Émile Zola - Lourdes

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In «Lourdes», veröffentlicht 1894, schildert der Autor die von Sehnsucht nach Erlösung und Heilung angetriebenen Pilgermassen, die seit den Marienerscheinungen des Bauernmädchens Bernadette Soubirous 1858 in den Pyrenäenort strömen.

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Ein heftiger Stoß weckte ihn aus seinen Träumereien. Er blickte im Wagen umher und sah in undeutlichen Umrissen die Gestalten der Leidenden; Frau Maze saß, unbeweglich und von ihrem Schmerz betäubt da. Die kleine Rose stöhnte leise auf den Knien ihrer Mutter. Einen Augenblick trat die heiter lächelnde Gestalt der Schwester Hyacinthe in den Vordergrund mit ihrer weißen Haube und dem weißen Brusttuche. Dann verschwamm alles von neuem in einem Nebel, der aus der fernen Vergangenheit herbeizog. Es blieb nur noch der einschläfernde Gesang der undeutlichen Traumstimmen, die aus dem Unsichtbaren hervordrangen.

Später war Pierre auf dem Seminar. Deutlich erschienen ihm wieder die Schulzimmer, der kleine Klosterhof mit seinen Bäumen. Plötzlich aber sah er wie in einem Spiegel die Gestalt eines jungen Menschen, so, wie er damals war, und er betrachtete sie genau, er zergliederte sie, wie die Gestalt eines Fremden. Groß und schlank, hatte er ein langes Gesicht mit einer stark entwickelten Stirn, hoch und gerade wie ein Turm, während die Kinnbacken zurücktraten und in einem sehr feinen Kinn endigten. Er schien ganz Verstand zu sein; nur der etwas große Mund war zart. Wenn das ernste Gesicht einen freundlicheren Ausdruck annahm, dann verrieten der Mund und die Augen eine unendliche Zärtlichkeit, ein unstillbares Verlangen zu lieben, sich hinzugeben und zu leben. Daneben stand die geistige Leidenschaft hochstehender Wesen, Neues zu lernen und zu erfahren. Diese Begierde hatte stets an ihm gezehrt. Mit Erstaunen gedachte er dieser Seminarjahre wieder. Wie hatte er nur so lange Zeit die herbe Lehre des blinden Glaubens ruhig hinnehmen können, wie hatte er sich gehorsam ohne Prüfung all dem unterwerfen können? Man hatte von ihm eine vollständige Preisgabe seines Verstandes verlangt. Er hatte sich zwingen lassen und war schließlich dahin gelangt, das quälende Verlangen nach Wahrheit ganz in sich zu ersticken. Ohne Zweifel hatten ihn die Tränen seiner Mutter gerührt. Er kannte nur den Wunsch, ihr das erträumte Glück zu verschaffen. Dennoch erinnerte er sich in dieser Stunde an manche aufrührerische Gedanken. Er fand in seinem Gedächtnis die in Tränen zugebrachten Nächte wieder, ohne daß er gewußt hatte, warum, Nächte voll unklarer Bilder, in die das freie Leben des Mannes von außen eindrang und in denen dann immer und immer Mariens Bild erschien, so, wie er sie eines Morgens gesehen hatte, erblassend und in Tränen gebadet und ihn mit heißer Inbrunst küssend. Dieses Bild blieb ihm jetzt allein vor Augen. Die Jahre seiner frommen Studien mit ihren eintönigen Stunden, mit ihren immer gleichen Übungen und Zeremonien verschwanden in einem unklaren Halbdunkel, erfüllt von einer schwülen Totenstille.

Dann gingen ihm, gerade als man eine Station durchfahren hatte, bei dem betäubenden Gerassel der Räder eine Menge Dinge in buntem Durcheinander durch den Sinn. Sein Traum verwirrte sich. Ein langes Unwohlsein das ihn in seinen Studien sehr zurückbrachte, hatte ihn veranlaßt, aufs Land zu gehen. Lange Zeit hatte er Marie nicht wiedergesehen. Zweimal verbrachte er seine Ferien in Neuilly, ohne daß er sie dort antraf, denn sie befand sich fast immer auf Reisen. Er wußte, daß sie sehr leidend war infolge eines Sturzes vom Pferde, den sie im Alter von dreizehn Jahren getan hatte, gerade als sie Weib zu werden anfing. Ihre Mutter schleppte sie in ihrer Verzweiflung jedes Jahr an einen andern Kurort. Dann hatte er den neuen schweren Schlag, der sie getroffen, erfahren, den plötzlichen Tod ihrer strengen, aber so besorgten Mutter: in fünf Tagen hatte sie eine Lungenentzündung hinweggerafft, die sie sich bei einem Abendspaziergang in La Boule geholt, als sie ihren Mantel ausgezogen hatte, um ihn Marie um die Schultern zu legen. Ihr Vater hatte in Eile abreisen und seine vor Schmerz halb wahnsinnige Tochter und die tote Mutter heimbringen müssen. Das schlimmste war, daß nach dem Hinscheiden der Mutter sich die Verhältnisse der Familie wieder verschlechterten und nach und nach immer verwickelter wurden, da der Architekt sein Vermögen, ohne zu rechnen, in den Abgrund seiner Unternehmungen warf. Marie konnte sich nicht mehr von ihrem Krankenstuhl erheben. So war nur Blanche da zur Leitung des Hauswesens, und diese war ganz in Anspruch genommen von den Prüfungen, die sie noch zu bestehen hatte, und von den Zeugnissen, die sie sich in den Kopf gesetzt hatte, da sie voraussah, daß sie sich eines Tages ihren Lebensunterhalt selbst würde verdienen müssen.

Plötzlich trat vor Pierres Augen eine lichte Erscheinung, die sich loslöste von der Masse dieser halb vergessenen trüben Ereignisse. Es war während eines Urlaubs, den er wegen seines Gesundheitszustandes hatte nehmen müssen. Er war vierundzwanzig Jahre alt, aber in seiner Ausbildung sehr zurück, denn er hatte bis dahin erst die vier niederen Weihen erhalten. Nach seiner Rückkehr sollte er das Unterdiakonat bekommen, das ihn für immer durch einen unverletzlichen Eid band. Und die Szene trat ihm wieder vor die Augen, in dem kleinen Garten in Neuilly, der Guersaint gehörte und in den er einst so oft zum Spielen gekommen war. Man hatte unter die großen Bäume in der Nähe des Zaunes Mariens Krankenstuhl gerollt. Sie waren allein in dem trübseligen Frieden des Herbstnachmittags. Er sah Marie in tiefer Trauer um ihre Mutter halb ausgestreckt mit gelähmten Beinen daliegen, während er selbst ebenfalls schwarz gekleidet schon in der Soutane neben ihr auf einem eisernen Stuhle saß. Sie zählte achtzehn Jahre und sah sehr bleich und abgezehrt aus, ohne daß sie aufgehört hatte, anbetungswert zu sein. Er glaubte, sie wisse, daß sie für immer gelähmt und verdammt sei, niemals Mutter zu werden. Die Ärzte, die sich nicht miteinander verständigen konnten, gaben sie auf. Jedenfalls sie erzählte ihm alles das an jenem trübseligen Nachmittage, indes die welken Blätter auf sie herabregneten. Aber er erinnerte sich nicht mehr ihrer Worte, nur ihr trauriges Lächeln, ihr noch so jugendlich reizendes und doch schon durch den Verzicht auf das Leben gezeichnetes Gesicht waren ihm gegenwärtig. Dann dachte er daran, wie sie den Tag ihrer Trennung ihm ins Gedächtnis zurückrief, ihrer Trennung auf der gleichen Stelle hinter der von den Sonnenstrahlen durchschienenen Hecke. Alles dies war tot, ihre Tränen, ihre Umarmung, ihr Versprechen, sich eines Tages wiederzufinden in der Gewißheit ihres Glückes. Sie hatten sich wiedergefunden, aber was nützte ihnen das jetzt, wo sie ja wie tot war und er im Begriffe stand, für das Leben dieser Welt zu sterben? Von dem Augenblicke an, da es gewiß war, daß sie nicht mehr Frau, weder Gattin noch Mutter werden würde, konnte auch er darauf verzichten, Mann zu sein, und konnte ganz in dem Gott aufgehen, dem seine Mutter ihn geweiht hatte. Er fühlte noch die süße Bitterkeit dieser letzten Zusammenkunft in sich. Marie lächelte schmerzlich über ihre alten Träume und sprach von dem Glück, das er in dem Dienste Gottes finden würde, und er war gerührt bei dem Gedanken, daß sie sich von ihm hatte versprechen lassen, sie zur Anhörung seiner ersten Messe einzuladen ...

Auf der Station SainteMaure entstand ein Lärm, der die Aufmerksamkeit Pierres wieder auf seine Umgebung in dem Wagen richtete. Er glaubte, es wäre irgendein Unfall vorgekommen. Aber die Leidensgesichter, denen seine Augen begegneten, waren noch dieselben, zeigten noch dieselben schmerzverzerrten Züge und die angstvolle Erwartung auf die göttliche Hilfe, die nur langsam herankam. Frau von Jonquière hatte ein Zinngeschirr, das sie reinigte, auf den Boden fallen lassen. Sofort ließ die Schwester Hyacinthe den Rosenkranz von neuem beten, wobei sie mit dem Angelus noch wartete, das nach dem festgestellten Programm erst in Châtellerault gebetet werden sollte. Die Ave folgten rasch aufeinander, es war nur noch ein dumpfes Murmeln, das in dem Lärm und dem Rasseln der Räder sich verlor.

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