Honoré Balzac - Tante Lisbeth

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Balzacs Roman Tante Lisbeth ist ein breit angelegtes Porträt der Pariser Bourgeoisie Mitte des 19. Jahrhunderts – einer Gesellschaft, die dekadenter kaum sein könnte. Die Hauptfigur Tante Lisbeth setzt aus Hass, Neid und purer Bosheit alles daran, die Familie Hulot zu vernichten. Baron von Hulot ist mit Lisbeths Cousine verheiratet, einer geduldigen, treuen, still vor sich hin leidenden Frau. Ihr alternder und immer fetter werdender Ehemann setzt in seiner unersättlichen sexuellen Gier seine Karriere und sein gesellschaftliches Ansehen aufs Spiel und droht damit zugleich die eigene Familie zu ruinieren.

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Die vertraulichen Mitteilungen, die Tante Lisbeth ihrer jungen Verwandten gemacht hatte, entsprachen der Wirklichkeit. Aber was die Pförtnersfrau dem Ehepaar Marneffe hinterbracht hatte, war, ohne daß sie es selber merkte, mehr regelrechte Verleumdung.

Als die alte Jungfer ihren Leuchter aus den Händen dieser ehrbaren Frau Olivier empfangen hatte, schaute sie zu den Dachfenstern über ihrer Wohnung hinauf, um zu sehen, ob dort Licht sei. Um diese Zeit war es selbst im Juli nach dem Hofe hinaus schon so dunkel, daß man Licht nötig hatte.

»Sie können ruhig sein. Herr Steinbock ist zu Hause; er ist gar nicht fort gewesen«, bemerkte die Hausmannsfrau spöttisch zu Fräulein Fischer.

Sie erwiderte nichts. Darin war sie Bäuerin geblieben, daß sie sich ganz und gar nichts aus dem Gerede Gleichgültiger machte. Genauso wie der Bauer nur sein eigenes Dorf kennt, lag ihr nur an der Meinung des kleinen Kreises, in dem sie verkehrte. Festen Ganges stieg sie an ihrer eigenen Wohnung vorbei, zur Mansarde hinauf. Das hatte einen harmlosen Grund. Beim Nachtisch hatte sie sich Früchte und Konfekt für ihren Liebsten in ihr Arbeitskörbchen gesteckt. Das wollte sie ihm jetzt geben, just wie andere alten Jungfern ihrem Hunde einen Leckerbissen mitbringen.

Sie fand den blassen blonden jungen Mann, den Helden von Hortenses Träumen, beim Schein einer kleinen Lampe, deren Leuchtkraft durch eine davorgehängte, mit Wasser gefüllte Glaskugel gesteigert wurde, eine sogenannte Schusterkugel. Er saß an einem Arbeitstisch, auf dem verschiedene Werkzeuge des Ziseleurs ausgebreitet waren: rotes Wachs, Bossierhölzer, Roharbeiten und Kupfermodelle. Er trug eine Arbeiterbluse und hielt ein kleines Wachsgruppenmodell in der Hand, das er mit der ganzen Aufmerksamkeit eines schaffenden Künstlers betrachtete.

»Da, Stanislaus, sieh, was ich dir mitgebracht habe!« sagte Lisbeth und breitete ihr Taschentuch auf eine Ecke des Tisches. Dann holte sie aus ihrem geflochtenen Körbchen vorsichtig die Näschereien und Früchte heraus.

»Wie gut du bist!« antwortete der arme Flüchtling mit trauriger Stimme.

»Das wird dich erfrischen, armer Junge! Du bist ganz heiß bei deiner Arbeit geworden! Für solch grobe Schufterei bist du nicht geschaffen.«

Stanislaus sah das alte Fräulein erstaunt an.

»Aber so iß doch, statt mich anzustarren wie eine deiner Figuren, wenn sie dir gefällt!«

Angesichts dieses rauhen Rüffels legte sich des jungen Mannes Erstaunen. Nun erkannte er seinen alten Hausdrachen wieder. Anwandlungen von Zärtlichkeit wunderten ihn immer; die Grobheit war er gewöhnt. Obgleich Steinbock neunundzwanzig Jahre alt war, sah er, wie dies bei blonden Menschen häufig der Fall ist, um fünf bis sechs Jahre jünger aus. Wenn man seine unter dem Elend und den Plagen der Verbannung allerdings etwas welk gewordene Jugendfrische neben dem vertrockneten derben Gesicht Lisbeths sah, konnte man auf den Gedanken kommen, die Natur habe hier das Geschlecht verwechselt.

Stanislaus verließ seine Arbeit, warf sich in einen alten Lehnsessel im Stil Louis XV., der mit gelbem Utrechter Samt bezogen war, und schien sich ausruhen zu wollen. Die alte Jungfer nahm eine Reineclaude und reichte sie ihrem Freunde mit gütiger Bewegung.

»Danke!« sagte er und nahm sie.

»Bist du müde?« fragte sie, indem sie ihm eine zweite Frucht reichte.

»Nicht müde vom Schaffen, aber müde vom Leben«, antwortete er.

»Was sind das für Gedanken!« meinte sie ärgerlich. »Hast du nicht eine gute Fee, die für dich sorgt?« Und damit reichte sie ihm die Süßigkeiten, die er zu ihrem Vergnügen alle aufaß.

»Siehst du«, fuhr sie fort, »bei Tisch bei meiner Nichte habe ich deiner gedacht und ...«

Er sah Lisbeth mit einem zärtlichen und zugleich betrübten Blicke an: »Ich weiß wohl, daß ich ohne dich schon längst nicht mehr lebte, aber, liebe Freundin, ein Künstler braucht Zerstreuung ...«

»Aha, daher weht der Wind!« unterbrach sie ihn, indem sie die Hände in die Hüften stemmte und große Augen machte. »Du willst dir deine Gesundheit wohl gar im Sündenpfuhl von Paris ruinieren wie so viele andere, die dann im Spittel enden! Nein, nein, erarbeite dir erst ein Vermögen, und wenn du dermaleinst von deinen Zinsen leben kannst, dann amüsiere dich, mein Sohn! Denn dann kannst du die Sünde und auch die Doktorrechnungen bezahlen, du Leichtfuß du!«

Stanislaus Steinbock senkte den Kopf unter ihren scharfen Blicken, die wie ein magnetischer Strom durch seinen Körper drangen.

Selbst das ärgste Lästermaul hätte beim Anblick dieser Szene erkannt, wie falsch die Verleumdungen waren, die das Ehepaar Olivier gegen Lisbeth Fischer ausgesprochen hatte. Alles, Sprechweise, Bewegungen und Blicke der beiden bezeugten die Reinheit ihrer Beziehungen. Das alternde Mädchen äußerte die Zärtlichkeit einer zwar derben, aber aufrichtigen Mütterlichkeit, und der junge Mann ertrug wie ein gehorsamer Sohn die mütterliche Tyrannei.

Diese seltsame Freundschaft beruhte darauf, daß hier ein kräftiger Wille unaufhörlich auf einen schwachen Charakter einwirkte, auf jene dem Slawen eigentümliche Haltlosigkeit, die zwar im Kriege wahrem Heldenmut weicht, sich im übrigen aber in einer unglaublichen Zerrissenheit äußert, deren Untersuchung wirklich einmal die Physiologen beschäftigen sollte. Die Physiologen sind für die soziale Wissenschaft, was die Insektenkenner für die Landwirtschaft sind.

»Wenn ich aber nun sterbe, ehe ich reich geworden bin?« fragte Stanislaus schwermütig.

»Sterben?« rief das alte Fräulein. »Aber ich lasse dich einfach nicht sterben! Ich habe Lebenskraft für zwei, und ich gäbe mein Blut für dich, wenn es nötig wäre.«

Bei diesem stürmischen und so naiven Ausruf füllten sich Steinbocks Augen mit Tränen.

»Nicht Trübsal blasen, Stanislauschen!« tröstete Lisbeth gerührt. »Hör mich einmal an! Ich glaube, dein Petschaft hat meiner Nichte Hortense sehr gefallen. Paß auf, ich bring es auch noch dahin, daß du deine Bronzegruppe verkaufst! Dann bist du deiner Schuld gegen mich ledig und kannst tun und lassen, was du willst. Dann bist du frei! Aber nun sei vergnügt!«

»Ich werde stets in deiner Schuld bleiben«, entgegnete der arme Verbannte.

»Wieso?« fragte die Tochter der Vogesen. Zugunsten des jungen Polen ergriff sie gegen sich selbst Partei.

»Weil ich dir nicht nur Kost, Wohnung und Pflege im Elend verdanke, sondern weil du mir zu alledem auch noch Kraft geschenkt hast! Du hast mich zu dem gemacht, was ich jetzt bin. Zwar warst du oft hart zu mir, du hast mir oft weh getan ...«

»Ich?« sagte sie. »Nun fangen deine Phantastereien von Poesie und Kunst wohl wieder an? Du verrenkst dir die Finger auf der Suche nach deinem Schönheitsideal und anderem nordischen Blödsinn! Schönheit ist nicht so viel wert wie die Wirklichkeit, und die Wirklichkeit bin ich! Du hast den Kopf voller Ideen? Das ist was Rechtes! Ich habe auch welche. Wozu nützt denn das, was man in sich hat, wenn man es nicht verwerten kann? Diejenigen, die Ideen haben, bringen es in der Welt nicht so weit wie die, die keine haben. Man muß sich nur ordentlich rühren. Arbeiten solltest du, statt dich in Träumereien zu verlieren! Was hast du zum Beispiel heute fertiggebracht, während ich fort war?«

»Was hat deine hübsche Nichte gesagt?« lenkte er ab.

»Wer hat dir gesagt, daß sie hübsch ist?« fuhr Lisbeth auf, in einem Tone, in dem die Eifersucht einer Tigerin grollte.

»Du selber!«

»Dann habe ich das nur gesagt, um zu sehen, was für ein Gesicht du dazu machst! Willst du denn ein Schürzenjäger werden? Du liebst die Frauen: gut, schaffe dir welche! Laß deine Sehnsucht in Bronze erstehen! Du wirst dich wohl noch eine Weile ohne Liebschaften behelfen müssen und besonders ohne meine Nichte, mein lieber Freund. Die ist nichts für dich. Die braucht einen Mann mit sechzigtausend Francs Jahreseinkommen – und so einer hat sich auch bereits gefunden ... Donnerwetter, dein Bett ist noch gar nicht gemacht, armer Junge! Das hab ich ganz vergessen.«

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