„Perfekt!“
„Und nun?“
„Jetzt vor und zurück. Genau! Das ist es! Du bist nie (!) wieder auf eine Frau angewiesen.“
„Blödsinn, es ist einfach nicht das gleiche wie eine Muschi! Das ist doch Bullshit.“
„Mann, du musst ein bisschen üben. Das wird schon! Das wird schon! Vertrau mir.“
Ich machte, dass ich da raus kam. Ich ging zurück ins Wohnzimmer, schnappte mir mein Bier und trank einen ordentlichen Schluck.
Dann klingelte es. Chris ging zum Fenster, schaute kurz raus und ging dann zur Tür.
Ich stand da und wartete, wie eine Reisende, die auf einen verspäteten Zug wartet. Ich hing meinen Gedanken nach: In meiner Jungend, war ich oft sehr einsam. Es war mir verboten, mit meinen wenigen Freundinnen am Wochenende auf Partys zu gehen. Wenn die Möglichkeit einer Bekanntschaft mit einem jungen Mann sich anbot, wussten meine Eltern diese Beziehung zu zerstören, indem Sie mir heftige moralische Vorwürfe machten, denen ich nicht kritisch begegnen konnte. Damals hatte ich das Gefühl, die Sklavin meiner hitzköpfigen Eltern zu sein, deren Ansichten in familiären, und gesellschaftlichen Belangen ich ungefragt übernehmen musste.
Während einige Klassenkameradinnen schon mit der Pille anfingen, war ich noch ungeküsst. Meine Freundinnen schilderten freizügig von ihren Sexerfahrungen mit Jungs. Das hinterließ bei mir Wirkung: Ich wollte auch mitreden ... Jedoch erwies sich meine Suche nach einem festen Freund als ausgesprochen schwierig. Ich fand mich damals nicht sonderlich attraktiv. Ich war sehr dünn, hatte eine Jungenfrisur, trug keine coolen Klamotten, schminkte mich nicht und hatte auch nicht das stärkste Selbstbewusstsein. Damals wäre ich nie im Leben auf die Idee gekommen, einen Jungen anzusprechen.
Mit 16 dachte ich, wenn man noch Jungfrau ist, ist man eine „Looserin“. Das hatten mir die Jungs aus meinem Freundeskreis eingeredet. Ständig musste ich mir irgendwelche blöden Sprüche anhören: „Du bist noch Jungfrau, weil dich keiner will!“ „Du findest wohl dein Loch nicht!“ „Lass dir mal Haare an der Muschi wachsen, dann kriegst du auch einen Schwanz rein!“ Damals verstand ich nicht, dass das ziemlich dämliche Sprüche waren. Aber ich habe mich davon unter Druck setzen lassen: Ich wollte mein erstes Mal endlich hinter mich bringen. Zu dem Zeitpunkt war es mir egal, ob es mit einem Mann sein soll, den ich lieben würde, oder nicht. Ich war zwiegespalten. Auf der einen Seite wollte ich endlich erfahren, wie sich Sex anfühlt. Auf der anderen Seite wollte meine Mutter nicht, dass ich einen festen Freund habe. Ein Dilemma.
Mit 17 machte ich mir keine großen Gedanken mehr darüber, wann und wie ich mein erstes Mal erleben würde. Es musste nicht romantisch sein und auch nicht an einem besonderen Ort stattfinden. Ich wollte auch nicht auf den richtigen Mann warten. Was ich wollte war klar: endlich entjungfert werden.
Das ist jetzt ein Jahr her. Mittlerweile bin ich 18 und noch immer Jungfrau. Vermutlich werde ich einsam und alleine sterben, ungebumst.
Dann kam er herein.
Sein blasses, sympathisch wirkendes Gesicht drückte Kummer aus. Er wirkte alt. Dabei hatte er das fünfundzwanzigste Lebensjahr noch nicht erreicht. Er hatte keinen Abschluss, keine Arbeit und war mit sich und der Welt unzufrieden. Gab sich aber gelassen, so als würde ihm das nicht viel ausmachen. In seinem Mundwinkel steckte eine Selbstgedrehte. Er trug Lederboots, Lederjacke, weißes T-Shirt und eine abgewetzte aber saubere Bluejeans.
Er kam auf mich zu, lächelte bezaubernd und schnipste seine Kippe weg. Sie flog wirbelnd aus dem Fenster.
„Hi! Ich bin Tony.“
Chris gab ihm ein Glas. Tony zögerte, dann trank er einen Schluck. Verzog das Gesicht. Er rief:„FUSEL!“
Ich bekam ein mädchenhaftes Kichern hin und sogar ein Augenzwinkern, das offensichtlich Tonys Interesse an mir weckte.
Das war der Anfang... In den nächsten Stunden feierten Tony und ich ausgelassen: tanzten, lachten und tranken Fusel. Später saßen wir zusammen im Garten. Wir begannen ein ausführliches Gespräch und unterhielten uns über Gott und die Welt. Irgendwann beugte er sich aus heiterem Himmel zu mir rüber und küsste mich. Nicht nur mit den Lippen, sondern er schob mir direkt seine Zunge in den Hals.
Als er merkte, dass ich nicht protestierte, nahm er meine Hand, ging mit mir ins Haus und führte mich in ein Zimmer. Es war ein kleiner Raum, karg möbliert und hatte eine sehr weibliche Note. Auf dem ausgeklappten Schrankbett wimmelte es von Kuscheltieren. Ich hatte den Eindruck, sie wirkten überrascht und glotzten mich verständnislos an: Eichhörnchen, Hunde, Löwen, Affen, Elefanten, Nilpferde, kleine Kätzchen, große Kätzchen – überwiegend Kätzchen. Ein angenehmer Duft lag in der Luft. Alles war picobello aufgeräumt, makellos sauber und wirkte warm und behaglich.
Tony ging aufs Ganze und wollte vermutlich meine Grenzen testen. Er knipste die Nachttischlampe an und schloss von innen die Zimmertür ab. Wir legten uns auf das ausgeklappte Schrankbett. Wir kuschelten, küssten und streichelten einander. Dann, zog er mich langsam aus...
Tony betatschte mich unsanft. Von einem zärtlichen Vorspiel hatte er wohl noch nie etwas gehört ... Ohne Umschweife griff er ruppig an meine Scham. Er übte unbeholfen mit seinem Daumen Druck aus, so dass dieser zwischen meinen Schamlippen verschwand und meine Spalte schnell auseinander dehnte. Meine Vagina war nur leicht feucht und er schob seinen Daumen tief in mein jungfräuliches Löchlein. Ich musste aufschreien. Aber ich ließ ihn gewähren.
Heute hat es für mich den Anschein, dass mein Geschrei ihn zusätzlich aufgegeilt hat. „Nicht so laut“, raunte er, mit einem hämischen Grinsen, „oder willst du, dass man uns entdeckt?“
Ohne Rücksicht auf meine Schmerzenslaute, öffnete er seine Hose und zog mit einem Griff seine Jeans und Boxershorts herunter.
„Heilige Maria Mutter Gottes“, entkam es mir - ich dachte ich sehe nicht richtig. Plötzlich springt mir dieser „Babyarm“ von Penis entgegen. Es müssen gute 25 Zentimeter gewesen sein, die jetzt vor meinem Gesicht stramm abstanden. Ich dachte mir nur: Scheiße, will mich das Schicksal verarschen? Ich bin 18 und ungebumst. Soll ich etwa auf immer und ewig ungebumst bleiben? Ich meine: So ein Ding, so ein Mordsding, das passt doch nie und nimmer in mein kleines Löchlein. Wie soll das gehen? Das geht doch gar nicht ...
Ich sah mich schon unbefriedigt aus dem Zimmer rennen. Doch dann hielt ich kurz inne, legte meinen Kopf zur Seite und sah mir seinen Viertelmeter forschend an. Meine ganze Wahrnehmung konzentrierte sich nur noch auf diese fleischigen 25 Zentimeter.
„Alles in Ordnung?“ fragte er mich mit einem lausbubenhaften Lächeln, das nicht ohne Charm war.
Ich musste lachen. „Ich glaub`, ich geh` jetzt besser“, erwiderte ich, obwohl ich genau wusste, dass mich sein Riesenschwanz faszinierte.
Ohne Tony dabei in die Augen zu sehen, murmelte ich: „Vielleicht sollte ich doch bleiben.“
Er richtete seinen Blick auf mich und vermutete: „Du bist noch Jungfrau!“
Ich drehte ihm wieder den Kopf zu, sah ihn an und nickte.
Ein paar Sekunden lang hielten unsere Blicke sich gegenseitig fest. Doch diese Sekunden kamen mir vor, wie eine Ewigkeit. Aus Verlegenheit schob ich mir eine Haarsträhne aus der Stirn, eine Geste, die er mit seinem Blick verfolgte – was meine Unsicherheit noch steigerte.
Schon seit einiger Zeit packte mich in regelmäßigen Abständen immer wieder eine starke Sehnsucht nach Zärtlichkeit, Wärme und Liebe, sodass ich selbst vor der Heftigkeit dieser Gefühle erschrak. Und bis an diesem Tag, hatte ich in meinem ganzen Leben, noch keinen Mann kennengelernt, der mir diese Sehnsucht stillen konnte.
Und dann musste ich mich an die Jungs in meiner Klicke und ihre Hänseleien erinnern: „Du blöde Jungfrau, du kriegst nie einen ab“, „Stell dich nicht so an und lass dich endlich mal entjungfern.“ In dem Moment empfand ich eine tiefe, selten gefühlte Traurigkeit.
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