Honoré Balzac - Tante Lisbeth

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Tante Lisbeth: краткое содержание, описание и аннотация

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Balzacs Roman Tante Lisbeth ist ein breit angelegtes Porträt der Pariser Bourgeoisie Mitte des 19. Jahrhunderts – einer Gesellschaft, die dekadenter kaum sein könnte. Die Hauptfigur Tante Lisbeth setzt aus Hass, Neid und purer Bosheit alles daran, die Familie Hulot zu vernichten. Baron von Hulot ist mit Lisbeths Cousine verheiratet, einer geduldigen, treuen, still vor sich hin leidenden Frau. Ihr alternder und immer fetter werdender Ehemann setzt in seiner unersättlichen sexuellen Gier seine Karriere und sein gesellschaftliches Ansehen aufs Spiel und droht damit zugleich die eigene Familie zu ruinieren.

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Nach dem Läuten strich sich der Bürgergardist mit peinlicher Sorgfalt seinen Waffenrock glatt, der sich dem stattlichen Bäuchlein zuliebe hinten wie vorn wellenförmig hinaufgeschoben hatte. Sobald ihn der Diener in Livree wahrnahm, ward er eingelassen. Der gewichtig-wichtige Mann folgte dem Lakaien, der ihn beim öffnen der Salontür meldete:

»Herr Crevel!«

Beim Hören dieses Namens, der ins Deutsche übersetzt etwa »Bäuchling« lauten würde, also wundervoll zu der äußeren Erscheinung seines Trägers paßte, schien die große blonde, noch vorzüglich aussehende Dame, die im Salon saß, einen elektrischen Schlag zu erhalten. Sie fuhr auf.

»Hortense! Kindchen! Geh mit Tante Lisbeth in den Garten!«

Diese lebhaft gesprochenen Worte galten ihrer Tochter, die unweit von ihr saß und stickte. Fräulein Hortense von Hulot grüßte den Eintretenden anmutig und entfernte sich durch die Glastür, begleitet von einer alten Jungfer, die viel älter aussah als die Baronin, obgleich sie fünf Jahre jünger war.

»Man bespricht deine Heiratsangelegenheit!« flüsterte Tante Lisbeth ihrer jungen Verwandten ins Ohr, anscheinend durchaus nicht gekränkt von der Art, mit der die Baronin beide hinausgeschickt hatte, wobei sie nur nebenbei erwähnt worden war. Aber schon die Kleidung der »Tante Lisbeth« erklärte diese Nichtachtung. Das altjüngferliche Mädchen trug ein rotbraunes Wollkleid von altmodischem Schnitt und Ausputz, eine gestickte Halskrause, die drei Francs gekostet haben mochte, und einen Strohhut mit blauen strohgeränderten Atlasschleifen besetzt, wie ihn die Marktweiber tragen. Ihre grobledernen Schuhe, deren Form auf den gewöhnlichsten Schuster schließen ließ, hätten keinen Fremden auf den Einfall gebracht, in dieser Tante Lisbeth eine Verwandte des Hauses zu erblicken. Sie sah ganz und gar aus wie eine Nähmamsell auf Tagelohn. Trotzdem verließ die alte Jungfer das Zimmer nicht, ohne dem dicken Crevel leichthin einen zärtlichen Gruß zuzuwerfen, der mit einem verständnisvollen Nicken erwidert ward.

»Sie kommen doch morgen, Fräulein Fischer?«

»Wird sonst noch jemand da sein?« antwortete Tante Lisbeth. »Meine Kinder und Sie! Weiter niemand«, entgegnete der Besucher.

»Gut! Dann rechnen Sie auf mich.«

»Gehorsamst zur Stelle, gnädige Frau!« begann der Hauptmann von der Bürgerwehr, indem er sich nochmals vor der Baronin Hulot verbeugte und ihr einen Blick zuwarf wie Tartüff der Elmira auf irgendeiner Provinzbühne.

»Wenn Sie mir dorthinein folgen wollen, Herr Crevel, werden wir die Angelegenheit besser besprechen können als hier im Salon«, sagte Frau von Hulot, indem sie nach dem benachbarten Gemach wies, dem Spielzimmer.

Dieser Raum war nur durch eine dünne Wand vom Damenzimmer getrennt, dessen Fenster nach dem Garten hinausging. Die Baronin ließ Crevel einen Augenblick allein. Es schien ihr angebracht, im Damenzimmer Tür und Fenster zu schließen, damit dort niemand horchen könne. Aus gleicher Vorsicht schloß sie die Glastür im großen Salon, wobei sie ihrer Tochter und der Tante zuwinkte, die sie in einer verwilderten Laube im Garten sitzen sah. Die Tür zwischen Salon und Spielzimmer ließ sie offen, um zu hören, wenn jemand den Salon betrat.

Wie die Baronin unbeobachtet so hin und her ging, spiegelten sich alle ihre Gedanken in ihren Mienen. Wer sie beobachtet hätte, wäre vor ihrer Erregtheit erschrocken. Als sie jedoch wieder in der Tür des Spielzimmers erschien, hüllte sich ihr Gesicht in jene undurchdringliche Selbstbeherrschung, über die alle Frauen, selbst die offenherzigsten, wie auf Befehl verfügen.

Während dieser zum mindesten sonderbaren Vorbereitungen musterte Crevel die Einrichtung des kleinen Salons, in dem er sich befand. Er besah sich die seidenen Vorhänge, die, einstmals rot, unter dem Einflusse des Sonnenlichts violett und durch den langen Gebrauch in den Falten fadenscheinig geworden waren. Die Farben des Teppichs waren verschossen, die Vergoldung der Möbel blind, der Atlas der Bezüge fleckig und an den Kanten durchgescheuert. Geringschätzigkeit, Zufriedenheit und Hoffnung offenbarten sich bei dieser Besichtigung nacheinander auf dem naiven Alltagsgesichte des Kaufmanns und Emporkömmlings. Gerade betrachtete er sich im Spiegel über einer alten Standuhr im Empirestil und musterte sich selber, als das Rascheln seidener Röcke die Wiederkehr der Baronin verkündete. Alsbald rückte sich Crevel zurecht.

Frau von Hulot ließ sich auf einem kleinen Sofa nieder, das vor dreißig Jahren zweifellos wunderschön gewesen sein mußte. Mit der Geste, sich zu setzen, bot sie Crevel einen Stuhl an, dessen Armlehnen in Sphinxköpfe ausliefen; die Bronzierung daran war stellenweise abgeblättert, und das Holz schimmerte durch.

»Ihre Vorsichtsmaßregeln, gnädige Frau, könnten das beste Vorzeichen sein für einen ...«

»Für einen Verliebten!« vervollständigte die Baronin, indem sie den Bürgergardisten unterbrach.

»Das Wort besagt zu wenig!« beteuerte dieser, wobei er seine rechte Hand aufs Herz drückte und die Augen hochrollte. Wohl jede Frau, die diese Mimik kalten Sinnes zu sehen bekommt, lacht. »Verliebt? Verliebt!« fuhr Crevel fort. »Sagen Sie: Verzaubert!«

»Passen Sie einmal auf!« sagte die Baronin, zu ernst, um lachen zu können. »Sie sind fünfzig Jahre alt, folglich zehn Jahre jünger als mein Mann. Ich weiß das wohl. Aber wenn eine Frau in meinen Jahren noch Torheiten begeht, so muß sich das rechtfertigen durch Jugend oder Schönheit oder Berühmtheit oder Macht oder durch irgendeine Aureole, in deren Glanz und Sonne man sogar seine Jahre vergißt. Wenn Sie fünfzigtausend Francs Jahreseinkommen haben, so macht dies Ihr Alter wett. Im übrigen aber besitzen Sie nichts von dem, was eine Frau verlangt.«

»Meine Liebe?« fragte der Bürgergardist, indem er aufstand und sich der Baronin näherte. »Meine Liebe, die ...«

»Nein, nein, Herr Crevel, das ist eine beharrliche Einbildung von Ihnen!« unterbrach sie ihn, um dem lächerlichen Auftritt Einhalt zu tun.

»Jawohl, ganz recht: beharrliche Liebe!« rief er aus, »und mehr noch: auch eine berechtigte ...«

»Berechtigt?« fuhr die Baronin auf. Ihre Entrüstung, ihr Stolz, ihre Verachtung verliehen ihr etwas Großartiges. »Wenn es in diesem Tone weitergehen soll, werden wir niemals zu Ende gelangen. Ich habe Sie nicht hergebeten, damit wir über Dinge reden, die trotz der Verbindung unsrer beiden Familien zu vermeiden sind ...«

»Ich dachte ...«

»Nochmals«, fuhr sie fort, »Herr Crevel, erkennen Sie denn nicht aus der freimütigen und offenen Art, mit der ich mich mit Ihnen über Liebe und Liebhaber unterhalte – über die gefährlichsten Themen, die es für Frauen gibt –, erkennen Sie daran nicht, daß ich mich in meiner Ehrbarkeit ganz und gar sicher fühle? Ich fürchte nichts; nicht einmal, um meinen guten Ruf zu kommen, indem ich mich zusammen mit Ihnen einsperre! Benehme ich mich denn wie ein schwaches Weib? Sie wissen doch wohl, warum ich Sie hergebeten habe?«

»Nein, gnädige Frau«, gab Crevel zur Antwort, indem er ein gleichgültiges Gesicht zog. Er biß sich auf die Lippen und saß steif da. Die Baronin betrachtete ihn.

»So! Um das für beide Teile peinliche Gespräch abzukürzen, will ich mich kurz fassen.«

Crevel machte eine ironische Verbeugung, an der ein Fachmann das verbindliche Getue des ehemaligen Commis voyageur wiedererkannt hätte.

»Unser Sohn ist der Mann Ihrer Tochter ...«, begann die Baronin.

»Leider Gottes!« seufzte Crevel.

»Diese Ehe würde ein zweites Mal nicht zustande kommen«, fuhr Frau von Hulot lebhaft fort, »das ist mir völlig klar. Trotzdem brauchen Sie sich nicht zu beklagen. Mein Sohn ist einer der ersten Pariser Rechtsanwälte, dazu seit einem Jahre Abgeordneter. Sein erstes Auftreten in der Kammer war glänzend genug, um hoffen zu können, daß er in nicht zu langer Zeit einmal Minister werden wird. Viktor ist zweimal zum Referenten bei der Einbringung wichtiger Gesetze gewählt worden. Wenn er es wollte, könnte er bereits Generalanwalt am Kassationshofe sein. Da Sie mir dennoch zu verstehen geben, Sie hätten einen Schwiegersohn ohne Vermögen ...«

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