Dantse Dantse - TSUMO - weinen ohne Tränen

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Melanie, eine deutsche Entwicklungshelferin, ging nach Kamerun, um zu arbeiten und zu helfen und sich von ihrem Freund in Deutschland, der eine Affäre mit einer Frau aus seinem Fitnessstudio hatte, zu distanzieren. Dort in Kamerun verliebte sie sich unerwartet in eine schwarze Frau. Was sie sehr erstaunte, denn sie hatte bis dahin niemals auch nur im Traum daran gedacht, eine Frau erotisch zu küssen, geschweige denn mit ihr zu schlafen. Keine Frau hatte in ihr je ein sexuelles Bedürfnis geweckt. Bis sie Tsumo kennenlernte. Sie begannen eine sehr intensive, geheime, sexuelle Liebesbeziehung. Obwohl es ihnen bewusst war, dass die Menschen dieses Landes eine lesbische Beziehung niemals dulden würden, vergaßen bzw. unterschätzten sie im Rausch ihrer Liebe und ihrer besonderen sexuellen Fantasien die Konsequenzen für diejenigen, die eine solche verbotene Liebe ausleben. Aus der leidenschaftlichen, lustvollen Liebe wurde sehr bald ein Inferno in ungeahnten Dimensionen."
Eine wahre Geschichte, erzählt von einer Klientin, die beim Autor Hilfe gesucht hat, um Kontakt zu ihrer ehemaligen Geliebten in Kaliba herzustellen, einem Land, das sie fluchtartig verlassen musste, um ihr Leben zu retten. Dabei hinterließ sie ihre hilflose Geliebte, die von ihrer Familie von ihrer Homosexualität geheilt werden «musste».

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Was mir auffiel war, dass sein Kollege, der weiße Franzose, der ihm zu Hilfe gekommen war, ihm gar nicht half, sondern die Situation nur amüsiert betrachtete. Ich glaube, er freute sich sehr zu sehen, wie sich die Schwarzen gegenseitig erniedrigten. Er lachte die ganze Zeit und sagte zu den Afrikanern, die zu ihm gingen, dass er leider nichts tun könne, solange der „ Antil­lais “ bei seinem Nein bliebe. Und einmal sagte er wort­wörtlich: „Das ist etwas unter euch.“ Er meinte damit, dass sein Kollege schwarz sei, wie die Afrikaner auch. Deswegen wäre es ein Problem unter Schwarzen. Daraufhin reagierten die Afrikaner umso heftiger gegen den armen Mann von den Antillen. Sie nannten ihn einen Verräter mit Minderwertigkeitskomplex.

So ging es minutenlang, und einer der Afrikaner musste tatsächlich sein Handgepäck in Paris lassen. Bei ihm lehnte der schwarze Kontrolleur das Handgepäck auch deshalb total ab, weil er angeblich zwei Handgepäckstücke hatte, aber nur eines mit in die Kabine nehmen durfte. Das zweite Handgepäck war allerdings eigentlich gar keins, es war seine Laptoptasche mit dem Laptop. Da er keine 200 € für das Mehrgepäck hatte, musste er sein Handgepäck dalassen. Er nahm paar Sachen heraus und tat sie in eine Einkaufstasche, den Rest warf er dem Kontrolleur vor die Füße. Ich war wirklich entsetzt über solche Unbarmherzigkeit und Härte der Franzosen gegenüber den Afrikanern. In der Diskussion hörte ich auch immer wieder die Klage, dass die Franzosen den Schwarzen generell ohne Respekt begegneten und jede Gelegenheiten nutzten, um diese zu erniedrigen.

Bei mir war alles okay. Es gab keine Beanstandung, und ich musste mich in die lange Schlange von Menschen stellen. Bis ich bei der Sicherheitskontrolle an der Reihe war, dauerte es ewig, und die Sicherheitskontrolle selbst war sehr mühsam. Es wurde alles durchsucht, und ich musste sogar meine Schuhe ausziehen. Irgendwann war ich dann durch und ging direkt und schnell zum Abfluggate. Alles musste nun schnell geschehen, so viel Zeit hatte ich bei dieser Kontrolle verloren.

Als ich zur Wartehalle des Abfluggates kam, waren schon sehr viele Passgiere anwesend. Wir mussten bis zum Aufruf noch ca. 20 Minuten warten. Aber ich war erstaunt, dass manche Menschen, anstatt sich zu setzen, schon die ganze Zeit vor der Absperrung standen und warteten, damit sie als erste in das Flugzeug durften. Ich verstand das nicht, weil jeder doch einen festen Platz hatte, egal ob man als Erster oder als Letzter das Flugzeug bestieg. Niemand musste Angst haben, dass sein Platz weggenommen würde. Es war doch nicht so, dass man sich einen Platz aussuchen konnte. Aber dieses Verhalten kannte ich auch schon von früheren Flügen.

Das Einsteigen in den Airbus nach Douala geschah dann schließlich ohne Probleme, und ich war eine der Letzten, die durch die Ticketkontrolle ging. Die Air France Mitarbeiter dort waren sehr nett, und alles geschah ruhig und freundlich, aber im Flugzeug selbst hörte ich dann, wie Menschen heftig diskutierten. Es gab eine große Spannung im Flugzeug, und viele Menschen standen immer noch herum. Man konnte nicht weitergehen, da sich die Passagiere davor nicht mehr bewegten. Es war wie eine Meuterei. Zuerst verstand ich nicht, worum es ging.

Es wurde immer lauter und ich hörte jemanden rufen: „ Non, non, ce n´est pas un voleur. “ (Nein, nein, er ist kein Dieb). Ein anderer sagte: „ Detachez les menottes, sinon cet avion ne vas pas decoller. “ (Lösen Sie die Handschellen, sonst wird das Flugzeug nicht abheben). Langsam verstand ich, worum es ging: ein Afrikaner in Handschellen, der wie ein Terrorist behandelt wurde, saß zwischen zwei weißen Menschen. Sie mussten durch einen anderen Eingang ins Flugzeug gekommen sein, denn wir hatten sie vorher in der Wartehalle nicht gesehen. Der festgenommene Mann war angeblich eine erwischte „illegal“ eingereiste Person ohne Bleibepapiere, die wieder zurück in ihre Heimat geschickt werden musste. Die zwei Weißen waren Polizisten. Diese unmenschliche Behandlung war der Grund des Aufstands der Afrikaner im Flugzeug, die gegen die Weißen und ihre Ungerechtigkeit protestierten.

In dieser kurzen Zeit bekam ich einen Eindruck der ganzen grausamen Geschichte der Weißen in Kamerun. Ich als Weiße schämte mich zu sehen, dass andere Menschen meiner Hautfarbe so gefühllos handelten.

Der Kapitän versuchte die Menge zu beruhigen, aber ohne Erfolg. Die Situation wurde immer prekärer. Die Masse protestierte nicht mehr nur gegen das unmenschliche Verhalten der französischen Polizisten, sondern sie forderten nun, dass die zwei Polizisten und die abzuschiebende Person nicht mitfliegen dürften. Es wurde immer hitziger, so dass das Bordpersonal nach Verstärkung rief.

Viele andere Polizisten kamen, aber auch sie konnten nichts tun. Alle Menschen im Flugzeug standen und klatschen in die Hände. Es war wie im Stadion.

Der Kapitän erkannte, wie gefährlicher die Situation wurde und entschied dann, dass die Polizisten mit ihrem „Illegalen“ nicht mitfliegen durften und das Flugzeug sofort verlassen mussten.

Unter stürmischem Applaus und lauten Buhrufen verließen die Polizisten schamvoll das Flugzeug, und vielleicht war dies die Chance des Kameruners, doch noch in Frankreich zu bleiben.

Nun konnten wir uns endlich hinsetzen, aber ich fing erst langsam an zu entspannen als das Flugzeug schon fast eine Stunde in der Luft war. Hoffentlich ging es in Douala nicht so turbulent weiter, wünschte ich mir. Aber nach diesen beiden Erlebnissen an nur einem Tag spürte ich, dass ich mein gemütliches, ruhiges und emotionsloses Leben in Deutschland verlassen hatte. Ja, ich war nun endgültig angekommen in einem Kontinent voller Unbekanntem, noch bevor ich den Boden Afrikas überhaupt berührt hatte.

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