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Titel CHUMANI Chumani‘s Reise durch Anderswelten
Impressum Impressum Von: Nicci Lievert Copyright: © 2018 c/o AutorenServices.de König-Konrad-Str. 22 36039 Fulda nili@posteo.de Lektorat & Covergestaltung: Nicci Lievert
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
CHUMANI
Chumani‘s Reise durch Anderswelten
Impressum
Von: Nicci Lievert
Copyright: © 2018
c/o AutorenServices.de
König-Konrad-Str. 22
36039 Fulda
nili@posteo.de
Lektorat & Covergestaltung: Nicci Lievert
Kapitel I
Es war einmal vor langer, langer Zeit, als die Welt noch in Ordnung war und Frieden herrschte, eine Zeit in der Mutter Erde und alles Leben auf ihr frei atmen, sich entfalten und entwickeln konnte, eine Zeit, in der das Licht der Sonne täglich den Boden berührte und auch die Sterne des Nachts ihre leuchtenden Botschaften aus fernen Welten zur Erde hinab sandten.
Und zu genau eben jener Zeit lebte in einem kleinen Dorf, welches tief im Wald an einem großen Fluss gelegen war, neben all den anderen Dorfbewohnern natürlich, der kleine Chumani.
Chumani lebte gemeinsam mit seinen Eltern, seinen beiden Geschwistern und seinem Großvater ein sorgenfreies Leben, etwas anderes war ihnen glücklicherweise unbekannt. Sie hatten ein Dach über dem Kopf, welches ihre wenige Habe bei Regen gut schützen konnte, sie hatten stets genügend zu essen und zu trinken, boten Wald und Fluss doch alles, was sie brauchten um zu leben. Der nahegelegene Fluss Miniwatu schenkte allen, sowohl Mensch als auch Tier täglich frisches klares Wasser, welches im Schein der Sonne wie Diamanten funkelte. Der umliegende Wald bot allen mit dessen Vielfalt an Früchten, Heilpflanzen und Kräutern genügend Nahrung und für Krankheiten oder kleinere Wehwehchen Medizin und Heilmittel.
Die Tiere des Waldes lebten vor den Dorfbewohnern in Sicherheit, wurden Sie doch als deren Brüder und Schwestern angesehen und hoch verehrt.
Und für die Kinder war der Wald ein ideales Spiel- und Lernzimmer. Spielerisch lernen ohne dass ein Zwang, ein „Muss“ dahintersteckte, ja das konnten Chumani, seine Geschwister und all die anderen Kinder zu jener Zeit, wann immer sie Lust danach verspürten.
Chumani war ein aufgeweckter Bursche mit großem Ideenreichtum, insbesondere wenn es darum ging jemandem einen Streich zu spielen, sein Wissensdrang schien unendlich. Und obwohl erst sechs Jahre jung, konnte er, wenn man es am wenigsten von ihm erwartet hätte, besonnen und einfühlsam sein, wie ein Großer. Seine dunklen Augen und sein kinnlanges schwarzes Haar strahlten fortwährend eine innige Wärme aus.
Chumani liebte seinen Großvater über alles. Vermutlich lag es vor allem daran, dass sein Großvater, von Chumani selbst meist nur Tunkasila genannt, die vielen tollen Geschichten aus dessen eigenen Kinder- und Jugendtagen zu erzählen vermochte.
Stundenlang konnte er den Geschichten seines Großvaters lauschen, wenn er von dessen Reisen und wundersamen Begegnungen erzählte. Seine Augen funkelten jedes Mal aufs Neue wie die Sterne am strahlenden Nachthimmel.
„Tunkasila, bitte erzähle mir wieder eine Geschichte, ja?“, fragte Chumani seinen Großvater.
„Welche Geschichte möchtest du denn dieses Mal hören?“, fragte Chumanis Großvater. „Hm, egal… em… ach nein, warte, ich möchte… ach bitte erzähle mir noch einmal die Geschichte, wie du meinen Namen gefunden hast.“
Chumanis dunkle Augen funkelten bereits jetzt, denn freilich kannte er die Geschichte schon. Und auch sein Großvater trug ein breites Lächeln auf dem Gesicht, hatte er seinem Enkel diese Geschichte schon mindestens ein Dutzend mal erzählt. Und dennoch freute er sich sie ein weiteres Mal zu erzählen, zur großen Freude seines Enkels:
„An dem Tag als du geboren wurdest wich ich keinen Augenblick von der Seite deiner Mutter. Als du dann endlich da warst, waren wir alle unendlich stolz und beinah betrunken vor Glück, denn die Geburt verlief ohne Komplikationen und deiner Mutter und dir ging es gut. Nach Tradition unseres Volkes darf der Großvater mütterlicherseits den Namen für das erstgeborene Kind auswählen. Aber selbst als du dann da warst war ich noch unentschlossen. Nun war es höchste Zeit. Also überlegte ich noch einmal, aber es war für mich eine sehr kniffelige Angelegenheit etwas zu finden, was uns allen gefiel schien schwierig. Am nächsten Morgen wickelte ich dich vorsichtig in ein kleines Tuch, ein Tuch, das bereits deiner Großmutter gehörte, und entschloss mich mit dir hinunter zum Fluss zu gehen, ich wollte unsere Ahnen um Rat fragen. Es war ein wunderschöner junger Morgen, die Sonne blinzelte durch das Dickicht des Waldes, die ersten Blütenknospen öffneten sich und verströmten wunderbare Düfte. Ich sang dir ein Liedchen vor, wiegte dich in meinen Armen. Plötzlich, als ich über einen kleinen Steg auf die andere Seite des Flusses gehen wollte, berührte ich mit meiner Schulter wohl einen Zedernstrauch und ein kleiner Tautropfen fiel auf deine Stirn hinunter, genau zwischen deine Augen. Und dann begannst du plötzlich zu lachen und du strahltest über das ganze Gesicht, warst freudig am Strampeln und am Kichern, deine kleinen Fäustchen zeigten in die Höhe. Und da war es mir plötzlich ganz klar, ich taufte dich auf den Namen CHUMANI, TAUTROPFEN.“
Chumani kicherte, er hatte immer große Freude daran seinem Großvater zuzuhören, wenn er seine wunderbaren Geschichten erzählte, ganz egal wie oft er diese schon gehört hatte. Oft saßen beide, Enkel und Großvater bis spät in die Nacht hinein am Lagerfeuer, manchmal saßen sie auch einfach nur so da und lauschten dem Knacken des Feuers oder dem Flüstern des Windes und manchmal begleiteten sie auch die Rufe der Coyoten, wenn sie nachts die Mondin ehrfurchtsvoll anheulten.
Chumanis Großvater zeigte seinem Enkel schon sehr früh, wie man sich in der freien Natur zurechtfinden, welche Beeren und Pflanzen er bedenkenlos naschen und mit welchen Kräutern man gute Medizin für verschiedenste Krankheiten oder kleinere Wunden herstellen und verwenden konnte. Mit seinen erst sechs Jahren fiel es Chumani bereits leicht sich abseits des Dorfes zu orientieren und in etwa die Tageszeiten je nach Stand der Sonne und der Abendgestirne abzuschätzen. Er liebte die Natur, er liebte die Tiere und die Pflanzen, er liebte die Unversehrtheit, die Fülle und den schier unerschöpflichen Reichtum an Artenvielfalt und Farbigkeit.
„Tunkasila? Was machst du, wenn du dich mal verlaufen hast? Ich meine, wie weißt du den richtigen Weg zurück?“
Chumani blinzelte seinen Großvater neugierig an, ein Auge leicht geschlossen, vom goldenen Sonnenlicht ein wenig geblendet.
„Ich verlaufe mich nicht.“, gab Chumanis Großvater mit einem leichten Lächeln zurück. „Na aber, wenn doch Großvater? Könnte doch mal sein, wie findest du dann zurück?“
Chumanis Großvater überlegte einen Augenblick und erwiderte kurz darauf: „In dem ich ganz fest daran glaube den richtigen Weg zu finden.“ Chumani schaute seinen Großvater mit großen und fragenden Augen an: „Und was heißt das jetzt wieder?“
Chumani klang ein wenig genervt, denn die kurze und knappe und für ihn so gar nichts sagende Antwort gefiel ihm überhaupt nicht. Sein Großvater legte ein wenig Holz nach, welches beide zuvor gemeinsam gesammelt hatten und einige Minuten lang blickten beide wortlos ins zuckende und knisternde Feuer hinein. Irgendwann durchbrach Chumanis Großvater die Stille und begann zu erzählen:
„Ich erzähle dir eine Geschichte mein Junge die du noch nicht kennst: Als ich noch jünger war aber ein wenig älter als du es jetzt bist, ich war glaube ich so ungefähr zwölf, da hatte ich mit meinem Vater einen Streit.
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