Anja Von Ork - Krieg und König
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Anja Von Ork
Krieg und König
Die Legende des verschollenen Königreiches Band II
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Anja Von Ork Krieg und König Die Legende des verschollenen Königreiches Band II Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort
21.
21.
22.
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25.
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27.
28.
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Impressum neobooks
Vorwort
Der zweite Band der Legende um das verschollene Königreich trägt sich in einer Gegend zu, in der die Gelehrten das große legendäre Königreich der schlafenden Königin ansiedeln. Das in den alten Legenden einst geeinte große Land ist nunmehr in eine Vielzahl kleinerer Fürstentümer zerfallen. Diese Länder kennt man heute als das Großherzogtum Arman, das Fürstenreich Nanankra, das Gebiet Ragnarn im Süden und die vereinigten nördlichen Lande. Die Herrschenden und die Völker sind miteinander zerstritten. Allianzen werden geschmiedet und gelöst, Freunde werden zu Feinden, Verrat und Misstrauen sind allgegenwärtig.
In Arman herrscht der Großherzog Marvin Grenfort von Werl mit den Herzögen der einzelnen Provinzen über das Land. Sitz des Großherzoges ist die alte Burg Werl, die auf einer Klippe über der Hauptstadt des Großherzogtums thront. Auf der Burg Werl leben neben der Familie des Großherzoges noch einige andere adlige Familien, der Hofstaat, Diener, Mägde und Knechte und die Kommandantur der Ehrengarde von Arman sowie ein Großteil der armanischen Armee. Burg und Stadt sind das politische und militärische Zentrum des Großherzogtums Arman.
Die meisten Herzöge haben in ihren Provinzen ihren Wohnsitz genommen. Einige leben in Gutshäusern und kleineren befestigten Anlagen wie in der westlichsten Provinz Bringodem, andere haben sich eine Trutzburg erbaut wie der Herzog von Ganor. Die Herzöge haben sich verpflichtet, den Großherzog zu unterstützen. Seit vielen hundert Jahren befindet sich Arman in einem ständigen Krieg mit den Ragnarim im Süden um die südlichen Siedlungsgebiete. Unterstützung bekommt Arman dabei vom Fürstentum Nanakra, dessen Herrscher Prinz Rudin regelmäßig Botschafter auf die Burg Werl schickt.
Die vereinigten nördlichen Lande halten sich größtenteils aus dem Krieg im Süden heraus. Ihre Verbindungen mit Arman und Nanankra beschränken sich auf die Handelsbeziehungen der Länder untereinander. Die Nordlande handeln vor allem mit Holz, das in Arman sehr knapp ist und lassen sich aus den südlichen Provinzen Armans mit Wein beliefern, der im Norden nicht gedeiht. Arman ist auf die Nordländer als Handelspartner und Hauptholzlieferant angewiesen, verzeiht es ihnen aber nicht, dass sie das Großherzogtum im Kampf um die südliche Grenze nicht unterstützen.
Das Buch handelt von mehreren Figuren, die im Wechsel des Geschehens aufeinandertreffen und wieder getrennt werden. Ihre Schicksale sind alle miteinander auf unterschiedlichste Weise verknüpft.
Was bisher geschah: Der kleine Taschendieb Brin wurde verhaftet, angeklagt und für ein Verbrechen verurteilt, das er gar nicht begangen hat. Einen reisenden Händler namens Peter Eschweiler soll er gemeinsam mit seinem Vater ermordet haben. Der Händler hatte zuvor ein gutes Geschäft gemacht und dem Bibliothekar der Burg Werl einige wertvolle Papiere verkauft. Brin wird in die Sklaverei geschickt und befindet sich schon nicht mehr in der Stadt, als auch der Bibliothekar unter mysteriösen Umständen zu Tode kommt. Was ist geschehen? Niemanden scheint es wirklich zu interessieren, nur Prinzessin Gwynevra stellt einen Zusammenhang zu der mysteriösen Schriftrolle her, die der Bibliothekar kurz vor seinem Tod erworben hat. Sie beginnt sie heimlich zu übersetzen. Wer wollte den alten Mann töten? Und was weiß die neue Bibliothekarin?
21.
Brin wachte von dem durchdringenden Meckern der Ziege auf. Müde versuchte er, ihre Klage zu ignorieren und zog die Decke über den Kopf. Durch die Luke drang graues, weiches Licht hinauf. Die Sonne war sicherlich noch nicht aufgegangen. Seufzend wühlte er sich tiefer in das duftende Stroh. Doch die Ziege hatte auch die Hühner mit ihrer Unruhe angesteckt und diese begannen krächzend einen Chor anzustimmen. Zusammen ergab das dann ein schauriges Konzert frühmorgendlicher Weckrufe. Ergeben kroch er schließlich aus dem Bett. Er hatte seine Ausbildung nun offiziell begonnen und es gehörte seitdem zu seinen festen Aufgaben, sich um die Tiere zu kümmern und diese wussten, dass er sie hören konnte. Während er in seine Hose stieg und nach seinen Stiefeln angelte, fluchte er laut, als er sich den Kopf an einem der niedrigen Deckenbalken stieß. Der Tag begann vielversprechend. Als er schließlich am Bach ankam, um sich zu waschen, fühlte er sich schon gar nicht mehr so müde. Seine schlechte Laune hatte sich allerdings noch nicht gebessert. Die Morgentoilette erledigte er trotzdem mit großer Sorgfalt. Er wollte nicht noch einmal zum Bach gehen müssen. Auf dem Rückweg füllte er den Trinkwassereimer an der Quelle auf. Schon wieder hatte er sich einen Weg gespart. Es müsste einen Weg geben, das Wasser ohne die lästige Schlepperei vom Fluss direkt bis zum Haus zu transportieren. Am besten wäre es sicherlich, wenn man nur einen Handgriff zu tätigen hätte. Aber ihm fiel keine praktikable Möglichkeit ein, wie dies zu bewerkstelligen sei. Vielleicht konnte man der Ziege beibringen, das Wasser zu tragen. Bloß konnte die das Wasser nicht selber schöpfen. So in seinen Gedanken versunken, bemerkte er den Reiter erst, als er die Lichtung schon zur Hälfte überquert hatte. Er hatte sich inzwischen mit dem Gedanken vertraut gemacht, dass die Leute Mac konsultierten, wenn sie Hilfe benötigten. Aber der unerwartete Anblick eines fremden Menschen auf der inzwischen so vertrauten Lichtung versetzte ihm immer noch einen leichten Schrecken. Sie wohnten hier so abgeschieden, dass er den Tumult und Lärm der Stadt bereits verdrängte, obwohl es erst ein paar Wochen waren, seit er hier angekommen war. Jeder Fremde nährte die Angst in ihm, doch noch entdeckt und auf den nächsten Sklavenmarkt verschleppt zu werden. Langsam ging er weiter, umrundete das Haus auf der Rückseite und gelangte so von der anderen Seite her zum Stall, wo er die Tränke mit dem Quellwasser füllte. Er wollte dem Fremden nicht begegnen. Nachdem im Stall aber nun nichts mehr zu tun war, musste er wohl oder übel ins Haus, wenn er sein Frühstück haben wollte. Immer noch zögernd ging er auf die Tür zu. Das Pferd graste inzwischen auf der Wiese vor dem Haus und beachtete ihn gar nicht. Es war ein schönes Tier von kräftigem Wuchs, das sicherlich lange Strecken spielend bewältigen konnte. Es wirkte nicht wie ein Ackergaul. Die meisten Leute, die zu Mac kamen, waren Bauern aus der Gegend und konnten sich einen richtigen Arzt nicht leisten, geschweige denn ein elegantes Reitpferd. Kurz dachte er an die Stunden zurück, die er in der Schmiede in Arman verbracht hatte und eine leichte Sehnsucht nach vergangenen Zeiten schlich sich in sein Herz. Wie konnte man so glücklich sein und gleichzeitig so viel vermissen? Er straffte die Schultern, wie um sich Mut zu machen und betrat das Häuschen. Mac saß mit dem Fremden am Tisch. Offensichtlich gab es viel zu bereden. Brin blieb unschlüssig stehen. „Gut, dass du da bist. Das ist Reinhard.“ Brin nickte dem Fremden zu. Er trug einen hellen Bart und hatte dunkle, schmale Augen, die im Kontrast zu seinem weizenblonden Haar standen. „Unser Freund hier hat wichtige Nachrichten für mich. Ich werde in ein paar Tagen für eine Weile verreisen müssen und ich möchte, dass du mitkommst.“ Reinhard hatte sich erhoben und drückte Brin die Hand. Der Händedruck war fest und kurz, aber nicht unfreundlich. Brin setzte sich. „Wo soll es denn hingehen?“ Mac lachte und lehnte sich entspannt zurück. „Mein Bruder braucht meine Hilfe in ein paar geschäftlichen Dingen und es trifft sich ganz gut, denn ich habe ihn lange nicht gesehen. Du solltest ihn kennen lernen, damit du weißt an wen du dich wenden kannst, wenn mir mal was zustößt.“ Das hatte er gesagt als sei es das natürlichste von der Welt, aber Brin wurde schlagartig klar, dass sein neues Zuhause womöglich auch nicht von langer Dauer war. „Ach, dir passiert schon nichts.“ Sagte er, mehr um sich selbst zu überzeugen und versuchte, seine wachsenden Bedenken mit seinem Rührei herunter zu schlucken.
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