Delia Muñoz - The unseen souls

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Jen hat es schon lange aufgegeben herauszufinden, was es mit ihren Fähigkeiten auf sich hat. Dass sie sich unsichtbar machen und teleportieren kann, ist seit 5 Jahren ein gut behütetes Geheimnis. Doch da trifft sie auf Nico, der scheinbar dieselben Fähigkeiten hat. Zu ihrem grossen Missfallen will er ihr aber keine Auskunft geben. Als Jen ihn eines Nachts erwischt, wie er vor seltsamen Gestalten flieht, lässt sie sich jedoch nicht mehr von seiner Arroganz abschrecken – was dazu führt, dass sie sich von diesem Moment an auch auf der Entführerliste von Nicos Verfolgern befindet. Das offensichtliche Ziel der Entführer scheint es zu sein, den übernatürlich Begabten ihre Kräfte zu entreissen und zu missbrauchen. Aber das können Nico und Jen nicht zulassen: Sie versuchen, in das Hauptgebäude ihrer Gegner einzubrechen, um das Serum zu stehlen, das ihnen die Kraft rauben soll. Und das, ohne selbst gefangen zu werden. Unglücklicherweise haben aber auch ihre Feinde diverse Tricks auf Lager…
Ein Buch für Jugendliche, die auf magische Abenteuer und Liebe stehen.

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Delia Muñoz

The unseen souls

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Inhaltsverzeichnis Titel Delia Muñoz The unseen souls Dieses ebook wurde - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Delia Muñoz The unseen souls Dieses ebook wurde erstellt bei

1. Nico

2. Release me

3. Unsichtbare Seelen

4. Unerwarteter Besuch

5. Seelenjäger

6. Im Ausgang mit Nico

7. Zu jung

8. In der Kussecke

9. Unter sechs Augen

10. SMS von Nico

11. Teamwork

12. Pläne schmieden

13. Kampf um das Serum

14. Ein neuer Plan

15. In Gefangenschaft

16. Gegner und Freund

17. Das berüchtigte Serum bei Nacht

18. Zu guter Letzt

Extrakapitel: Eine Weihnachtsunterhaltung

Extrakapitel: Zeichenkünste

Danksagung

Impressum neobooks

1. Nico

Jennifer packte ihr Skateboard und rannte aus dem Haus. Sie war wieder einmal zu spät dran und hatte keine Lust, sich von ihrem launischen Englischlehrer zurechtweisen zu lassen. Also sprang sie mit ihrem Lieblingstrick auf das Skateboard und rollte beinahe so schnell wie ein Jaguar auf Höchstleistung den kleinen Hügel hinunter, auf dem sie wohnte. Der Wind pfiff ihr die schwarzen Haare aus dem Gesicht und zerrte an ihren Kleidern. Jen fixierte die leere Straße vor sich, als ihr plötzlich eine Idee kam. Naja, die Idee kam ihr, als sie an dem geheimnisvollen Haus vorbeifuhr, dank dem sie ihre Kräfte hatte. Aber wie auch immer, sie musste schnell zur Schule. Und glücklicherweise war die Straße leer, also würde es keiner merken, wenn Jen auf einmal verschwinden würde, oder? Das Mädchen riskierte einen Blick nach hinten - keine Menschenseele war zu sehen. Abrupt hielt sie an und nahm das Board in die Hand. Sie schloss die Augen, konzentrierte sich und stellte sich vor, wie sie stehen blieb, während sich die Erde unter ihr weiterdrehte. Der Schulhof würde auf sie zukommen und ihr die Möglichkeit bieten, dort zu landen. Unsichtbar, natürlich.

Jennifer spürte, wie sie den Boden unter den Füssen verlor und ein Kribbeln breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. Es rauschte in ihren Ohren und für einen Moment blieb ihr die Luft weg. Dann ließ das Rauschen nach und der Druck auf ihrem Körper verschwand. Sie prallte hart auf etwas auf und als sie die Augen wieder öffnete, stand sie mitten auf einer Bank im Schulhof, das Board immer noch umklammert. Sie musste aber auch genau auf einer Bank landen! Wütend über ihre Unfähigkeit zu teleportieren, stieg sie von der Bank runter und wich überrascht einem Mädchen aus, das auf ihr Handy schauend vorbei schlenderte. Hastig blickte sie an sich herunter und stellte erleichtert fest, dass ihr Körper spurlos verschwunden war, genauso wie ihr Board, das sie ja mit einer Hand festhielt. Das Mädchen hätte sie also auch nicht auf der Bank landen sehen, wenn sie ausnahmsweise ihr Handy beiseitegelegt hätte. Die Schulklingel riss sie aus ihren Gedanken. Panisch schaute sie sich nach einem verlassenen Platz um, an dem sie sich wieder sichtbar machen konnte. Ohne viel zu überlegen, rannte sie ins WC, das nun verlassen war und bloß von Schimpfwörtern verziert wurde, die die Schüler auf die Wände geschrieben hatten. Ein Kribbeln ging durch ihren Körper und sie merkte, wie sie wieder sichtbar wurde. Erleichtert eilte sie aus dem WC und rannte die Treppe hoch in ihre Klasse. Kurz vor der Tür kam sie jedoch schlitternd zum Stehen, als sie ihren verhassten Englischlehrer vor der Tür stehen sah. Seine ganzen hundertsechzig wütenden Zentimeter warteten mit zusammengekniffenen Augen, bis Jen angekommen war.

Jennifer seufzte. Ihr Englischlehrer hatte etwas gegen sie, seit sie ihm erklärt hatte, dass der Beamer nicht dank einer Fehlfunktion nicht funktionierte, sondern aufgrund seiner mangelnden technischen Fähigkeiten, da sich sein Studium nur darauf bezogen hatte, wie man Kinder mit Worten zu Tode ärgert, nicht aber darauf, moderne Beamer mit Worten anzuspornen. Dabei hatte Jen ihm nur helfen wollen! Das war doch kein Grund, jemanden zu hassen, fand sie.

„Das Tragen von Kopfbedeckungen ist im Schulgebäude nicht erlaubt“, begrüßte er sie, die Arme verschränkt.

Jen wollte schon empört erwidern, sie trüge keine Kopfbedeckung, bis ihr einfiel, dass sie tatsächlich einen Cap trug. Sie mochte den Cap sogar sehr, vorne stand mit weißer Schrift „ Enjoy the moment “ drauf, der Cap selbst aber war größtenteils schwarz. Nur ganz fein waren violett die Umrisse der Gebäude New York City's auf den Cap gedruckt – eigentlich nicht ganz passend, wo sie doch in London wohnte. Hastig nahm sie ihn ab und drehte ihn nervös in den Händen umher.

„Tut mir leid“, behauptete sie. Für sie war der Cap jedoch beinahe lebenswichtig. Denn nur wenn sie ihn trug, konnte sie ihre Magie nutzen. Genau genommen ginge auch eine andere Kopfbedeckung, aber zum Beispiel ein Zylinder war doch um einiges weniger stylisch, dachte sich Jen. Es dauerte eine Weile, bis sie merkte, dass ihr Englischlehrer, genannt Gollum oder, offizieller, Herr Miller, sie immer noch wütend anfunkelte.

Jen hob die Augenbrauen. „Darf ich nicht rein?“ Sie deutete auf die weiße Zimmertür, die sie immer ein wenig an ein Krankenzimmer erinnerte.

Herr Miller überhörte die Frage, dachte aber nicht daran, die Tür freizugeben. Jen deutete das als ein Nein. „Du bist schon wieder zu spät! Bist du dir dessen bewusst, Jennifer?“ Er schimpfte so laut, dass bestimmt alle Schüler und Schülerinnen ihn hören konnten.

„Ja.“ Natürlich wusste sie, dass sie zu spät war. Sonst würde sie doch nicht so hetzen!

„Das geht absolut nicht! Das ist jetzt bereits das dritte Mal in drei Wochen. Was hast du dazu zu sagen?“

„Mein Wecker ist kaputt. Die Batterie läuft manchmal plötzlich nicht mehr und die Uhr wird langsamer.“

Gollum lachte, aber es klang nicht fröhlich, sondern spöttisch. „Natürlich! Dein Wecker ist kaputt. Ich möchte, dass du bis zur nächsten Englischstunde einen vierseitigen Aufsatz über die Zeit schreibst. Vielleicht bekommst du dann ein bisschen mehr Gefühl dafür“, erklärte er ihr.

Jen starrte ihn entgeistert an, doch bevor sie protestieren konnte, fügte er noch hinzu: „Und jetzt verlass bitte den Unterricht.“

Das war ja wohl die Höhe! Und überhaupt war sie ja nicht einmal bis ins Klassenzimmer gekommen. Okay, sie war ein paar Mal zu spät gekommen, aber deswegen einen 4-Seitigen Aufsatz schreiben?! Trotzig setzte sie den Cap wieder auf und antwortete, um Selbstbeherrschung ringend: „Aber natürlich.“ Dann drehte sie sich um, warf sich ihr langes Haar über die Schulter und stolzierte den Gang entlang aus der Schule raus. Immerhin musste sie jetzt zwei Englischlektionen weniger in der Schule herum sitzen. Sobald sie vor dem Schulgebäude angekommen war, stellte sie sich wieder auf ihr Board und fuhr in Richtung ihres Hauses. Vor dem Hügel hielt sie an, plötzlich unsicher.

„Ich gehe jetzt ganz bestimmt nicht nach Hause!“, sagte sie leise zu sich selbst - die Gefahr, dass ihre Mutter noch dort war, war zu groß. Sie wollte ihr nicht erklären müssen, warum sie schon wieder nach Hause kam. Also eilte sie auf ihren Lieblingsort zu: Das Haus Lupos.

Jen hatte sich bis jetzt nicht erklären können, weshalb das Haus einen Namen trug, aber das war noch das Normalste am Ganzen. Während sie auf Lupos zuging, konnte sie wie immer den Blick nicht von dem alten Gruselhaus lassen. Die Fenster waren verbogen und schmutzig, die Türe war alt und klemmte seit längerem und die Wände waren einst von einem hellen Weiß gewesen, jetzt aber von Spinnenwaben überzogen, mit Sprüngen im Beton verziert und so grau wie die Haare ihres Großvaters Martin. Aus irgendeinem Grund schien die Sonne jeweils von einem bestimmten Winkel aus, sodass das Haus gespenstisch aufleuchtete.

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