Eine weitere Auszeichnung wird hier der „magische Name“ sein. Dies ist eine alte Tradition in magischen Gemeinschaften, dass man einen neuen Namen bzw. einen wahren Namen erhält, wenn man den mystischen Tod gemeistert hat. Zwar ist der Mors Mystica ein zyklisches Unterfangen, da seine Natur spiralförmig ist und sich immer höher und höher schraubt, doch wird der erste „magische Mors Mystica“, den man durch seine magischen Evolutionssprünge begonnen hat, immer ein besonderer Tod bleiben. Wenn man also jemanden kennt, der bewusst einen magischen Namen führt und sich diesen nicht als Spitznamen oder als „Online-Nick-Name“ ausgesucht hat, kann man ihn nach dem „Warum“ fragen, warum ein magischer Name gewählt wurde. Da der mystische Tod nichts Schlimmes und auch nichts streng Geheimes ist, wird man hier vielleicht eine passende Antwort erhalten, gerade dann, wenn man vielleicht gezielt nach dem mystischen Tod fragt. Interessant ist in diesem Kontext auch immer, wenn Menschen sich darüber amüsieren, dass man einen magischen Namen trägt. Es wird herzlich gelacht und erwähnt, dass man selbst so etwas nicht nötig hat, da man doch schon einen Namen trägt. Nun, das herzliche Lachen wird meist dann aufhören, wenn diese Menschen in ihren eigenen Tod gehen, um selbst einen neuen Namen, ein neues Leben zu erhalten. Schade ist nur, dass man dies zwar klar Kommunizieren kann, es bei diesen Menschen aber meist auf taube Ohren stößt. Na ja, zum Glück werden im kosmischen Feuer der Läuterung auch meist die Ohren gereinigt. Doch bei aller Reinigung gilt dennoch für alle, die sich wirklich mit der eigenen Evolution und mit der Magie auseinandersetzen wollen, dass der Mors Mystica sein muss und dass eine Selbstanalyse und eine Selbsterkenntnis wirklich das A und O sind.
Da es aber immer wieder Menschen gibt, die sich gerne selbst quälen, die Freude empfinden, wenn sie wieder und wieder geprüft werden, da sie so ihr Selbstmitleid puschen können, will ich für diese Menschen erwähnen: Macht bloß keine Selbstanalysen, beginnt niemals mit einer Selbsterkenntnis und knüpft auf keinen Fall Kontakte zu den eigenen höheren Anteilen und externen bzw. autarken Energien, die einem mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wenn man dies alles machen würde, würde sich das Brennmaterial im Mors Mystica minimieren, und das würde bedeutet, dass man nicht unendlich in seiner selbst erschaffenen Hölle brennen kann – hach … das wäre aber wirklich ärgerlich.
Für alle anderen Menschen, die es doch nicht so toll finden, sich selbst zu quälen, zu verbrennen und im Leid zu vergehen, sei erwähnt, dass sich der Mors Mystica auf allen Ebenen seinen Platz erkämpfen wird. Dies bedeutet, dass man nicht nur auf magischer bzw. spiritueller Ebene die Energien der Läuterung und der Neuwerdung erfahren wird. Nein, gerade im Bereich des profanen Lebens wird die Energie des Mors Mystica suchen, finden, anzünden und vernichten. Dies kann der Job sein, die Beziehung, die verschiedenen zwischenmenschlichen Freundschaften, und natürlich jeglicher materieller Besitz. Es ist vollkommen egal, ob das Konzept des mystischen Todes nur ein philosophisches und archetypisches Vorhaben ist, die Energien agieren auf allen Ebenen, die einer Veränderung bedürfen, mit uneingeschränkter Macht. Was bedeutet das? Nun, wie schon mehrfach erwähnt, alles, was hinderlich, alt, hemmend und überflüssig ist, wird getilgt und verbrannt werden. Dies ist im Übrigen unabhängig vom Stand des Menschen, denn jeder Mensch trägt im Profanen genug Ballast mit sich herum. Der magische Meister wird genauso seine Päckchen tragen, wie der profane Mensch. Es ist egal, was es ist – wenn man sucht, kann und wird man die Päckchen finden. Egal, ob es der verhasste Job ist, der gefühlskalte Partner, bei dem man bleibt, weil man sich ein Haus gekauft hat oder Kinder und einen Hund besitzt, die schmeichelnden Freunde oder der eigene Hang zum Selbstmitleid, gepaart mit Besitzsucht. Jeder Mensch hat viel Altes zu verlieren. Zugegeben, wenn dies alles brennt, wenn alles in grellen und peinigenden Flammen steht, will man fliehen und jegliche spirituelle Evolution vergessen, ja sogar verfluchen, doch … eine Reklamation beim höheren Selbst ist definitiv nicht möglich. Die Spielregeln der kosmischen Evolution sind so klar und eindeutig, dass die Optionen des Umtausches und der Reklamation zu 100% ausgeschlossen sind – selbst wenn man eine Lebensquittung besitzt.
Doch bei allen Prozessen muss man klar erkennen, dass ein Mors Mystica in manchen Fällen zu einem realen Tod führen kann. Wenn mit aller Macht an den eigenen Mustern festgehalten wird, wenn mit aller Macht der Prozess des Mors Mystica verhindert werden soll, wird der Druck immer weiter steigen. Zum Glück wird dies meist von den eigenen höheren Anteilen so gut wie immer unterbunden, da es immer Schlupflöcher gibt, wo man den Hebel der Evolution ansetzen kann. Doch es gibt Fälle, da sind das Ego und die jeweiligen Schatten des Menschen so mächtig, dass jegliche Forderungen, in Bezug auf die Selbstevolution, abgehalten werden, sodass der Druck – ähnlich einem Schnellkochtopf – steigt und steigt und steigt. Jedes Ventil wird weit im Vorfeld erkannt und vernichtet, sodass zwar Läuterungsprozesse beginnen und auch fortgesetzt werden, dass die Läuterungsenergie aber nicht erkannt wird. Die reinigenden Flammen der Läuterung brennen zwar die Oberflächen nieder, doch in sehr seltenen Fällen dringen sie nicht in die Tiefe, da diese vollkommen verkapselt ist. Dies ist der Anfang der eigenen Hölle und letztlich auch der Anfang vom Ende – vom physischen Ende. Fakt ist, dass die eigenen Anteile, das eigene Selbst und die kosmischen Energien niemals aufgeben. Mehr und mehr wird das Feuer der eigenen Hölle geschürt, mehr und mehr wird dem Menschen alles genommen, sodass das Ego erkennen muss, dass es sich nicht lohnt, an vergangenen und überholten Mustern festzuhalten. Dennoch geschieht nichts. Im Gegenteil, das Spielfeld des Mors Mystica, des inneren Schattens und des Selbst, werden auf alle Bereiche des Lebens des Menschen erweitert, das Ego und die materielle Existenz werden Schicht für Schicht attackiert und geläutert, doch immer noch wird am Ballast festgehalten. Stufe für Stufe sinkt man in seine „Höllenkreise“ nieder, Ebene für Ebene durchwandert man seine Hölle und man kann davon ausgehen, dass hier viel Kreativität verwendet wird, um das Ego zu brechen. Jede Stelle wird erreicht und geläutert, jede Stelle im Ego wird in Flammen gesetzt und es muss nur noch die Aufgabe des Egos erfolgen und der Mors Mystica wäre erfolgreich beendet, doch … das Ego bleibt stur und ignorant. Nun, irgendwann wird die Physis real angegriffen, sodass realen Krankheiten mit realen Symptomen entstehen. Dies ist eine echte Höllenspirale, die immer tiefer und tiefer getrieben wird, ohne Gnade und Erbarmen. Wenn der Mensch in dieser Situation nicht so schnell wie möglich sich den Energien hingibt, wird er sterben – real sterben! Die aktuelle Inkarnation wird getilgt und vernichtet werden, da der letzte Schritt in diesem Kampf das Zermalmen des Egos ist und ohne Ego wird es keine funktionierende Inkarnation gegen, sodass der physische Tod das Endergebnis ist.
Ob der physische Tod durch das Ende einer Krankheit einsetzt, ob er durch einen Suizid eintritt oder ob eine katatonische Starre ausgelöst wird, sodass man einfach ins Koma fällt, ist nicht klar zu sagen. Fakt ist jedoch, ein mystischer Tod, ein Mors Mystica, kann auch zu einem physischen, realen Tod führen. Dies ist zwar recht selten, aber es kommt vor. Magie ist eben nichts Ungefährliches und Selbstevolution auch nicht. Daher ist es nicht schlimm, dass man sich in dieser Phase professionelle Hilfe holt. Dies kann ein anderer magischer Mensch sein, der auch einen oder mehrere mystische Tode durchlebt hat, dies kann aber auch ein psychologischer oder sozialer Therapeut sein. Mit etwas Glück ist der magische Therapeut in der Lage weitere Werkzeuge zu präsentieren, sodass man durch die Illuminationen und die gewonnenen Erkenntnisse seinen mystischen Tod meistern kann. Mit sehr viel Glück kann man dies auch durch einen profanen bzw. psychologischen oder sozialen Therapeuten erreichen – mit sehr viel Glück. Doch man muss realistisch sein, denn die meisten Therapeuten sehen Patienten als Kunden, die nur Zeit, Nerven und Geld kosten – willkommen in der tollen Versorgung des deutschen Gesundheitssystems, mit den vier Klassen; Kassenpatient, privat Patient, berühmter / wichtiger Privatpatient und richtig reicher Patient. Na ja, zum Glück macht der Kosmos da keinen Unterschied, auch wenn das profane Ego verdammt hartnäckig sein kann, wenn es darum geht, alte Muster loszulassen. Fakt ist, je hartnäckiger man an seinem materiellen Ballast festhält, desto länger und heißer wird man verbrennen, da jede Sekunde der Weigerung, eine Stunde brennendes Fleisch bedeutet. Viel Spaß!
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