Dantse Dantse - TSUMO - weinen ohne Tränen

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Melanie, eine deutsche Entwicklungshelferin, ging nach Kamerun, um zu arbeiten und zu helfen und sich von ihrem Freund in Deutschland, der eine Affäre mit einer Frau aus seinem Fitnessstudio hatte, zu distanzieren. Dort in Kamerun verliebte sie sich unerwartet in eine schwarze Frau. Was sie sehr erstaunte, denn sie hatte bis dahin niemals auch nur im Traum daran gedacht, eine Frau erotisch zu küssen, geschweige denn mit ihr zu schlafen. Keine Frau hatte in ihr je ein sexuelles Bedürfnis geweckt. Bis sie Tsumo kennenlernte. Sie begannen eine sehr intensive, geheime, sexuelle Liebesbeziehung. Obwohl es ihnen bewusst war, dass die Menschen dieses Landes eine lesbische Beziehung niemals dulden würden, vergaßen bzw. unterschätzten sie im Rausch ihrer Liebe und ihrer besonderen sexuellen Fantasien die Konsequenzen für diejenigen, die eine solche verbotene Liebe ausleben. Aus der leidenschaftlichen, lustvollen Liebe wurde sehr bald ein Inferno in ungeahnten Dimensionen."
Eine wahre Geschichte, erzählt von einer Klientin, die beim Autor Hilfe gesucht hat, um Kontakt zu ihrer ehemaligen Geliebten in Kaliba herzustellen, einem Land, das sie fluchtartig verlassen musste, um ihr Leben zu retten. Dabei hinterließ sie ihre hilflose Geliebte, die von ihrer Familie von ihrer Homosexualität geheilt werden «musste».

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Der Flug nach Paris war sehr angenehm und ging relativ schnell. Ich versuchte in diesen 70 Minuten Flugzeit meine Gedanken zu sortieren und zu ordnen. Alles lief in meinem Kopf ab wie ein Film. Ich sah meine Vergangenheit und mein Leben an mir vorbeiziehen. Nach und nach tauchte alles auf: meine Wohnung, meine Familie, Heiko, der Sex mit Heiko, meine Gefühle für ihn, Emma, was sie hatte, was ich nicht hatte. Was würden die beiden wohl anstellen, nun da ich weg war? Erstaunlicherweise war es mir in diesem Moment sowas von egal, dass ich ihnen wirklich wünschte ihre Affäre oder ihre Beziehung fortzuführen.

Ich wurde aus meinen Träumen geweckt, als ich die Stimme des Kapitäns hörte, die eine baldige Landung auf dem Flughafen Paris Charles de Gaulle ankündigte.

Im Airport Charles de Gaulles in Paris

Die Temperatur war an diesem Oktobertag mit 8 nicht besonders warm aber für - фото 9 Die Temperatur war an diesem Oktobertag mit 8 nicht besonders warm aber für - фото 10

Die Temperatur war an diesem Oktobertag mit 8° nicht besonders warm, aber für die Jahreszeit noch relativ mild. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich in wenigen Stunden in einem Land sein würde, wo die Temperatur vielleicht die 30° Marke übersteigen würde.

Alle Passagiere verließen das Flugzeug und mussten noch ca. 15 Minuten zu Fuß gehen, um das richtige Gate für die Flüge nach Afrika zu erreichen. Dort angekommen war ich total überrascht, so viele schwarze Menschen zu sehen. In meinem ganzen Leben hatte ich noch nie eine so große Ansammlung von Afrikanern an einem Ort gesehen. Zwar hatte ich ab und zu schon mal mit schwarzen Menschen zu tun gehabt, aber alles war sehr flüchtig und oberflächlich gewesen, so dass ich mir nie richtig Gedanken über diese Rasse gemacht hatte. Nicht, dass sie mir egal gewesen wären oder ich uninteressiert war. Es hatte einfach keine Gelegenheit gegeben, dass ich mich mit ihnen direkt und privat auseinandersetzen hätte müssen oder können. Es waren auch nicht so viele, als dass man sie an allen Ecken Darmstadts sah, wie es zum Beispiel bei den Türken der Fall war.

Und nun auf einmal befand ich mich unter hunderten von schwarzen Menschen und irgendwie fühlte ich mich eingeschüchtert.

Was mir sofort auffiel war etwas, das ich wirklich bis dahin in meinem Leben in dieser Form und in dieser Dimension noch nie bewusst wahrgenommen hatte: wie extrem laut sie waren.

Auf den ersten Eindruck waren diese Szenen für mich als Europäerin irritierend. Ein normaler Europäer würde das, was ich sah, einen „heftigen Streit“ nennen, und man würde sofort die Polizei rufen. Es wurde auf eine Art geredet, die mir vollkommen neu war. Erst durch das ständige Lachen der Beteiligten wurde mir klar, dass sie sich nicht stritten, sondern sich ganz normal unterhielten. Die kulturellen Unterschiede fingen schon in diesem Moment an.

Ich verbrachte meine Zeit nur noch damit, aufmerksam zu sein und beobachte alles mit Neugier. Irgendwie war ich fasziniert von dieser lockeren Art des Miteinanderumgehens, so voller Emotionen. Diese Afrikaner lachten ständig miteinander, schlugen sich dabei in die Hände oder auf den Körper der anderen. Auf einmal merkte ich, dass wir Europäer viel zu kopflastig sind und unsere Gefühle zu sehr kontrollieren. Ich kenne keinen Europäer, der so lachen und mir dabei einen kleinen Klapps geben würde oder meine Händen nehmen und schütteln würde, einfach weil er fröhlich und glücklich über das ist, worüber wir gerade reden.

Ich war nun sehr aufmerksam, beobachtete und registrierte alles ganz genau, was um mich ablief. Ich war immer noch in Europa, aber ich befand mich schon in einer anderen Welt.

Dann war es Zeit für mich, die Zollkontrolle zu passieren, um zum richtigen Wartesaal zu gelangen. Vor diesem Kontrollpunkt war ein schwarzer Mitarbeiter von Air France, der die Größe der Handgepäckstücke noch einmal prüfte, bevor man sich in einen Labyrinth-ähnlichen Korridor begab, der zur Passkontrolle führte. Es war nicht ganz so wie in Frankfurt, dort hatte niemand vor der Zollkontrolle gestanden, der kontrollierte, ob das Handgepäck in Ordnung war oder nicht.

Der Korridor war noch geschlossen, weil es ein Problem gab. Es dauerte ein bisschen, bis ich verstand, worum es ging. Der schwarze Mitarbeiter der Air France hatte die Gepäckstücke fast aller Passagiere abgelehnt, weil sie seiner Meinung entweder zu groß oder zu schwer waren. Es schien mir ein bisschen willkürlich und eher Machtdemonstration, Schikane und Abzocke zu sein, als wirklich die Überprüfung der Taschen aus Sicherheitsgründen und wegen möglicher Überladung des Flugzeuges. Wenn eine Tasche abgelehnt wurde, musste sie in den Frachtraum des Flugzeugs, aber dafür waren 200 € Zuzahlung fällig, egal ab die Tasche 1 oder 10 Kg schwer war, oder man musste die Tasche einfach zurücklassen und einem Begleiter geben. Für Menschen, die auf Transit waren und keinen Begleiter dabei hatten, war das eine sehr harte Strafe, denn es bedeutete, dass sie die Tasche in den Müll werfen mussten, wenn sie die 200 € nicht hatten.

Das war auch der Fall bei zwei Afrikanern, die aus Deutschland kamen. Der eine war der Schwarze, den ich am Frankfurter Flughafen bereits gesehen hatte. Wir hatten den gleichen Flug nach Paris genommen. Der andere kam, wie ich erfuhr, aus Hamburg, und sie wollten, genauso wie ich, weiter nach Kamerun fliegen. Obwohl ihr Handgepäck das Ok-Zeichen der Air France in Frankfurt und Hamburg bekommen hatte, und sie damit auch nach Paris hatten fliegen dürfen, sagte die gleiche Air France in Paris, dass diese Taschen für die Kabine des Flugzeuges nach Kamerun nicht geeignet seien, weil zu groß wären. Und das, obwohl dieser Airbus viel größer war als die kleinere Maschine von Frankfurt und Hamburg. Diese ganze Logik konnte niemand verstehen. Wenn Air France in Hamburg und Frankfurt sagte, dass das Handgepäcke ok sei und man es mit in die Kabine nehmen dürfe, wie konnte dann die gleiche Air France in Paris etwas anderes behaupten?

Hätte man ihnen das vor dem Abflug in Deutschland gesagt, hätten sie noch die Möglichkeit gehabt, diese Taschen ihren Begleitern zu überlassen oder eine andere Lösung zu finden.

Nun mussten sie für 3 bzw. 9 Kg mehr Gepäck jeweils 200 € zahlen, wenn sie ihre Taschen verfrachten wollten.

Ich selbst fand die willkürliche Entscheidung unmenschlich und ungerecht, als ein Chef von Air France kam und trocken und abwertend sagte, entweder sie zahlten oder sie ließen ihre Taschen eben hier oder sie gaben sie ihren Bekannten.

Was konnten sie dafür, dass Air France in Deutschland ja gesagt hatte? Warum sollten sie 200 € zahlen, wenn sie in Deutschland für volles und schweres Gepäck von 23 Kg nur 150 € gezahlt hätten? Welchen Bekannten sollten sie denn die Taschen überlassen? Sie kamen schließlich aus Deutschland und befanden sich in Transit und hatten deswegen keine Bekannten vor Ort. Das alles war aber den Franzosen egal, und deswegen wurden auch andere Afrikaner böse und sauer.

Der schwarze Mann, der das Handgepäck kontrollierte, wurde mit Beschimpfungen aller Art regelrecht niedergemacht. Ich bekam mit, dass er von den französischen Antillen, einer Inselgruppe in der Karibik, kam, sehr wahrscheinlich von Guadeloupe oder Martinique.

Aus den Kommentaren erfuhr ich, dass diese „ Antillais “, wie man Menschen dieser Region auf Französisch nennt, manchmal viel diskriminierender gegenüber Afrikanern sind, als die Franzosen selbst, sogar mehr noch als die weißen Franzosen, obwohl sie ja selbst auch schwarz und afrikanischer Herkunft sind. Sie werden zwar in Frankreich als Franzosen zweiter Klasse angesehen, aber halten sich immer noch für gut genug, bzw. „zivilisiert“ genug, um sich über die anderen Schwarzen aus Afrika zu stellen. Die Afrikaner beschimpfen sie im Gegenzug als Sklaven der Weißen, die benutzt werden, um andere Schwarze zu schikanieren und absichtlich zu verletzen. Ich hörte Worte wie Onkel Tom, aber der Mann blieb dennoch erstaunlich ruhig.

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