Udo Schenck - Der große Reformbetrug

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Sie wollen verstehen warum Sie keine anständig bezahlte Arbeit bekommen, warum Ihre Rente so mager ist, warum das Leben immer teurer und anstrengender wird, aber «unsere» Global Player immer häufiger die Sektkorken knallen lassen?
Dann kommen Sie doch mit auf eine abwechslungs- und erkenntnisreiche Wanderung durch das neoliberale «Musterland» Deutschland, durch weite Ebenen, manchmal tiefe Jammertäler und auf erhabene Gipfel, von denen Sie einen herrlichen Weit- und Durchblick genießen dürfen.
Weitere Kapitel, die über die Leseprobe hinausgehen, sind:
2.4Das Wesen des Neoliberalismus
2.4.1Neoliberalismus von unten
2.4.2Freiheit und Chancen(un)gleichheit
3. Kapitel
3 Neoliberale Netzwerke und ihre Propaganda
3.1 Meinungsmache und Propaganda
3.2 Angeblich ausufernder Leistungsmissbrauch und Unterschichtdebatte
3.3Arbeitslose seien faul und wollen nicht arbeiten
3.4Die meisten Arbeitslosen seien gering qualifiziert
3.5 Deutschland hätte angeblich einen Fachkräftemangel
3.6Frisierte Arbeitslosenzahlen
3.7Zu den Arbeitsmarktchancen Älterer
4. Kapitel
4 Gewinner und Verlierer
4.1 Privatvermögen und Staatsschulden – öffentliche Armut und privater Reichtum
4.2 Die Verteilung des privaten Reichtums
4.2.1Ursachen der ungleichen Verteilung des Reichtums
4.3Verteilung und Entwicklung der Einkommen
4.3.1Die Entwicklung der Löhne und Gehälter
4.3.2Arbeitskosten, Lohnnebenkosten und Lohnstückkosten
4.3.3Unternehmens- und Vermögenseinkommen der Kapitalgesellschaften
4.3.3.1Kapitaleinkommen der privaten Haushalte
4.4 Verteilung der Steuer- und Abgabenlast
4.4.1Wer in Deutschland Steuern und Abgaben aufbringt
4.4.2Staatsfinanzen in Not
4.5 Die Exportorientierung wettbewerbsstarker Teile der deutschen Wirtschaft.
4.5.1Die Entwicklung des deutschen Außenhandels und Binnenmarktes – Export
versus Binnenwirtschaft
4.5.2Gewinner und Verlierer im Verarbeitenden Gewerbe
4.5.

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Mindestens ein Drittel der Zeit, die wir in dieser Maßnahme anwesend sein mussten, wurde mit ziemlich allgemeinem Palaver und Diskussionen über Gott und die Welt, mit dem Anschauen von mal gehaltvolleren und mal weniger gehaltvollen Videos, wie Actionfilmen, mit ausgiebigen sog. Frühstücksrunden, die sich häufig über mehr als einen halben Tag dahin zogen, oder mit Gesellschaftsspielen, wie z. B. dem Galgenspiel vertan, so wie es von unserem Dozenten angeregt wurde. Bei dem Galgenspiel, z. B., wurde unsere Gruppe in zwei Fraktionen aufgeteilt, die gegeneinander spielen sollten. Es ging darum, mit der Beantwortung von Fragen bzw. Rätseln ein Strichmännchen an einem Galgen hängend zu erzeugen – jede richtige Antwort ein Strich. Und so schlugen wir unsere Zeit noch mit einigen anderen ähnlichen Spielchen buchstäblich tot.

Die bereits im Vorangegangenen kurz erwähnte Dozentin aus dem Nachbarkurs ließ in ihrem standardisiert herablassenden Tonfall zur Einweisung in eine der o. g. Außenaktivitäten wissen, dass diese dazu gut wäre mal wieder unsere Gehirne in Gang zu bekommen, so als wären wir alle grundsätzlich phlegmatische Dummköpfe, die nichts sinnvolleres mit ihrer Zeit anzufangen wüssten. Die Teilnehmer eines, dieser Dozentin zugeteilten Kurses, soll sie pauschal als Sozialschmarotzer heruntergeputzt haben. Einer der Teilnehmer aus unserer Gruppe hatte einmal eine Unterredung mit dieser Dozentin, die ihm bei dem Versuch einen Sachverhalt darzulegen rüde ins Wort gefallen sein soll. Auf seine folgende Bitte ausreden zu dürfen soll die Dozentin wörtlich entgegnet haben: „Das hier ist mein Raum. Da haben Sie den Mund zu halten, wenn ich das sage…“ , worauf der genannte Maßnahmeteilnehmer konsequent das Gespräch beendete und sich anschließend über die Frau beschwerte. Bei dieser Frau handelte es sich um eine von jenen grotesken Erscheinungen, die wohl nicht recht mit sich selbst im Reinen sind, und die leider viel zu häufig auf diesen Ebenen anzutreffen sind. So war auch ihr die Attitüde des kleinen, von Minderwertigkeitskomplexen geplagten, Gernegroß zueigen, der meint den Untergebenen dank seiner Position nun endlich auch einmal zeigen zu dürfen wo der Hammer hängt (vgl. Kap. 2.4.1). Diese kleine, zierliche Frau, augenscheinlich bereits über fünfzig, aber kein bisschen weise und mit einem überproportionalen Bierbauch, der von Storchenbeinen und Stöckelschuhen balanciert wurde, (ver)kleidete sich derb geschminkt in der Art einer Domina, stets mit Miniröckchen. Nicht, dass der Autor etwas gegen extravagante, individuelle Kleidung hätte, ganz im Gegenteil, aber in diesem Fall passte das in seiner beinahe unübertroffenen Geschmacklosigkeit so absolut gar nicht. So konnte die verbreitete Belustigung über diese wunderliche Erscheinung und in manchen Fällen ihre Bemitleidung oder aber auch ihre wiederum häufigere Verachtung, infolge ihres mangelndem Charmes und Taktgefühls, nicht sonderlich verwundern.

Ein anderes, großgeschriebenes Thema dieser Aktivierungsmaßnahme war das Bewerbungstraining bzw. die Massenproduktion von Bewerbungen. Dies war beileibe nicht das erste Bewerbungstraining, dass der Autor und die meisten der anderen Teilnehmer über sich ergehen lassen mussten. Mittlerweile wird wohl so ziemlich jede sog. berufliche Weiterbildung mit dieser Art von billigen Füllsegmenten, die sich Bewerbungstraining nennen, aufgeblasen. So sympathisch und nett unser Dozent war, so sehr muss ihn eines Tages doch der Teufel geritten haben bzw. muss er einen sog. Blackout gehabt haben, als er von uns verlangte sage und schreibe sechs Bewerbungen pro Tag schreiben zu sollen. Wie er auf diese Schnapsidee kam und wohin man diese Unzahl von Bewerbungen hätte schicken sollen wird wohl für ewig sein Geheimnis bleiben. Auch angesichts dessen, was uns eben dieser Dozent über Bewerbungstechniken vermittelte, wovon doch einiges als brauchbar erschien, erschien seine Forderung völlig unverständlich. Davon abgesehen wurde in jeder Eingliederungsvereinbarung mit dem Jobcenter von vorn herein fest geschrieben, wie viele Bewerbungen im Monat zu schreiben waren, so auch in meiner, in der fünf Bewerbungsbemühungen pro Monat festgeschrieben wurden, die ich zu leisten hatte.

Wer schon einmal Bewerbungen geschrieben hat, wird vielleicht wissen, dass es zu einer guten Bewerbung i. d. R. einen halben Tag und mehr brauchen kann, inklusive den Recherchen und was sonst noch dazu gehört. Und am nächsten Tag schaut man sich das ganze noch einmal an und entschließt sich möglicherweise zu Änderungen. Jedenfalls gab es in unserer Gruppe einen regelrechten Aufschrei der Entrüstung, über die Weisung unseres Dozenten, sechs Bewerbungen pro Tag schreiben zu sollen. Die Vorgesetzte des Dozenten wollte jedoch bemerkenswerter Weise nichts von einer Anweisung zu dieser Anzahl von Bewerbungen wissen und wunderte sich sogar in meinem Fall darüber, dass ich laut Eingliederungsvereinbarung mit dem Jobcenter mindestens fünf Bewerbungsbemühungen pro Monat auszufertigen hatte, womit diese Angelegenheit allseitig vom Tisch war.

Im Rahmen des Bewerbungstrainings wurde uns u. a. ein Lehrvideo eines selbsternannten „Bewerbungsexperten“ vorgeführt, dessen z. g. T. doch recht weltfremde und abseitige Vorstellungen von Bewerbungstechniken regelmäßig für Belustigung sorgte. So regte der gute Mann in dem Video, im Falle einer Dame, die sich um eine Stelle bewerben wollte, u. a. dazu an, sich auch von hinten in einer Bewerbung abbilden zu lassen, weil dies etwas besonderes wäre, das auf positive Resonanz und erhöhte Aufmerksamkeit stoßen würde. Ansonsten befand dieser „Bewerbungsexperte“, man solle man selbst und natürlich bleiben aber zu jedweder Veränderung, Anpassung und Maskerade bereit sein. Wie man diesen Spagat bewältigen sollte blieb indessen sein Geheimnis.

Angesichts des allgemein katastrophalen Zustandes der EDV-Technik bei dem Bildungsträger hatte man jedoch bereits Mühe das gewöhnliche Pensum an Bewerbungen bewältigen zu können, abgesehen davon, dass man eigentlich nur zuhause die notwendige Ruhe zum Schreiben von Bewerbungen fand. Neben veralteten Betriebssystemen kam es laufend zu Fehlermeldungen und Systemabstürzen, die Software war von Rechner zu Rechner verschieden, es konnte nicht von allen Computern aus gedruckt werden, weil teilweise die erforderlichen Druckertreiber nicht installiert waren, Softwareupdates waren nicht auf dem neuesten Stand und konnten von normalen Benutzern nicht durchgeführt werden, da hierfür nicht die notwendigen Rechte vergeben wurden. Die Arbeit im Internet war nur sehr eingeschränkt oder gar nicht möglich, da zahlreiche (auch für die Stellensuche relevante) Web-Seiten über den zentralen Proxy-Server in Köln geblockt wurden und nicht zuletzt war auch die Versendung von Bewerbungen über das Internet wegen sog. Netzwerk-Zeitüberschreitungs-Fehlern nicht möglich, um nur die allerwichtigsten Probleme zu nennen. Und das war für eine Aktivierungsmaßnahme bzw. einen Bildungsträger, der sich auf die Fahnen schrieb, den Teilnehmern bei der Vermittlung in Stellen behilflich zu sein, gelinde gesagt ein bisschen sehr, sehr dünn. Offensichtlich wurde die EDV-Technik über Jahre nicht mehr gepflegt, noch hatte man sich anscheinend Gedanken darüber gemacht, wie sie von den Kursteilnehmern im Sinne der Maßnahme bzw. ihrer Verpflichtungen sinnvoll genutzt werden kann. Ebenso vernachlässigt wurde die Reinigung der Räume und der Toiletten, sodass letztere stanken, teilweise nicht funktionierten oder verstopft waren. Besonders brisant war der Zustand vieler Fenster, in diesem Bauwerk aus den sechziger oder siebziger Jahren. Wollte man eines dieser Fenster öffnen oder ankippen musste man aufpassen nicht erschlagen zu werden, so reparaturbedürftig waren sie.

Wichtig war für den Bildungsträger offensichtlich nur eines, nämlich das Geld vom Jobcenter, das man für ein Minimum an Einsatz für diese Pseudomaßnahme bzw. Alibifunktion einstreichen konnte. Und das Jobcenter schaute da lieber weg und konnte nun wieder einmal behaupten etwas für die Qualifizierung und Integration von Erwerbslosen in den Arbeitsmarkt getan zu haben, neben dem gewünschten Nebeneffekt, dass die Teilnehmer dieser Maßnahme für mindestens zwei Monate aus der Arbeitslosenstatistik verschwanden. Für mindestens zwei Monate, denn wie eingangs angeführt verlängerte sich die Maßnahme entsprechend um Zeiten der Abwesenheit der Teilnehmer. Dies war möglich weil permanent Maßnahmen dieser Art liefen, in denen man Teilnehmer mit versäumter Anwesenheit unterbringen konnte. Bedenklich erscheint diese Praxis vor dem Hintergrund, dass auch Teilnehmer, die ernsthaft erkrankten und krankgeschrieben wurden, so weiterhin zur Teilnahme an solchen sinnlosen („nur“ für die Teilnehmer und die Gesellschaft!) und damit durchaus krank machen könnenden Maßnahmen gezwungen werden. Insofern werden u. a. auch hier verfassungsrechtliche Fragen bzw. die der Menschenrechte berührt.

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