Yvonne Tschipke - Nathanael und der neue König
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Die Geschichte von Nathanael, dem jungen Engel, der einen besonderen Auftrag von Gott bekommt, begleitet an 26 Tagen durch die Adventszeit.
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Yvonne Tschipke
Nathanael und der neue König
Eine Adventskalendergeschichte in 26 Kapiteln
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Inhaltsverzeichnis
Titel Yvonne Tschipke Nathanael und der neue König Eine Adventskalendergeschichte in 26 Kapiteln Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1 Kapitel 1 „Nathanael! Los, wach auf, du Schlafmütze!“ Gähnend rieb sich der junge Engel die Augen, während Deborah, das Engelmädchen mit den vielen Locken, ihn noch immer an der Schulter rüttelte. Die letzten Tage war ziemlich anstrengend gewesen. Nathanael hatte den Auftrag bekommen, ein Menschenkind zu begleiten, das vor ein paar Monaten seine Eltern verloren hatte. Die ganze Zeit über war der junge Engel in der Nähe seines Schützlings geblieben. Benjamin musste nach Bethlehem gehen. Denn dort war die Familie seines Vaters geboren. Und der Junge musste sich in dieser Stadt in eine Liste einschreiben. Alle Menschen im Land waren in diesen Tagen gezwungen, sich in die Städte ihrer Väter zu begeben. Der Kaiser hatte das befohlen. Augustus wollte wissen, wie viele Menschen in seinem Herrschaftsbereich lebten. Und wieviel Geld er durch Steuern mit ihnen verdienen konnte. Und da Benjamin keine Familie mehr hatte, musste er sich eben allein auf den Weg machen. Nicht, dass er Geld besessen hätte, das er dem Kaiser geben konnte. Aber Befehl war Befehl.
Kapitel 2 Kapitel 2 Was hatte der Junge denn auch schon zu verlieren. In dem kleinen Dorf nahe der großen Stadt Nazareth, in der er mit seinen Eltern wohnte, als diese noch lebten, war er genauso allein, wie in der fremden Stadt Bethlehem. Deshalb hatte Benjamin sich auf den langen beschwerlichen Weg gemacht, gemeinsam mit einigen anderen Menschen aus dieser Gegend. Aber keiner von ihnen hatte sich um den Jungen gekümmert. Alle hatten mit ihren eigenen Sorgen und Problemen zu tun. Doch der junge Engel Nathanael hatte ihn die ganze Zeit über begleitet und ihm in Bethlehem den Weg zu den Hirten gezeigt. Denn diesen Hirten hatte Gott ins Herz gegeben, sich um den einsamen Jungen zu kümmern. Ja und nun sollte Nathanael schon wieder einen Auftrag entgegennehmen. „Du sollst nach Bethlehem gehen. Dort wird der neue König geboren. Und du sollst es den Menschen sagen“, redete Deborah auf den müden Engel ein. „Du meinst Jerusalem. Der neue König wird doch ganz sicher im Palast in Jerusalem geboren“, entgegnete Nathanael dem Engelmädchen und gähnte noch einmal herzhaft. Doch Deborah schüttelte den Kopf mit den langen blonden Locken. „Nein, ich bin mir ganz sicher. Bethlehem hat er gesagt. Nicht Jerusalem.“
Kapitel 3 Kapitel 3 Nathanael schob sich aus seinem weichen Bett und zog sich an. Bethlehem - da war er doch erst gewesen. Nichts los. Bis auf die vielen tausend Menschen die sich dieser Tage dort einfanden, um sich in die Listen des Kaisers einzutragen. Es waren zu viele. Nicht jeder bekam einen Platz in einer der wenigen Herbergen. Wer Glück hatte, konnte bei Verwandten unterkommen, die in der Stadt lebten. „Du sollst dich beeilen. Der neue König kommt bald zur Welt. Noch in dieser Nacht soll es geschehen. Mach dich auf den Weg“, drängte Deborah. „Ja, ja. Ich geh ja schon. Immerhin war ich schon viele Tage unterwegs gewesen. Da darf man doch auch mal noch ein kleines Bisschen müde sein, oder?“ Noch immer gähnend machte sich Nathanael auf den Weg. Nun ja, der neue Auftrag kam ihm nicht ungelegen. Denn so konnte er gleich noch einmal bei Benjamin vorbeischauen und sehen, wie es dem Jungen bei den Hirten ging. Hirten sollten ja ganz schön raue Gesellen sein. Der junge Engel hatte sich schon seit Tagen gefragt, weshalb Gott unbedingt wollte, dass der Junge zu solchen Leuten ging. Sie besaßen nicht viel, hatten keine ordentliche Wohnung und - das fand Nathanael am schlimmsten - sie rochen andauernd nach ihren Schafen, selbst, wenn sie sich im Bach gewaschen hatten. Gott hätte es ja auch einer netten kleinen Familie ins Herz geben können, das Waisenkind aufzunehmen. Einer Familie, die ein Häuschen besaß und ein wenig Geld. Aber Gottes Plan für Benjamin war eben ein anderer gewesen. Und Nathanael hätte nie gewagt, etwas dagegen zu sagen.
Kapitel 4 Kapitel 4 Als er am Nachmittag in der kleinen Stadt Bethlehem ankam, war alles noch immer so, wie am voran gegangenen Tag. Überall in den Straßen und Gassen drängten sich die Menschen. Es schienen sogar noch mehr als am Vortag zu sein. Und alle, denen Nathanael zuhörte, schimpften über den Befehl des Kaisers. „Was glaubt Augustus eigentlich, wer er ist? Wir haben doch anderes zu tun, als in der Welt herum zu wandern, nur um uns in eine Liste einzutragen?“, schimpfte ein korpulenter Herr in feiner Kleidung. „Schon vor Tagen musste ich mein Geschäft schließen. Wie soll ich denn Geld verdienen, wenn ich nun hier sein muss? Aber auf seine Steuern will er nicht verzichten, der feine Herr Augustus“, jammerte ein anderer. An einer Straßenecke zankten sich zwei Frauen darum, welche von ihnen zuerst da gewesen war und ein Recht auf das letzte Zimmer in der Herberge hatte. Ein paar Meter daneben priesen Händler, die sich ein gutes Geschäft erhofften, lautstark ihre Waren an. Nathanael hatte schon nach ein paar Augenblicken die Nase voll von all dem Geschrei und dem Schimpfen der Menschen. Gab es hier denn keinen, der wenigstens ein bisschen zufrieden war?
Kapitel 5 Kapitel 5 Weil ihm die Stadt viel zu laut war, beschloss er schließlich hinaus auf die Felder zu gehen, um nach Benjamin zu sehen. Auf dem Weg zu den Hirten draußen vor der Stadt begegneten ihm zwei Menschen – ein Mann und eine Frau. Die Frau saß auf dem Esel, den der Mann führte. Nathanael sah, dass sie schwanger zu sein schien. Unter dem blauen Kleid wölbte sich ihr runder Bauch. Wenn sie sich nicht beeilen, werden sie nicht vor dem Dunkelwerden in der Stadt sein, dachte Nathanael. Und dann werden sie vielleicht kein Zimmer mehr finden, wenn es überhaupt noch eines für sie gibt. Es schien ihm fast so, als würde er die beiden kennen. Als hätte er schon einmal von ihnen gehört. Doch er konnte sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern. Er war einfach zu unaufmerksam, wenn die Engel bei den großen Besprechungen über all die wichtigen Dinge informiert wurden. Doch schon im nächsten Augenblick dachte der junge Engel nicht weiter über die beiden nach, denn er sah schon weitem Benjamin. Er fand den Jungen inmitten der Hirten, die eine große Schafherde bewachten. Benjamin spielte ausgelassen mit Nado, dem Hütehund der Hirten. Und er sah zufrieden aus.
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Kapitel 7 Yvonne Tschipke Nathanael und der neue König Eine Adventskalendergeschichte in 26 Kapiteln Dieses ebook wurde erstellt bei
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