endresultaten auch so groß, dass man darüber hinaus die Mühen vergisst. Vielleicht macht es einem keinen Spaß, die Sachen im Schrank durchzusortieren, aber gleichzeitig weiß man, dass man sich freut, wenn man morgens schnell alles findet und noch Raum für weitere Kleidungsstücke hat.

Es gibt noch weitere Gründe, warum man für gewisse Aufgaben Motivation aufbringen kann, während andere am Wegesrand liegen bleiben. Vielleicht hat man sich einfach nur die richtigen Verhaltensweisen angewöhnt, wenn es darum geht, bestimmte Situationen zu meistern, vielleicht hat man Freunde und Familie, die einen unterstützen und so weiter. Denken Sie nur mal daran, wie einfach es sein könnte, sich ausgewogen und gesund zu ernähren und regelmäßig Sport zu machen, wenn man in einem Umfeld von Menschen lebt, die alle versuchen, Gewicht zu verlieren, oder wie viel leichter es sein könnte, diesen unordentlichen Keller aufzuräumen, wenn die gesamte Familie dabei wäre, um zu helfen. Die Hilfe von anderen, ist eine gute Möglichkeit, motiviert zu bleiben und Dinge erledigt zu bekommen, besonders die ungeliebten.

Worauf kommt es an?

Der Grund, warum wir uns anschauen wie und warum Ziele mit Hilfe von Motivation erreicht werden können, ist, dass Sie verstehen, wie es genau passiert, damit Sie es für Ihre Projekte nachahmen können. Wenn man versteht, warum es einem leicht fällt, die Gartenarbeit zu erledigen – man freut sich auf wunderschöne Blumen und man genießt die Kreativität – kann man dieses Denken auch für das Aufräumen des Kellers anwenden. Denken Sie an saubere und aufgeräumte Regale und seien Sie etwas kreativ, indem Sie sich überlegen, wie Sie den Raum mit Bildern oder Aufbewahrungskisten dekorieren könnten.

Wenn man versteht, warum einem die Arbeit an Autos Spaß macht – der Aufbau und die Funktionsweise des Motors begeistert und es ist ein Hobby, bei welchem man den Kopf freibekommt – kann man diese Gefühle auch anwenden, um beispielsweise das Haus zu renovieren oder umzubauen. Auch ein Haus besteht aus Konstruktionen, die bestimmte Funktionen erfüllen, und man kann die Zeit des Arbeitens nutzen, um mal nicht an andere Dinge denken zu müssen.

Das Verständnis für die genauen Umstände, die uns motivieren, kann eine große Hilfe sein, um sich auch für andere Bereiche zu motivieren.

Wenn Motivation so schwer zu verstehen ist und einen oft genau dann verlässt, wenn man sie am meisten braucht, wie kann man sie dann anlocken? Und noch besser, was kann man tun, um sie zu halten? Ist Motivation etwas, das einfach von Natur aus da sein sollte, und wenn nicht, dass man dann eben Pech hat? Ist Motivation etwas so schwer Erreichbares, dass es unmöglich ist, zu wachsen und sich weiterzuentwickeln?