Thomas Meinen - Wissenswertes über Tee

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Wissenswertes über Tee, dessen Zubereitung, Lagerung und allerhand Interessantes über das Lieblingsgetränk nicht nur der Ostfriesen. Auf der ganzen Welt wird Tee getrunken. In England werden die Menschen in Mif oder Tif-Typen eingeteilt. Was das bedeutet? Hier erfahren Sie es.

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Thomas Meinen

Wissenswertes über Tee

Tee trinken, damit man den Lärm der Welt vergisst

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Inhaltsverzeichnis Titel Thomas Meinen Wissenswertes über Tee Tee trinken - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Thomas Meinen Wissenswertes über Tee Tee trinken, damit man den Lärm der Welt vergisst Dieses ebook wurde erstellt bei

Wissenswertes über Tee

Indien ist Weltmeister beim Teekonsum

Mit einer Party zur Befreiung Amerikas

Zeitalter der modernen Handelsschifffahrt beginnt

Die wichtigsten Anbaugebiete

Teeähnliche Getränke

Von Fannings und Dust

„Klönschnack“ unter Teekennern

Mif oder Tif?

It´s Teatime

Vom Alkoholiker zum „Tea-total“

Herrliche Tee-Tied

Besuch in Teemuseen in Ostfriesland

Das Teegeschirr

Ostfriesische Teekultur

Zubereitung und Genuss des Tees

Impressum neobooks

Wissenswertes über Tee

Tee trinken, damit man den Lärm der Welt vergisst

Es gibt doch nichts Herrlicheres als frisch aufgebrühten Tee. Übrigens: Je länger Sie den Tee ziehen lassen, desto stärker wird er. In Asien ist es üblich, den Tee kurz überzubrühen und den ersten Aufguss wegzuschütten. Die Asiaten sagen dazu: Die erste Tasse für den Feind – die zweite Tasse für den Freund.

Asien, genauer China ist das Ursprungsland des Tees. Dort haben die Menschen schon vor etwa 5000 Jahren seine wohltuende Wirkung erkannt. Zahlreiche Legenden, die sich um die Entdeckung des Tees ranken. Wie so oft im Leben war es der Zufall – oder auch nicht – der uns Menschen den Tee geschenkt hat. Der chinesische Kaiser Shen Nung, der 2737 v. Chr. lebte, achtete immer sehr auf Sauberkeit und ließ sich deshalb sein Trinkwasser abkochen. Nun wehte eines Tages ein Windstoß einige Teeblätter in den Kessel mit kochendem Wasser, das sich golden färbte und dem Wasser ein angenehmes Aroma verliehen hatte. Der Kaiser probierte das Getränk und fühlte sich erfrischt. Fortan trank der Kaiser sein Wasser nur noch angereichert mit diesen Blättern und so wurde Tee das Getränk im "Reich der Mitte".

Erst 552 nach Christus, also über 3000 Jahre später, haben buddhistische Mönche die Kunst der Teezubereitung nach Japan gebracht. Kaum vorstellbar, dass erst um 1610 erstmals Schiffe der Niederländischen Ostindien-Kompanie Tee nach Europa geschickt haben. Mit den ostfriesischen Schiffern, die damals für die Niederländer gefahren sind, dürfte der Tee um diese Zeit erstmals auch nach Ostfriesland gelangt sein. Darüber und über vieles mehr rund um den Tee wollen wir Ihnen erzählen. Machen Sie es doch wie wir. Brühen Sie sich eine schöne Tasse Tee auf und lesen Sie Wissenswertes über seine faszinierende Geschichte.

Ein chinesisches Sprichwort sagt: Man trinkt den Tee, damit man den Lärm der Welt vergisst. Bei den Ostfriesen dagegen heißt es einfach: Abwarten und Tee trinken. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen jetzt viel Vergnügen und dass Sie wenigstens für eine Weile den Lärm der Welt vergessen.

Haben Sie gewusst, dass Tee das populärste Getränk der Erde ist? Jährlich werden knapp 3 Millionen Tonnen davon auf der ganzen Welt produziert. Dass die Engländer in Europa den meisten Tee trinken, ist allerdings ein Gerücht. Mit über 3 Kilogramm pro Kopf und Jahr trinken die Iren mehr Tee als irgendein anderes Volk in Europa. Und im internationalen Vergleich liegt England sogar nur auf Platz sieben. Selbst Ostfriesland liegt vor den Engländern, nämlich auf Platz drei in der Weltrangliste. Klar, dass sie auch in Deutschland das Feld anführen. Immerhin trinken sie rund 10mal so viel Tee wie der Rest der Republik. Wer schon mal das Teemuseum im ostfriesischen Norden besucht hat, dem wird das auf beeindruckende Weise vorgeführt. Wir machen später noch einen Abstecher dorthin. Man muss übrigens kein Teetrinker sein, um dieses kleine Museum zu mögen.

Indien ist Weltmeister beim Teekonsum

Obwohl der Tee wie gesagt ursprünglich aus China kommt, hat Indien mittlerweile den ersten Platz im Tee-Konsum eingenommen. Überhaupt ist Tee bis heute Volksgetränk, Genussmittel und Medizin. Er hat aber auch die Politik beeinflusst und sogar Geschichte geschrieben. Teetrinken ist damit ein Stück Kulturgeschichte und hat unser Leben, die christliche Seefahrt, aber auch die Wirtschaft und den Handel stark mitgeprägt.

Es war im Jahr 1610, als die erste Teelieferung aus Japan auf Segelschiffen über Java nach Amsterdam kam. Von da an waren die Holländer für viele Jahre die einzigen Tee-Importeure, die ganz Europa versorgten. Knapp 50 Jahre später, 1669, stiegen die Engländer mit in dieses Geschäft ein. Sie gründeten die East India Company, die fast 200 Jahre das Monopol für Teeimporte hatte. Aber nicht nur über den Seeweg, auch über Land gelangte der Tee nach Europa. Ein beschwerlicher Weg, der von Peking durch die Wüste Gobi, quer durch Sibirien, vorbei am Baikalsee und weiter zur Wolga führte, als Mitte des 17. Jahrhunderts mit einer Karawane 200 Pakete Tee aus der Mongolei als Geburtstagsgeschenk an Michael I., den ersten russischen Romanow-Zaren kamen. Weil der Tee, der mit Schiffen befördert wurde, in feuchten, geteerten und dumpf riechenden Laderäumen gelagert war, sagte man dem auf Kamelen beförderten Tee eine bessere Qualität nach. Was aber wohl nur ein Gerücht war. Das hielt sich immerhin noch bis ins 19. Jahrhundert. Getrunken wurde der „Schiffs-Tee“ natürlich trotzdem.

Noch bevor die Engländer richtig ins Teegeschäft eingestiegen waren, gab es 1662 am Hofe des englischen Königs Karl II bereits eine offizielle Teestunde.

Damit wurde Tee auch in Europa gesellschaftsfähig und eine wichtige Handelsware. Ungefähr zu dieser Zeit brachten englische Einwanderer den Tee auch mit in die USA. Wer damals etwas auf sich hielt, besonders natürlich in den gehobenen Schichten, veranstaltete so genannte Tea Partys.

Mit einer Party zur Befreiung Amerikas

Weil England durch den Siebenjährigen Krieg in eine Finanzkrise geraten war, entdeckten sie den Tee als neue Einnahmequelle. Er wurde einfach kurzerhand mit hohen Steuern belegt. Das ließen sich die Menschen aber nicht gefallen und die East India Company veranlasste daraufhin eine sofortige Steuerreduzierung. Allerdings zu spät. Denn am 16. Dezember 1773 verkleideten sich einige Männer als Mohikaner, enterten die Dartmouth, so hieß das englische Teeschiff, und warfen alle Kisten Tee über Bord. Diesen Zwischenfall kennen wir unter dem Namen „Boston Tea Party“ und markiert den Beginn der Befreiungskriege gegen die englische Vorherrschaft in Amerika.

Es ging ziemlich turbulent zu, im 19. Jahrhundert. China verliert seine bis dahin vorhandene Teeanbau-Monopolstellung an Indien. Und die Amerikaner machen den Engländern heftige Konkurrenz beim Teeimport. Damit die Engländer konkurrenzfähig bleiben konnten, bauten sie die so genannten Teeclipper: das waren Segelschiffe mit vier oder sogar noch mehr Masten, sie hatten einen scharfen Bug und einen schlanken Rumpf. Dadurch waren sie besonders schnell und konnten trotzdem ordentlich beladen werden: es konnte bis zu 500.000 kg Tee fassen. Einer der berühmtesten britischen Teeclipper ist die Cutty Sark, die 1869 gebaut, heute noch in Greenwich an der Themse zu besichtigen ist. So eine Reise dauerte rund 120 Tage. Die wettbegeisterten Engländer haben sogar Wetten auf das schnellste Schiff abgeschlossen, und auch unter den Kapitänen setzt ein regelrechter Wettbewerb ein. Denn jeder wollte natürlich der schnellste sein. Immerhin erzielte der Tee den höchsten Preis, der zuerst in London ankam. Das schnellste Schiff brauchte von Kanton nach London übrigens nur noch 102 Tage. Ziemlich schnell für damalige Verhältnisse, bis - ja - bis der Suezkanal gebaut wurde.

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