Judy Red
Lauter kleine Kurzgeschichten
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Inhaltsverzeichnis
Titel Judy Red Lauter kleine Kurzgeschichten Dieses eBook wurde erstellt bei
Je später der Abend... Je später der Abend... Es war schon ziemlich spät und stockdunkel, als Petra aus der S-Bahn stieg. Um nach Hause zu kommen, musste sie den angrenzenden Friedhof entweder umrunden oder durchqueren. Schon seit sie mit ihrem Freund in diesen Ort gezogen war, versuchte Petra, noch vor Einbruch der Dunkelheit zu Hause zu sein. Der Friedhof war ihr unheimlich. Es gab zwar kaum noch Gräber, doch der Weg, der hindurch führte, war nicht beleuchtet. Ihr Freund sagte immer wieder, dass sie sich nicht so viele Gedanken machen solle. Trotzdem konnte sie das Gefühl nicht einfach abstellen. Sie hatte überhaupt vor so vielen Dingen Angst. Nun stand sie vor der Entscheidung: Schnell nach Hause kommen und den Friedhof durchqueren oder den längeren Weg gehen? Wenn sie rannte, konnte ihr doch nichts passieren, oder? Der Weg war durch das Mondlicht beleuchtet, was ihn allerdings nicht weniger unheimlich erscheinen ließ. Petra entschied sich dafür, den Friedhof zu durchqueren, um ihre Angst endlich einmal zu besiegen. Der Weg war einhundertfünfzig Meter lang. Und Petra lief los. Doch schon nach ein paar Metern hörte sie plötzlich ein Geräusch am Eingang des Friedhofs. Sie drehte sich voller Panik um und sah, wie sich ein Busch bewegte. 'Was war das?', dachte sie. 'Das bilde ich mir nicht ein, und es war auch nicht der Wind.' Mit zittrigen Fingern fischte sie ihr Handy aus der Tasche. Sie hatte die Nummer ihres Freundes schnell gefunden. 'Da springt man einmal über seinen eigenen Schatten. Und dann...' Total verängstigt lief sie in Richtung Ausgang. Während sie am Telefon verzweifelt auf die Stimme ihres Freundes wartete, hörte sie in ihrer Nähe ein Handy klingeln. Es hatte denselben Ton wie das ihres Freundes. Sie war kurz verwirrt, als ihr Anruf entgegen genommen wurde. „Hallo Schatz, hol mich bitte vom Friedhof ab! Ich habe Angst. Hier ist jemand...“ Plötzlich sprang ihr aus der Richtung, in der sich der Busch bewegt hatte, eine Gestalt entgegen. Petra geriet noch mehr in Panik. Sie rannte so schnell sie konnte. Doch dann wurde sie von hinten gepackt. Petra wollte schreien, doch jemand hielt ihr die Hand vor den Mund. Dann hörte sie eine Stimme. „Ich bin schon da, mein Liebling...“ Petra war erleichtert und wütend zugleich. Wie konnte er ihr nur solch einen Schrecken einjagen, wo er doch genau wusste, welche Angst sie hatte? Doch als sie das Stück Draht in seinen behandschuhten Händen und seinen wahnsinnigen Blick bemerkte, begriff sie, was geschah. Doch da war es schon zu spät...
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Je später der Abend...
Es war schon ziemlich spät und stockdunkel, als Petra aus der S-Bahn stieg. Um nach Hause zu kommen, musste sie den angrenzenden Friedhof entweder umrunden oder durchqueren. Schon seit sie mit ihrem Freund in diesen Ort gezogen war, versuchte Petra, noch vor Einbruch der Dunkelheit zu Hause zu sein. Der Friedhof war ihr unheimlich. Es gab zwar kaum noch Gräber, doch der Weg, der hindurch führte, war nicht beleuchtet. Ihr Freund sagte immer wieder, dass sie sich nicht so viele Gedanken machen solle. Trotzdem konnte sie das Gefühl nicht einfach abstellen. Sie hatte überhaupt vor so vielen Dingen Angst. Nun stand sie vor der Entscheidung: Schnell nach Hause kommen und den Friedhof durchqueren oder den längeren Weg gehen? Wenn sie rannte, konnte ihr doch nichts passieren, oder? Der Weg war durch das Mondlicht beleuchtet, was ihn allerdings nicht weniger unheimlich erscheinen ließ.
Petra entschied sich dafür, den Friedhof zu durchqueren, um ihre Angst endlich einmal zu besiegen. Der Weg war einhundertfünfzig Meter lang. Und Petra lief los. Doch schon nach ein paar Metern hörte sie plötzlich ein Geräusch am Eingang des Friedhofs. Sie drehte sich voller Panik um und sah, wie sich ein Busch bewegte. 'Was war das?', dachte sie. 'Das bilde ich mir nicht ein, und es war auch nicht der Wind.' Mit zittrigen Fingern fischte sie ihr Handy aus der Tasche. Sie hatte die Nummer ihres Freundes schnell gefunden.
'Da springt man einmal über seinen eigenen Schatten. Und dann...'
Total verängstigt lief sie in Richtung Ausgang. Während sie am Telefon verzweifelt auf die Stimme ihres Freundes wartete, hörte sie in ihrer Nähe ein Handy klingeln. Es hatte denselben Ton wie das ihres Freundes. Sie war kurz verwirrt, als ihr Anruf entgegen genommen wurde.
„Hallo Schatz, hol mich bitte vom Friedhof ab! Ich habe Angst. Hier ist jemand...“
Plötzlich sprang ihr aus der Richtung, in der sich der Busch bewegt hatte, eine Gestalt entgegen. Petra geriet noch mehr in Panik. Sie rannte so schnell sie konnte. Doch dann wurde sie von hinten gepackt. Petra wollte schreien, doch jemand hielt ihr die Hand vor den Mund. Dann hörte sie eine Stimme.
„Ich bin schon da, mein Liebling...“
Petra war erleichtert und wütend zugleich. Wie konnte er ihr nur solch einen Schrecken einjagen, wo er doch genau wusste, welche Angst sie hatte?
Doch als sie das Stück Draht in seinen behandschuhten Händen und seinen wahnsinnigen Blick bemerkte, begriff sie, was geschah. Doch da war es schon zu spät...
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