Kevin-René Schilling - Nischenseiten für Einsteiger

Zu Beginn wirst Du das Problem haben, dass Du absolut keine Ahnung hast, wo Du mit Deinem Projekt anfangen sollst. Die auf Youtube zu sehenden Online-Marketer wecken den Anschein als würde die Realisierung in der Praxis sehr einfach sein. Dem ist aber nicht so. Vor allem nicht, wenn Du als Quereinsteiger in diese Materie eintauchst.

Aus lauter Verzweiflung über die fehlenden Fortschritte, spielst Du mit dem Gedanken, Dir die Teilnahme für einen teuren Online-Videokurs für mehrere hundert Euro zu diesem Thema zu kaufen. Meine These mag jetzt vielleicht etwas provokant klingen, aber 95 % dieser angebotenen Kurse sind schlichtweg Bauernfängerei und zielen nur darauf ab, Einsteigern in diesem Bereich das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Oft locken die Online-Marketer mit entsprechenden Abbildungen in Form von Screenshots, die darüber Aufschluss geben sollen, wie viele Einnahmen sie schon mit ihrer Nischenseite generiert haben. Was Dir diese Online-Marketer natürlich nicht verraten, ist, dass sie diese Einnahmen über mehrere Nischenseiten mit der gleichen ID generieren und natürlich in der Vergangenheit auch schon mit einer Hand voll Nischenseiten gescheitert sind.

Zumeist hat es auch bei Ihnen mehrere Jahre gedauert, bis Sie von dem entsprechenden Geschäftsmodell leben konnten. Aus diesem Grund rate ich eigentlich jedem Neuling in diesem Bereich, sich die entsprechenden Informationen kostenlos oder zu einem lediglich geringen Preis im Internet zu besorgen. Die jeweiligen Kenntnisse kann man sich ohne teure Kurse aneignen. Darüber hinaus schätze ich den Lerneffekt durch „Learning-by-doing“ als wesentlich höher ein.

Einige Online-Marketer vergleiche ich gerne mit dem netten Herrn bei der Bank, der andere Menschen bzw. seine Kunden dazu bewegt, bestimmte Investitionen in hochspekulative Papiere zu tätigen. Alles natürlich zum Wohl des Kunden. Würde der nette Herr bei der Bank so viel Ahnung davon haben, wie man sein Geld gewinnbringend anlegt, würde er wahrscheinlich nicht mehr in der Bank arbeiten, sondern seine Zeit als Millionär auf einer sonnigen Insel unter Palmen verbringen.

Gleiches gilt meiner Meinung nach für ein Gros der Online-Marketer, wobei ich natürlich explizit darauf hinweisen möchte, dass es auch hier Ausnahmen gibt. Persönlich beobachte ich aber Folgendes: Auf Youtube tummeln sich viele sogenannte Online-Marketer, die unter ihrem Video auf ihren Kurs auf der Webseite verweisen, der für mehrere hundert, teilweise sogar mehrere tausend Euro erhältlich ist.

Der Großteil derer, die solche Kurse anbieten, nimmt mit ihren Nischenseiten gerade einmal einen niedrigen zwei- bis dreistelligen Betrag pro Monat ein. Die Haupteinnahmequelle dieser selbsternannten Online-Marketer – gemeint sind ausschließlich die schwarzen Schafe – besteht in preislich überzogenen Online-Videokursen, die für Einsteiger gänzlich ungeeignet sind.

Ferner bringen sie zumeist noch ein Buch heraus, welches durch Copy & Paste erstellt wurde. Häufig erweckt es den Anschein als hätte der Autor sein Buch noch nicht einmal selbst durchgelesen. Hierfür Geld zu verlangen, ist schlichtweg inakzeptabel. Diese Personen haben aber erkannt, dass die Nachfrage nach scheinbar wenig zeitintensiven Lösungen enorm angestiegen ist.

Bis zu einem gewissen Punkt kann ich natürlich auch die Misere der Nachfragenden nachvollziehen. Ihnen wird der Traum vom schnellen Geld vorgegaukelt und sie hoffen dadurch schnell zu Reichtum zu gelangen. Genauso wie ihre Vorbilder auf Youtube, die scheinbar auf eine Goldquelle gestoßen sind, die nahezu jeden Monat Geld ausspuckt. Bei Geld setzt der Verstand ja bekanntlich aus, so dass es den Hoffnungsvollen überhaupt nicht übel zu nehmen ist.

Ein weiterer Grund, warum Online-Marketer einen Youtube-Kanal haben, ist der, dass sie bereits in der Beschreibung Affiliate-Links einbauen. Ich finde, dass es grundsätzlich kein Problem ist, sofern sie das ihren Zuhörern gegenüber auch offen kommunizieren bzw. einen Mehrwert für diese Menschen schaffen. Was ich allerdings etwas befremdlich empfinde, ist, wenn diese Online-Marketer den Anschein erwecken als würden sie die Affiliate-Links aus reiner Nächstenliebe platzieren. Dies ist zumeist nicht so.

Deshalb möchte ich Einsteiger warnen, auf Infoprodukte zurückzugreifen, die preislich nicht mehr zu rechtfertigen bzw. vertretbar sind. Daher warne ich vor der teuren Informationsbeschaffung. Mit ein wenig Aufwand kann sich jeder Rookie die Informationen kostenlos oder wenigstens für einen ein- bis zweistelligen Europreis im Internet beschaffen.

Die Ehrlichkeit von Online-Marketern erkennt ihr meinem Erachten nach daran, dass diese auch ihre Nischenseiten auf Youtube vorstellen, die vielleicht keine oder nur sehr geringe Einnahmen abwerfen. Die stetig anzutreffende „Vom-Tellerwäscher-zum-Millionär-Mentalität“, die von einigen Marketern im Internet nach außen getragen wird, entspricht schlichtweg nur sehr selten den tatsächlichen Gegebenheiten.

Die Erstellung einer Nischenseite erfordert viel Anstrengung. Dies gilt vor allem dann, wenn einem die Thematik noch gänzlich fremd erscheint. Es handelt sich um einen nicht zu unterschätzenden Prozess, wobei die Realisierung des Projekts in sukzessiver Weise erfolgt. Jeder, der versucht, etwas anderes zu vermitteln, der verschweigt die Tatsache, dass dahinter eine gehörige Portion Durchhaltevermögen und Ehrgeiz steckt.

Aus diesem Grund, empfehle ich jedem Einsteiger, von hinterfragungswürdigen Wissensvermittlungsangeboten abzusehen. Sich die Thematik selbst beibringen und aus den Fehlern im Bereich der Nischenseitenerstellung lernen – das ist meiner Meinung nach die richtige Vorgehensweise, wenn es darum geht, in den Affiliate-Marketing-Bereich einzusteigen.

Das zentrale Problem liegt darin, dass viele Anfänger nicht wissen, wann bzw. wie sie anfangen sollen. Es ist mit Sicherheit sehr lobenswert, sich detailliert über gewisse Prozesse sowie Umsetzungsmöglichkeiten zu informieren. Ratsam ist es allerdings nicht, einen Kurs nach dem anderen zu kaufen und nicht zu handeln, also mit dem jeweiligen Projekt zu beginnen.

Auch der Perfektionismus steht einem oft im Weg. Eine zu hohe Erwartungshaltung an die eigenen digitalen Produkte kann zu einer völligen Lähmung führen. Ständig redet man sich ein, dass alles bis ins Detail geplant werden muss. Dies ist jedoch nur bedingt zu empfehlen. Ein grober Fahrplan ist gut, mehr aber auch nicht.

Grundsätzlich ist es einfach so, dass die Welt ebenfalls nicht perfekt ist. Man sollte einfach den Mut haben, ein Produkt auf dem Markt zu bringen, welches vielleicht auch nur zu 90 % fertiggestellt ist. Dies gilt zwar nicht für eBooks, aber für Nischenseiten. Ihr werdet euch von dem Gedanken verabschieden müssen, dass ihr innerhalb von 24 Stunden eine komplett fertige Nischenseite sozusagen aus dem Boden stampfen werdet.

Handeln lautet die Devise. Ich persönlich hatte am Anfang totale Hemmungen, mit der Umsetzung meiner Projekte zu beginnen. Ich war immer der Auffassung, dass diese nicht so gut wie die von anderen Online-Marketern sind bzw. deren Ausbaufähigkeit noch deutlich vorhanden ist. Diese Denkweise, so kann ich euch versichern, ist absolut als problematisch anzusehen. Vergleicht euch nicht mit anderen Anbietern von Infoprodukten. Es wird einfach immer Online-Marketer geben, die besser sind als man selbst.

Deshalb empfehle ich Dir, einfach mit dem Handeln zu beginnen. Schreibe Dir alle Deine Ideen auf. Entweder verwendest Du einen kleinen Notizblock oder einfach die Notizfunktion im Smartphone. Du wirst zwar nicht jeden Punkt realisieren, aber einige Aufgaben werden mit Sicherheit von Dir abgearbeitet. Durch das Aufschreiben Deiner Ideen wirst Du nach einiger Zeit merken, dass sich Deine Kreativität verselbstständigt. Du wirst förmlich vor neuen Ideen sprudeln.