K. Trnka - Wer samma?

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Mit Österreich als demokratische und autonome Republik des 21. Jahrhunderts herrscht heute ein österreichischer Zeitgeist, dessen Ideen und Errungenschaften hart erkämpft und vor mehr als einem ganzen Jahrhundert erstmals zu formulieren versucht wurden. Politische und gesellschaftliche Umbrüche führen um 1900 zu einer tiefgreifenden Identitäts- und Sinnkrise, die Österreich vor noch nie dagewesene Entscheidungen stellt. Diese Suche nach dem Wesen Österreichs wird in vielen kulturellen Ausformungen thematisiert und findet ihren Höhepunkt im Wiener Aktionismus, welcher die wohl radikalste Antwort auf die Frage nach der österreichischen Identität bereithält.

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Die Jahrhundertwende und ihre Rebellen

Die Jahrhundertwende in Österreich steht ganz im Zeichen des Aufbruchs zur Moderne. Der wichtigste Wegbereiter für die moderne Malerei in Österreich ist ohne Zweifel Gustav Klimt. Klimt beginnt seine Laufbahn als Dekorationsmaler und ergänzt öffentliche Gebäude mit seinen Wandgemälden. Von Beginn an ist sein Stil umstritten, da er, anders als der akademische Malstil, neue Themen wie Erotik und Sexualität aufgreift und auf ungewöhnliche Weise mit neuen Materialien in Szene setzt. Mit der Zerstörung von drei seiner Arbeiten aufgrund erotischer Darstellungen kommt es zum Ende seiner öffentlichen Dekorationsmalerei und zum Beginn der Wiener Secession, die er 1897 ins Leben ruft.6 Im Rahmen dieser Künstlervereinigung formuliert er seine klare Gegenposition gegenüber dem konservativen Wiener Akademismus in Österreich und strebt nach einer Integration der Kunst in mehrere Lebensbereiche. Mit dieser Neuorientierung kommt es zur Gründung der Wiener Werkstätten unter Koloman Moser und Josef Hoffmann, welche wichtige Wegbereiter für die Entwicklung des Design darstellen und sich ebenfalls gegen traditionelle konservative Gestaltungsmethoden richten.7 Sowohl dort als auch innerhalb der Secession sucht man abseits staatlich gesteuerter Ausstellungshäuser neue Wege der Repräsentation. Dafür wird unter dem österreichischen Architekten Josef Olbrich das Secessionsgebäude errichtet, für welches Klimts berühmter Beethovenfries 1902 entsteht.8 Bereits drei Jahre später aber entfernt sich Klimt wieder von der Vereinigung, um seine Kunst nach außen zu tragen, für die er vor allem in Deutschland und Italien große Anerkennung erntet.9

Was in Klimt als moderne Malerei des Wiener Jugendstils aufkeimt, wird durch Egon Schiele weitergeführt und manifestiert sich 1909 in der von ihm gegründeten Wiener Neukunstgruppe. Diese ist das Ergebnis einer studentischen Protestbewegung, welche die eingefahrenen Muster und Missstände der Akademie der Bildenden Künste hinterfragt und aufzeigt. Nach dem Austritt Schieles und der Studenten von der Akademie verfasst er sein Manifest Die Kunst - der Neukünstler, in dem er die einzelnen Anliegen nochmals deutlich macht. Die wohl wichtigste Neuerung in Schieles Kunst ist die Inszenierung von Hässlichkeit, Sexualität und Nacktheit mit Themen wie Trauer, Zerissenheit und Elend. Im Mittelpunkt steht dabei immer der eigene Körper - ohne Verhüllungen oder Tabus. Schiele verzichtet auf jegliche Ornamentik bzw. Elemente außerhalb des Körpers. Seine Konzentration auf die unverfälschte Wirklichkeit ist ein Leitgedanke, der die Bewegungen des gesamten 20. Jahrhunderts beeinflussen sollte.10

Der Staat, den keiner wollte (1918-1938)

1918 kommt es mit der Ausrufung der ersten Republik und dem Zusammenbruch des Habsburgerreiches zum Untergang der Belle Époque mit all ihren Fortschrittsgedanken und Errungenschaften. Durch die Niederlage im ersten Weltkrieg leidet das Volk unter den Kriegstraumata, welche unerwartete Entscheidungen abverlangen und neue Fragen aufwerfen, die durch das darauffolgende Anschlussverbot zu einer tiefgreifenden Identitätskrise führen. Vor allem in Kunst und Literatur versucht man, sich diesen Fragen zu stellen und die Suche nach einer österreichischen Identität wird neu aufgegriffen. Anders, als vor der Jahrhundertwende, erheben nun mehrere Literaten das Wort und beziehen klare Positionen.

Auf der Suche nach dem Österreicher

Die Wiener Literaten nehmen das Thema der Identitätssuche wieder auf und äußern sich in ihren buntesten Facetten. Der amerikanische Kulturhistoriker William M. Johnston versucht diese anhand von fünf Kategorien zu unterteilen.11 Davon bezeichnet er Robert Musil und Robert Müller als die Satiriker, die sich zwar mit der Zwiespältigkeit des Österreichers befassen, ihn aber nicht vergleichend mit den Reichsdeutschen gegenüberstellen. Oskar Benda formuliert als einer der ersten eine analytische Annäherung, welche aber unbeachtet bleibt. Die ausschlaggebendste Rubrik bei Johnston bildet eindeutig die der »Bewunderer Österreichs«.12 Darin gibt es zwei wesentliche Unterschiede in deren Anschauungen: Die Bejaher des Österreichertums stehen den Pessimisten gegenüber: Während Hugo von Hofmannsthal, Hermann Bahr, Anton Wildgans, Paul Graf Thun-Hohenstein, Richard von Kralik und anfangs auch Friedrich Heer die positiven Seiten des Österreichers hervorheben, ihn mit dem Reichsdeutschen gegenüberstellen und den österreichischen Patriotismus aufgrund der langen Dauer verfechten,13 trauern die Pessimisten Hans Prager, Franz Werfel, Richard Schaukal, Leopold von Andrian-Werburg und der spätere Friedrich Heer dem Habsburgerreich und seinem Beamtentum hinterher. Vereinzelt gibt es unter den eben genannten Literaten aber wiederum Unterschiede, welche sich beispielsweise in der Diskussion über den Beamten an sich zeigen: Während Hermann Bahr das Beamtentum als »Wurzel aller Übel im Habsburgerreich«14 stigmatisiert, sprechen Oskar Benda und Hugo Hassinger vom »Bewahrer des Vielvölkerstaats«.15 Johnston verweist auf eine weitere Besonderheit bei Robert Musil, welcher vom sogenannten »Möglichkeitsmenschen«16 spricht. Dieser habe »eine Begabung für das Erfinden von im Alltag nie zur Umsetzung gelangenden Begabungen entwickelt [...] «.17 Mit dieser These wirft Musil den ersten Stein dahingehend, dass sich bei Hofmannsthal, Bahr und Schaukal ähnliche Ansichten herausformen wie die Unmöglichkeit, ein eigenes Ich zu entwickeln oder der Standpunkt Hans Pragers des »gespaltenen Ichs des Österreichers«.18 Dieses gespaltene Ich äußert sich bei vielen Essayisten in der bejahenden Haltung gegenüber dem Anschluss an das deutsche Reich. Sie konzipieren Österreich

»[...] nur innerhalb und keineswegs außerhalb des deutschen Kulturraums. Diesen Autoren zufolge waren die ›Deutschösterreicher‹ die anpassungsfähigsten, die einfühlsamsten und vor allem die interessantesten aller Deutschen, wohl aber nicht die diszipliniertesten oder tüchtigsten.«19

Neuorientierungen in Österreich

Obwohl Hofmannsthal vorerst die Idee eines einheitlichen deutschen Imperiums vertritt, widerlegt er schließlich seine eigene These und bekennt sich für Österreich als Kleinstaat. Er legt alle Hoffnungen in das Künstlertum und sieht bei einem kleinen Land bessere Chancen für das Kunstgewerbe durch Kooperationen mit den restlichen Nachbarstaaten. Als Huldigung gegenüber der langen Dauer Österreichs ruft er 1920 gemeinsam mit Richard Kralik die Salzburger Festspiele ins Leben.20 Diese Errungenschaft sollte nicht die einzige in der österreichischen Kulturlandschaft dieser Zeit bleiben: Arnold Schönberg entwickelt seine Zwölftontechnik, zu deren Entwicklung auch Alban Berg einen wesentlichen Beitrag leistet. Dieses Verfahren revolutioniert die bisherigen Kompositionsmethoden und beeinflusst alle wegbereitenden Entwicklungen der gesamten Musiklandschaft in Österreich. In Architektur wirken besonders Adolf Loos und Otto Wagner und setzen neue Maßstäbe. Zur selben Zeit entsteht 1922 unter dem deutschen Philosophen Moritz Schlick der sogenannte Wiener Kreis, welcher die Philosophie des gesamten 20. Jahrhunderts nachhaltig prägen sollte. Die Gruppe vertritt avantgardistische Standpunkte des logischen Empirismus und vereint Einflüsse von wichtigen Denkern wie Ludwig Wittgenstein, Albert Einstein, Gottlob Frege oder Ernst Mach und wird auch später für die Wiener Aktionisten eine wesentliche Inspirationsquelle darstellen.21

Der Untergang (1938-1945)

Mit dem 1934 errichteten austrofaschistischen Ständestaat unter Engelbert Dollfuß ist die Katastrophe vorauszusehen und nimmt schließlich mit dem Anschluss an Deutschland und der Übernahme durch das Nazi-Regime 1938 immer mehr Gestalt an. Alle bisherigen Bemühungen um ein eigenständiges unabhängiges Österreich, die neuen aufkeimenden Entwürfe und Euphorien in der österreichischen Kulturlandschaft der Zwischenkriegszeit und deren Formulierungen einer österreichischen Identität fallen der propagandistischen ideologischen Idee eines ethnisch einheitlichen Deutschen Reiches zum Opfer; dennoch gibt es gespaltene Meinungen: Die Enttäuschung der ›Kleinstaat-Bejaher‹ steht der Euphorie der ›Deutschtum-Verfechter‹ gegenüber.

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