Friedrich Gerstäcker - Im Busch / Kriegsbilder aus dem dt.-franz. Krieg

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Im Busch / Kriegsbilder aus dem dt.-franz. Krieg: краткое содержание, описание и аннотация

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Der vorliegende Roman «Im Busch» führt den Leser erneut in die australischen Goldminen und verbindet eine spannende Geschichte um einen Kutschenüberfall mit einer Familiengeschichte. Die Verbrecherjagd fördert Schicksale zutage, die sich schließlich alle auf besondere Weise miteinander verbinden.
Im zweiten Teil findet der Leser die Berichte Friedrich Gerstäckers, die er als Kriegsberichterstatter im deutsch-französischen Krieg für die populäre Zeitschrift «Die Gartenlaube» direkt vor Ort verfasste.

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Den Deutschen war ebenfalls eine Mahlzeit bereitet und sie eingeladen worden, in des Stockkeepers Wohnung einzutreten, wo sie sich setzen und in Ruhe essen konnten. Die Hütte oder das kleine Haus lag parterre, wie alle diese Gebäude selten mehr als ein Stockwerk haben, und Malchus hatte sich hier, nachdem das ihnen Gegebene ausgetheilt, dicht an das offene Fenster gesetzt, mit seinem Teller vor sich auf einem kleinen Tisch. Neben Jedem stand dabei ein blecherner Quarttopf mit heißem Thee, dem besten Labsal, was man nach einer heftigen Anstrengung genießen kann, und die Hammelrippen mit dem freilich harten Brod oder Damper dufteten verlockend genug nach dem langen Fasten.

Trotzdem sollte Malchus aber selbst hier ein Hinderniß finden, seinem leiblichen Behagen zu folgen, denn in demselben Moment, wo er Messer und Gabel ansetzte, dem delicaten Rippenstück zuzusprechen, sah er plötzlich einen Kopf mit zwei großen glänzenden Augen an einem Schlangenleib, und anscheinend ohne weiteren Körper, vor sich, und ehe er nur einen andern Gedanken fassen konnte, hatte der Kopf mit einem riesigen Schnabel das Fleisch von seinem Teller aufgepackt und war damit wie in die Luft hinein verschwunden. /102/

Mit einer Hast, wie er sie in seinem ganzen Leben noch nicht gezeigt, fuhr der kleine Mann jetzt zwar in die Höhe und über den Tisch hinüber mit dem Kopf aus dem Fenster - aber zu spät. Er sah nur noch, wie der eine Kasuar mit klafterlangen Schritten über den Hof lief und im Laufen, ohne sich weiter aufzuhalten, sein Mittagessen hinunter würgte.

Der Stockkeeper war, in der Thür stehend, Zeuge der ganzen Scene gewesen, und schrie laut auf vor Lachen. Dem armen hungrigen Teufel kam die Sache aber gar nicht so komisch vor, und er beruhigte sich erst wieder, als ihm der Engländer, gutmüthig genug, eine frische Portion bestellte, mit der er sich jetzt vom Fenster weg und mitten in die Stube setzte. Er hatte Australien schon herzlich satt bekommen.

Gertrud hatte Alles auf dem Hof besorgt, was zu besorgen war, und jetzt ihr eigenes kleines Zimmer ausgesucht, wo sie sich still auf einen der Rohrstühle in eine Ecke setzte und stier und schweigend, die Hände im Schooß gefaltet, vor sich nieder sah. Sie regte sich dabei nicht, kein Zucken ihres Antlitzes oder nur einer Wimper verrieth, was in ihr vorging und arbeitete, aber aus den weitgeöffneten Augen flossen die großen, hellen Thränen, und tropften langsam, unbeachtet an ihren Wangen nieder.

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