Lew Tolstoi - Erzählungen und Fragmente

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Der Band enthält eine Reihe von kürzeren Erzählungen und Textfragmenten des russischen Schriftstellers Lew Tolstoi:
Wovon die Menschen leben; Lösche den Funken, ehe er zur Flamme wird; Gott sieht die Wahrheit, aber offenbart sie nicht gleich; Die Kerze; Die drei Fragen; Die beiden Greise; Wo Liebe ist, da ist auch Gott; Die Bärenjagd; Der Feind ist zäh, aber Gott ist stark; Kinderweisheit und Männertorheit; Die beiden Brüder und das Gold; Iljaß; Wie das Teufelchen das Brotränftl verdient hat; Das eigroße Korn; Wieviel Erde braucht der Mensch?; Der große Bär; Die drei Greise; Bei den Hungernden

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Da sprach Semjon: »Sage mir, Michael, wofür hat Gott dich gestraft und was sind das für Worte Gottes, damit ich sie kenne?«

Und Michael erwiderte: »Gestraft hat mich Gott, weil ich ihm ungehorsam war. Ich war ein Engel im Himmel und war ungehorsam gegen Gott. Ein Engel im Himmel war ich, und der Herr hatte mich auf die Erde gesandt, auf daß ich einer Frau die Seele nehme. Ich flog zur Erde, da sah ich: die Frau liegt da, krank, hat eben Zwillinge geboren, zwei Mädchen. Die Kinder zappeln an der Seite der Mutter, die Mutter aber kann sie nicht an die Brust nehmen. Da sah mich die Frau, begriff, daß Gott mich geschickt hatte, ihre Seele zu holen, fing an zu weinen und sprach: ›O Engel Gottes, eben erst haben sie meinen Mann begraben, ein Baum im Walde hat ihn erschlagen; ich habe weder Schwester, noch Tante, noch Großmutter; niemand ist da, der meine Waisen erziehen könnte. Nimm doch meine arme Seele nicht! Vergönne es mir, meine Kinder selbst großzuziehen und auf die Füße zu stellen. Die Kleinen können doch nicht ohne Vater, ohne Mutter leben.‹ – Und ich hörte auf die Mutter und legte eines der Mägdlein an ihre Brust, gab ihr das andere in den Arm und stieg wieder empor zum Herrn des Himmels. Und als ich zum Herrn geflogen kam, sprach ich: ›ich konnte der Wöchnerin die Seele nicht nehmen; der Vater ist von einem Baum erschlagen, die Mutter hat Zwillinge geboren und flehte mich an, ihre Seele nicht zu nehmen; laß mich meine Kinder ernähren, großziehen, auf die Füße stellen, sagte sie, die Kinder können nicht ohne Vater, ohne Mutter leben. Da ließ ich ihr die Seele.‹ Der Herr aber sprach: ›Gehe hin und hole die Seele der Wöchnerin, und du wirst drei Worte begreifen. Du wirst begreifen, was in den Menschen ist, was den Menschen nicht gegeben ist und wodurch die Menschen leben. Wenn du das begriffen hast, dann kehre wieder in den Himmel zurück.‹ Und ich flog zurück zur Erde und holte die Seele der Wöchnerin. Die Kinder sanken von ihrer Brust, der leblose Körper fiel schwer aufs Lager, drückte das eine Kind und verrenkte ihm das Füßchen. Ich flog empor über dem Dorf und wollte die Seele zu Gott bringen. Da ergriff mich ein Windstoß, meine Flügel sanken matt hernieder und fielen von mir ab; die Seele stieg allein zu Gott empor, ich aber sank auf die Erde und blieb am Wegrande liegen.«

XI.

Nun begriffen Semjon und Matrjona, wen sie gekleidet und ernährt hatten und wer mit ihnen gelebt hatte, und sie weinten vor Schreck und Freude. Der Engel aber sprach weiter:

»Einsam und nackt lag ich auf dem Felde, ich hatte bis dahin die Not der Menschen nicht gekannt. Frost und Hunger waren mir fremd, und nun war ich ein Mensch geworden. Ich war hungrig, ich fror und wußte nicht, was ich anfangen sollte. Da sah ich, im Felde steht eine Kapelle, für Gott erbaut. Und ich ging an die Kapelle Gottes heran, um mich in ihr zu verbergen. Doch die Kapelle war verschlossen, und ich konnte nicht hinein. Und ich setzte mich hinter die Kapelle, um mich gegen den Wind zu schützen. Der Abend kam. Der Hunger quälte mich, ich war erstarrt vor Kälte und litt Schmerzen am ganzen Körper. Plötzlich höre ich, es kommt ein Mensch den Weg entlang. Er trägt Stiefel in der Hand und spricht mit sich selbst. So sah ich denn zum erstenmal das Gesicht eines sterblichen Menschen, seit ich selbst ein Mensch geworden war, und mich ergriff Angst vor diesem Gesicht; ich wandte mich zur Seite. Ich höre, daß dieser Mensch mit sich selbst davon spricht, wie er seinen Körper im Winter vor der Kälte bewahren solle, wie er für Weib und Kinder Nahrung schaffen könne, und ich dachte mir: ich vergehe vor Kälte und Hunger, und da kommt ein Mensch und denkt nur daran, wie er sich und seiner Frau einen Pelz schaffen soll, wie er sich ernähren soll. Der kann mir nicht helfen. – Der Mensch aber erblickte mich, machte ein finsteres Gesicht, sah noch schrecklicher aus und ging vorüber. Ich verzweifelte. Plötzlich höre ich, der Mensch kommt zurück. Ich blickte auf und erkannte den Mann kaum wieder. Erst lag der Tod in seinen Zügen, jetzt aber war er lebendig geworden, und in seinem Antlitz erkannte ich Gott. Er trat an mich heran, bekleidete mich, nahm mich mit sich und führte mich in sein Haus. Ich kam in sein Haus, da trat uns eine Frau entgegen und begann zu sprechen; die Frau war noch schrecklicher als der Mann. Ein Hauch des Todes kam aus ihrem Munde und ich konnte kaum atmen vor diesem Hauch. Sie wollte mich hinausjagen in die Kälte; ich aber wußte, daß sie sterben müsse, wenn sie das tat. Da plötzlich erinnerte ihr Mann sie an Gott, und die Frau wurde mit einemmal eine ganz andere; und als sie uns das Abendessen reichte und mich anblickte, da sah ich sie auch an. Der Tod war von ihr gewichen, sie war lebendig, und ich erkannte auch in ihr Gott den Herrn. Da erinnerte ich mich des ersten Wortes Gottes: ›Du wirst begreifen, was in den Menschen ist.‹ Und ich begriff, daß in den Menschen die Liebe ist. Freude ergriff mich, weil Gott schon begann, mir zu entdecken, was er versprochen hatte, und ich lächelte zum erstenmal; aber alles konnte ich noch nicht begreifen. Ich wußte noch nicht, was den Menschen nicht gegeben ist, und wodurch sie leben. Ich blieb bei euch, und es verging ein ganzes Jahr. Da kam der reiche Mann, der die Stiefel bestellte. Die Stiefel, die ein Jahr halten sollten, ohne zu reißen, ohne schief zu werden. Ich schaute ihn an und erblickte plötzlich hinter ihm meinen Gefährten, den Todesengel. Niemand außer mir sah diesen Engel. Ich aber kannte ihn, und ich wußte: ehe die Sonne untergeht, wird die Seele des reichen Mannes von ihm genommen sein, und ich dachte, der Mensch sorgt vor für ein ganzes Jahr und weiß nicht, daß er nicht einmal den Abend erleben wird. Da erinnerte ich mich des zweiten Wortes Gottes: ›Du wirst begreifen, was den Menschen nicht gegeben ist.‹ Was in den Menschen ist, das wußte ich bereits; jetzt erfuhr ich, was ihnen nicht gegeben ist. Es ist den Menschen nicht gegeben, zu wissen, was sie für ihres Lebens Notdurft brauchen, – und ich lächelte zum zweiten Mal. Ich freute mich, daß ich meinen Gefährten, den Engel, gesehen hatte, und freute mich, daß Gott mir auch das zweite Wort offenbart hatte. Alles aber konnte ich noch nicht verstehen, ich wußte noch nicht, wodurch die Menschen leben. So lebte ich dahin und wartete, wann Gott mir auch das dritte Wort offenbaren werde. Im sechsten Jahre meines Hierseins kamen die Zwillingsschwestern mit der Frau, und ich erkannte die Mädchen und erfuhr nun, wie diese Kleinen am Leben geblieben waren. Ich erfuhr es und dachte: die Mutter bat mich damals um der Kinder willen; ich glaubte der Mutter, meinte, ohne Vater und Mutter können die Kinder nicht leben, und doch hat eine fremde Frau sie genährt und großgezogen. Und als die Frau aus Liebe zu den fremden Kindern zu weinen begann, da erblickte ich in ihr den lebendigen Gott, und ich begriff, wodurch die Menschen leben. Ich begriff, daß Gott mir nun auch das letzte Wort offenbart hatte und daß er mir verziehen hatte. Da lächelte ich zum dritten Mal.«

XII.

Die Gewänder fielen von dem Körper des Engels herab, helles Licht umstrahlte ihn, so daß das menschliche Auge ihn nicht anblicken konnte. Seine Stimme wurde mächtig, als käme sie nicht aus ihm, sondern vom Himmel herab, und der Engel sprach:

»Ich begriff, daß ein jeder Mensch nicht durch die Sorge um sich selbst lebt, sondern durch die Liebe. Es war der Mutter nicht gegeben, zu wissen, was ihre Kinder fürs Leben brauchen. Es war dem reichen Manne nicht gegeben, zu wissen, was er selber brauchte, und keinem einzigen Menschen ist es gegeben, zu wissen, ob er noch Stiefel braucht, oder ob er schon Leichenschuhe anziehen muß, ehe der Tag sich neiget. Und ich selbst, als ich ein Mensch geworden war, ich blieb am Leben nicht dadurch, daß ich für mich selber sorgte, sondern dadurch, daß ein vorübergehender Wanderer und dessen Frau Nächstenliebe empfanden, daß sie Mitleid mit mir hatten und mich lieb gewannen. Und die Waisen, sie blieben am Leben nicht dadurch, daß andere für sie sorgten, sondern dadurch, daß im Herzen einer fremden Frau die Liebe wohnte, daß sie Mitleid mit ihnen hatte, sie lieb gewann. Und alle Menschen, sie leben nicht, weil sie selber für sich sorgen, sondern weil Liebe in den Menschen wohnet. Früher wußte ich nur, daß Gott den Menschen das Leben gegeben hat und daß er will, sie sollen leben; jetzt habe ich auch noch ein anderes begriffen. Ich habe begriffen: Gott hat nicht wollen, daß die Menschen jeder für sich leben, daher hat er ihnen nicht offenbart, was jeder für sich braucht: er wollte, daß sie gemeinsam leben, und daher zeigt er ihnen, was sie alle brauchen für sich und für die andern. Und ich verstand: es scheint den Menschen nur so, als wenn sie durch die Sorge für ihr eigenes Ich leben, in Wahrheit aber leben sie nur durch die Liebe. Wer in der Liebe lebt, der lebt in Gott und Gott in ihm, denn Gott ist die Liebe.«

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