Anne Hope
Die Studentin hilflos im Krankenhaus
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Inhaltsverzeichnis
Titel Anne Hope Die Studentin hilflos im Krankenhaus Dieses eBook wurde erstellt bei
Anne Hope Anne Hope Die Studentin hilflos im Krankenhaus © 2016 Anne Hope All rights reserved Cover © sexxxyy - Fotolia.com
Prolog - Heißes Erwachen
Kapitel 1 - Die Untersuchungen beginnen
Kapitel 2 - Heiße Gedanken
Kapitel 3 - Verwirrungen
Kapitel 4 - Süße Träume
Kapitel 5 – Eine gemeine Fesselung
Kapitel 6 - Die Untersuchung
Inhalt
Impressum tolino
Die Studentin hilflos im Krankenhaus
© 2016 Anne Hope
All rights reserved
Cover © sexxxyy - Fotolia.com
Die Kopfschmerzen waren die Hölle.
Mir war, als würde mein Schädel zerspringen - als würde ein hinterlistiges, verfluchtes Männchen im meinem Kopf sitzen und unablässig mit einem Hammer gegen meine Schädelinnenwand klopfen. Oder mit einem Bohrer. Einem verdammten, spitzen Bohrer..
Die Schmerzen waren mittlerweile so schlimm, dass ich mich nicht mehr traute, meine Augen zu öffnen. Ich hatte Angst. Ich hatte Angst davor, dass mir schwindelig oder übel werden konnte, sollte ich versuchen, mich aufzusetzen.
Gehirnerschütterung, schoss es mir durch den Kopf. Ja, dachte ich. Das konnte durchaus sein. Ich habe bis jetzt nur einmal in meinem Leben eine Gehirnerschütterung gehabt. Als Kind. Damals habe ich mit Cousins im Kinderzimmer getobt und dabei meinen Kopf an der Bettkante angestoßen. Danach hatte ich höllische Kopfschmerzen und große Übelkeit gehabt. Langer Schlaf hatte damals nicht geholfen, sodass ich ins Krankenhaus musste.
Krankenhaus!
Ich wagte es endlich: Ich öffnete meine Augen. Grelles Licht blendete mich und ließ mich für kurze Zeit erblinden. Als sich meine Augen endlich an das Licht gewöhnt hatten, konnte ich die ersten Konturen meines Zimmers erkennen.
Doch, das war nicht mein Zimmer!
Meines war überwiegend in Schwarz gehalten, doch dieses hier ... das war weiß in weiß. Ein langer Vorhang trennte mein Bett aus Edelstahl von dem Rest des Raumes und hinter dem Plastikstoff konnte ich den Schatten eines Menschen erkennen, der irgendetwas auf einem Tisch suchte. Es konnte sich hierbei um einen breitschultrigen Mann handeln, der im Gang etwas schlurfte. Der Tisch wurde zur Seite geschoben (ein Rollwagen, dachte ich) und auch der Vorhang wurde zur Seite gezogen.
Vor mir stand ein Mann im weißen Kittel. Er hatte ein markantes Gesicht. Ich konnte ein paar Lachfaltenerkennen und ein paar sorgenvolle Furchen an der Stirn. Seine Augen waren eisblau und ebenso eisig war sein Blick. Es war daher kein Wunder, dass die Zornesfalten besonders hervor stachen.
Irgendwie schüchterte mich der Mann ein. Er sah jung aus, obwohl er es bestimmt nicht war. Wie alt war er wohl? Ende dreißig vielleicht.
Dann lösten sich die Zornesfalten und sein attraktives Gesicht wurde etwas glatter, als er zu lächeln anfing.
»Guten Tag, ich bin Doktor Mertens«, begrüßte er mich mit einer sicheren, tiefen Stimme und reichte mir die Hand zum Gruß. Ich erwiderte die Geste und bemerkte, dass sich meine Hand etwas verschlafen anfühlte.
»Guten Tag«, sagte ich mit müder Stimme. »Ich bin …«, ich stutzte und brach mitten im Satz ab. Habe ich wirklich meinen Namen vergessen?
Doktor Mertens lächelte. »Amnesie«, erklärte er. »Sie hatten einen Unfall.«
»Ein Unfall?«, wiederholte ich verwirrt. Ich konnte mich an keinen erinnern. Aber vermutlich rührten daher die Kopfschmerzen und meine Vergesslichkeit.
»Keine Angst«, sagte er schnell, »die Polizisten haben Ihren Ausweis gefunden. Sie heißen Anna Winter.«
»Anna Winter«, murmelte ich und dachte angestrengt nach. Gab es auch einen Herrn Winter? Ich wusste es nicht mehr und konnte auch nicht sagen, ob meine Eltern noch lebten, oder ob ich Geschwister hatte. Unscheinbar sah ich auf meine Hände. Es war kein Ring zu sehen.
»Ihre Familie wurde benachrichtigt«, sagte der Doktor, als habe er meine Gedanken gelesen. »Sie waren auch schon da, aber da haben Sie noch geschlafen. Einen Freund, oder Mann scheinen Sie nicht zu haben.«
Er sagte dies mit einem Blick, der mich schaudern ließ. Ich wusste nicht genau was, aber irgendetwas stimmte nicht.
»Wie ist der Unfall passiert?«, fragte ich und glaubte einen Schatten über sein Gesicht huschen zu sehen. Oder habe ich mir das nur eingebildet?
»Jemand hat Ihnen die Vorfahrt genommen und Ihr Wagen hat sich mehrmals überschlagen. Sie haben Glück gehabt.«
Er lächelte wieder. »Und vor allem ist es ein Wunder, dass Ihr Aussehen nichts abbekommen hat. Normalerweise tragen Unfallopfer Prellungen von sich. Vor allem dann, wenn ihr Kopf gegen den Airbag prallt. Aber Sie haben sich wacker geschlagen.«
Zum Beweis reichte er mir einen Handspiegel und ich sah hinein.
Ich erkannte mich wieder. Die langen, blonden Locken, das markante, aber nicht dicke Gesicht, die großen Augen, meinen zierlichen Mund. Ich wirkte nicht angeschlagen, nur etwas verschlafen. Doch warum hatte ich solche Kopfschmerzen?
Ich tastete meinen Kopf ab. Nichts. Keine Wunde, noch nicht einmal einen Verband.
Doktor Mertens nahm mir den Spiegel ab. Er sah wieder ernst aus.
Dann lächelte er wieder. »Sie sind sehr hübsch, wenn ich Ihnen das offen sagen darf.«
Ich spürte, wie ich rot wurde. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Durfte er das sagen? Immerhin war er ein Arzt und ich seine Patientin.
Er setzte sich zu mir auf die Bettkante und strich über die Decke, unter der meine Beine lagen. Obwohl die Decke recht dick war, konnte ich seine Berührungen deutlich spüren und lösten in mir einen kleinen Schauder aus. Keinen Schauder des Ekels, sondern der Erregung. Er sah mich mit einen verträumten Blick an, der mich erneut schaudern ließ. War das wirklich ein Arzt, dachte ich und zuckte zusammen, als er unter die Bettdecke griff, um meine nackten Füße zu streicheln.
»Ihr Kreislauf scheint sich zu stabilisieren,« sagte er, als habe er gerade eben eine Untersuchung durchgeführt. Was war nur los mit ihm?
Ich versuchte zu lächeln, doch ich wusste, er konnte es nicht ernst nehmen. Es sah bestimmt sehr zerknirscht aus.
»Machen Sie sich nichts draus«, sagte er und holte seine Hand wieder hervor. Ich war erleichtert und hoffte, er hat meine Erleichterung nicht bemerkt. »Irgendwann kommt Ihre Erinnerung wieder zurück, da bin ich mir sicher. Spätestens dann, wenn Sie Ihre Familie wieder sehen«, er zwinkerte mir zu.
»Kommen die bald?«, fragte ich, was ein wenig schroffer klang, als beabsichtigt.
Er zuckte nur die Schultern und verließ den Raum. Der Vorhang war offen und ich war genauso ratlos, wie noch vor einer halben Stunde.
Irgendetwas stimmte hier nicht und ich war entschlossen herauszufinden, was es war.
Kapitel 1 - Die Untersuchungen beginnen
Mein Kopf klärte sich nach ein paar Stunden und ich konnte endlich ein wenig schlafen. Doch ich ruhte schlecht. Immer wieder wachte ich auf, wurde von Geräuschen geweckt, die nicht da waren. Einmal musste ich sogar dringend ins Badezimmer. Ich habe die Toilette benutzen können, die in dem kleinen Verschlag lag, der direkt an mein Zimmer grenzte. Mehrmals versuchte ich, eine Krankenschwester auf den Fluren zu finden, in der Hoffnung, sie würde mir etwas gegen meine Schlaflosigkeit geben, doch habe ich keine Menschenseele gesehen. Alle Türen waren verschlossen und ich wusste nicht so recht, ob es gut war, die Zimmer dahinter zu betreten.
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