Wilhelm Busch
Illustrierte Geschichten
2. Band
Texte: © Copyright by Wilhelm Busch
Umschlag: © Copyright by Gunter Pirntke
Verlag:
Das historische Buch, Dresden / Brokatbookverlag
Gunter Pirntke
Mühlsdorfer Weg 25
01257 Dresden
gunter.50@gmx.net
Inhalt
Impressum Impressum Texte: © Copyright by Wilhelm Busch Umschlag: © Copyright by Gunter Pirntke Verlag: Das historische Buch, Dresden / Brokatbookverlag Gunter Pirntke Mühlsdorfer Weg 25 01257 Dresden gunter.50@gmx.net
Geschichten 31 bis 40
Der hohle Zahn
Der zu wachsame Hund
Wie der Mann um den Hausschlüssel bitten lernt
Der Lohn einer guten Tat
Diogenes und die bösen Buben von Korinth
Das Teufelswirtshaus
Der Hahnenkampf
Unangenehmes
Der zerstreute Bauer
Die Rache des Elefanten
Geschichten 41 bis 50
Die gestörte, aber glücklich wieder errungene Nachtruhe
Der Bauer und sein Schwein
Ein Abenteuer in der Neujahrsnacht
Die kluge Ratte
Der Schnuller
Zwei Stammbuchverse
Frau Justitia in Verlegenheit
Der zerstreute Rektor
Die unangenehme Überraschung
Müller und Schornsteinfeger
Geschichten 51 bis 60
Moderne Malerschnaderhüpfeln
Vorschläge, die beim Antitierquälereiverein zu Rathausen eingebracht wurden
Theaterbericht aus München
Die sympathetische Kur
Der Bauer und das Kalb
Eginhard und Emma
Der hinterlistige Heinrich
Der Affe und der Schusterjunge
Geschichten 31 bis 40
Der hohle Zahn
Oftmalen bringt ein harter Brocken
Des Mahles Freude sehr ins Stocken.
So geht's nun auch dem Friedrich Kracke;
Er sitzt ganz krumm und hält die Backe.
Um seine Ruhe ist's getan;
Er biß sich auf den hohlen Zahn.
Nun sagt man zwar: Es hilft der Rauch!
Und Friedrich Kracke tut es auch;
Allein schon treiben ihn die Nöten,
Mit Schnaps des Zahnes Nerv zu töten.
Er taucht den Kopf mitsamt dem Übel
In einen kalten Wasserkübel.
Jedoch das Übel will nicht weichen,
Auf andre Art will er's erreichen.
Umsonst! – Er schlägt, vom Schmerz bedrängt,
Die Frau, die einzuheizen denkt.
Auch zieht ein Pflaster hinterm Ohr
Die Schmerzen leider nicht hervor.
»Vielleicht« – so denkt er – »wird das Schwitzen
Möglicherweise etwas nützen.«
Indes die Hitze wird zu groß,
Er strampelt sich schon wieder los;
Und zappelnd mit den Beinen
Hört man ihn bitter weinen.
Jetzt sucht er unterm Bette
Umsonst die Ruhestätte.
Zuletzt fällt ihm der Doktor ein.
Er klopft. – Der Doktor ruft: »Herein!«
»Ei, guten Tag, mein lieber Kracke,
Nehmt Platz! Was ist's denn mit der Backe?
Laßt sehn! Ja, ja! Das glaub ich wohl!
Der ist ja in der Wurzel hohl!«
Nun geht der Doktor still beiseit.
Der Bauer ist nicht sehr erfreut.
Und lächelnd kehrt der Doktor wieder.
Dem Bauern fährt es durch die Glieder.
Ach, wie erschrak er, als er da
Den wohlbekannten Haken sah!
Der Doktor, ruhig und besonnen,
Hat schon bereits sein Werk begonnen.
Und unbewußt nach oben
Fühlt Kracke sich gehoben.
Und – rack! – da haben wir den Zahn,
Der so abscheulich weh getan!
Mit Staunen und voll Heiterkeit
Sieht Kracke sich vom Schmerz befreit.
Der Doktor, würdig wie er war,
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