1.Auflage 2015
Thomas Homola
Tree Color
Der Weg des Lebens
© 2015 Thomas Homola
Verlag: epubli GmbH, Berlin,
www.epubli.de
Autor: Thomas Homola
Umschlaggestaltung, Illustration: Thomas Homola
Foto Quelle: pixabay.com
Lektorat, Korrektorat: Cornelia Beyer
www.lektorat-beyer.de
Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek
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Dieses Buch ist nach einer längst fälligen Auszeit des Autors auf der Suche nach dem Sinn des Lebens entstanden.
„Was ist eigentlich der Sinn des Lebens?“, fragte sich eines Tages Enrice, der Schafhirte, der mit Tieren und Bäumen sprechen konnte. Diese Gabe war ihm schon in die Wiege gelegt worden, da er sich vor seiner Geburt, in einem früheren Leben unbedingt gewünscht hatte, alles zu hören, zu verstehen und zu wissen, sollte er jemals wiedergeboren werden.
Dadurch hatte er sich unbewusst die Gabe der sogenannten göttlichen höheren Hörigkeit gewünscht. Dies ist die Fähigkeit, all die Dinge zu hören, die anderen Menschen verborgen bleiben, die einen voranbringen im Leben, auch wenn sie zwischen den Zeilen stehen, sowie die Fähigkeit, mit Pflanzen und Tieren zu sprechen, so als wären es Menschen. Bereits die alten Schamanen verstanden diese Technik einzusetzen, um mit den alten indianischen Bäumen in Kontakt zu treten, um deren Lebensweisheiten für ein glückliches Leben in Erfahrung zu bringen.
Doch nun wieder zurück zu unserem Schafhirten Enrice. Eines Tages hatte er plötzlich über Nacht keine Lust mehr zu leben und verspürte keine Freude mehr an seinem Dasein, obwohl er doch alles in seinem Leben hatte. Ein schönes Haus mit Blick auf den See, eine große Schafherde, mit der er seinen Lebensunterhalt durch den Verkauf der Wolle und der daraus hergestellten Produkte finanzieren konnte, und eine sehr liebe Frau an seiner Seite, die alles für ihn tat, was er sich wünschte und ihn täglich bei seiner Arbeit mit den Tieren und dem Handel mit den Produkten unterstützte.
Doch warum war er plötzlich so traurig und unglücklich? Kam es über Nacht oder war es ein schleichender Prozess, den er übersehen hatte? Das einzige, was er sicher noch wusste, war, dass er unglücklich war, obwohl er doch alles besaß. Er war ununterbrochen auf der Suche nach Gründen für seinen Wandel:
Was ist der Grund, was ist die Ursache, was ist plötzlich los mit meinen Gedanken? Sie kreisen ständig um negative Erlebnisse und ich male mir andauernd Horrorszenarien in der Zukunft aus. Ich denke darüber nach, welche schrecklichen Dinge passieren und eintreten könnten. Was ist bloß los mit mir? Warum sind meine Gedanken plötzlich so anders, so negativ, so wirr und nicht nachvollziehbar? Ich sehe ein ganz anderes Licht in meinem Leben als früher, das Licht der Sonne erscheint plötzlich wie ein dumpfer Strahl, der die Wolken beim Vorüberziehen stört. Früher hatte ich diese Sonne geliebt und heute nicht mehr. Was ist plötzlich bloß los mit mir? Warum habe ich diese Gedankengänge, die mich zermartern, ja fast schon zerstören? Ich kann meiner Liebe keinen Ausdruck mehr geben und liebe mich selbst nicht mehr, so wie ich bin. Was ist hier passiert? Bin ich etwa auf den Kopf gefallen und habe es nicht bemerkt? Oder hat mir während der Nacht jemand ins Ohr geflüstert: „Denke negativ, denke negativ, denke negativ!“ Was ist los mit mir? Meine Seele schreit förmlich um Hilfe, aber keiner ist da, um mir zu helfen. Ich bin ganz alleine, nur meine Schafe, meine Bäume und ich sind hier. Was soll ich jetzt tun? Was kann ich ändern in meinem Leben, was ist überhaupt Leben, was ist Liebe? Mir wird immer mehr bewusster, dass ich eigentlich gar nichts über die Liebe und das Leben weiß. Warum ist das plötzlich so?
All diese Fragen stellte sich der arme Enrice und fand keine Lösung für sich. Was war jetzt zu tun? Er entschied, sich schlafen zu legen und hoffte darauf, nach dem Aufwachen eine Lösung für seine negativen Gedanken zu finden. Vielleicht gäbe es nach dem Schlaf auch gar keine negativen Gedanken mehr, die Sonne wäre wieder wunderschön und würde sein Herz wärmen. Er hoffte auf das Leben, wie es zuvor gewesen war: warm, herzig und lebendig zugleich.
Nun begann der Traum seines Lebens. Er schlief langsam durch Erschöpfung und mit dem Ziel, wieder glücklich zu werden unter einer wunderschönen Eiche ein und begann zu träumen. Enrice schlief so tief und fest, als gäbe es keine Zeit und keinen Raum mehr. Er versank immer tiefer in seinem neuen Lebenstraum, der ihn unbewusst in ein neues, noch nie dagewesenes Leben führen sollte.
Er träumte plötzlich, wie er fünf Jahre alt war und in seinem Zimmer spielte. Es war ein sehr kleines Kinderzimmer, das er mit seiner drei Jahre älteren Schwester teilen musste. Er saß auf dem Boden, spielte mit seiner Eisenbahn und sah aus dem Fenster. Plötzlich bemerkte er, wie sich ein Baum vor seinem Fenster bewegte. Doch es war weit und breit weder Wind zu spüren noch zu sehen oder zu hören. Was hatte den Baum dazu veranlasst, sich plötzlich aus heiterem Himmel zu bewegen? Seine Äste schwangen wie wild hin und her, sogar sein Baumstamm begann sich in Richtung Zimmer zu bewegen, so als wollte der Baum zu ihm sagen: „Schau her, da bin ich. Ich möchte mit dir reden.“
Ängstlich sprang Enrice auf und suchte seine Mutter, doch sie war nicht da. Da fiel ihm ein, dass sie im Nachbarort arbeiten musste, wo sie sich für ein wenig Arbeit etwas dazu verdiente, um ihren beiden Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen.
Als Enrice bemerkte, dass seine Mutter gar nicht da war, entschloss er sich, seinen ganzen Mut zusammenzunehmen und ging vorsichtig auf leisen Sohlen wieder in sein Zimmer zurück. Und da war er wieder, der unheimliche Baum. Mittlerweile hatte er sogar einen Ast durch das offene Zimmerfenster gestreckt. Dieser Ast sah fast so aus wie eine menschliche Hand. Vorsichtig ging er zu diesem Ast und berührte ihn zögerlich. Plötzlich zuckte der Ast zusammen und zog sich blitzschnell ein kleines Stück wieder zurück. Enrice wurde aber mutiger und berührte immer öfter diesen Ast. Er nahm den Ast in seine Hand und schüttelte ihn wie eine echte Hand eines Menschen.
In seiner kindlichen Naivität sagte er dann: „Grüß Gott, ich bin Enrice.“ Doch Urplötzlich, wie aus dem heiterem Himmel begann auch der Ast sich auf und abwärts zu bewegen und Enrice nahm eine ganz tiefe Stimme war, die zu ihm sagte: „ Guten Tag, freut mich, dich kennenzulernen. Ich bin Babu, der Baum der Weisheit.“
Enrice erschrak fürchterlich, doch kurz darauf sammelte er wieder all seine Gedanken und beide begannen sich vorsichtig gegenseitig zu unterhalten. Enrice wurde neugierig und fragte: „Wie alt bist du denn?“ Der Baum antwortete: „Nach irdischem Alter bin ich 75 Jahre, nach seelischen Alter bereits 3000 Jahre alt. Ich habe vieles bereits erlebt und gesehen und jetzt bin ich hier, um den Menschen meine Botschaft zu überbringen.“
Enrice fragte erstaunt: „Welche Botschaft denn?“ Und der Baum antwortete: „Die Botschaft von einem glücklichen, wundervollen Leben. Ich möchte dir anhand meiner Weisheit und meiner Erfahrungen erzählen, dass das Leben wunderbar sein kann, und dass es dich immer wieder trotz Kummer, Sorgen und Angst zu deiner Urquelle des Glückes im Leben zurückführt. Wenn du möchtest, beschreibe ich dir anhand von verschiedenen Erlebnissen und Geschichten den Weg zu dir selbst und zu deinem Glück. Und wenn du möchtest, beginnen wir als erstes mit dem Thema Selbstliebe.“
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