Diana-Maria Brose
Model für 1½ Tage
Titel: POSITIONSWECHSEL
Untertitel: Eine Eventmanagerin will's wissen
Autor: Diana-Maria Brose
Cover: Hr. Ardeias
published by: epubli GmbH, Berlin, www.epubli.de
Copyright: © 2012 Diana-Maria Brose
ISBN 978-3-8442-3216-5
Ivento Projekt- & Eventmanagment, Inhaberin: Diana-Maria Brose
www.ivento-web.de
www.facebook.com/iventomanagement
Alle Rechte vorbehalten
Dieses Buch darf - auch auszugsweise - nicht ohne die schriftliche Zustimmung des Autors kopiert werden.
Weitergabe an Dritte wird mit härtesten Mitteln strafrechtlich verfolgt.
INTRO
I. Eine Eventmanagerin will's wissen
Model für 1½ Tage
Gesucht wurden zwei Models für einen Imagefilm für ein Hotel. Diese sollten zwei Freundinnen spielen, die sich ein Wellnesswochenende gönnen.
Warum ich das machen wollte? Warum nicht?
Könnte sicher großen Spaß machen. Zudem würde ich ein noch besseres Gefühl dafür bekomme, wie es ist mit Drehbuch zu arbeiten und vor der Kamera zu stehen. Da ich ja sonst schließlich eher im Hintergrund bin und dafür Sorge, dass dort alles läuft.
Was soll ich noch dazu sagen, es gab ein kurzes Frage/Antwort Spiel per E-Mail, danach noch das ein oder andere Telefongespräch und TADA, die wollten mich für den Job.
Nach dem wir endlich einen Termin für den Dreh gefunden hatten - schließlich mussten einige Leute unter einen Hut gebracht werden - wurde dieser erst einmal vom Dezember in den Januar verschoben. Wie das nun mal so ist.
TEIL 1
Vorbereitungen für den großen Auftritt
II. Die Kosmetikfalle 7
III. Ich kann Zug- /Busfahren nicht ausstehen
IV. Eine Zugfahrt die ist lustig
V. Ein bisschen Leistungsdruck kann nicht schaden.
Nun war der Tag zum Greifen nah und da ich eine Perfektionistin bin, und natürlich gut aussehen wollte für den Dreh, wollte ich meiner Haut noch etwas Gutes gönnen.
2 Tage vor dem Dreh war ich also noch mal eben bei meiner Kosmetikerin und hab mir eine schöne Gesichtsmaske genehmigt. Leider habe ich diese Behandlung so gar nicht vertragen und mein Gesicht sah auch überhaupt gar nicht rosig wie ein Babypopo aus. Im Gegenteil meine Oberlippe war rechts und links so angeschwollen, dass ich wie ein Hamster aussah. Das konnte jetzt doch wirklich nicht wahr sein.
Auch einen Tag später in der Nacht vor meiner Abreise war keine wirkliche Besserung in Sicht. Ich hatte meine Kosmetikerin bisher schon 3mal angerufen um zu fragen, was ich denn nur machen könnte. Doch außer die zwei Stellen in Ruhe zu lassen und mit einer Salbe mehrmals täglich einzureiben, war da nichts zu machen. Und das ausgerechnet kurz vor dem Dreh, das konnte ich nun überhaupt nicht gebrauchen.
Es blieb mir nun nichts mehr anderes übrig als abzuwarten. Also bin ich um 3 Uhr ins Bett gegangen -schlafen konnte ich eh nicht (da sich unter anderem mein Tagesablauf seit zwei Wochen, von morgens zwischen 3 und 4 Uhr zu Bett gehen und mittags gegen 12 Uhr aufstehen, verschoben hatte) - um 8 Uhr widerwillig aufgestanden und gefühlt gar nicht geschlafen, oder sagen wir mal so, als der Wecker klingelte war ich gerade eben erst eingeschlafen. Komisch oder?
Als ich am nächsten Morgen aufstand und in den Spiegel sah - in der Hoffnung das meine Hamsterbacken quasi über Nacht weggeschmolzen waren - konnte ich zumindest feststellen das sie ein wenig weniger hamstermäßig aussahen, aber immer noch schön rot. Ist ja eine völlig unauffällige Farbe.
Nun konnte ich die beiden Stellen nicht großartig abdecken, denn ich musste sie ja alle paar Stunden einreiben. Wenn das nicht echt klasse war für den ersten Eindruck heute Abend... :o)
Trotz allem, mich noch ausgehtauglich zurechtgemacht, die restlichen Sachen eingepackt, wobei mir dann in dem Moment gerade immer einfällt was ich nicht doch noch alles einpacken könnte.
Habe mit dem kleinsten Koffer angefangen und mit dem größten aufgehört. Mal ganz davon abgesehen, dass ich nur zwei Tage vor Ort sein würde, wobei es nur 1½ Drehtage sein würden und ich Gepäck mit mir führte, dass für mindestens zwei Wochen reichen würde. (Musste ja eine größere Auswahl an Klamotten dabei haben, was kamerafreundliches und passend zum anderen Modell.)
III. Ich kann Zug-/ Busfahren nicht ausstehen.
Also schwer bewaffnet mit nem riesigen Koffer, wo 4 paar Schuhe und auch mein Notebook noch Platz gefunden hatten, machte ich mich auf die Reise. Nun saß ich im ICE nach Berlin und hatte noch 7 Stunden Fahrt vor mir. Der erste Teil von Krefeld nach Duisburg war geschafft und danach folgten die nächsten 4 Stunden im ICE, dann nur noch 3mal umsteigen und schon war ich da.
Sollte dann am Busbahnhof von einem extra für mich bestellten Wagen abgeholt werden. Ja, ja wichtig, wichtig.
Draußen war es -1 Grad und hier drinnen bestimmt 30 Grad, es war total warm und ich musste mich erst einmal aus drei Schichten Jacke befreien und da dies nun ein Ersatzzug war, wie sollte es sonst auch sein, verfiehl meine Platzreservierung.
Also pflanzte ich mich einfach irgendwo hin, wo ein entsprechender Platz mit Tisch frei war, so dass ich mir die Zeit mit Schreiben vertreiben konnte. Außerdem hatte ich in dem eigentlichen Zug mir einen solchen ja auch reserviert. Die nette Dame vom Zugpersonal, ein richtiges Mannsweib in Uniform, mit sexy kurzem Haarschnitt, ein wenig zu viel von allem, im entsprechenden Outfit, golden Ringen an beiden Ringfingern sowie einem ihrer kleinen Finger und dem dazu passenden Armband, hatte nichts dagegen. Hatte es dann auch nett auf meinem Ticket vermerkt und so konnte ich die nächsten 4 Stunden hier sitzen bleiben.
Mein Koffer, welcher so schwer ist, dass ich ihn auch nach dreimaligem Anlauf nicht auf die entsprechenden Vorrichtungen hieven konnte, thronte nun eben neben mir.
Ich muss ehrlich sagen, ich kann Zug- oder Busfahren einfach nicht ausstehen. Die Abhängigkeit von irgendwelchen äußeren Umständen, das Stehen an wirklich zumindest zur Zeit kalten und zugigen Bahnsteigen und zu Warten und Hoffen, dass erstens der Zug pünktlich kommt, damit man nicht länger warten muss als nötig und zweitens dass man den nächsten Zug auch noch rechtzeitig erwischt. Nein das ist wirklich nichts für mich.
Ja, ich weiß, wenn man Auto fährt kann man auch im Stau stehen, davon abgesehen, dass es in diesem Fall von der Zeit her keinen großen Unterschied gemacht hätte, ob ich mit dem Auto oder dem Zug gefahren wäre. Trotzdem sitze ich lieber im Auto, mach mir meinen Popowärmer an, höre laut meine Lieblingsmusik oder baue mit meiner Lern CD meine Spanischkenntnisse aus.
Und wenn ich dann echt im Stau stehen sollte, hab ich immer irgendwas dabei, was ich noch erledigen muss. Ob es ein Buch oder ein Artikel ist, den ich noch lesen möchte oder ich einfach nur meine Notizen als Vorbereitung für das kommende Gespräch durchgehe.
Ich hab auch schon Präsentationen währenddessen geschrieben. O.K., bei Stopp and Go eher eine schwierige Angelegenheit, aber auch da sehr erstaunlich was nicht alles machbar ist...
Und das ist mir alles lieber, als mir am Bahnhof die Beine in den Bauch zu stehen, zu frieren, in überfüllten Bussen zu sitzen, wo entweder dir jemand freundlich und nachträglich, entschuldigender Weise in den Nacken hustet oder rumschnupft oder irgendwelche Gerüche wie Alkohol oder andere körperlicher Natur entgegen strömen. Auch die Toiletten oder alles woran man sich festhalten könnte...
Читать дальше