Gwain Beisemann
Drakoria
Der Silberne Rabe
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Inhaltsverzeichnis
Titel Gwain Beisemann Drakoria Der Silberne Rabe Dieses ebook wurde erstellt bei
Kapitel 1 – Alte Freunde
Kapitel 2 - Ein Nachtragender Gegner
Kapitel 3 - Die Pforten derDunkelheit
Kapitel 4 – Vor Gericht
Kapitel 5 – Die Kondor
Kapitel 6 – Das erste Privileg
Kapitel 7 – Ein heiliger Auftrag
Kapitel 8 – Stürmische Zeiten
Kapitel 9 - Unerwartete Begegnung
Kapitel 10 – Am Lagerfeuer
Kapitel 11 – Das Kommando
Kapitel 12 – Daria
Kapitel 13 – Seltsamer Fund
Kapitel 14 – Über den Gadga
Kapitel 15 – Der verlorene Sohn
Kapitel 16 – Ruf des Schicksals
Kapitel 17 – Lurnar
Kapitel 18 – Der Weg des Asteri
Kapitel 19 – Klingenführung
Kapitel 20 - Wo Klingen aufeinander prallen
Kapitel 21 - Die Macht des Raben
Kapitel 22 - Die Legenden sind Erwacht
Kapitel 23 – Das Grab des Rodr
Kapitel 24 - Wiedersehen und Aufbruch
Kapitel 25 - Im Geiste des Ungetüms
Kapitel 26 - Die Spitze des Speers
Kapitel 27 - Richtung Norden
Kapitel 28 – Die letzten Strahlen
Kapitel 29 – Sturm der Flammen
Die Sprache Alrejai
Impressum neobooks
Gwain Beisemann – Drakoria – Der Silberne Rabe
Vi drank ta reben Jâng, ar bi Ting mínas reb, fes bi Ëra da Juzth, lior reben lé Hurth!
Vi a il Ethan Koraki ar Ves, il reben Nok ar bi Mlé Nafähraak tes.
Don il Arknol, bi Ayog da Veg, i chötién Wirnd, vi drank ar a Nynng.
Kogaan til reben Arnnog zas Nok. Felles i afton lior tha Stryk, tha drok
End aak u Akvin al lándar ni, vi osuartha tias vesen gi.
Astéri det na i, ved Mutran, fes Drakon, tias as oru reba pa Juzth, reben Nok, veg urna fuon Akvin belja da!
Drakonok, Drakonok ditt Svortna ayog, ved Akvin ves Mutrân, mith arge veye, ark tharn baal gaan, vege Tarna, Drakonok, aye jog, dale Helkna!
Das Gedicht „ Sonna Arkasnia´g“
Der Wind pfiff leise durch die prallgefüllten Straßen von Athir, nur schwer konnte Ardik sein Rauschen unter dem tosenden Lärm der Hauptstadt des Kaiserreich Maladriens vernehmen. Und doch war dieses Rauschen laut, lauter als jedes andere Windes Rauschen, das er zuvor in dieser Stadt vernommen hatte. War es ein Sturm? Nein, dafür war der Himmel zu klar und wies kaum Wolken auf. Die Banner des Reiches, welche an den weißen Steinmauern der Häuser hingen schlugen nur leicht hin und her, wie ein Eichenblatt, das vom Wind getragen wurde. Ardik hielt mit schnellem Schritt auf ein kleines Gasthaus am Rande des Stadtviertels zu, während er sich seinen Weg durch die Menschenmassen bahnte. Den Langbogen über seiner Schulter, das Kurzschwert an seinem Gürtel, aber ohne sonderlich großen Erfolg bei der letzten Jagd im Garuma Wald, nur ein paar Hasen hatte er mit seinen flinken Bogenschießkünsten erlegen können, sonst nichts. Kein einziges Reh hatte sich ihm auf dem Weg gezeigt, nicht einmal ein Wildschwein, das war merkwürdig, sonst war der Garuma Wald immer voller Wild gewesen, und da der Frühling bald anbrach hatte Ardik auch erwartet dort Tiere in Hülle und Fülle anzutreffen. Er stand nun direkt vor dem modrig riechenden Gasthaus und blickte auf das hölzerne Schild, das an einem dicken Holzstab getragen über der Tür baumelte. „Zum goldenen Bierkrug“ stand darauf in silbernen Buchstaben geschrieben. Ardik hatte Glück, dass er dies lesen konnte, viele hatten nicht das Glück im Lesen und Schreiben unterrichtet zu werden. Mit einem leichten Stoß ließ sich die Tür öffnen, aus dem Innern drang schallendes Gelächter. Ardik riskierte einen Blick hinein. Drinnen war es verraucht und laut. An den vielen kleinen Tischen saßen fette, grölende Männer und genehmigten sich einen Bierkrug nach dem anderen. In einem kleinen Ofen in der Ecke des Raumes brannten ein paar kleine Holzscheite und reicherten die Luft mit einem verbrannten Aroma an. Ardik schloss knarrend die Holztür hinter sich, was die Luft noch stickiger machte. Er musste laut keuchen, als er sich in dem Laden nach Borot umsah, an keinem der Tische schien er zu sitzen, ein Lächeln entfuhr Ardiks Lippen, als er einen in einen braunen Lederwams eingehüllten Mann am letzten der Tische in der Ecke sitzen sah. Dessen Blick war so tief in seinen Bierkrug versunken, dass man sein Gesicht nicht erkennen konnte, aber Ardik wusste genau um wen es sich handelte. Langsam schlängelte er sich zwischen den vielen dicht aneinander stehenden, runden Holztische hindurch. Als Borot seinen Kopf erhob und ihn sah, sprang er freudig auf und rief mit lauter Stimme „Na, wie geht es dem wahrscheinlich besten Jäger Maladriens heute?“ Überrascht von diesem Ruf antwortete Ardik mit einem genauso glücklichen Ton in der Stimme „Besser als noch vor einem Monat und dir, haben die langen Wanderschaften nicht zu sehr an deinen Kräften gezehrt?“ „Du kennst mich doch, ich bin nicht so leicht zu erschüttern“ Erst jetzt bemerkte Ardik wie sie die anderen Gäste anguckten und einige begannen sich über das lautstarke Gespräch zu beschweren. Lautlos setzte er sich auf die andere Seite des Tisches, an dem Borot saß. Vorsichtig beugte er sich zu ihm herüber, schaute ob ihn niemand hören konnte und sagte „Und? Irgendetwas Besonderes auf dieser Reise, das was ich hier im Kernland höre sind meistens nur Gerüchte, wie steht es um die äußeren Teile des Reiches?“ Borot kippte den Rest seines Bieres die Kehle hinunter und antwortete „Es sieht nicht gut aus, in den Provinzen Arkasnien und Ramm brechen regelmäßig Aufstände aus, die kaiserlichen Truppen haben es schwer die Ruhe dort zu bewahren, die meisten Aufstände wurden niedergeschlagen, aber es gibt dort immer noch Rebellen, die sich in den Wäldern und Bergen verstecken und von dort aus angreifen. Aber das ist nicht alles was ich dort gesehen habe, wirklich merkwürdige Dinge geschehen in diesen Provinzen, seltsame Lichter, Schreie, oft verschwinden des Nachts einfach Bewohner aus den Dörfern und Städten, die äußeren Teile sind nicht mehr so ungefährlich wie noch vor zwei Jahren“ Ardik schaute ihn verblüfft an „Hat man denn schon die Ursache dieser Probleme ausfindig machen können?“ „Eben nicht, das ist ja das Problem, Spione aus den anderen beiden Reichen können wir ausschließen, die haben viel zu viel Angst vor dem Kaiserreich, als das sie so etwas versuchen würden, die Rebellen können es auch nicht sein, es gibt sonst keine anderen Möglichkeiten“ Nachdenklich lehnte sich Borot in seinen Stuhle zurück „Aber ich will dich jetzt auch nicht mit so etwas belasten, Arkasnien und Ramm sind weit weg“ Noch bevor er diesen Satz vollenden konnte, erschallte ein Ruf durch die gesamte Schenke, die Stimme klang wütend und leicht angetrunken „He, das hier ist kein Laberhaus, trink was oder hau ab“ Ardik wusste sofort, dass er gemeint war und drehte sich in Richtung der Stimme um, es war der Wirt, ein speckiger Mann ohne auch nur ein Haar auf dem Kopf, der gerade dabei war einen Krug mit einem dreckigen Lappen abzuwischen.
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