Theodor Fontane - Von Zwanzig bis Dreißig

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Von Zwanzig bis Dreißig ist der Titel von Theodor Fontanes zweiter autobiographischen Schrift, die 1898 – in seinem letzten Lebensjahr – herauskam. Sie greift weit über das von ihm im Titel bezeichnete Lebensjahrzehnt hinaus. Mehrfach schließt er an seine Jugenderinnerungen Meine Kinderjahre an, deren Darstellung bis zum 12. Lebensjahr reichte, und er greift auch, ganz wie es das Bedürfnis der Schilderung seines Verhältnisses zu einer Person erfordert, bis tief in sein achtes Lebensjahrzehnt hinein. Formal schließt der Band jedoch mit seiner Hochzeit im Jahre 1850.

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Ich wurde seitens der Vereinsmitglieder sehr freundlich aufgenommen und behauptete mich ein gutes Vierteljahr lang unter ihnen, vielleicht, weil ich wohlassortiert, will sagen mit einem Lager, dessen Bestände kein Ende nehmen wollten, in ihren Kreis eingetreten war. So kam es denn auch, daß ich eines Tages mit der Erklärung überrascht wurde, »jetzt sei die Zeit da, wo mir die höchsten Ehren, über die der Verein Verfügung habe, erwiesen werden müßten. Die nächste Sitzung sei zu diesem feierlichen Akte bestimmt.« Ich erhielt denn auch wirklich die vorgeschriebenen Auszeichnungen: Diplom und Orden. Flans hatte sich mit Ruhm bedeckt und das mit Arabesken und Initialen reich ausgestattete Diplom auch noch selbst geschrieben. Eine Stelle daraus ist mir noch gegenwärtig. In fast jedem meiner damaligen Gedichte schien der Mond unentwegt, und so hieß es denn gleich zu Anfang: »Unser Lieber und Getreuer, geboren zu Neuruppin bei Mondschein etc.« Hinsichtlich des Ordens aber wurde mir in feierlicher Ansprache geraten, ihn heimlich zu tragen, da sich der Verein, trotz seines weitreichenden Einflusses, außerstand sehe, den damit öffentlich Auftretenden vor Unannehmlichkeiten zu schützen. Dieser Orden war natürlich ein Kotillonorden, in dessen Mitte sich ein auf seinem Wagen stehender Apoll befand. Man war an dem Überreichungsabend sehr liebenswürdig gegen mich, ließ mich aber doch fühlen, daß ich meine Siege mehr meinem Massenaufgebot als dem Wert meiner Dichtungen zu verdanken hätte.

Dies alles war leider absolut richtig und wurde mir einige Wochen später nicht mehr bloß andeutungsweise, sondern in aller Deutlichkeit gesagt, was bei der Gutgeartetheit der meisten unter uns vielleicht unterblieben wäre, wenn nicht inzwischen das Hauptmitglied des Vereins, das den Winter über in der Schweiz und in Frankreich gewesen war, sich im Monat April in Berlin wieder eingefunden hätte.

Dies Hauptmitglied hieß Egbert Hanisch . Egbert Hanisch mochte damals zweiundzwanzig Jahr alt sein, eher mehr als weniger. Er war in einer kleinen märkischen Stadt, halben Wegs zwischen Trebbin und Jüterbog, geboren. Auf den ersten Blick eine ziemlich prosaische Gegend. Und doch ist es dieselbe, der wir auch unsren Gottfried Schadow verdanken. Einen gleichen Ruhm einzuheimsen, ist nun freilich unsrem Egbert Hanisch versagt geblieben, aber an Klugheit, Gesundheit, Selbstbewußtsein und eiserner Willenskraft war er dem berühmten Schneiderssohn aus Saalow durchaus ebenbürtig. Sein Vater war ein kleiner Buchbindermeister, handelte mit Fibeln und Schreibheften und hatte nebenher auch eine Leihbibliothek. Auf diese stürzte sich Egbert von frühester Jugend an. Er war aber auch, was sich selten mit solcher Lesewut vereinigt, ein glänzender Schüler, ebenso fleißig wie von raschester Auffassung, und so kam es denn, daß er, nachdem er irgendwo das Gymnasium besucht hatte, mit kaum achtzehn auf die Berliner Universität rückte. Hier sah er sich durch Hengstenberg ausgezeichnet und hatte, nach aller Zeugnis, die Gewißheit einer glänzenden Laufbahn vor sich, als ihn plötzlich ein Wirbelwind ergriff und auf den steinigen Boden des Unglaubens niedersetzte. Jedenfalls war in seinem Gemüt alles ins Schwanken gekommen, und diese Zweifel hatten ihn nicht bloß aus seinem theologischen Studium heraus-, sondern auch in die weite Welt hineingeführt, niemand wußte recht, von wem geleitet. In den Sitzungen war oft die Rede von ihm gewesen; jetzt mit einem Male hieß es: »Er hat geschrieben; er kommt.«

Und wirklich, er kam. Die lebhafteste Freude zeigte sich, denn er war nicht bloß der Stolz, sondern auch der Liebling aller. Er begrüßte mich als neu aufgenommenes Mitglied durchaus freundlich, aber doch mit einem starken Beisatz von Herablassung und setzte sich dann auf seinen Ehrenplatz, um über seine Reise zu berichten. Von Ziel und Zweck derselben aber sprach er nicht , immer nur von kleinen Erlebnissen, unter denen er die komischen bevorzugte.

Wie jeder, so war auch ich ganz Ohr, noch mehr aber war ich Auge. Denn viel, viel mehr noch als das, was ich hörte, interessierte mich das, was ich sah. Seine Erscheinung hatte was ungemein Fesselndes. Er war mittelgroß, schlank, beinah mager, was einem dadurch besonders auffiel, daß auf seinen Schultern ein unverhältnismäßig großer Kopf saß. Gesundeste Farbe, leuchtende Augen, dazu wolliges, halb mohrenhaftes Haar – all das wäre genug gewesen, um Aufmerksamkeit zu wecken. Aber mehr noch wirkte sein Kostüm! Er trug Nankingbeinkleider, einen zeisiggrünen Frack mit altem Sammetkragen und eine Rose im Knopfloch. Wäsche sehr sauber.

Allmählich lebten wir uns ein und wurden gute Freunde. Was er sagte, war immer kurz und apart, mitunter mehr als nötig, denn von der Eitelkeit, immer etwas Bedeutendes sagen zu wollen, war er nicht freizusprechen. Aber da das Überlegene seiner Natur und seines Wissens klar zutage lag, so ließ man sich dies allerseits gern gefallen und ich nun schon ganz gewiß. Er war zu dem Ton, den er anschlug, nach aller Meinung voll berechtigt. In der Ironie war er ein Meister, so sehr, daß ich auch daran nicht Anstoß nahm, wiewohl mir – wie schon an andrer Stelle hervorgehoben – diese hochmütige Gesprächsform von Jugend auf zuwider war. Er hörte meine Gedichte ruhig mit an, und ich meinerseits lauschte mit einer Art Andacht dem Vortrag der seinigen. Sie konnten für sehr gut oder doch wenigstens für sehr talentvoll gelten, und was Maron im Lenau-Klub war, war Hanisch im Platen-Klub. Wir hielten beide viel von weiten Spaziergängen, und in der Regel kam er zu mir, um seinerseits mich abzuholen. Dies schien er vorzuziehen. Einmal aber drang ich doch bis in seine Wohnung vor, weil ich nicht ahnte, daß ihn das genieren könne. Große Geister haben auch ihre Schwächen. Er hatte sich im Seitenflügel eines alten Hauses bei einer armen Waschfrau eingemietet und bewohnte von den zwei Zimmern, aus denen die Gesamtwohnung bestand, das vordere, hart an der Hintertreppe gelegen, dessen eines Fenster, mit einem kleinen Blumenkasten davor, auf den etwas schmuddligen Berliner Hof hinuntersah. Dicht am Fenster befand sich ein als Arbeitstisch dienendes Klappbrett; ein Binsenstuhl stand davor, und auf einem alten Koffer von Seehundsfell lagen etliche Bücher, aber nicht mehr als ein halbes Dutzend. Was er von Büchern brauchte, fand er auf der Bibliothek, wo er meistens die Vormittage zubrachte. Zwei gegenübergelegene Türen, von denen die eine nach dem Flur hinaus-, die andere zur Waschfrau hineinführte, teilten, wenn man durch die Mitte hin eine Querlinie zog, den kleinen Raum in eine Vorder- und Hinterhälfte. In dieser Hinterhälfte stand das Bett, dem ein am Fußende aufgerichteter ovaler Waschzuber als Bettschirm diente. »Etwas primitiv«, sagte er, mit erzwungener guter Laune darauf hinweisend, und ich setzte hinzu: »Ja, aber doch eigentlich mein Ideal.«

Trotz dieser Versicherung hatte die ganz ungewöhnliche Wohnungsschlichtheit einen etwas betrüblichen Eindruck auf mich gemacht, und als ich bald darauf Werner Hahn traf, fragte ich diesen, wie das alles zusammenhänge. Ich sei wohl auch für Einfachheit und fände leicht einen Reiz und einen Vorzug darin; aber das ginge mir doch beinahe zu weit.

»Ja, lieber Freund«, sagte Hahn, »er lebt eben, wie er leben kann. Und schon dies geht eigentlich über seine Mittel. Er hat gar nichts.«

»Aber so klug, wie er ist, müßt' es ihm doch ein leichtes sein...«

»...Stunden zu geben«, unterbrach mich Hahn, »zu schulmeistern und so sich durchzuschlagen. Gewiß. Aber das mag er nicht, und ich kann's ihm kaum übelnehmen. Ein elendes Dasein blieb' es doch. Und da ist diese Lebensform vielleicht besser. Er bleibt bei Kraft, vertut sich nicht und vor allem gähnt er sich nicht selber an, wie so viele leider tun müssen. Er hat eine hohe Meinung von sich, andre, wie Sie wohl gesehen haben, bestärken ihn darin, und so darf er sich's schließlich erlauben. Er lebt eigentlich von den Freunden, und sie sind stolz und glücklich, daß er sich ihre Guttat gefallen läßt.«

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