Thimo Beil - Hausmannskost statt Hummer am Reisrand

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Hausmannskost statt Hummer am Reisrand: краткое содержание, описание и аннотация

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Ich war in meinem Beruf viel unterwegs. Ich erinnere mich dadurch an zahlreiche Orte, die ich besucht habe, und an die Geschichten, die ich dort mit unterschiedlichsten Menschen erlebt habe. Im letzten Jahr gedieh dann, leider unfreiwillig, die Idee zu diesem Buch: ich wurde arbeitslos. Plötzlich waren meine Frau und ich mit einer Situation konfrontiert, die doch eigentlich immer nur anderen passierte. Jetzt hieß die große Show auf einmal nicht mehr «Wünsch Dir was», sondern: «So isset.»
Ich möchte mit dem Leser zwei Dinge teilen, denn meine plötzliche Arbeitslosigkeit hat mich einen gedanklichen Summenstrich ziehen lassen. Diese Zwischenbilanz, die Erfahrung, die ich reichlich mit meinen Mitmenschen gemacht habe, verarbeite ich im Kapitel «Typen gibt's». In dieser Zeit ist aber auch guter Rat teuer, denn billigen bekommt man zahlreich. Die Axiome der Arbeitslosigkeit sollen helfen, auf diese Situationen vorbereitet zu sein, indem ich meine eigenen Erfahrungen und die von Menschen, mit denen ich über das Thema gesprochen habe, schildere.
Wer sollte das Buch lesen? Nun, ich denke, es gibt verschiedene Zielgruppen, deshalb habe ich auch kein klar umrissenes Beuteschema. Ich hoffe, ich kann mit meinen Axiomen Menschen, die in der gleichen Situation sind wie ich, ein wenig meine Erfahrung näherbringen und somit den täglichen Umgang mit ihrer Arbeitslosigkeit erleichtern. Vielleicht interessiert sich der ein oder andere, der aktuell nicht in dieser Situation steckt, aber auch für das Gefühlskarussell, für das man eine Jahreskarte gelöst hat. Außerdem hoffe ich, mit meiner bewusst gewählten lockeren Schreibweise den Umgang mit dem Stoff zu erleichtern. Das hat auch den Vorteil, dass das Lesen Spaß macht, denn bierernste Themen gibt es genug auf der Welt. Ob als Bettlektüre, auf dem Klo oder im Flugzeug: Viel Vergnügen!

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Uns aber hat es zur deutschen Nordsee gezogen. Wir sind, glaube ich, hintereinander sieben Jahre an die gleiche Stelle gefahren. Ein Kaff mit Namen Nordholz, mit einem Campingplatz in einem dazugehörigen noch kleineren Kaff genannt Spieka-Neufeld. Der Campingplatz lag vor dem Deich, er war also gewissermaßen ungeschützt den Launen der Nordsee ausgeliefert. Für uns Kinder war es ein Traum. Man traf sich jedes Jahr wieder, es kamen immer wieder neue Camper dazu. Ich hatte mich recht schnell in ein blondes Mädchen namens Birgit verknallt, ich meine, ich war nicht mal fünf und sie war ein paar Jahre älter, aber wir hatten eine gewisse Sympathie füreinander. Dabei kenne ich nicht mal ihren Nachnamen. Für mich war sie immer die Birgit aus Höxter. Sie war jedes Jahr dort, die Familie hatte einen Dauerstellplatz. Für uns Kinder war dieser Platz das Paradies. Als Platzwart, Kassierer, Putzkolonne fungierte ein älterer Herr mit seiner Frau, die beiden hießen Schade. Im Grunde war der Platz einfach nur eine Wiese. Man stand mit seinem Wohnwagen direkt an der Fahrrinne, durch welche die Krabbenkutter hereinfuhren und den Fang 300 m weiter landeinwärts von Bord luden. Ein herrliches Spektakel. Man bekam als Kind von den Fischern eine Handvoll Krabben für 50 Pfennig. Und wir Kinder hatten schnell raus, wie wir an dieses Geld herankommen konnten, ohne unsere Eltern anzupumpen. Es war ein ständiges Kommen und Gehen auf dem Platz und hilfreiche Hände – auch wenn es Kinderhände waren – wurden immer gebraucht. So kurz wir noch waren, hatten wir aber durchaus schon Erfahrung im Aufbauen von Zelten, dem Aufbocken von Wohnwagen auf die Stützen, damit sie nicht wackeln. Wir holten auch Frischwasser und was sonst noch so anfiel und wir erledigen konnten. Dabei fiel immer die eine oder andere Mark ab. Frisch zu Geld gekommen warteten wir auf die Kutter versuchten möglichst noch vor diesen am Anlageplatz zu sein. Die Schiffe waren durchnummeriert, sie trugen die Namen Spieka 1, Spieka 2 und so weiter. Jeder von uns hatte sein Lieblingsschiff. Meins war blau, den Namen – bzw. die Nummer – weiß ich leider nicht mehr. Aber es war ein großer Spaß, wir durften in die Krabbenkisten greifen und uns eine Handvoll rausholen. Die Krabben waren bereits gekocht, das wurde auf dem Schiff erledigt, aber ungepult, wie man dort sagt. Also haben wir uns die Viecher gegriffen und in unsere Öljacken gesteckt. Damit sind wir dann zum Platz zurückgetrottet und haben erst mal weitergespielt und irgendwann die Krabben gepult und verdrückt. Der Effekt war natürlich, dass die Jacken unendlich nach Fisch stanken – das ging nie wieder raus und hat nicht gerade für große Erheiterung im heimischen Wohnwagen geführt. Ich kann Ihnen versichern, da war der Imperator (auch genannt Mama) schwer am Sicken. Häufig kamen wir auch von oben bis unten mit Schlamm verdreckt wieder. Warum? Weil wir uns entweder bei Ebbe in irgendeinem Priel gesuhlt oder mal wieder in der leeren Fahrrinne nach Krebsen gesucht hatten. In einigen Jahren gab es regelrechte Quallenplagen und die Biester konnten eine stattliche Größe annehmen. Während das beim Schwimmen in der Fahrrinne recht lästig war und die Quallen noch in der besseren Position waren, rächten wir uns bei Ebbe fürchterlich. Chinaböller! Einer pro Qualle – wie gesagt, die waren groß – und es flogen im wahrsten Sinne des Wortes die Fetzen. Danach war immer eine ausgiebige Dusche angesagt. Aber so gerne ich das heute über mich ergehen lasse, so sehr habe ich damals das Wasser aus einer Leitung von oben gehasst. Ich habe geschrien wie am Spieß und der ganze Campingplatz wusste sofort: da wird Thimo wieder gequält. Dazu kam noch, dass die Toiletten und Duschen in einem Container untergebracht waren. Ich erinnere mich noch an eine rotgraue Außenfarbe, der Innenraum war giftgrün, eine Farbe, die ich später noch mal im Aachener Klinikum wiedersah. Manchmal kam das Wasser aber nicht nur von oben, sondern auch in Form einer Sturmflut oder Springflut von unten, indem die Nordsee sich auf dem Land breit machte, auf dem die Wohnwagen und Zelte standen. Zur Erinnerung: wir waren vor dem Deich, da war also nichts zwischen uns und der See. Im Grunde war das eine Riesengeschichte für Erwachsene und Kinder. Es war ja niemand wirklich in Lebensgefahr, aber man wollte natürlich vermeiden, dass das Wasser den Wohnwagen und/oder das Zelt umschließt. So wurde bei entsprechender Warnung Nachtwache gehalten. Das Ganze kam einmal pro Urlaub vor. Die Erwachsenen nutzten das nasskalte Wetter, das so eine Sturmflut mit sich brachte, als Vorwand, sich von innen zu wärmen. Ich habe mir als Kind nicht merken können, welche Art Wärmemittel eingesetzt wurden. Wenn es dann allerdings so weit war, dass das Salzwasser an die Wagen klopfte, mussten diese natürlich entsprechend weggeschoben werden, denn der gesamte Platz war recht schnell überflutet. Es war also einiges zu tun. Jetzt muss man sich die Szene wie folgt vorstellen: betrunkene Erwachsene schieben singend Wohnwagen durch die Gegend und johlende Kinder ringsherum feuerten sie dabei an. Es ist nie etwas Ernstes passiert, aber eigentlich grenzt es an ein Wunder, dass nicht einer der Wagen plötzlich in der Fahrrinne gelandet ist statt auf dem Trockenen. Die beste Szene allerdings hatten wir in einem Jahr, in dem das Wasser ungefähr einen halben Meter hoch stand. Alle Wohnwagen waren bereits weggeräumt, plötzlich entdeckte noch jemand ein Zelt in den Fluten, das fest im Boden verankert war. Wir näherten uns also alle diesem Zelt und bemerkten, dass noch jemand im Zelt war. Alle riefen quer durcheinander „Nicht den Reißverschluss öffnen, wir ziehen Euch weg, nicht aufmachen.“ Das hielt den Berliner Besitzer des Zeltes nicht davon ab, doch den Reißverschluss zu öffnen und nachzusehen, was denn da draußen vor sich geht. Ich glaube die Töpfe, Luftmatratzen, Schuhe, T-Shirts wurden nie wieder gesehen. Alle nahmen es mit Humor und als Anlass, sich noch mal aufzuwärmen. Auch der Berliner.

Im Grunde hatte ich eine ziemlich erstklassige Jugend. Natürlich sieht man das als Jugendlicher zunächst anders, aber im Rückblick kann ich sagen, dass wir eine ziemlich intakte Familie waren und sind. Wir wohnten in einem Dorf mit rund 20.000 Einwohnern, waren als Familie vertreten im örtlichen Karnevalsverein, mein Vater war als einer der zur damaligen Zeit wenigen Versicherungsvertreter und dank seiner dort verbrachten Jugend und Vereinstätigkeit bekannt wie ein bunter Hund. Ich habe meine Karriere in der örtlichen Grundschule gestartet. Was will ich sagen, ich hatte kein Interesse an Bildung, fand es aber irgendwie ganz witzig, dort andere Kinder zu treffen, und fühlte mich auch wohl. Eine Szene ist mir ganz besonders in Erinnerung geblieben. Es gab einen Jungen namens Conrad-Peter, meine erste Begegnung mit der Eigenschafft „arrogant“. Ich hatte irgendwann eine kleine Karnevalspistole dabei, so eine richtig coole, keine drei Zentimeter groß, aber mit zwei Läufen wie eine Piratenpistole. Die machte ordentlich Krach. Damit wollte ich mich an Mister Arroganz rächen und knallte ihm ins Ohr. Leider stand eine der Lehrerinnen – Doppelname, Pottfrisur – in der Nähe. Sie nahm mir die Pistole ab und übergab sie dem Rektor, der auch gleichzeitig mein Klassenlehrer war. Vor dem hatte ich Respekt. Der Mann war für damalige Kinderdimensionen ein Riese, rund zwei Meter groß und irgendwie respekteinflößend. Er schloss die Pistole in seine Schreibtischschublade, nicht ohne mich vor der ganzen Klasse noch zu ermahnen. Arschloch, beide, der schmierige Conrad-Peter und der Lehrer. Aber irgendwann rief mich der Rektor zu sich und meinte, ich könnte die Pistole wiederhaben, wenn ich meinen Vater dazu animieren könnte, das anstehende Schulsportfest zu moderieren. Ich sagte ihm nur: „Das ist Erpressung, darauf lasse ich mich nicht ein“, und ließ ihn ziemlich verdutzt mit der Pistole in der Hand stehen und ging. Nur zur Erinnerung, ich war in der dritten Klasse. Er wiederum fand meine Standhaftigkeit so klasse, dass er zu meinem Vater fuhr und ihm alles erzählte, wirklich nicht, um mich anzuschwärzen, sondern um ihn selbst um die Moderation des Sportfestes zu bitten. Das hat er dann auch gemacht.

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