Dabei müsste der Mensch aber auch im selben Ausmaß wie diese Prozesse der menschlichen Ressourcenextraktion und Umwandlung der Stoffe voranschreitet dafür Sorge tragen, dass dadurch keine Belastung für uns und die Umwelt entsteht. Dies wäre der Grundgedanke einer nachhaltigen Umweltpolitik, nämlich insofern, dass alle produktiven Prozesse die der Mensch in Gang setzt und auch alle Endprodukte die daraus entstehen, keinen (oder zumindest einen so geringen wie möglichen) schädlichen Einfluss auf die Umwelt und der Lebensqualität aller Erdlebewesen haben.
Die Liste möglicher schädlicher Umweltfaktoren ist schon bedrohlich lange genug und wird bedauerlicherweise immer länger. Die wichtigsten Bedrohungen wurden bereits im Band 1 dargestellt und auch ihre Auswirkungen beschrieben. Sie können entweder äußerlich z.B. über die Umgebungsluft einwirken, über das Wasser oder die Nahrung bzw. Getränke aufgenommen werden. Diese schädigenden Einflüsse und Substanzen sollen hier zur Erinnerung Schlagwortartig angeführt sein:
Herbizide, Pestizide (sie schädigen die Darmflora indem gesunde Bakterien abgetötet und krankheitserregende Bakterien überhand nehmen), Neonikotinoide, Fipronil (Nervengifte), Chemikalien wie z.B. Fluor, Chlor, Lösungsmittel, deren Verbindungen und sonstige toxische Substanzen oder Arzneimittel (z.B. durch ihre unsachgemäße Entsorgung), Aldehyde und deren Derivate, Brom- und Schwefelverbindungen, Acrylate und deren Derivate, radioaktive Substanzen, Benzolverbindungen, Rohölprodukte, HCB (Hexachlorbenzol), Dioxine (Nervengift; z.B. aus dem Treibstoff-fallout), Schwer- und Leichtmetalle, aber auch andere Metalle in zu hoher Konzentration, Teflon-Beschichtungen aus PTFE (Polyurethanfluorethylen) und PFOA (Perfluoroctansäure) durch Ausdampfung bei Überhitzung, Bisphenole wie BPA, BPC oder BPS (karzinogen, erbgutschädigend etc.), Ozon O 3(freies Radikal), UV-C, UV-B, in zu hoher Dosis auch UV-A Strahlung, Luftbelastung durch Stickoxide (NOx), Kohlenoxide (COx), zu hohe Konzentrationen an Mineralien wie z.B. Schwefel, Phosphor, Asbest, Brom, Quarz etc. (aufgenommen z.B. über den Feinstaub = Feinstaubbelastung) und chemischen Verbindungen wie Wasserstoffperoxyd (H 2O 2), Salpetersäure HNO 3, Ammoniak NH 3,FCKW (Fluorchlorkohlenwasserstoffe), Methan etc., Elektrosmog (elektromagnetische Strahlung), Radioaktive Substanzen und deren Abfall, Röntgenstrahlung, Höhenstrahlung (Gammastrahlung z.B. bei Flügen; wirken in zu hohen Dosen zell- und erbgutschädigend), Lärmbelastung, Stress und negative Lebensumstände (z.B. Sorgen, Leistungsdruck, Mobbing, schlechte Behandlung, fehlende Aufmerksamkeit, Depression, Angstzustände etc. können psychische Störungen zur Folge haben), gentechnisch veränderte Lebensmittel, Gefahren durch Medikamente und falsch angewandte Heil- oder Präventivmaßnahmen wie z.B. Impfungen, Medikamente, Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel i.e.L. bei Missbrauch oder durch Überdosierung, aber auch durch mögliche schädliche Inhaltsstoffe oder Unverträglichkeiten, Folgeschäden bzw. Langzeitfolgen durch Unfälle und Operationen (Hier muss man allerdings unterscheiden zwischen Eigen-, Fremdverschulden oder verschuldet durch höhere Gewalt), schädliche bzw. belastende Inhaltsstoffe in Nahrungs-, Lebensmittel und Getränke, sowie deren mögliche ungesunde Zubereitungsart und, und, und. Sie werden jetzt vielleicht meinen, diese Gefahren sind alle nichts Neues, die kenne man ohnehin. Ja, das mag schon sein, deswegen habe ich sie auch nicht angeführt, sondern das Problem ist nur das diese zu häufig ignoriert oder verharmlost werden.
Es gibt eine ganze Reihe von Schadstoffen die in unseren Nahrungskreislauf gelangen können und die Wahrscheinlichkeit steigt permanent, dass so etwas auch passiert. Abgesehen von den oben geschilderten Gefahren dürfen wir auch nicht die Langzeitwirkungen vergessen, welche sich aus der Zugabe von Antibiotika, Hormone und anderer Zusatzmittel, z.B. in der Nutztierhaltung, ergeben.
Schädigende Einflüsse wie Gifte, Bakterien, Nährstoff- und Sauerstoffmangel, Radioaktivität und vieles andere mehr können zum plötzlichen Zelltod führen. Die Folge sind Entzündungsreaktionen des umliegenden Gewebes. Durch die Entzündungsreaktion werden Fresszellen (Makrophagen) angelockt die entzündliche Botenstoffe wie den Tumornekrosefaktor (TNF) ausschütten. Dadurch entsteht im Bereich der Nekrose (das Absterben von Zellen) auch eine Apoptose (kontrolliert und programmiert eingeleiteter Zelltod ohne dabei Entzündungen auszulösen). Viele toxische Substanzen wie z. B. Chemotherapeutika wirken jedoch direkt auf die Mitochondrien und können so die Typ-II-Apoptose induzieren.
Ein enormes Problem ist auch die Kontaminierung des Bodens, der Grundwässer, der Meere und der Luft mit radioaktiven Substanzen durch unzureichend „entsorgter“ Altlasten (Kühlwasser, Müllfässer, Atom-U-Boote, Verbrennungsanlagen etc.) von der Anfangszeit der nuklearen Wettrüstung bis heute, insbesondere aber auch durch die viel zu zahlreichen Wiederaufbereitungsanlagen, wo weltweit in einem viel zu hohen Ausmaß kontinuierlich radioaktive Substanzen wie z.B. das hochgiftige Plutonium oder das Cäsium, das noch dazu eine Halbwertszeit von zig tausenden von Jahren hat, in den Anlagen von Hanford, Le Hague, Tökai, Rokkasho, Sellafield, Majak, Terapur, Wackersdorf austreten, um hier nur einige zu nennen, oder Kontaminationen die aus atomaren Katastrophen stammen (z.B. Tschernobyl, Fukushima etc.). Davon betroffen sind nicht nur die Menschen die in der unmittelbaren Gefahrenzone leben, nein, sondern wir alle, denn aufgrund der enormen Menge und Konzentration an kontinuierlich entstehenden Abfällen über viel Jahrzehnte hinweg gelangen zu hohe Konzentrationen auch in unsere Nahrungskette, z.B. über Meeresfische, Pflanzen die auf verseuchtem Grund wachsen, verursacht durch den radioaktiven Fall-out, über das (Trink-)Wasser (z.B. durch Verseuchung des Grundwassers, des Meerwassers, der Quellen und der Flüsse, da ja alle Atomanlagen entweder an der Meeresküste oder an Flüssen angelegt sind) und über die Luft (Unfälle, Atomversuche, Verbrennungsanlagen). Alleine durch die Katastrophe von Fukushima sind ab 2013, über 2 Jahre hinweg, täglich einige hundert Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser in das offene Meer ausgetreten, und tritt, auch nach einer kürzlich vollendeten kompletten Absperrung durch Betonpfähle, noch immer aus.
Viele Atomkraftwerke und Wiederaufbereitungsanlagen wurden gar nicht, wie offiziell behauptet, zur Energiegewinnung errichtet, sondern ausschließlich zur Gewinnung von militärisch nutzbarem Plutonium, was in der Öffentlichkeit noch immer mehr oder weniger verschwiegen wird. Daher gibt es i.d.R. auch keine klaren Angaben. Die Verstrickung und die gegenseitigen Abhängigkeiten von Politik, Militär, Wirtschaft (Kontamination, Dekontamination, Energiegewinnung) und Beschäftigung im Atomgeschäft ist dermaßen angewachsen, dass eine völlige Umkehr und ein Ausstieg aus dem atomaren Dilemma derzeit auch von Experten für unmöglich gehalten wird, daher ist es auch nicht verwunderlich, dass sich diese atomare Spirale weiterdreht und Atomanlagen noch immer gebaut werden obwohl einige führende Wirtschaftsmächte (wie z.B. die USA, Japan, Russland etc.) schon immensen volkswirtschaftlichen Schaden durch eine erhöhte radioaktive Kontamination erlitten haben, zusätzlich zu den volksgesundheitlichen Schäden. Katastrophale Langzeitfolgen für ganze Landstriche sieht man an den Beispielen von Hanford, Tschernobyl und Fukushima, einmal abgesehen von der Wasserverseuchung.
Zu den vorher genannten Problemen kommen noch die Zerstörung der Landschaft und seine Folgen hinzu auf die der einzelne wenig Einfluss nehmen kann. Auch die Gefahren die sich durch den Gebrauch von Giftstoffen und Chemikalien zur Edelmetall- und Mineraliengewinnung (Quecksilber, Cyanid, Säuren etc.) ergeben, insbesondere in den Entwicklungsländern, wird sträflich unterschätzt. Oder auch in unseren Breiten das Asbest, welches in älteren Welleneternitdächern noch immer in großen Mengen sehr präsent ist, wird durch die Witterung herausgelöst und gelangt so auch in den Feinstaub den wir einatmen. Was wir sonst noch einatmen lasse ich hier einmal dahingestellt, denn die Liste ließe sich noch lange fortführen.
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