William Shakespeare - Perikles

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Perikles, Prinz von Tyrus (engl. Pericles, Prince of Tyre) ist ein Drama von William Shakespeare. Das Stück handelt vom Schicksal des Pericles, der auf der Flucht vor der Rache des König Antiochus an der Küste von Pentapolis strandet und dort die Prinzessin Thaisa heiratet. Thaisa stirbt vermeintlich auf einer Schiffsreise bei der Geburt ihrer Tochter Marina, ihr Sarg wird im Meer versenkt und sie wird von einem Wunderarzt in Ephesus aus ihrem todesähnlichen Zustand wiedererweckt. Marina wächst bei Pflegeeltern auf, wird als junge Frau von diesen bedroht, von Piraten entführt und in ein Bordell in Mytilene verkauft. Sie entkommt von dort, trifft ihren Vater wieder und beide werden mit Thaisa vereint, die als Priesterin in Tempel von Ephesus lebt.

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William Shakespeare

Perikles

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Inhaltsverzeichnis Titel William Shakespeare Perikles Dieses ebook wurde - фото 1

Inhaltsverzeichnis

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Perikles William Shakespeare Perikles Dieses ebook wurde erstellt bei

Erster Akt Erster Akt

Zweiter Akt William Shakespeare Perikles Dieses ebook wurde erstellt bei

Dritter Akt William Shakespeare Perikles Dieses ebook wurde erstellt bei

Vierter Akt William Shakespeare Perikles Dieses ebook wurde erstellt bei

Fünfter Akt William Shakespeare Perikles Dieses ebook wurde erstellt bei

Impressum neobooks William Shakespeare Perikles Dieses ebook wurde erstellt bei

Erster Akt

Erste Szene

Gower tritt auf als Vorredner.

GOWER.

Zu singen, was Vorzeit vernahm,

Vom Tode der alte Gower kam,

Nahm an menschlich Gebrechlichkeit,

Daß er Euch Aug' und Ohr erfreut;

Dies sang man wohl bei Festgelag,

Quatember und auch Feiertag,

In alten Tagen Mann und Weib

Las dieses auch zum Zeitvertreib;

Vor Hochgemüt flieht so Bekümmernus,

Et bonum quo antiquius eo melius.

Kann Euch, geboren in spätern Tagen,

Bei reiferm Witz mein Reim behagen,

Kann, was ein alter Mann mag singen,

Vergnügen, wie Ihr's wünschet, bringen,

Wünscht' ich mir Leben, daß ich's fein

Verbraucht' um Euch wie Kerzenschein. –

Antiochus, der Große, diese Stadt

Zum Hauptsitz sich erbauet hat,

Die schönst' im ganzen Syrer-Land

(Wie ich es in den Büchern fand).

Der König nahm ein Weib fürwahr,

Sie starb, ein Töchterlein gebar,

Ganz lustsam, schön und rot und weiß,

Geschmückt von Gott mit allem Fleiß.

Davon der Vater ward gerührt,

Und zur Blutschande sie verführt.

Schlimm Kind, und bös'rer Vater, eigen Blut

Zu reizen, daß es also übel tut!

Gewohnheit bald sie dahin bracht,

Daß es nicht Sünde ward geacht't.

Mit Schönheit zog das sünd'ge Weib

Dahin wohl manches Fürsten Leib,

Der sie erwählt zum Bettgenoß

Und zu der Eh'lust Spielgenoß;

D'rum ließ er ein Gesetz nun walten,

Zu schrecken, sie für sich zu halten,

Daß, wer nicht, der sie gehrt zum Weib,

Sein Rätsel riet, verlör' den Leib.

Um sie manch Held gab auf sein Leben,

Wie dort die Häupter Zeugnis geben:

Was noch erfolgt, soll Euch vor Augen leben,

Die können dann am besten Zeugnis geben.

Geht ab.

Zweite Szene

Antiochus, Fürst Perikles und Gefolge.

ANTIOCHUS.

Von Tyrus junger Prinz, du kennst nun ganz

Wie hochgefährlich sei, was du beginnst.

PERIKLES.

Antiochus, mich führt ein solcher Geist,

Von ihrer Schönheit hohem Ruhm entzündet,

Daß Tod mich nicht im Wagestück entsetzt.

ANTIOCHUS.

Musik führ' unsre Tochter her, im Brautgewand,

Geschmückt wie für des hohen Jovis Bett;

Als sie empfangen, bis Lucina herrschte,

Gab ihr Natur die Mitgift, sie zu zieren,

Daß jeglicher Planet zu Rate saß,

Die höchste Trefflichkeit in ihr zu wirken.

Die Tochter des Antiochus kommt.

PERIKLES.

Sie kömmt, wie Frühlingsglanz, die Königin,

Von aller Anmut, ihrem hohen Sinn

Dient jeder Preis, der Menschen herrlich macht:

Im Angesicht, dem Buch der Schönheit, liest

Man nur die feinste Lust, als sei von dort

Der Gram vertilgt auf immer, mürrisch Zürnen

Auf ewig unbekannt dem heitern Blick.

Götter, die ihr in Liebe herrscht, mich schuft,

Die ihr in meiner Brust Begier entzündet,

Die Frucht von jenem Himmelsbaum zu kosten,

Zu sterben im Mißlingen, seid behülflich,

Wie ich als Sohn und Diener euch gehorche,

So schrankenlose Wonne zu umfassen.

ANTIOCHUS.

Fürst Perikles –

PERIKLES.

Der Sohn sein will Antiochus dem Großen.

ANTIOCHUS.

Es steht vor dir der Hesperiden Garten,

Mit goldner Frucht, gefahrvoll zu berühren,

Denn Drachen, Tod dräu'nd, entsetzen dich;

Ihr himmlisch Antlitz reizt dich, anzuschau'n

Zahllose Wonnen, die Verdienst erringt,

Verdienstlos aber, weil dein Aug' im Fürwitz

Dahin gestrebt, stirbt alles mit dem Auge.

Schau dort berühmte Fürsten, einst wie du

Vom Ruf gelockt, sich wagend durch Begier:

Es sagt die stumme Zung', ihr bleicher Schein,

Daß sie, bedeckt allein vom Sternenfeld,

Hier Märt'rer steh'n in Amors Schlacht gefällt;

Mit toten Wangen raten sie Entweichen

Dem Todesnetz, das alle muß erreichen.

PERIKLES.

Antiochus, viel Dank, daß du mich lehrst,

Wie meine schwache Menschheit sich erkennt,

Daß ich bei diesen Schrecknissen bereite

Mich selbst zu dem, was mich, wie sie, betrifft;

An Tod gedenken, heißt im Spiegel schau'n,

Wie Leben Hauch und Irrtum ihm vertrau'n;

Drum an mein Testament; wie Krank' in When

Die Welt erkennen, Himmel vor sich seh'n,

Und nicht, wie sonst, nach Erdenfreuden haschen;

Dir, allen Edlen sei des Friedens Gut,

Den sollte wünschen jedes Fürsten Mut,

Mein Reichtum sei der Erde, die ihn gab,

Doch dir die reine Flamme meiner Liebe.

Bereitet so zu Leben oder Tod,

Erwart' ich nun den Schlag, Antiochus,

Vorsicht verschmähend; laß das Blatt mich lesen.

ANTIOCHUS.

Gelesen, nicht erklärt, ist es beschlossen,

Du hast, wie diese hier, dein Blut vergossen.

DIE TOCHTER.

Was du gesagt, sei dir zum Glück beschert,

Was du gesagt, das wünsch' ich dir zum Heil.

PERIKLES.

Ein kühner Ritter tret' ich in die Schranken,

Von keinem Sinnen sonst mehr Rat erforschend,

Als nur von Mut und Treue.

Liest das Rätsel.

Ich nähre mich, nicht Viper zwar,

Vom Mutterfleisch, die mich gebar;

Den Mann sucht' ich, in dem Bemüh'n

Des Vaters Liebe mir erschien,

Er Vater, Sohn ist und Gemahl,

Ich Mutter, Weib und Kind zumal;

Wie das geschieht, da zwei wir sind,

Wollt Ihr nicht sterben, sagt geschwind.

Das letzt' ist bitt'rer Trank. – Gabt ihr, ihr Mächte!

Des Menschen Tun zu sehn, dem Himmel tausend Augen,

Wie wölken sie nicht immerdar die Blicke?

Ist wahr, was mich im Lesen hier erbleicht? –

Dich liebt' ich, schön Kristall! Nun stirbt der Wille,

Der reiche Schrein ist nur der Gräuel Hülle;

Ja, jetzt empört dagegen sich mein Herz.

Kein Mann von Tugend folgt so schwachem Rat,

Daß, weiß er Sünde drin, dem Tod er naht;

Schön bist du, Laute, und dein Sinn die Saiten,

Du würdest, recht gerührt, Musik ertönen,

Daß Himmelsgötter kämen, dir zu lauschen;

Doch nun, da du gespielt vor deiner Zeit,

Tanzt Hölle nach dem Ton der Heiserkeit.

Fahr' hin, du kümmerst mich nicht mehr.

ANTIOCHUS.

Nicht angerührt, mein Fürst, bei deinem Leben!

Denn das ist ein Artikel unsrer Satzung,

Wie jenes, tödlich. Deine Zeit ist um,

Nun lös' es, oder laß dein Urteil sprechen.

PERIKLES.

Monarch! Ungern hört man die Sünde, gern getan,

Ich schölte Euch zu arg, wenn ich es sagte:

Wer in ein Buch verfaßt, was Kön'ge tun,

Verschließt es sichrer wohl, als er es zeigt;

Erzähltes Laster fährt wie Wind dahin,

Bläst Staub in andrer Augen, sich verbreitend;

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