Heinrich Mann - Die Kaiserreich Trilogie, 3. Der Kopf

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Die Kaiserreich Trilogie, 3. Der Kopf: краткое содержание, описание и аннотация

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Die Kaiserreich-Trilogie wurde von Heinrich Mann in der Zeit von 1914 bis 1926 geschrieben.
Mit dem Roman «Der Kopf» beschließt Heinrich Mann erst 1926 die Trilogie. Jahrelang hat er für diesen Roman Material über die führenden Köpfe und Intellektuellen des Kaiserreichs recherchiert und gesammelt. Die lange Entstehungszeit erklärt sich außerdem mit der Verlagerung von Heinrich Manns Tätigkeit auf das essayistische Feld. Mit Hilfe seiner Essays hofft er die Weimarer Republik unterstützen und an ihrer Weiterentwicklung mitwirken zu können. Dabei stieß er auf Probleme, die ihn früher bereits beschäftigt hatten: wer in einer unvollkommenen Welt für die gute Sache handeln will, muss gezwungenermaßen seine Mittel den Gegebenheiten anpassen.

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Die Schwester hinter dem Laden spürte im Nacken den Hauch ihres Geliebten, sie murmelte: »Was Du dahinredest, Claudius tut es. Er tut es, Lieber.«

»Er will in die Welt gehen mit einer Abenteurerin. Sie hält ihn überdies zum besten. Wir denken darüber dasselbe, schöne Lea.« Da biß die Schwester sich auf die Lippe.

Der Bruder drüben hatte sich gesetzt, war aufgesprungen und hielt nun das Ohr an die Tür nach dem Zimmer der Frau. Die Schwester sah seine Brust arbeiten, sie fühlte: »Wäre die Frau noch drinnen, jetzt müßte sie ihm öffnen!« Aber dem Bruder ward nicht geöffnet, er fiel auf einen Sitz, wie erschöpft von Anstrengungen, legte die Hand über die Stirn, die Augen, und wollte wohl still bleiben, – aber ihm zuckten die Schultern.

Der Schwester zuckten sie wie ihm, auch ihre Augen brannten. Der Freund hinter ihr murmelte: »Soll man ihn beneiden?« Sie wandte sich um. »Hüte Dich vor ihm!« sagte sie glühend. Er verzog den Mund. »Wir müssen uns beide vor ihm hüten. Im Grunde aber kenne ich ihn. Er spielt Komödie.«

Sie schritt tragisch in das Zimmer vor. »Rühre daran nicht!«

Er verbeugte sich. »Und Du bist seine Schwester.«

»Wie wir beide, Lieber, uns eigentlich fremd sind!« sagte sie verächtlich. Er ward bleich und stieß hervor: »Ich vergesse es selten.«

Sie sagte gehoben: »Ihn verstehe ich. Warum ist er nur mein Bruder!«

»Bringe es vor ihm selbst über die Lippen!« verlangte er höhnisch.

»Und warum mußt Du da sein?« fragte sie, und ihr junger, unbändiger Schmerz spielte sich ihr dennoch auch vor.

Er streckte die Arme nach ihr aus. »Ergreifend bist Du, Lea!«

»Nenne mich nicht Lea!«

Da lehnte er sich auf. »Ich bin aus anderem Blut als Ihr. Ganz recht, aus einem besser erhaltenen. Mich werfen die Gefühle nicht um. Vor mir wird Mancher daliegen.«

Damit war er draußen. Leonore hatte nur abgewehrt. Das Zimmer drüben, worin ihr Bruder geweint hatte, stand nun leer. Wann kam er zurück von seinem Lauf? Denn sie wußte, er lief jetzt durch die Stadt, ohne zu sehen noch zu hören, und den Kopf voll der alleräußersten Entschlüsse. Sie ward zum Mittagessen gerufen, aber sie verzog. »Wenn er heimkommt, will ich ihm auf der Treppe begegnen. Diesmal geschehe was will, ich umarme ihn. Habe ich es nicht schon einmal getan? Ich war zwölf Jahre alt, er vierzehn.«

Schon schritt er über die Straße herbei. Von der Treppe sah sie ihm entgegen, er blies noch immer aus einem Mund, den verstörter Haß krümmte, in Stößen den Zigarettenrauch. Als er seine Schwester erblickte, blieb der arbeitende Mund ihm stehen, Entspannung und Erlösung machten, daß seine Miene töricht ward. Ja, er lächelte, und er hob ein wenig die Hände, wie sie; es konnte der Anfang ihrer Umarmung sein. Dann streiften aber nur die Hände einander. In geschwisterlicher Scheu öffnete er ihr die Tür zum Saal und ging sie vor ihm her.

Da kamen von drinnen auch die Eltern, und jeder ging schweigend auf seinen Platz an dem runden feierlichen Tisch, der unter dem Kristall und den Wachskerzen des Lüsters inmitten des Saales gedeckt stand. Um die tafelnde Familie her, wie schon längst um ihre Vorfahren, glänzten in den feinen, gebrechlichen Holzwänden die alten Spiegel matt. Gemalte Ranken und bunte Vögel überzogen an den Rändern das Glas. Die Fenster trugen geraffte weiße Seide, goldgelbe Vorhänge, hoch wie in Bühnenbildern, und auch noch vergoldete Kandelaber hielten davor Wache.

Der Vater, im Frack, weil er von irgendeiner bedeutungsvollen Begebenheit kam, zerlegte ein Geflügel, die Mutter äußerte sinnend ihre Sorgen wegen der Tischordnung auf ihrem nächsten Diner, die Kinder saßen in guter Haltung. Ein Schiff sollte bald getauft werden, der Vater wünschte den Sohn zur Seite zu haben bei der Zeremonie. Die Reichstagswahlen standen bevor; der Freund des Vaters, Ermelin, war Kandidat; – da traf es uns doppelt peinlich, daß unser eigener Angestellter, der Buchhalter im Hafenspeicher, sich hatte aufstellen lassen von der verbotenen Sozialdemokratie. »Du bist unterrichtet, mein Sohn?« – was ein Verweis war, denn der Sohn war unbesonnen genug gewesen, den Buchhalter, in Gegenwart anderer Angestellter, durch ein Gespräch auszuzeichnen.

Der Sohn schien seinen Fehler nicht einzusehen, der Vater erwähnte daher Mangolf, den Freund. »Ihr Studenten erscheint hier für einen Ferienmonat, fühlt Euch noch keineswegs bürgerlich eingeordnet und bewegt Euch demgemäß. Meinetwegen. Dein Freund Mangolf hat aber die Gabe, seinen künftigen Pflichten vorzugreifen und schon heute der Welt Verständnis entgegenzubringen. Ich erfahre von den Beteiligten, daß sowohl der Hauptpfarrer von Sankt Simon wie der Direktor des Stadttheaters ihn als erste Kraft für ihre religiöse Aufführung schätzen.«

Erst bei dem letzten Satz hörte der Sohn wieder hin, er überlegte, das sei es, weshalb er seinen Freund zuletzt doch ablehne. »Uns trennt ein einziges Wort, das er anbetet: Erfolg haben.« Worauf er wieder in den inneren Anblick dessen versank, was ihm vor allem Ehrgeiz, allen Siegen stand. Da unterbrach die Mutter. »Wie starrst Du Deine Schwester an, ihr wird schlecht.«

Die Schwester hatte sein Gesicht sich verdüstern gesehen, – etwa nicht, weil der Name ihres Geliebten fiel? Der Bruder aber sah die ganze Zeit, mit den Augen in ihren, doch nur ein Gesicht, das nicht da war. Er kannte es, wie nur es, und verging doch vor Unruhe, was er denn kenne. Man konnte jene Frau also lieben wie das Leben, und vor lauter Begehren nicht einmal in ihrem Gesicht Bescheid wissen, ob es böse war, ob es glücklich war, ob es überhaupt das Gesicht eines fühlenden Herzens war. »Das ist meine Schwester«, sah er, »die ich klein kannte. Schön ist auch sie, auch sie blond, farbenhell und mit der dreisten Nase. Sehe ich sie einzeln, keiner ihrer Züge ist vollkommen, die Augen nicht, der Mund nicht, aber alles zusammen macht ein Wesen aus, wie es gewachsen ist mit mir selbst und wie es sein soll. Furchtbare Frau dort drüben, die unkennbar und doch unausweichlich ist! Ich muß zu ihr hinüber«, sah der bedrängte Zwanzigjährige und rückte schon den Stuhl.

Ein Wort des Vaters hielt ihn zurück. Ob er Eile habe. Ob die Ferien ihm zu lange währten. Er verteidigte sich ausweichend. »Schließlich kann ich nicht mehr tun, als daß ich sämtliche Prüfungen mache, zu denen mir Gelegenheit geboten wird.« Aber er wußte schon, wo dies hinaus wollte.

»Du möchtest vielleicht nächstes Semester mehr Geld ausgeben? Gern. Zerstreue Dich.« Der Vater fragte von unten, mit der gefalteten Stirn, die überlegen und doch auch machtlos aussah. Der Sohn ward weich. »Wie sehr muß ein so strenger Mann Kummer leiden, bevor er sogar meinen Leichtsinn unterstützt.« Die Augen der Mutter erbaten es wie eine verdiente Huldigung, er möge die Frau ihr opfern. Der Blick der Schwester freilich wollte vielleicht nur miterleben, was in ihm jetzt vorging.

Die Eltern hatten sich heimlich verständigt, daß er weich genug sei, die Mutter versuchte: »Man spricht davon, mußt Du wissen. Es kann uns nicht gleich sein.« – »Für wie vernünftig wir Dich auch halten«, ergänzte der Vater.

Der Sohn sah den Ernst der Lage. »Ich lebe nicht für die Leute«, versicherte er, mit gewollter Festigkeit.

»Gegen sie ist es nicht leicht zu leben«, bemerkte der Vater umso nachsichtiger. »Besonders, wenn sie schon alles wissen, was wir eigentlich als Erste erfahren müßten.« Da er den Sohn in Unruhe sah, sprach er schlicht belehrend. »Mein Sohn, ich habe hier einige Schriftstücke, Rechnungen und Anderes; sie sollen Dich aufklären über eine Dame, die Dir, es scheint leider so, nahe steht?« Besorgte Frage, der Sohn überhörte sie geflissentlich. Die Schwester machte eine Bewegung. »Nora kann dableiben«, entschied der Vater. »Eins unserer Kinder muß es wissen, wenn das andere in Gefahr ist«.

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