Friedrich Gerstäcker - Kleine Erzählungen und Nachgelassene Schriften 1

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Kleine Erzählungen und Nachgelassene Schriften 1: краткое содержание, описание и аннотация

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Zwei Bände füllen die Kleinen Erzählungen und Nachgelassene Schriften, darunter eckte 'Perlen', die es lohnen, wieder entdeckt zu werden. Ob es durch die Prärien in Nordamerika geht, in die Wirren der südamerikanischen Revolutionen, in die Goldfelder Kaliforniens oder um die Förderung des Petroleums – stets finden wir interessante Erzählungen und kleine Skizzen aus der Mappe eines wirklichen Abenteurers und Weltreisenden.

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„Sie borgten das Geld zur Ueberfahrt –“

Herr Lerche sah ihn überrascht an. – „Es blieb mir nichts Anderes übrig,“ sagte er.

„Selbstverständlich,“ nickte der Fremde.

„Hier in Deutschland warf ich mich auf die Schriftstellerei,“ fuhr Lerche fort, dem der Gegenstand unangenehm sein mochte, „aber der Teufel soll die Buchhändler holen!“

„Bitte!“ sagte der Fremde.

„Es ist nichts als Protection, Schwindel oder Betrug. – Ich habe Romane geschrieben, bei denen mir selber die Haare zu Berge stiegen – Gedichte, die ich vorgelesen und bei denen mich die Zuhörer zuletzt um Gottes willen baten, aufzuhören, weil ihre Nerven zu sehr angegriffen wurden und sie die Thränen nicht mehr zurückhalten konnten – umsonst, ich fand keinen Verleger. – Dann warf ich mich auf die dramatische Kunst – ich schrieb Dramen, die von einer ergreifenden Wirkung hätten sein müssen, wenn ich eine einzige Direction gefunden, die sie aufgeführt – Operntexte – Alles vergebens – ich wurde der Verzweiflung preisgegeben.“

„Und wovon lebten Sie die ganze Zeit?“ frug der Fremde.

„Ich – suchte mich so ehrlich als möglich durchzubringen –“

„Natürlich durch weitere Schulden –“

„Ich mußte allerdings Gelder aufnehmen,“ sagte wieder zögernd Herr Lerche – „ich – konnte nicht verhungern.“

/22/ „Hm – ich weiß jetzt genug,“ sagte der Fremde trocken, „und es bleibt mir noch übrig, Sie um Auskunft zu bitten, was Sie zu diesem letzten verzweifelten Schritt getrieben?“

„Mein Unglück ist bald erzählt,“ sagte Herr Lerche. „Ich hatte einen Band meiner besten Gedichte zusammengestellt – den Extract meiner Poesie, wenn ich es so nennen könnte – eine 59er Auslese Cabinetswein – der Buchhändler wollte mir kein Honorar geben, verstand sich aber dazu, den Band in Commission zu verlegen und hübsch auszustatten. – Jahre vergingen – ich schrieb endlich an den Geldmenschen und bat ihn um Abrechnung – die Abrechnung kam. Sie enthielt auf der einen Seite den genauen Kostenüberschlag für Druck, Papier, Buchbinder, Insertionsgebühren, auf der andern Seite den Absatz – es blieben noch sechs Gulden Saldo zu seinen Gunsten.“

„Das war kein brillantes Geschäft,“ sagte achselzuckend der Fremde.

„Nein,“ fuhr Lerche düster fort, „da trieb mich die Verzweiflung, und ich nahm die sechs Gulden und ging damit zum grünen Tisch –“

„Entschuldigen Sie,“ sagte der Fremde, „Sie müssen sich da versprochen haben. Sie sagten mir vorher, daß die sechs Gulden zu seinen, also des Verlegers, Gunsten gewesen wären. Folglich waren Sie ihm dieselben noch schuldig; wie konnten Sie also damit zur Spielbank gehen?“

„Ich borgte mir die sechs Gulden vom Wirth auf meinen Reisesack,“ sagte Herr Lerche.

„Sehr gut,“ nickte der Fremde. „Sie arbeiteten dadurch mit doppelt negativem Capital – vortrefflich! Also Sie gingen zur Spielbank – verloren aber natürlich.“

„Auch den letzten Gulden,“ bestätigte Lerche, „und die Verzweiflung trieb mich endlich hier heraus.“

„Aber wo bekamen Sie den Strick so geschwind her?“

Herr Lerche zögerte diesmal sehr lange mit der Antwort, endlich sagte er: „Da ich Ihnen nun doch einmal Alles gebeichtet habe, sollen Sie auch das erfahren. Ich hatte ihn mir gekauft, um mich daran im Hotel aus dem Fenster zu /23/ lassen, wenn ich, wie voraussichtlich, meine Wirthshausrechnung nicht bezahlen konnte.“

Der Fremde richtete sich bei den Worten im Nu in die Höhe, und dem jungen Mann die Hand hinüberreichend, sagte er freundlich:

„Herr Lerche, ich kann Sie meiner vollen Hochachtung versichern. Sie haben unbestreitbar Talent, denn daran hätte ich selber nicht gleich gedacht. – Ich müßte mich auch sehr irren, oder Ihre Zukunft ist gesichert. Erlauben Sie mir jetzt nur noch eine Frage, und glauben Sie nicht, daß ich sie indiscret thue; aber ich muß es zu Ihrem eigenen Besten wissen. – Wie viel Schulden haben Sie, und vor allen Dingen, wem schulden Sie?“

Herr Lerche schwieg, aber nicht aus Zurückhaltung, denn allerlei Gedanken kreuzten ihm das Hirn. Der großmüthige Fremde wollte jedenfalls seine Schulden bezahlen, und er machte sich nun im Geist einen Ueberschlag, wie viel er angeben sollte, ohne dabei etwas zu vergessen. Endlich schien er damit im Reinen und sagte:

„Meinem Schneider schulde ich dreißig Thaler –“

„Selbstverständlich!“ lautete die Antwort.

„Meinem Schuhmacher fünfzehn, sind fünfundvierzig. – Meinem Wirth für Essen und Wohnung hundertundsechzig, macht zweihundertundfünf, dem Buchhändler acht Thaler, sind zweihundertunddreizehn – im Frühstückskeller zweiundvierzig Thaler etwa, macht zweihundertfünfundfünfzig. – Meiner Wäscherin elf Thaler – gleich zweihundert-sechsundsechzig, und dann – habe ich noch zweihundertfünfzig Thaler baar Geld aufgenommen.“

„Von wem?“ frug der Fremde.

„Von der ersten Liebhaberin unseres Theaters.“

„In der That? Eine Herzensneigung?“

„Nein.“

„Auf Wechsel?“

„Nein.“

„Also auf Ehrenwort?“

„Ja,“ sagte Herr Lerche zögernd, während der Fremde einen Blick nach dem Baum hinüberwarf, an dem der Strick noch /24/ hing. „Was sich also mit meiner Schuld hier in Ems auf etwas über fünfhundert Thaler belaufen würde.“

„Also einem Wucherer sind Sie nichts schuldig?“

„Nein – fünfhundert Thaler könnten mich retten.“

„Was nennen Sie retten?“ sagte der Fremde verächtlich. „Wenn Sie die fünfhundert Thaler bekämen und Ihre Schulden wirklich damit bezahlten, so wären nur Ihre Gläubiger besser daran, Sie selber aber genau auf dem alten Fleck wie vorher. Nur in dem Fall, daß Sie dieselben nicht bezahlten,“ setzte er langsamer hinzu – „wären Sie gebessert, aber auch nur für eine kurze Zeit, denn das alte Elend würde doch immer wieder über Sie hereinbrechen. Um Ihnen wirklich zu helfen, Herr Lerche, dazu gehört mehr als fünfhundert Thaler.“

„Oh, Sie sind so gütig!“ sagte Lerche, wirklich betroffen von den Worten.

„Dazu gehört,“ fuhr aber der Fremde fort, ohne von dem Lob die geringste Notiz zu nehmen, „daß Sie selber den Beruf finden, der für Sie paßt, und darin will ich Ihnen behülflich sein. Alles Andere ist nur ein Tropfen Wasser auf einen heißen Stein und hält Sie allein ein paar Monate länger am Leben, womit, nebenbei, Niemandem besonders gedient wäre.“

„Aber was verstehen Sie unter einem Lebensberuf?“ sagte Lerche, dessen Hoffnungen bei den Worten einen gelinden Stoß bekamen; denn baar Geld wäre ihm viel lieber gewesen, als ein Lebensberuf.

„Lassen Sie mich aufrichtig sein,“ sagte der Fremde, „denn nur dadurch kann ich Ihnen beweisen, daß ich es gut mit Ihnen meine – Sie haben nichts gelernt und von einem Beruf zum andern übergewechselt; Sie können auch nichts Selbstständiges und Vernünftiges schaffen, sonst würden Sie jedenfalls einen Verleger für Ihre Arbeiten gefunden haben. Ihr sonstiger Charakter läßt nichts zu wünschen übrig, und ich würde Ihnen ohne Weiteres eine Auswanderungs-Agentur vorschlagen, wenn Ihnen Ihre poetische Neigung darin nicht im Wege stünde. So weiß ich nur noch einen Ausweg für Sie, auf dem Sie sich Ihr Brod jedenfalls verdienen können: /25/ Sie müssen Theaterrecensent werden und sich wo möglich an einer Theaterzeitung und Agentur betheiligen.“

„Aber die mißglückten Versuche, die ich selber –“ sagte etwas schüchtern Herr Lerche.

„Bester Freund, die lassen Sie dann Anderen entgelten,“ lachte sein freundlicher Rathgeber; „denn wer selber etwas schreiben kann, wird natürlich nicht Recensent. Ihre Gewissenhaftigkeit steht Ihnen doch hoffentlich nicht dabei im Wege? – Und überdies,“ fuhr der Fremde leichthin fort, „werden Sie mit der Zeit auch so verbittert werden, daß Ihnen die Galle schon von selber kommen wird, und nichts in der Welt nährt besser als Galle –“

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