joachim kubowitz - Nature Boy oder Wie man das Herz einer gepanzerten Lady gewinnt

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Nature Boy oder Wie man das Herz einer gepanzerten Lady gewinnt: краткое содержание, описание и аннотация

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"Unter ihren ­ledernen ­Füssen vibrierte es heftig. Der Kontrabass, das Piano, die elektrische Gitarre. Die Melodiekürzel flogen nur so dahin. Die Nummer erreichte ihren ­Höhepunkt, aber die stickige, verrauchte Luft machte ihr schwer zu schaffen. Noch einen Chorus und erneut das Thema. Dann war das zweite Set zu Ende, zum Glück. ­Applaus der Gäste. Nat stand auf und ging zur Theke. Jeff, für mich einen Doppelten. Und für die Lady dringend eine ­Erfrischung …"
Eine Hommage an Nat King Cole, einen der größten afroamerikanischen Jazzpianisten und Sänger – zu seinem 100. Geburtstag.
Erzählt von Joachim Kubowitz.
Ein Kaleidoskop seiner Zeit, von Stimmen und Farben.
Eine Suite zu seinen Ehren.
Happy Birthday, Nat!

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Das erste, was ihr auffiel, war sein Mund. Er war breit, aber fein geschwungen, und er schien, auch wenn er schlief, ein wenig zu lächeln. Außer dem Mund und seinem Kinn konnte sie nichts weiter erkennen, da er sich seinen schwarzweissgesprenkelten Hut nach vorne über die Augen gezogen hatte.

Er war schwarz, das sah sie, aber nein, natürlich war er nicht schwarz, wie Teerpappe oder Kohle, seine Haut hatte ein tiefes, dunkles Braun mit einem leichten Grün- und Blauton, der das Braun zum Glänzen brachte. Völlig entspannt wirkte er, hier im Central Park, um die Mittagszeit, wo ansonsten nur verschwitzte Büroangestellte ihre kurze Mittagspause absolvierten und ein paar Mütter oder deren Hausangestellte Kinderwägen schoben.

Sie wagte sich noch etwas näher heran. Neugierig. Aber er schlief und sie wollte ihn nicht wecken. Sie wartete. Das konnte sie gut. Irgendwann müßte er doch mal aus seinen Träumen erwachen? Da. ---

Da regte sich was. Vorsichtig pirschte sie sich heran. Dabei kroch sie über ein paar vertrocknete Zweige. Es knackte. Nat zuckte hoch, schlug die Augen auf und schob sich den Hut in den Nacken. Was war das? Er schaute sich um. Da war aber nichts.

Wieder knackte es. Ach, du bist das!

Zwischen ein paar Blättern hatte er sie entdeckt.

Er nahm sie vorsichtig auf seinen Handteller und lehnte sich wieder zurück an den Stamm.

Wer bist du denn, schönes Kind? Was hat dich hierher verschlagen?

Nat streichelte vorsichtig über ihren fein gearbeiteten, aber festen Rücken, fast schwarz mit grünen, smaragdfarbenen Einschlüssen. Solch ein Geschöpf hatte Nat noch nie gesehen. Vor allem nicht im Central Park. Wie aus einer anderen Welt. Sie reckte ihren Hals.

Ich bin Nat. Und du, hast du auch einen Namen?

Er hielt sie sich näher ans Ohr und hörte dann so etwas wie Es-Es-Es --- Zumindest klang es für ihn so.

Ah, Esmeralda. Ja, gefällt mir?

Du wunderst dich wohl, daß ich hier schlafe? Ich weiß ja nicht, was du so treibst. Aber da ich eher nachts arbeite, muß ich tagsüber öfters ein Nickerchen machen.

Esmeralda betrachtete ihn weiter aufmerksam und öffnete ihren Mund.

Warum ich nachts arbeite? --- Ich bin Musiker. Und die Menschen kommen in die Bars und Clubs erst am späten Abend, um sich zu amüsieren. Und das dauert dann ...

Esmeralda bewegte ihren Kopf etwas hin und her.

Ach, du willst wissen, was für eine Musik ich spiele? Jazz, man nennt es einfach Jazz. Ich spiele Piano und singe. ... Heute abend wieder, im Zanzibar, so ab 22 Uhr. Zu spät für dich? Ich könnte dich abholen?

Nat setzte sie wieder behutsam ins Gras, langsam kroch sie zurück in die Richtung, aus der sie gekommen war. Nat rieb sich das Kinn, kratzte sich am Kopf, setzte sich den Hut auf und rief ihr hinterher: Ich freu‘ mich.

Und Nat hätte schwören können, daß er ganz zart ihre Antwort hörte: Ja, ich mich auch.

There‘s No Anesthetic For Love.

Ein Jahr später.

Unter ihren ledernen Füssen vibrierte es heftig. Der Kontrabass, das Piano, die elektrische Gitarre. Die Melodiekürzel flogen nur so dahin. Die Nummer erreichte ihren Höhepunkt, aber die stickige, verrauchte Luft machte ihr schwer zu schaffen. Noch einen Chorus und erneut das Thema. Dann war das zweite Set zu Ende, zum Glück. Applaus der Gäste. Nat stand auf und ging zur Theke.

Jeff, für mich einen Doppelten. Und für die Lady dringend eine Erfrischung. Jeff zerstieß etwas Eis, servierte Nat den gewünschten Scotch und reichte ihm, nachdem er aus einer Kristallschale das Eis entfernt und dafür etwas Wasser hineingefüllt hatte, vorsichtig das gläserne Gefäß. Nat hob Esmeralda behutsam vom schwarzen, polierten Lack und setzte sie in die feuchte Schale. Ismi, wie konnte ich dich vergessen. Sie war nicht nachtragend.

Nat, wie alt ist sie eigentlich? fragte Jeff.

Bestimmt 200 Jahre.Wahrscheinlich hat sie schon Thomas Jefferson beim Formulieren der Unabhängigkeitserklärung geholfen, gab Nat zurück.

Ja, ein stolzes Alter für eine Lady, die sich durchweg – vielleicht auch ihr Geheimnis – streng vegetarisch ernährte, am liebsten von grünen, knackigen Blattsalaten.

Nat fand sie wunderschön: mit ihrem langen Hals, den kräftigen Waden und Zehen, ihrem melancholischen Blick, dem wundervoll ziselierten Panzer, der sie schützte. Ihren Namen sprach Nat, auch seiner Herkunft geschuldet, weich und liebevoll aus: Ismiralda, mit weichem s und gerolltem l. Ismiralda, my black magic woman, streichelte ihren runzligen, aber zarten Kopf, was sie ungemein genoss und ihren Hals nochmals um Längen strecken ließ.

Er hatte Abbildungen in alten Folianten gesehen. Elegant gekleidete junge Herren im Zweireiher, mit Zylinder und Stöckchen, mit einer Partnerin wie sie an einer Leine auf dem Pariser Trottoir spazierend.

Oder noch extravaganter in den Passagen: diesem architektonischen Novum der 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Marmor- und holzgetäfelte Flaniergänge mit riesigen Glasdächern und elektrischer Illumination. Wind- und wettergeschützte Läden, die glitzernde Warenwelt der neuen Industrie und aus den Kolonien, Vergnügungsetablissements, Brasserien und Bars. Alles unter einem Dach, eine Luxusstadt im Kleinen. Die jungen Herren, die Dandys, flanierten offensichtlich ziellos, wie in Zeitlupe. Und mit einer Schildkröte war dies very sophisticated.

Esmeralda hätte sich diese Gängelei verbeten. Auch Nat fand die Vorstellung absolut übertrieben, geradezu abstoßend. Das war nicht sein Stil. Aber er trug sie gerne mit sich herum. Sie waren unzertrennlich.

Nicht in der Seitentasche seines Anzugs, nein.

In einem Weidenkörbchen mit langen Tragehenkeln, das er für sie extra hatte anfertigen lassen von den besten Weidenflechtern des Landes, oder, wenn dies gerade nicht zur Hand war, in der Mulde seines Pepitahütchens, seines Markenzeichens.

Da thronte sie und er mußte, ebenso wie die Dandys, etwas steif, ruhig und würdevoll schreiten, damit sie nicht herunterfiel. Eine kleine Herausforderung. Esmeralda fand den Hut albern, vielleicht irritierte sie das Muster. Das spürte er. Bei aller Liebe, ich finde ihn wirklich klasse, bemerkte Nat dann, und wenn er sie samt Hütchen vom Kopf nahm, um mit ihr eine Pause einzulegen, und sie beide ihre Siesta zelebrierten, war alles wieder gut.

Sie knabberte ihren Endivien-Rucolasalat mit einer leichten Vinaigrette, er einen scharfen Bohneneintopf wie früher zu Hause. Danach schliefen sie eine Runde, in einem kleinen Stadtpark unter einer großen Platane. Aber Esmeralda war heute nicht müde genug.

Sie schaute ihn mit ihren schmalen Schlitzaugen fragend an. Ok. Ich erzähl‘ dir eine Geschichte. Eine von meiner Familie.

Gut , Nat kaute an einem Grashalm und überlegte, etwas von früher. ...

Hab‘ ich dir schon erzählt, dass ich schon mit drei, vielleicht vier Jahren fliegen konnte?

Esmeralda hob den Kopf. Nat grinste und hob seine linke Augenbraue. Doch, doch. Das ist eine wahre Geschichte.

Straighten Up And Fly Right.

Mum und Dad waren fromme Leute, Baptisten, wie die meisten Schwarzen, die wie wir in Alabama lebten. Arbeit, harte Arbeit gab es nur auf den Baumwollfeldern, Sklavenarbeit, auch wenn wir offiziell keine Sklaven mehr waren. Eigenes Land hatte fast niemand von uns. Meilenweit nur Felder, in der Ernte­zeit weiss wie Schnee, dort, wo der Mississippi durchfliesst, bis hinunter nach New Orleans.

Geboren wurde ich in Montgomery. Ich hatte drei ältere Geschwister und Pa war der Prediger in unserer Gemeinde. Mum spielte Klavier und das Harmonium im Gemeinde­saal und leitete den Kirchenchor. Mein sechs Jahre älterer Bruder Eddie, damals so zehn, elf, war ein musikalischer Tausendsassa und ein ziemlicher Rabauke. Der spielte in kürzester Zeit auf allem, was er in die Finger bekam und nach Instrument aussah und zauberte im Hand­umdrehen Melodien, die nicht nur harmonisch und schön klingen konnten, sondern auch ungestüm und wild. So wie es ihm in den Sinn kam. Pa mochte das überhaupt nicht, aber Eddie saugte alles auf, was in den Tanzlokalen oder manchmal im Radio gespielt wurde: Blues, Jazz oder Ragtime und spielte es nach. Eddie hatte mich, den Kleinsten, immer im Schlepptau. Und bei den Gottesdiensten waren wir Kinder wie in der Sonntagsschule stets dabei. Pa predigte, Mum drückte die Tasten und sang.

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