Alina Frey
Geheimnisvolle Botschaften
Unter Beobachtung
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Alina Frey Geheimnisvolle Botschaften Unter Beobachtung Dieses ebook wurde erstellt bei
Ein geheimnisvoller Brief
Dunkle Wolken am Himmel
Ein schwerer Gang
Entscheidungen
Die Eröffnung
Wieder eine Botschaft
Botschaft mit Drohung
Ein Albtraum beginnt
Wo ist Farina?
Verwirrte Gefühle
Ein Lebenszeichen
Heimkehr
Geständnis
Impressum neobooks
Ein geheimnisvoller Brief
Weit breitete Farina die Arme aus und sog den wunderbaren, salzigen Geruch des Meeres ein. Sie liebte es, durch die Dünen zu gehen und den warmen Sand unter ihren Füßen zu spüren. Hier am Cuxhavener Strand „Döse“ war außer ihr kein Mensch und sie ließ sich mit einem wohligen Seufzer in den Sand fallen. Sie liebte es, hier zu liegen und ihren Träumen nachzuhängen. Wie alle jungen Mädchen träumte auch sie von der ganz, ganz großen Liebe…von einem Prinz der sie auf sein Schloss holt. Ach…alles nur Illusion, schalt sie sich. Sie war hier am Meer um sich von einer überstandenen Krankheit zu erholen - Prinzen gab es sowieso nicht mehr. Verträumt sah sie in den Himmel und fühlte eine große Sehnsucht in ihrem Herzen, die sie nicht erklären konnte. Eigentlich fehlte ihr nichts - sie hatte ein schönes Elternhaus und eine glückliche Kindheit. Ihre Eltern waren immer für sie da, gaben ihr alles was sie sich wünschte. Sie war jetzt 22 Jahre und eine gelernte Fotografin. Nein, beschweren konnte sie sich wirklich nicht…warum also diese Sehnsucht und wonach? Farina stand auf und schüttelte ihr langes, pechschwarzes Haar, reckte und streckte sich und ging ein paar Schritte bis ans Wasser. Eine richtige Schwimmmaus war sie eigentlich nicht und tauchen konnte sie erst recht nicht. Vorsichtig tastete sie mit ihren Zehen das Wasser ab und fand die Temperatur einigermaßen erträglich. Langsam ging sie ins Wasser, noch ein paar Schritte weiter…und noch weiter. Alles halb so wild, fand sie und machte einige Schwimmzüge. Es war richtig angenehm und mutig schwamm sie weiter hinaus. Was war das? Etwas tanzte vor ihren Augen auf und ab und schließlich erkannte sie eine Flasche…eine Flaschenpost vielleicht? Ihre Hand packte das unbekannte Objekt und eilig schwamm sie mit ihrer Beute an den Strand zurück. Aufatmend ließ sie sich auf ihre Decke fallen und betrachtete neugierig die schon etwas ramponierte Flasche. Ob ein Brief darin ist? Eine Nachricht vielleicht? Ihr Herz bubberte vor Erwartung und sie zog schnell den Korken aus der Flasche. Es war tatsächlich etwas in der Flasche und Farina versuchte an das Stück Papier zu kommen, was gar nicht so einfach war. Aber endlich hatte sie es geschafft und neugierig faltete sie das zerknitterte Stück Papier auseinander. Mit großem Interesse las sie die Zeilen:
„An die Finderin meiner Nachricht. Natürlich wünsche ich mir, dass genau Du diesen Brief findest…ja Dich meine ich…meine Seelenverwandte. Ich weiß, dass es Dich gibt…irgendwo da draußen in der weiten Welt. Mit genau dieser Sehnsucht im Herzen und dem Wunsch nach der ganz großen Liebe. Ich bin noch jung, gerademal 30 Jahre alt, aber ich gebe die Hoffnung nicht auf…genau Dich zu finden. Ich wohne in Österreich, vielleicht gar nicht so weit von Dir entfernt. Mein Herzenswunsch ist es, dass Du mir eine Antwort schreibst…wenn Du Mut hast. Vielleicht sehen wir uns sehr bald – ich glaube ganz fest daran. Ganz liebe Grüße
Dein Piet“
Farina sah gebannt auf die unten angeführte Adresse und wusste, sie würde diesem Piet auf alle Fälle antworten. Seine Worte hatten ihr Herz berührt. Noch lange lag sie im Sand und sah träumerisch in den Himmel. Wie mochte er sein…dieser Fremde? Sah er so aus, wie sie sich ihren Prinzen erträumte…blond mit blauen Augen? Jetzt oder nie, dachte sie und kramte Kuli und Schreibpapier aus ihrer Handtasche. Gedankenverloren knabberte sie an dem Stift und suchte nach den passenden Worten. Eilig schrieb sie diesem geheimnisvollen Piet alles auf, was ihr spontan in den Kopf kam. Doch dann musste sie ins Hotel zurück um pünktlich zum Abendessen da zu sein. Auf dem Weg dorthin kam sie an einer Post vorbei und warf den Brief an Piet ein. So…mal sehen, ob Antwort kommt! An der Rezeption des „Landhauses Döse“ gab der Portier ihr eine Nachricht mit einer Telefonnummer und der Bitte, umgehend anzurufen.
Zurück auf ihrem Zimmer wählte sie sofort die angegebene Nummer und wurde mit dem Anwalt ihrer Eltern verbunden.
„Gut, dass Sie anrufen Farina. Es ist etwas Schreckliches passiert“, begann Dr. Wolters. Farina ahnte, etwas Schlimmes musste sich ereignet haben und sie fühlte ihr Herz bis zum Hals klopfen:
„Aber was ist denn los, Dr. Wolters“, begann sie ängstlich.
„Sie müssen sofort zurückkommen, Ihre Eltern…Ihre Eltern sind verunglückt…sie…sie sind tödlich verunglückt - es tut mir so leid Farina!“ Farina musste sich setzen, alles Blut wich aus ihrem Gesicht. Tot? Ihre Eltern sollen tot sein? Nein…niemals!
„Farina, sind Sie noch da?“ Dr. Wolters war besorgt, kannte er Farina doch schon als kleines Kind.
„Ja…ja ich bin noch da, Dr. Wolters. Ich komme so schnell ich kann…bis dann!“ Sie beendete das Gespräch und ging hinüber ins Bad. Ein blasses Gesicht schaute ihr aus dem Spiegel entgegen. Sah so eine Waise aus? Sie war jetzt alleine, keine Eltern mehr…keine Geschwister. Verwandte gab es nur sehr weit verstreut…sie kannte sie noch nicht einmal. „Was wird jetzt aus mir?“ Doch das Gesicht im Spiegel konnte ihr auch keine Antwort geben. Traurig packte sie all ihre Sachen zusammen und ging hinunter an die Rezeption.
„Es tut mir leid, aber ich muss abreisen…persönliche Gründe!“
„Es ist bereits alles bezahlt, das haben Ihre Eltern schon erledigt.“ Farina musste schlucken, drehte sich um und verließ das Hotel. Sie holte ihren kleinen Wagen aus der Garage und machte sich auf die Heimfahrt. Viele Dinge gingen ihr durch den Kopf. Was sollte sie jetzt machen? Was wird aus der Firma der Eltern? Das große Möbelgeschäft der Eltern hatte zwar einen erstklassigen Geschäftsführer, aber würde er es alleine weiterführen können und auch wollen? Sie selber verstand überhaupt nichts vom Verkauf, war eine leidenschaftliche Fotografin. Fragen über Fragen und sie hoffte, Dr. Wolters konnte weiterhelfen. Nach Stunden kam sie in Köln an und parkte ihr Auto vor der großen Villa. Alles war so ruhig und mit beklemmendem Gefühl betrat sie das große Haus. Mit Tränen in den Augen ging sie langsam durch alle Räume, betrat auch das Büro ihres Vaters. Leicht fuhr ihre Hand über den Lehnstuhl in dem ihr Vater so gerne saß und seine Pfeife rauchte. Nie wieder würde sie sein liebevolles „Schneewittchen“ hören wie er sie so gerne nannte. Nie wieder…!
Auch im Salon ihrer Mutter war alles so wie immer. Wie gerne hatte Farinas Mutter ihr hier das lange, schwarze Haar gebürstet…bis es glänzte. Aufschluchzend verließ sie den Salon ihrer Mutter und lief auf ihr Zimmer. Von dort rief sie Dr. Wolters an und er versprach, sofort zu kommen. Kurze Zeit später war er da und nahm Farina fest in den Arm:
„Ich werde immer für Sie da sein, Farina…Sie können sich immer auf mich verlassen!“ Farina war froh eine Schulter zum Anlehnen zu haben.
„Wenn Sie es möchten, werde ich mich um alle Angelegenheiten kümmern…die Beerdigung…die Bekanntgabe des Todes ihrer Eltern. Ihre Eltern waren sehr beliebt wie Sie wissen!“ Farina nickte:
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