Thomas Tippner - Der Bruder

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Robert Schweiger hat große Träume, als er nach Hamburg kommt. Er will sein Geld als Schriftsteller verdienen, doch anstatt zu schreiben, arbeitet er wieder in seinem erlernten Beruf als Krankenpfleger und muss die Trennung von seiner Freundin verkraften. Sein Leben scheint ihm komplett aus den Händen zu gleiten.
Doch dann lernt er den in Philipps Residenz lebenden Hermann kennen.
Ein Mann, der genau zu wissen scheint, was er will und der Robert einen Rat gibt, der ihn tief bewegt und dazu führt, dass er sein Leben komplett neu überdenkt.

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In dem Moment, wo er die alte Dame mit eiskalten Händen und pergamentener Haut in den Rollstuhl setzte, fiel ihm auf, dass sie ein Zimmer ausgelassen hatten.

Ein Zimmer, wie er mit einem Blick auf seinen Zettel feststellte, das nicht mit einem roten Punkt markiert war. Was bedeutete, dass es hier jemanden gab, der versorgt werden musste.

„Monika“, rief er deswegen. „Was ist mit Herrn Kowalski?“

„Um den kümmere ich mich gleich“, rief ihm seine Kollegin aus dem Zimmer entgegen, in das sie kurz vorher gestürmt war. „Fahr‘ du nur schnell hinter zum Essenssaal.“

„Aha …“

„Nicht gut?“, wollte sie wissen.

„Doch, doch“, meinte Robert und fügte in Gedanken zu: Ich hätte Herrn Kowalski auch gerne kennengelernt.

Als ob die in dem Rollstuhl sitzende Frau mit kalten Händen in seinen Gedanken gelesen hätte, sagte sie nur: „Hermann kümmert sich immer um sich selbst. Er braucht noch keine Pflege.“

„Der Glückliche“, lächelte er.

„Das kannst du laut sagen, Schätzchen“, meinte die Alte, an dessen Namen Robert sich – obwohl er sich alle Mühe gab – einfach nicht erinnerte. „So alt wie ich, aber noch fit wie ein Turnschuh.“

Dabei fiel Robert auf, dass aus dem Mund der liebenswürdigen Dame jedes Wort wie ein Schätzchen klang. Dass man sich gegen ihre Art gar nicht wehren konnte, obwohl er nichts mehr hasste, als mit Verniedlichungen angesprochen zu werden.

Er meinte nur augenzwinkernd „Verstanden, Puppe“, und merkte gleich, dass er zu ihr einen Draht hatte.

Er mochte sie.

Wie sie schon da im Rollstuhl saß, die ausgemergelten Beine angewinkelt, die Füße, die in den hässlichsten, blauen Fellpantoffeln steckten, die er je gesehen hatte, auf die Ablage gestellt. Die grauen Haare, mit einem lila Farbstich, wild und lockig abstehend – ein Leben lang dazu verdammt, niemals von einer Bürste oder einem Kamm gebändigt zu werden.

Dazu lag in ihren grünen, noch immer wachen Augen ein niedlicher, kleiner Schalk, den sich Robert–ebenfalls bewahren wollte, wenn er alt wurde.

Eine Lebenslust, wie er sie niemals verlieren wollte.

Egal, wie hart das Schicksal mit einem umgehen würde.

„Für mich hast du keinen Kosenamen, wie?“, schallte es ihm entgegen, als Herr Trimmer, der noch gut zu Fuß war, zu ihnen kam. Er musste die lose geführte Unterhaltung, die Robert mit der Dame im Rollstuhl geführt hatte, mit angehört haben.

„Knurrkopf ist ja auch nicht nett“, meinte die Alte lachend, und zeigte dann mit ihren dürren, knochigen Finger den Flur herunter. „Da runter. Ich habe Hunger.“

„Du und deine Fresserei.“

„Bumsen will ja keiner mehr mit mir.“

„Du fragst ja nie!“

Solche Leute mochte Robert.

Leicht und locker, das Leben nicht zu ernst nehmend. Und wenn es doch einmal Kapriolen schlug, es bei den Händen packen und mit ihm tanzen, damit alles leichter von der Seele ging.

Dass es auch anders ging, das wusste er nur zu gut.

Da brauchte er nur an Kathrin denken.

Oder eben an Kowalski.

Herrmann, wie die Alte ihn genannt hatte.

Mit ihm stieß Robert zusammen, nachdem er die beiden Herrschaften im Speisesaal abgegeben hatte, wo das Toastbrot, belegt mit Wurst und Marmelade, schon für sie vorbereitet war. Wo der Kaffe dampfte und die kleinen Milchpäckchen vorsorglich aufgerissen worden waren, weil die arthritischen Hände die auf die Packung geschweißte Lasche nicht mehr aufziehen konnten.

Er war gerade aus dem Fahrstuhl gekommen, hatte nach Monika gesucht und war über den schmalen Flur gegangen, der so unangenehm nach durchnässter Kleidung und Urin roch. Dort hatte er dann einen Blick in die nun offen stehende Tür geworfen. Da stand, in alten, an seinem Hintern herunterhängenden Cordhosen gekleidet, Hermann Kowalski, die Hände hinterm Rücken ineinander gelegt, den Blick hinaus aus dem Fenster gerichtet.

Monika, die um den alten Mann herum wuselte, redete unablässig, ohne dass Herrmann ihr antwortete.

Er stand nur da, schaute hinaus und ignorierte Monika.

Seine grauen Haare, ganz licht geworden, hatte er zurückgekämmt und mit Pommade in Stellung gebracht. Dazu trug er ein liebliches, gar nicht mal so unangenehm riechendes Parfüm, wie Robert feststellte.

Bisher hatte er fast immer nur schwere, unangenehm in der Nase hängende und sich fast unmöglich aus der Kleidung wieder auszuwaschende Düfte von alten Menschen angetroffen.

Weil sie damit den Geruch des Dahinsiechens überdecken wollen, war ihm einmal ein gehässiger Gedanke gekommen, der ihm jetzt, wo er Kowalski da am Fenster stehen sah und sein Parfüm roch, leid tat.

Robert mochte es nicht, wenn man Vorurteile hatte.

Besonders wenn er sie hatte.

Schließlich war er Schriftsteller – ein Mann des Geistes, ein Poet der Fantasie. Grenzen, besonders geistige, waren da ein schlechter Ratgeber.

Gerade deswegen machte er sich daran, Kowalski genauer zu betrachten.

Gesichter waren ihm bekanntlich wichtig.

Und das hier war ein ganz Besonderes.

Er sah ihn nur im Profil, doch er hatte den Eindruck, einem Mann mit Würde gegenüberzustehen.

Nicht, dass man ihn falsch verstehen sollte.

Viele Menschen hatten Würde – viele strahlten sie nur nicht aus.

Hermann Kowalski war da anders. Er trug zwar einen alten Pullover und eine an seinem Hintern herunterhängende Hose, trotzdem war in seinen einst scharf geschnittenen Gesichtszügen etwas zu erkennen, das Robert faszinierte. Zunächst war er der Ansicht gewesen, dass es die von buschigen Augenbrauen dominierten blauen Augen waren - um sich dann anders zu entscheiden. Auch wenn das Licht, das darin leuchtete, bemerkenswert war, so waren es doch nicht sie, die ihn dastehen ließen wie ein vergessener Sohn, der darauf wartete, dass sein Vater ihn endlich vom Fußballtraining abholte.

Dann meinte er, dass es das von Bartstoppeln bedeckte Kinn sei, das Herman so standhaft aussehen ließ. Nur um dann zu merken, dass es nicht das Kinn war, nicht die von Kotletten bewachsenen Wangenknochen.

Es war der Mund. Faltig und runzlig, zu einem Lächeln verzogen.

Einem melancholischen Lächeln, ergänzte er in Gedanken, näherte sich Hermann und stellte sich vor: „Ich bin Robert. Ich arbeite seit heute hier.“

Hermann wand nicht den Kopf.

Er starrte weiter hinaus auf den unter ihm liegenden Park mit der großen Eiche als Zentrum. Von ihr liefen alle Wege kreuz und quer durch die Anlage und führten zu den unterschiedlichsten, meist in den Schatten liegenden Rastplätzen, auf denen die Alten und Gebrechlichen sich ausruhen konnten, wenn ihnen das Spazierengehen zu anstrengend wurde.

Was er da suchte, oder was er da sah, konnte Robert nicht sagen.

Er ahnte nur, dass Hermann nicht grundlos hinaus in den von Sonnenlicht durchfluteten Park schaute.

„Kann ich irgendwie helfen?“, wollte Robert wissen, dem das unangenehme Schweigen unerträglich war. „Hinunter begleiten in den Speisesaal vielleicht?“

„Hermann isst hier oben“, meinte Monika. „Er ist gerne für sich.“

„Ist das so?“

Robert stellte die Frage absichtlich in Hermanns Richtung, in der stillen Hoffnung auf eine Antwort.

Gab er ihm aber nicht.

Hermann stand weiterhin nur da, regte sich nicht und fixierte weiterhin irgendeinen Punkt im Park.

„Erzähl ich später mehr drüber. Wenn wir draußen sind. Magst du mir bitte einen neuen Kopfkissenbezug geben?“, bat Monika ihn. „Sein alter ist schon wieder ganz durchnässt.“

„Passiert, wenn man im Bett trinkt“, sagte Robert, ohne tadelnd klingen zu wollen. In dem Moment, in dem er die Worte ausgesprochen hatte, wusste er, dass sie genau das taten.

Was unpassend wirkte.

Wer war er schon, dass er sich an seinem ersten Tag herausnahm, einen Bewohner zurecht zu weisen?

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