„Sie ist im Zimmer nebenan“, sagte ich. „Je eher du dich beruhigst und kooperierst, desto eher kannst du sie sehen.“
„Was ist mit ihr? Ich will wissen, wie es ihr geht!“
„Sie hat ein Schädeltrauma und liegt im künstlichen Koma damit sie genesen kann. Griorr hat Blut für sie gespendet, sonst hätte sie nicht überlebt. Zum Glück hat sie die Transfusion gut überstanden. Wir waren uns nicht sicher, wie die Jinggs auf Bluttransfusion reagieren, doch wir mussten es riskieren. Sie wird wieder werden, Flame, doch es wird Zeit brauchen.“
Flame schloss die Augen.
„Wie fühlst du dich?“, wollte Christine wissen. „Schmerzen?“
„Ein wenig. – Nicht schlimm.“
„Wir mussten eine Niere entfernen“, erklärte Christine. „Sie war zu stark verletzt. Du wirst dich an eine Diät halten müssen. Kein Alkohol mehr.“
„Damit kann ich leben“, erwiderte Flame rau. „Alles was ich brauche ist meine Gefährtin. Wann kann ich sie sehen?“
„Vielleicht heute Nachmittag. Doch du musst versprechen, ein Musterpatient zu sein.“
„Ich bin alles was du willst Doc, solange mich das zu meiner Gefährtin bringt.“
Christine lächelte, und ich verspürte eine irrationale Eifersucht. Mann, ich würde wirklich keine Medaille als ‚Bester Freund des Jahres’ gewinnen.
„Gut, dann lass ich euch Jungs jetzt noch eine Weile allein. Ich hab jetzt Mittagspause“, sagte Christine und machte sich daran zu gehen.
Wie gern ich sie zurück gehalten hätte, doch mein bester Freund brauchte mich jetzt. Dennoch konnte ich den Blick nicht von der Tür wenden, durch die meine Gefährtin verschwunden war. Verdammt! Meinem inneren Biest gefiel dies ganz und gar nicht, wollte hinter seiner Gefährtin her jagen, doch ich zwang meine wilden Instinkte unter Kontrolle. Ich musste die Operation ‚Christine erobern’ für eine Weile verschieben.
„Seit wann?“, fragte Flame, und riss mich aus meinen Überlegungen.
Ich wandte mich Flame zu und starrte ihn irritiert an.
„WAS?“
„Seit wann weißt du, dass sie deine Gefährtin ist?“
Ich zuckte mit den Schultern.
„Kann ich nicht genau sagen. Ein paar Wochen vielleicht.“
„Weiß sie es?“
„Sie will es nicht wissen“, antwortete ich bitter. „Sagt, sie wäre zu alt für mich. Ich sagte ihr, dass Alter für mich keine Rolle spielt. Ich meine – so alt ist sie ja gar nicht. Gerade einmal vierzig geworden. Ich bin bald dreißig. Es sind nur zehn Jahre, die uns trennen.“ Ich ballte die Fäuste. „Ich bin kein grüner Junge. Ich werde ihr beweisen, dass ich Mann genug für sie bin. – Ich muss. Mein Biest wird langsam unruhig.“
„Das kenne ich nur zu gut“, erwiderte Flame mit einem Grinsen. „Wie müssen uns noch unterhalten, was das Ganze angeht. Ich weiß, wie du dein Biest bei der Paarung unter Kontrolle halten kannst.“
„Ich hab mich schon gewundert, wie du es geschafft hast. Ich meine – deine Kleine ist wie eine Puppe. Ich hätte Angst sie zu zerbrechen.“
Flame lächelte.
„Ja, ich hätte es auch nie für möglich gehalten.“
„Hattest du jemals Träume, die sich wie Erinnerungen anfühlten? Oder dass du jemand anderes warst?“
Ich schaute Flame perplex an und nickte.
„Ja, ein paar Mal. Ich dachte, dass es wirklich ungewöhnlich war, doch dann hab ich nicht weiter darüber nachgedacht. Hast du etwa auch solche Träume gehabt?“
Flame nickte.
„Ich denke, es sind vererbte Erinnerungen. In einer von diesen Erinnerungsträumen hab ich wichtige Informationen über die Paarung erhalten. Wie ich verhindern kann, dass ich die Kontrolle verliere oder zu wild bin.“
„Erzähl!“, forderte ich, neugierig geworden.
„Zuerst musst du dich schneiden, um Blut zu verlieren, damit ...“
„Um das Biest zu schwächen, ja, den Trick kenne ich schon“, erklärte ich. „Ist das schon das ganze Geheimnis? Bluten, um das Biest zu schwächen und dann bin ich keine Gefahr mehr für meine Gefährtin?“
„Nein, das ist nicht alles. Wenn du geschwächt bist kannst du dich deiner Gefährtin nähern, doch du kannst noch immer die Kontrolle verlieren, wenn die Lust dir dein Gehirn vernebelt. Du musst sie beißen und von ihrem Blut trinken. Das Blut deiner Gefährtin besänftigt dein Biest.“
„Oh!“, erwiderte ich ein wenig zweifelnd. „Ich bin nicht sicher ob Christine so begeistert darauf reagieren würde. Macht es Narrya nichts aus, wenn du sie beißt?“
„Nein, es gefällt ihr.“
„Nun, sie ist kein Mensch. Die Jinggs sind robuster als Menschen.“
„Ich denke, dass dies keine Rolle spielt. Der Biss ist für unsere Gefährtin nicht schmerzhaft, sondern lustvoll. Dennoch denke ich, dass du sie vorwarnen solltest, ehe du ...“
Ich lachte freudlos.
„Ja, klar. Ich bin sicher, dass sie vor Freude jubeln wird, wenn ich ihr sage, dass ich sie beißen und von ihrem Blut trinken will“, sagte ich sarkastisch.
„Narrya hatte keine Probleme damit“, erwiderte Flame.
„Ja, wie gesagt, sie ist eine Jinggs. Christine wird denken, ich wäre ein verdammter Vampir oder so was. Und zudem will sie mich nicht an sich ran lassen. Wie soll ich sie verführen und wenn sie endlich ein wenig nachgiebig wird, dann sag ich ‚Hey, Lovely, ich werd dich jetzt beißen und dein Blut trinken, damit ich nicht die Kontrolle über mein Biest verliere und dich aus Versehen umbringe’“ Ich schüttelte den Kopf. „Das wird ein garantierter Erfolg!“
„Du wirst das schon irgendwie hinbekommen. Besser als wenn du wirklich die Kontrolle über dein Biest verlierst und sie verletzt.“
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.