Bei allen praktischen Arbeiten, allen Ritualen, allen Riten, allen Meditationen und allen astralen Reisen, gilt, dass es stets nur Vorschläge und Methoden sind, die man alle für sich selbstständig verändern, erweitern oder auch ergänzen kann – vielleicht sogar ergänzen muss?! Dies kann sehr passend und erfolgreich sein, doch es kann auch töricht und gefährlich sein. So ist nun einmal die Magie!
Die Kreativität eines jeden magischen Menschen kann sich selbst erkennen und erwecken, wenn man Schabloben als Fundamente erkennt, und sich selbst etwas aus diesen Fundamenten erschafft, wodurch man seinem eigenen Selbst folgt, und nicht irgendeinem Autor, der im Endeffekt seine magischen Wege, Erfahrungen, Ansichten, Meinungen und Maximen einfach nur veröffentlicht hat, um sich selbst Werkzeuge zu erschaffen, die individuelle, aber auch universelle Noten beinhalten.
So will ich nun jedem, der den Weg zu diesem Buch / Kapitel und auch zu dieser gesamten Buchreihe gefunden hat, viel Spaß und Erfolg wünschen. Gleichzeitig will ich aber auch eine obligatorische Warnung mit auf den Weg geben!
Alle Arbeiten und beschriebenen Ausführungen – egal, ob diese in der Theorie oder in der Praxis eine Anwendung finden – werden stets auf eigene Gefahr vollzogen! Das Problem mit der Magie ist nicht, ob sie funktioniert, sondern dass sie funktioniert! Daher muss sich jeder selbst prüfen, ob er wirklich für diese geistigen und energetischen Arbeiten bereit ist. Wenn dies so ist … schreite mutig voran und vergöttliche dich selbst! SO SOLL ES SEIN!
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Der Mors Mystica und andere Tode
Der Tod, der manchmal auch als ein Gevatter gesehen wird, lässt sich – bevor man in die Magie und in die okkulten Bereiche geht – auch als ein konkretes Phänomen beschreiben. Der Tod spielt eine bedeutende Rolle für das Leben, aber auch für die erkenntnistheoretischen und ontologischen Forschungen. Das Problem mit dem Tod ist nur, dass man hierbei seine aktuelle Inkarnation verliert, sodass es verständlich ist, dass die Erforschung des Todes – oder sagen wir des „Todesproblems“ – einen mittlerweile recht großen Raum innerhalb der wissenschaftlichen Forschung einnimmt. Hierbei sind alle namhaften Wissenschaftszweige vorhanden, egal, ob es nun die breit gefächerte Naturwissenschaft ist, mit Medizinern, Pharmazeuten, Physiker, Chemiker und natürlich Biologen, oder auch die sozialen Wissenschaften, wie die Anthropologie, die Ethnologie, die Pädagogik und natürlich die Soziologie. Selbst verständlich sind die Geisteswissenschaften auch hier vertreten, wie die Theologie, die Psychologie, die Ontologie und natürlich auch die Thanatologie . All diese Wissenschaften befassen sich eingehend mit der Frage, was der Tod für den Menschen selbst und für die Menschheit als Gesamteinheit bedeutet, was ist das Besondere an der menschlichen Sterblichkeit. Die Thanatologie, die Lehre des Todes, ist hier ein besonderer – und eigenständiger – Zweig der Forschungen. Wenn man sich den Tod jedoch nüchtern und sachlich anschauen will, kann man ihn aus medizinischer Sicht relativ gut beschreiben. Hier einmal ein paar entsprechende Stichpunkte, die man als roten Faden betrachten kann.
a) Nachdem der Atem bzw. der Atemrhythmus des Menschen des Öfteren ausgesetzt hat und sich eine definitive Atemnot eingestellt hat, wird sich der Puls, der Herzschlag, minimieren, bis letztlich der Puls im Grunde kaum oder auch nicht mehr zu spüren ist.
b) Es tritt Schweiß auf die Stirn des Menschen und gleichzeitig aktiviert der Körper noch einmal seine letzten Reserven. In deutlichen Augenblicken oder Zeitabschnitten (die man nicht genau festlegen kann und die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind) steigt von den unteren Extremitäten, den Füßen, über die Beine zum Torso, eine zunehmende Kälte auf, die vom schwindenden Tagesbewusstsein des Menschen aber eher sekundär empfunden wird.
Das heißt, zu Beginn ist das Kälteempfinden für den Sterbenden fassbar, doch nach relativ kurzer Zeit wird der Sterbende dagegen „empfindungslos“ bzw. die Kälte wird nicht mehr bewusst registriert.
c) Wenn der Prozess des Sterbens weiter voranschreitet, kommt es zu dem Moment, der mit dem „Brechen des Blicks“ oder „Brechen des Auges“ beschrieben wird. Hierbei erfahren die Pupillen einen Weiterungseffekt, sodass sich der Blick des Menschen verändert, als ob eine äußere Dunkelheit erscheint.
d) Der Atem und der Herzschlag setzen aus, sodass das Herz stillsteht und kein Puls mehr fühlbar ist. Manchmal werden zu diesem Zeitpunkt noch Muskelbewegungen wahrgenommen, die dann so aussehen, als ob der physische Körper sich noch einmal einen „Ruck“ gibt. Ferner stellen sich auch Mundbewegungen ein, die manchmal so interpretiert werden, als ob der Sterbende etwas Bitteres schlucken würde, bzw. geschluckt hat.
f) Letztlich liegt der Körper vollkommen regungslos dar, verliert seine natürliche Hautfarbe Farbe, was bedeutet, dass fahl wird und die Haut wachsartig aussieht.
g) Nach fünf bis sieben Stunden (auch hier kommt es wieder auf die Physis des Verstobenen an) treten dann die sogenannten „Totenflecken“ auf, die bläulich aussehen.
Doch bei allen Beschreibungen, Beobachtungen und Messungen, bleibt der letzte Schritt doch ein Unterfangen, welches nicht bewertet oder betrachtet werden kann. Auch wenn es immer wieder Berichte darüber gibt, dass Menschen gestorben sind und wieder zurückkamen, müssen diese als individuelle Erlebnisse gewertet werden. Ähnlich der Beschreibung eines anderen Erlebnisses. Jeder wird hier seine eigenen Wahrnehmungen und Erkenntnisse ziehen, die wiederum mit eigenen Affinitäten und Mustern zusammenhängen. Diese Muster können religiös, naturwissenschaftlich und auch okkult geprägt sein. Daher wird ein lebender Mensch niemals wissen, was ein Sterbender erlebt hat – Experimente hin oder her. Auch sämtliche biochemischen Spekulationen bleiben Spekulationen, da jeder Mensch biochemische Prozesse individuell wahrnimmt. Für den einen Menschen ist die Ausschüttung von Adrenalin mit einem Ziehen im Bauch assoziiert und für den anderen Menschen mit einer sofortigen Steigerung der Wahrnehmung – beide haben hierbei natürlich recht, doch das eine Prozedere überwiegt bei Person A und das andere bei Person B.
Daher ist es immer wieder individuell, bis zu welchem Augenblick des Sterbeprozesses, ein Mensch überhaupt etwas fühlen, wahrnehmen oder empfinden kann. Wenn das Wachbewusstsein endet, wie lange ist dann das Unterbewusstsein noch tätig und wie aktiv sind dann immer noch die unteren energetischen Körper (Äther-, Mental-, Emotional- und Astralkörper), wenn der physische Körper stirbt? In diesem Stadium müssten dann auch alle biochemischen Prozesse berücksichtigt werden – alle! Dies bedeutet aber, dass man alle Stoffe kennen und klassifizieren müsste, was bis heute noch nicht zu 100% möglich ist.
Gut, allen wissenschaftlichen Dingen zum Trotz, kann man dennoch sagen, dass ein Großteil der Menschheit daran glaubt, bzw. sich „sicher“ ist, dass das Leben nicht einfach mit dem physischen Tod endet. Im Gegenteil! Wie oft kommt es vor, dass zwei Ehegatten rasch hintereinander sterben? Wenn ein Partner gegangen ist, ist es oft so, dass auch der andere Partner nicht mehr leben will. Dies kann man natürlich psychologisch versuchen zu erklären, doch sollte man auch nicht die energetische Komponente vergessen. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass alle Berichte über den Tod subjektiv sind, und auch wenn man das Sterben betrachtet und studiert, wird man irgendwann auf unüberwindbare Barrieren stoßen. Wenn man dann das Sterben psychologisch bewerten will und gleichzeitig die verschiedenen Aussagen von Todeserfahrungen vergleicht, die durch Aussagen von sterbenden Menschen stammen, wird die Grenze zwischen Naturwissenschaft und Okkultismus oft recht dünn. Zwar muss man hier darauf achten, dass man nicht in die Fänge von geld- und prestigegeilen Menschen gerät, die die verschiedenen psychologischen, naturwissenschaftlichen, soziologischen, spirituellen und okkulten Feststellungen in einen Brei verwandeln, den man mit der Überschrift „Alberner Schwachsinn“ betiteln kann, doch ist dies nicht immer einfach. Auch wenn man von vielen Hellsehern und Medien oder gar von jenseitigen Wesen Informationen bekommen kann, sollten diese immer unter der Prämisse der individuellen Erfahrung verbucht werden. Natürlich kann man durch solche Berichte ein ganzes Stück des Weges einen Sterbenden „begleiten“, doch die letzte Tür kennt nur eine Richtung.
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