Émile Zola - Lourdes

Здесь есть возможность читать онлайн «Émile Zola - Lourdes» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Lourdes: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Lourdes»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

mehrbuch-Weltliteratur! eBooks, die nie in Vergessenheit geraten sollten.
In «Lourdes», veröffentlicht 1894, schildert der Autor die von Sehnsucht nach Erlösung und Heilung angetriebenen Pilgermassen, die seit den Marienerscheinungen des Bauernmädchens Bernadette Soubirous 1858 in den Pyrenäenort strömen.

Lourdes — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Lourdes», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Aber, liebe Frau«, setzte Pierre ihr auseinander, »Sie hätten sich doch nur an den Geistlichen Ihres Kirchspiels zu wenden brauchen. Dieses arme Kind verdient volles Mitleid. Man würde es sofort aufgenommen haben.«

»Das wußte ich nicht, Herr Abbé.«

»Wie haben Sie es denn dann gemacht?«

»Ich habe mir an einem Orte ein Billett gekauft, den mir eine Nachbarin nannte, die die Zeitungen liest, Herr Abbé«

Sie sprach von den Fahrkarten, die man unter die Pilger, die bezahlen konnten, verteilte. Marie, die zuhörte, wurde von tiefem Mitleid ergriffen und schämte sich etwas. Ihr, der es nicht an Mitteln fehlte, war es mit Hilfe von Pierre gelungen, in das Hospital aufgenommen zu werden, während diese arme Mutter und das unglückliche Kind, nachdem sie ihre armseligen Ersparnisse hingegeben hatten, ohne einen Sou blieben.

Ein heftiger Stoß des Wagens entriß ihr einen Schrei.

»O Vater, ich bitte dich, richte mich etwas in die Höhe! Ich kann nicht länger so auf dem Rücken liegen bleiben.«

Als Herr von Guersaint sie aufgerichtet hatte, seufzte sie tief auf. Man war in Etampes, anderthalb Stunden von Paris entfernt, und schon fing bei dem glühenden Sonnenbrande, dem Staub und dem Lärm die Abspannung an, sich geltend zu machen. Frau von Jonquière hatte sich erhoben, um das junge Mädchen über die Scheidewand hinweg durch gute Worte zu ermutigen. Auch Schwester Hyacinthe stand wieder auf und klatschte fröhlich in die Hände, um sich von einem Ende des Wagens bis zum andern Gehör zu verschaffen.

»Auf, auf! Denken wir nicht an unsere kleinen Schmerzen! Wir wollen beten und singen, die Heilige Jungfrau wird mit uns sein!«

Sie fing den Rosenkranz an, dann die Gebete von NotreDame de Lourdes, und alle Kranken und Pilger folgten ihrem Beispiele. Es war der erste Rosenkranz, die fünf freudigen Mysterien, die Verkündigung, die Heimsuchung, die Geburt Christi, die Reinigung Maria und der wiedergefundene Jesus. Dann stimmten alle den Choral: »Betrachten wir den himmlischen Erzengel«, an. Die Stimmen vermischten sich mit dem Rasseln der Räder. Man hörte nur das mächtige Rauschen dieses ohne Unterlaß rollenden Stromes menschlicher Stimmen, das im Hintergrunde des Wagens erstickte.

Obgleich darin geübt, kam Herr von Guersaint doch niemals zum Schlusse eines Chorals. Bald stand er auf, bald setzte er sich wieder. Schließlich stützte er sich mit den Ellenbogen auf die Zwischenwand und unterhielt sich halblaut mit einem Kranken, der mit dem Rücken gegen diese Zwischenwand in der nächsten Abteilung saß. Herr Sabathier war ein Mann von etwa fünfzig Jahren, von untersetzter Gestalt, mit einem guten, dicken Gesicht und einem vollständigen Kahlkopfe. Seit fünfzehn Jahren war er gelähmt, Schmerzen litt er nur zuweilen, aber seine Beine waren vollständig gelähmt, und seine Frau, die ihn begleitete, legte sie wie tote Beine von einer Stelle zur andern, wenn sie ihm schließlich so schwer wurden wie Bleiklumpen.

»Ja, mein Herr, wie Sie mich sehen, bin ich ehemaliger Professor der fünften Klasse am Lyceum Charlemagne. Anfangs glaubte ich, es wäre einfach Hüftweh. Dann aber hatte ich brennende Schmerzen, wissen Sie, ungefähr so, als bekäme ich Stiche mit glühenden Degen in die Muskeln. Seit beinahe zehn Jahren bin ich allmählich ganz davon ergriffen worden. Ich habe alle möglichen Ärzte konsultiert, ich habe alle nur erdenklichen Bäder besucht, und jetzt leide ich allerdings weniger, aber ich kann mich nicht in meinem Stuhle rühren. Da bin ich denn wieder zu Gott zurückgeführt worden durch den Gedanken, daß ich zu unglücklich wäre und daß unsere liebe Frau von Lourdes nichts anderes tun könne, als Mitleid mit mir haben.«

Pierre hatte, von Teilnahme ergriffen, sich auch auf die Zwischenwand gestützt und hörte zu.

»Nicht wahr, Herr Abbé, das Leiden ist der beste Erwecker der Seelen? Jetzt ist es schon das siebente Jahr, daß ich nach Lourdes gehe, ohne an meiner Heilung zu verzweifeln. Und dieses Jahr wird mich die Heilige Jungfrau wieder gesund machen, davon bin ich fest überzeugt. Ja, ich rechne darauf, wieder gehen zu können, ich lebe nur noch von dieser Hoffnung.«

Herr Sabathier unterbrach sich, er wollte, daß seine Frau ihm die Beine mehr nach links schieben sollte. Und Pierre betrachtete ihn und wunderte sich, diese Hartnäckigkeit des Glaubens bei einem Gelehrten, bei einem Universitätslehrer zu finden. Wie hatte der Glaube an das Wunder in diesem Gehirn Wurzel fassen und weiter keimen können? Es war wirklich so, wie er selbst sagte: nur die heftigsten Schmerzen erklärten dieses Bedürfnis der Einbildung, diese Blütezeit der ewigen Trösterin.

»Und wie Sie sehen, sind wir, ich und meine Frau, gekleidet wie Arme, denn ich will dieses Jahr nur ein Armer sein, damit die Heilige Jungfrau mich zu den Unglücklichen, ihren Kindern, rechnet... Da ich aber nicht den Platz eines wirklichen Armen einnehmen wollte, so habe ich bei dem Hospital fünfzig Frank eingezahlt, was, wie Sie ja wissen, dazu berechtigt, daß ein besonderer Kranker mitgeführt wird... Ich kenne ihn sogar, meinen Kranken. Man hat ihn mir gleich auf dem Bahnhofe vorgestellt. Es ist ein Tuberkuloser, wie es scheint, und er ist mir sehr krank vorgekommen, sehr krank...«

Es entstand eine Pause.

»Nun, die Heilige Jungfrau möge auch ihn retten, sie, die alles kann! Und ich werde so glücklich sein, denn sie wird mich mit ihren Wohltaten überschütten!«

Die drei Männer fuhren fort, sich zu unterhalten, indem sie sich von den anderen absonderten und zuerst über Medizin sprachen und dann zu einer Erörterung über romanische Baukunst übergingen, veranlaßt durch einen auf einem Hügel gelegenen Glockenturm, den alle Pilger mit einem Kreuzzeichen begrüßt hatten. Mitten unter diesen armen Kranken, mitten unter diesen durch das Elend stumpfsinnig gewordenen Menschen vergaßen sich der junge Priester und seine beiden Gefährten, von den Gewohnheiten ihres gebildeten Geistes fortgerissen. Eine Stunde verrann, zwei weitere Choräle waren noch gesungen worden, und man hatte die Stationen Toury und Les Aubrais schon passiert, da brachen sie endlich in Beaugency ihre Unterhaltung ab, als sie die Schwester Hyacinthe mit ihrer frischen und klangvollen Stimme das Kirchenlied anheben hörten:

»Parce, Domine, parce populo tuo...«

Das Singen begann von neuem, alle Stimmen vereinigten sich, und wiederum stieg jene Flut von Bitten und Gebeten empor, die den Schmerz erstickt, die Hoffnung neu belebt, und den ganzen Menschen, der von der unablässigen Beschäftigung mit der in so weiter Ferne zu suchenden Gnade und Heilung übermüdet ist, von neuem erweckt und ermuntert.

Als sich Pierre wieder niedersetzte, sah er, daß Marie sehr bleich aussah und die Augen geschlossen hatte. Doch bemerkte er deutlich an ihrem schmerzlich verzogenen Gesicht, daß sie nicht schlief.

»Haben Sie jetzt ärgere Schmerzen?«

»O ja, fürchterliche! Ich werde das Ziel nicht erreichen. Diese fortwährenden Stöße sind...«

Sie stöhnte, öffnete die Augen und fuhr fort, von ihrem Lager aus trotz ihrer zunehmenden Schwäche die übrigen Kranken zu beobachten. In der Abteilung nebenan hatte sich gegenüber von Herrn Sabathier die Grivotte erhoben, die bis dahin wie eine Tote, ohne einen Atemzug zu tun, dagelegen hatte. Sie war ein großes Mädchen, das die Dreißig schon überschritten hatte, lahm und wunderlich, mit einem runden, schmerzentstellten Gesicht, das aber ihre krausen Haare und ihre Flammenaugen fast schön machten. Sie war in höchstem Grade schwindsüchtig.

»Nun, Fräulein«, sagte sie mit ihrer heiseren, kaum verständlichen Stimme, sich an Marie wendend, »wie glücklich würde man sein, wenn man ein kleines bißchen einschlafen könnte. Aber daran ist gar nicht zu denken, diese Räder drehen sich einem ja im Kopfe herum.«

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Lourdes»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Lourdes» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Lourdes»

Обсуждение, отзывы о книге «Lourdes» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x