Honoré Balzac - Tante Lisbeth

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Balzacs Roman Tante Lisbeth ist ein breit angelegtes Porträt der Pariser Bourgeoisie Mitte des 19. Jahrhunderts – einer Gesellschaft, die dekadenter kaum sein könnte. Die Hauptfigur Tante Lisbeth setzt aus Hass, Neid und purer Bosheit alles daran, die Familie Hulot zu vernichten. Baron von Hulot ist mit Lisbeths Cousine verheiratet, einer geduldigen, treuen, still vor sich hin leidenden Frau. Ihr alternder und immer fetter werdender Ehemann setzt in seiner unersättlichen sexuellen Gier seine Karriere und sein gesellschaftliches Ansehen aufs Spiel und droht damit zugleich die eigene Familie zu ruinieren.

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Und in der Tat konnte die Baronin, obwohl sie das siebenundvierzigste Jahr hinter sich hatte, von Verehrern der untergehenden Sonne sehr wohl ihrer Tochter vorgezogen werden, denn sie hatte, wie man sagt, noch nichts von ihren Reizen eingebüßt. Eine wunderbare Ausnahme, zumal in Paris, wo die Ninon de Lenclos Aufsehen erregt hat, die dem 17. Jahrhundert seinen Ruf rauben wollte, an häßlichen Frauen reich zu sein.

Die Gedanken der Baronin sprangen von ihrer Tochter auf den Vater zurück. Sie sah im Geiste, wie er von Tag zu Tag, von Stufe zu Stufe bis in den Schmutz der Gesellschaft hinabsank, um vielleicht eines Tages seines Amtes im Kriegsministerium enthoben zu werden. Der armen Frau war der Gedanke an den Sturz ihres vergötterten Mannes und die unklare Vorahnung des Unglücks, das Crevel prophezeit hatte, eine solche Qual, daß sie wie eine Seherin ohnmächtig wurde.

Tante Lisbeth plauderte mit Hortense, wobei sie von Zeit zu Zeit nachsehen ging, ob sie wieder in den Salon zurückkommen könnten. In dem Augenblick jedoch, als die Baronin die Tür, die zugleich Fenster war, wieder öffnete, ward Lisbeth von ihrer jungen Verwandten so mit Fragen bestürmt, daß sie dies nicht wahrnahm.

Lisbeth Fischer, die Tochter des Ältesten der Gebrüder Fischer, war fünf Jahre jünger als Frau von Hulot. Nicht annähernd so hübsch wie ihre Kusine, war sie denn auch außerordentlich eifersüchtig auf Adeline. Der Neid bildete das Grundelement dieses höchst exzentrischen Charakters. Ein Vogeser Bauernkind im wahrsten Sinne des Wortes, mager, braun, mit glänzend schwarzem Haar, dichten buschigen Augenbrauen, langen knochigen Armen, plumpen Füßen und einigen Warzen im länglichen Affengesicht, das ist die Porträtskizze dieser alten Jungfer.

In der gemeinsam lebenden großen Familie wurde das hübsche Mädchen dem häßlichen vorgezogen, so wie man die farbenprächtige Blüte der herben Frucht vorzieht. Lisbeth mußte auf dem Felde arbeiten, während ihre Kusine verhätschelt wurde. So geschah es eines Tages, daß sie, allein mit Adeline, ihr die Nase abbeißen wollte, eine echt griechische Nase, das Entzücken der alten Frauen. Trotz Schläge zerriß und beschmutzte Lisbeth die Kleider und die Halskrausen dieses Lieblings der andern.

Angesichts der märchenhaften Heirat ihrer Kusine beugte sich Lisbeth vor dieser Schickung, wie die Brüder und Schwestern Napoleons sich vor seinem Purpurglanz und seiner Herrschermacht gebeugt hatten. Denn in Paris erinnerte sich Adeline, die außerordentlich gutherzig und sanft war, an Lisbeth und ließ sie im Jahre 1809 zu sich kommen. Sie wollte sie dem Elend entreißen und gut unterbringen. Als man aber die Unmöglichkeit einsah, dieses Mädchen mit den dunklen Augen und den kohlschwarzen Brauen, das obendrein weder schreiben noch lesen konnte, ohne weiteres unter die Haube zu bekommen, was Adeline am liebsten getan hätte, verschaffte ihr der Baron fürs erste eine Stellung als Lehrmädchen in der Kaiserlichen Hofstickerei, bei der berühmten Firma Gebrüder Pons.

So wurde die Kusine, die man »Tante Lisbeth« zu nennen pflegte, Gold- und Silberstickerin. Energisch wie alle Bergbewohner, hatte sie den Mut, noch lesen, rechnen und schreiben zu lernen. Ihr Vetter, der Baron, hatte ihr klargemacht, daß diese Kenntnisse notwendig seien, um später ein Stickereigeschäft selbständig leiten zu können.

Lisbeth wollte auf jeden Fall reich werden, und so wandelte sie sich in zwei Jahren durch und durch. Um 1811 war aus dem Landmädchen bereits eine ganz nette und recht geschickte und kluge Vorstickerin geworden.

In dieser Industrie, der Gold- und Silberstickerei, wurden die Epauletten, Portepees, Achselschnuren und all die Unmenge von glänzenden Dingen verfertigt, die auf den prunkenden Uniformen der französischen Armee und Beamtenschaft blinkten. Als Italiener war der Kaiser ein großer Freund prächtiger Tracht. Er hatte sämtliche Nähte an den Röcken seiner Staatsdiener mit Gold und Silber bespickt – und sein Reich zählte 133 Departements! Diese Zutaten wurden gewöhnlich an die reichen und soliden Schneiderfirmen geliefert oder auch unmittelbar an die Würdenträger. Diese Fabrikation war ein sicheres Geschäft.

In dem Augenblick, als Tante Lisbeth, die geschickteste Arbeiterin im Hause Pons, die Leiterin der Manufaktur, sich hätte selbständig machen können, kam es zum Sturze des Kaiserreichs. Die Friedenspalme in der Bourbonen Hand schreckte Lisbeth ab; sie fürchtete einen Niedergang in ihrem Handelszweig, da nur noch 86 Departements an Stelle von 133 mit Goldstickereien zu versehen waren, abgesehen von der bedeutenden Verminderung des Heeres. Kurz und gut, das wechselnde Glück in der Industrie verblüffte sie derartig, daß sie das Angebot des Barons zurückwies. Er hielt sie daraufhin für verrückt und ward darin bestärkt, denn sie überwarf sich mit Rivet, dem Erwerber der Firma Pons, mit dem der Baron sie hatte assoziieren wollen. So wurde sie wieder einfache Arbeiterin, und die Familie Fischer sank in die unsichere Lage zurück, der sie dereinst durch den Baron Hulot enthoben worden war.

Durch die Katastrophe von Fontainebleau zugrunde gerichtet, traten die drei Brüder aus lauter Verzweiflung in die Freischaren von 1815 ein. Der älteste, Lisbeths Vater, fiel. Adelines Vater, von einem Kriegsgericht zum Tode verurteilt, flüchtete nach Deutschland und starb im Jahre 1820 in Trier. Der jüngste, Hans, kam nach Paris und warf sich der »Königin der Familie« zu Füßen, die angeblich in Gold und Silber schwamm und auf den Bällen die ihr vom Kaiser geschenkten Brillanten trug, die so groß waren wie Haselnüsse. Damals dreiundvierzig Jahre alt, bekam Hans Fischer vom Baron Hulot zehntausend Francs ausgezahlt, um in Versailles einen kleinen Getreidehandel anzufangen, der vom Kriegsministerium durch den heimlichen Einfluß von Freunden, die der ehemalige Generalintendant dort immer noch hatte, unterstützt wurde.

Die Schicksalsschläge in ihrer Familie und die Gewißheit, in jenem großen Wirrwarr von Menschen, Interessen und Geschäften, das Paris ebenso zu einer Hölle wie zu einem Paradiese gestaltet, nur eine Null zu sein, machten Lisbeth zahm. Die unverheiratet Gebliebene verlor alle Lust, um Gleichberechtigung mit ihrer Kusine zu kämpfen, hatte sie doch deren Überlegenheit in verschiedentlichster Hinsicht gespürt. Aber im Grunde ihres Herzens lauerte auch weiterhin der Neid gleichwie ein Pestbazillus, der jeden Augenblick wirken und eine ganze Stadt verwüsten kann, wenn man den verhängnisvollen Wollballen öffnet, in dem er nistet. Von Zeit zu Zeit sagte sie sich: Adeline und ich, wir sind Blutsverwandte; unsere Väter waren Brüder. Sie wohnt in einem Palast und ich in einem Dachstübchen!

Alljährlich erhielt Tante Lisbeth zu ihrem Namenstage und zum Neujahrsfest von der Baronin und dem Baron Geschenke. Der Baron bezahlte ihr auch gnädigst das Brennholz für den Winter. Der alte General Hulot empfing sie regelmäßig einmal in der Woche zu Tisch, und im Hause ihrer Kusine lag stets für sie ein Gedeck bereit. Man machte sich oftmals über sie lustig, niemals aber schämte man sich ihrer. So lebte sie schließlich in Paris leidlich selbständig und nach ihrer Weise.

Lisbeth fürchtete jedwedes Joch. Wenn die Kusine ihr anbot, bei ihr im Hause zu wohnen, fühlte sie sich sofort geknechtet. Verschiedene Male wäre dem Baron die schwierige Aufgabe, sie zu verheiraten, doch noch geglückt. Zunächst ließ sie sich jedesmal bestechen; doch bald schlug sie die Bewerbung aus, weil sie vor dem Gedanken zurückschauderte, man könne ihr alsbald ihre mangelhafte Erziehung, ihre Unwissenheit und ihre Vermögenslosigkeit vorwerfen. Selbst den Vorschlag der Baronin, bei ihrem Onkel zu leben und ihm an Stelle einer sehr kostspieligen Hausdame die Wirtschaft zu führen, lehnte sie ab. Sie begründete das damit, daß sie sich dann gleich gar nicht verheiraten werde.

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