Wie wir zu Göttinnen wurden
by Anna Dawn
© 2012 Anna Dawn
2.Auflage
Texte: © Copyright by Anna Dawn
Umschlaggestaltung: © Copyright by Anna Dawn
Bildquelle : adobe.stock.com
Verlag:
M. Albrecht
Adele-Sandrock-Str.24
12627 Berlin
info@anna-dawn.de
Druck: epubli, ein Service der neopubli GmbH, Berlin
Für Jens,
der meine Fantasien so oft mit mir teilt.
Ich liebe dich – irgendwie !
Ich liebe Sex.
Ich liebe ihn in allen Variationen, an allen Orten und in jeder Stellung.
Und ich lebe ihn aus, so oft ich kann.
Dabei ist es mir eigentlich egal ob mein Spielpartner männlich oder
weiblich ist.
Denn Sex ist mit beiden Geschlechtern schön.
Einige Menschen werden Frauen wie mich als Schlampe abstempeln,
andere sehen uns als "Göttinnen" an. Und das nur, weil wir genauso viel
Freude am Sex haben wie Männer. Weil wir Fantasien haben und diese
ausleben wollen. Und wir haben ein Recht dazu.
Ich möchte mein Leben genießen und dazu gehört ausgiebig Sex.
Ich genieße ihn in der Realität und in meinem Kopf. Und genauso
verhält es sich hier mit meinen kleinen Geschichten.
Manche habe ich so erlebt, manche stelle ich mir so vor. Einige meiner
Erlebnisse waren sehr schön und ich erinnere mich gerne daran.
Andere waren eher so nach dem Motto "das-hätte-ich-mir-sparen-
können".
Aber ich habe mir fest vorgenommen, meine Fantasien in die Realität
umzusetzen. Möchte meine Wünsche erfüllen und mich meiner Lust
voll und ganz hingeben.
Sex ist ein Spiel.
Sex ist nicht nur "Rein und Raus".
Sex ist mehr, er beginnt im Kopf.
Wer sich im Kopf schon keinen schönen Sex vorstellen kann, wird ihn
nie erleben.
Und wer nicht darüber reden kann, erst Recht nicht.
Und genau für die Menschen, die das nicht können, sind Frauen wie ich
einfach nur "Schlampen".
Aber okay:
Dann bin ich eben eine Schlampe und hab Spaß dabei.
Denn in anderen Augen sind solche Frauen "Göttinnen" .
Wenn ihr die nächsten Seiten lest, werdet ihr vielleicht denken:
"Oh mein Gott, was ist das denn?",
oder auch
"das will ich auch".
Tut euch keinen Zwang an, verurteilt mich, oder macht es mir nach.
Lebt eure Fantasien einfach aus oder brüskiert euch darüber, wie
manche Menschen sich austoben.
Und für meine männlichen Leser ein kleiner Tipp:
Es gibt viele Frauen, die dem Thema Sex so offen entgegenstehen wie
ich.
Ihr müsst nur mal den Mund aufbekommen und darüber reden, was ihr
so für kleine, dunkle Fantasien habt.
Ich wünsche euch auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen meiner kleinen
Storys.
Eure Anna
Aller Anfang ist schwer, sagt man. Und irgendwie traf das auch auf
mein erstes Mal zu. Ich war noch recht jung und hatte meinen ersten
festen Freund. Er war etwas älter als ich und hatte schon Erfahrung,
dachte ich zumindest.
Wir waren schon einige Monate zusammen, als besagtes "Erste Mal"
stattfand.
Ich hatte es mir immer vorgestellt, wie wohl alle jungen Mädchen.
Romantisch sollte es sein und zärtlich, er sollte mich verführen und bei
Kerzenschein das erste Mal in mich eindringen.
Ja, so hätte ich es mir gewünscht.
Aber nein, es war doch ganz anders. Auf einer ausgeklappten Couch,
ohne Kerzen und Musik; ich auf ihm in der Reiterposition, weil er es
irgendwie nicht hinbekommen hat.
Er war wohl aufgeregter als ich und hat seinen Lümmel dann irgendwie
nicht rein bekommen.
Nachdem er sich ne Weile abgerackert hatte, hab ich es dann
übernommen.
Ist doch nicht so schwer das Ding da rein zubekommen.
Naja, das war wohl nicht so der Brenner, aber ich hatte es hinter mir
und dachte mir, das geht noch besser. Hab dann auch noch ne Weile
geübt mit ihm, aber alles in allem war nicht wirklich etwas dabei, dass
sich lohnt hier nieder zu schreiben...
Ja, tut mir leid, dann hab ich eben vergessen wie es mit meinem ersten
Freund war.
Wer soll ich auch an alles erinnern können...
Und trotzdem brach er mir das Herz, weil er seinen Schwanz einfach
nicht in seiner Hose behalten konnte !
Eigentlich war ich ganz zufrieden darüber, dass Mel mich überredet
hatte mitzukommen. Warum sollte ich auch zu Hause sitzen und mir die
Augen aus dem Kopf weinen.
S ie hat doch recht, er hat mich nicht verdient.
Einem Typen, der einen pausenlos betrügt, muss man nicht
nachtrauern. Also ließ ich mich von ihr überreden mit in diesen neuen
Club zu gehen.
Und so saß ich nun an der Bar im ''Downstairs'', dem neuen
IN-Schuppen.
Recht dunkel der Laden, eigentlich gar nicht mein Fall. Zu viele dunkle
Ecken, schummriges Licht, zu viele Leute, zu laute Musik.
Ja, ich bin eine elendige Meckertante.
Aber nach zwei Gläsern Wodka-Energie störte mich das auch nicht
mehr so sehr. Besser als allein daheim zu sitzen und nem Arschloch
hinterher zu weinen.
Er war der erste Mann in meinem Leben, der Einzige
mit dem ich bisher wirklich richtig geschlafen hatte. Das tat schon
weh.
Bloß nicht mehr daran denken.
Nachdem ich meinen zweiten Drink geleert hatte, machte ich mich auf
die Suche nach Mel. Der Laden war echt voll und so musste ich mich
an den Leuten vorbei zwängen. Es dauerte nicht lange und ich fand sie.
Natürlich war sie auf der Tanzfläche und natürlich wieder mit nem
heißen Typen am Hals.
Ich wollte lieber nicht stören, sonst musste ich mir am nächsten Tag
wieder anhören wie untervögelt sie doch ist. Ja, Mel hatte ihren Spaß,
ständig... und ich war jahrelang treu... selbst schuld.
So wirklich verstehen konnte ich ihr Treiben nie, nach allem was sie
schon durchgemacht hatte.
Stören war definitiv keine gute Idee.
Also ging ich erst mal zur Toilette um mich frisch zu machen.
Ein wenig Make-up auflegen hatte noch nie geschadet .
Als ich zurück kam, schien der Laden noch voller zu sein, auf die
Tanzfläche zu kommen war unmöglich. Die Leute drängten sich dicht
an dicht.
Deswegen suchte ich mir einen Platz von wo aus ich Mel wenigstens
sehen konnte.
So ganz wohl fühlte ich mich nicht dabei dort allein zu stehen.
Nachdem ich eine Weile dort stand, wirkte der Wodka langsam und ich
begann zu tanzen Naja, eher zu schaukeln, denn viel
Bewegungsfreiraum gab es nicht. Egal wohin ich mich drehte, überall
stand jemand und irgendwer rieb sich immer an einem, aber ich dachte
mir scheiß drauf, kann ja eigentlich auch ganz prickelnd sein.
Und etwas Ablenkung kam mir gelegen.
Zumindest schien der Kerl hinter mir seinen Spaß daran zu haben mich
anzutanzen.
Wenn dann richtig !
Ich drückte meinen Po noch ein wenig mehr an ihn und wir begannen
uns im Gleichtakt zu bewegen. Eigentlich wollte ich mich umdrehen
und sehen wie der Typ aussah, aber er ließ es nicht zu.
"Nein, nicht!'' raunte er.
Na gut, dann nicht, ist ja auch egal, du willst ihn ja nicht abschleppen.
Aber seine Stimme klang zumindest recht sexy.
Wir tanzten einfach weiter.
Irgendwann spürte ich seine Lippen auf meinem Hals. Er küsste mich,
ziemlich frech und dreist. Eigentlich wollte ich protestieren, aber ich
fand diese Berührungen doch irgendwie auch herrlich.
Читать дальше