Lisa Karen - Ein Jahr mit Dir

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Als Emilia Rosenberg von der jungen Historikerin Jessica Schwarz Besuch bekommt, erinnert sie sich an ihre Jugend und eine längst vergangene Liebesgeschichte.
Im Sommer 1938, wird sie von ihren Eltern zu ihrer Tante und ihrem Onkel nach Paris geschickt, bis sie im Herbst ihr Studium an der Frankfurter Universität beginnen kann. Mit ihren siebzehn Jahren hat sie zuvor kaum Kontakt zu Gleichaltrigen gehabt, da sie jahrelang privat unterrichtet wurde. Für sie bedeutet die Reise nach Paris gleichzeitig auch der Start in ein neues, befreites Leben.
Auf der Zugfahrt lernt sie den Franzosen Jean Bastian kennen, in den sie sich sofort und unwiderruflich verliebt. In Paris werden die beiden getrennt und verlieren sich. Als sie glaubt ihren Bastian für immer verloren zu haben und daran zu verzweifeln droht, fängt sie ihre Cousine Marguerite auf und zeigt ihr die Vorzüge an einem Leben in der Stadt der Liebe. Jedoch wird sie schon bald erfahren, dass ihr geliebter Bastian ganz in ihrer Näher ist.

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Schnell krame ich aus meiner Aktentasche meinen Notizblock und einen Bleistift hervor und mache es mir bequem. Nach einigen Sekunden der Stille fängt die alte, zerbrechliche Frau mir gegenüber an zu erzählen, während meine Gedanken mich in eine längst vergangene Zeit fort tragen.

Es war Sommer. Um genau zu sein war es der 22. Juni 1938. Der Sommer, in dem ich meinen Onkel und meine Tante in Paris besuchen sollte. Meine Eltern hatten es so entschieden und um ehrlich zu sein, war ich sehr froh darüber. Die letzten Jahre hatten mein geliebtes Vaterland unter dem Regime von Hitler in seinem ganzen Wesen gezeichnet. Seine Weltanschauung sowie der gegenwertige Antisemitismus wurde uns Deutschen von klein auf eingeimpft und förmlich aufgezwungen. Man hatte uns mundtot gemacht.

Die in Deutschland lebenden Juden waren für unseren Führer eine Art Parasit, den es zu vertreiben und auszulöschen galt. Die, die sich zu widersetzen versuchten, wurden verfolgt und verhaftet. Eine Verbindung zwischen Juden und uns sogenannten deutschen Ariern war verboten. Sie wurden Schritt für Schritt aus der Gesellschaft verbannt.

Aber damals war ich erst siebzehn Jahre jung und hätte nicht im Entferntesten einschätzen können, wie schlimm es um unser Land bestellt war. Wie auch? Ich war wohl behütet in einer der besten Wohngegenden Frankfurts, dem Lerchensberg, aufgewachsen. Dort im Süden Frankfurts versuchte mich mein Vater vor dem Nationalsozialismus und dessen Grausamkeit zu beschützen.

Mein Vater war Anwalt und unterrichtete an der Goethe Universität in Frankfurt. Um unsere Familie zu schützen und entgegen seiner eigenen Wertvorstellungen, fügte auch er sich den ideologischen Ansichten unseres Führers. Er sah Hitler als einen Betrüger an, der nicht nur geübt darin war sein Volk zu täuschen, sondern auch bereit war sein Volk in einen Krieg zu führen, dessen Ausmaße unvorstellbar sein würden.

Wir hatten das Glück gehabt von meinem Großvater, der zu seinen Lebzeiten ein gut verdienender Geschäftsmann war, ein nennenswertes Vermögen zu erben. Deshalb konnte mein Vater es sich leisten mir Privatunterricht zu geben. Er wollte nicht, dass ich Verbindungen wie der Hitlerjugend beitrete, in der bereits Kinder zu gewaltbereiten und rassistischen Persönlichkeiten erzogen worden. Er wollte unbedingt verhindern, dass diese verdrehte Weltanschauung der Nazis für mich eine Selbstverständlichkeit werden würde.

Für ihn gab es keine bessere oder schlechtere Rasse. Für ihn waren wir alle gleich gestellt. Doch zu der Zeit war es unmöglich diese Meinung auch nach außen hin zu vertreten, besonders nicht, wenn man eine Familie hatte. Er hatte zu viele junge Männer und Frauen gesehen, die aufgrund ihres Widerstandes gegen den Nationalsozialismus verhaftet wurden und nie wieder auftauchten. Jeder wusste, was hinter der Fassade geschah und doch waren alle still . Sich gegen den Führer und seine Anhänger erheben? Das wäre Selbstmord gewesen. Also passten wir uns an.

Meine Mutter besuchte einmal in der Woche einen sogenannten Frauenschaftsabend. Dort wurde gesungen, gelesen und Gedichte vorgetragen. Aber vordergründig wurden weltanschauliche Themen besprochen. Für meine Mutter eine Qual. Sie sagte oft zu mir: »Um das Liebste in meinem Leben zu beschützen, ist das nur ein kleiner Preis, den ich zu zahlen habe.« Doch ich sah in ihren Augen, dass dieses Schauspiel, was sie für mich betreiben musste mehr in ihr zerstörte, als sie zugeben wollte.

Zu diesem Zeitpunkt ahnten nicht einmal, die in Europa lebenden Juden, was sie in den nächsten Jahren noch zu durchleben hatten. Niemand konnte es ahnen, denn Hitlers Maske fing erst langsam an zu fallen.

»Emilia! Dein Zug fährt in einer Stunde. Kommst du bitte in den Salon? Dein Vater und ich möchten vor deiner Abfahrt kurz etwas mit dir besprechen.« Die lieblich klingende Stimme meiner Mutter reißt mich aus meinen tiefen Gedanken. Um der Realität ab und an zu entfliehen, habe ich es mir zur Gewohnheit gemacht mich auf der Bank in dem halbrunden Erker meines Zimmers niederzulassen und für einige, viel zu kurze Momente in eine andere Welt zu entfliehen. Wie oft habe ich mir gewünscht, diese mir fremden Welten zumindest zu einem Teil mit in meine eigene zu nehmen? Wie oft habe ich davon geträumt meinem eigenen Willen zu folgen, mich der Welt zu stellen und nach so vielen Jahren das echte Leben kennen zu lernen? Wie oft war dieser Traum mir verwehrt wurden und blieb für lange Zeit ein solcher? Doch jetzt, da meine Zeit gekommen ist und der Drang danach, eine echte Frau zu werden immer stärker wird, verliere ich mich erneut in meinen Gedanken und schiebe die Realität immer weiter von mir fort. Als ich mich umdrehe, ist meine Mutter bereits verschwunden. Langsam wende ich mich wieder der Aussicht zu, die mich in den letzten Jahren, Tag für Tag in fremde Welten geführt hat.

Vor meinem Fenster erhebt sich eine etwa zweihundert Jahre alte Eiche, die sich so gewaltig, wie ein schützender Wall vor dem Haus postiert. In diesem Sommer ist die Krone besonders dicht bewachsen und sogar ein paar Eichhörnchen haben sich auf ihr niedergelassen, die ihr Leben verleihen und das dunkle Monstrum, weniger dunkel erscheinen lassen. Manchmal sitze ich stundenlang dort, nur um zu beobachten, wie sie miteinander spielen und langsam ihre kleinen Nüsse, Stück für Stück aufknabbern. Es ist ein friedlicher Ort, an dem alle Sorgen und düstere Gedanken verschwunden sind und nur noch die Schönheit dieses einen Baumes von Bedeutung ist.

Ich nehme mir Zeit, um mich von meinem Zimmer und dem Leben hier zu verabschieden, zumindest für eine Weile. Ich versuche in den letzten Momenten, die mir bleiben, diese wunderschönen Eindrücke aufzusaugen und in meinem Kopf abzuspeichern. Denn bereits in einer Stunde werde ich im Zug nach Paris sitzen, und das für genau vier Monate.

Mein Onkel, Pierre Dupont, bei dem ich den Sommer verbringen werde, ist ein angesehener Hotelier in Paris. In diesem Jahr feierte er das zwanzigjährige Bestehen seines Hotels. Sein Gespür für das Geschäft und die Bedürfnisse der wohlbetuchten Gesellschaft aus aller Welt, haben ihm in den letzten Jahren zu einem beträchtlichen Vermögen verholfen. Obwohl solche Dinge für mich nicht von großer Bedeutung sind, freue ich mich für ihn und seinen Mut, den er so oft bewiesen hat.

Als ein armer Angestellter hat er vor vielen Jahren in diesem Hotel angefangen und nach dem Tod der ursprünglichen Inhaber den Schritt gewagt, selbst das Hotel zu leiten und es zu einem der ersten Anlaufstellen in Paris zu machen. Seine Frau Joselin ist die Schwester meiner Mutter Carolin und hatte ihn vor achtzehn Jahren während eines Urlaubes in Paris kennengelernt. Es dauerte nicht lang bis sie schwanger wurde, beide heirateten und Marguerite, meine Cousine, geboren wurde. Wir beide sind im selben Alter und obwohl ich sie seit fast fünf Jahren nicht mehr gesehen habe, hoffe ich, dass wir uns während meines Aufenthaltes gut verstehen werden. Bis auf ein oder zwei Briefe von ihr, kann ich nicht wirklich beurteilen, wie sie wohl heute ist.

Ich freue mich auf den Besuch, denn in Frankfurt habe ich kaum Freunde. Da ich jahrelang von einem Privatlehrer unterrichtet wurde und auch sonst keine Aktivitäten in der Stadt hatte, war es mir kaum möglich Kontakt zu Gleichaltrigen aufnehmen zu können. Doch diese Reise ermöglicht es mir, das alles nachzuholen und endlich, wie ein normales Mädchen in meinem Alter zu leben.

Unser Haus ist das prächtigste in der Gegend. Es ist in diesem wunderbaren Jugendstil erbaut wurden, Anfang der zwanziger Jahre. In jedem Raum befinden sich bodenlange Bogenfenster und mahagonifarbenes Echtholzparkett. Durch den Salon im hinteren Teil des Hauses kann man über die Terrasse in den weitreichenden Garten treten. Jeder Raum wurde liebevoll von meiner Mutter eingerichtet. Überall hängen Bilder aus meiner Kindheit und von diversen Familienfesten. Sogar ein Portrait von mir, als ich zwölf Jahre alt war, hatten sie malen lassen und über den Kamin gehängt. Ich bin mir sicher, dass die Zeit ohne mich sehr schwer für sie werden wird, da wir noch nie so lange voneinander getrennt waren. Aber für mich ist es ganz einfach der richtige Zeitpunkt, um die Welt auf meine Weise zu erkunden und neue Eindrücke zu sammeln. Es gibt nichts, außer meinen Eltern, dass mich noch hier hält oder mir Anlass zum zweifeln an meiner Entscheidung bietet.

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