Inhaltsverzeichnis
Das Dschungelbuch
Moglis Brüder
Jagdgesang des Sioni-Rudels
Kaas Jagdtanz
Wanderlied des Affenvolkes
»Tiger – Tiger!«
Moglis Siegeslied
Die weiße Robbe
Lukannon
Rikki-Tikki-Tavi
Darsies Siegesgesang
Toomai, der Liebling der Elefanten
Schiwa und die Heuschrecke
Das neue Dschungelbuch
Wie Angst kam
Das Gesetz der Dschungel
Das Wunder des Purun Baghat
Ein Sang des Kabir
Die Dschungel los!
Moglis Gesang wider die Menschen
Die Leichenbestatter
Lied der Welle
Des Königs Ankus
Gesang des kleinen Jägers
Quiquern
Angutivun Tina
Rothund
Tschils Gesang
Der Frühlingslauf
Der Abgesang
Im Rukh
Aus Indiens Glut
Über die Grenze.
Die Botschaft vom Jenseits.
Das Thor der hundert Sorgen.
In Soddhus Hause
Die Geschichte von Muhamad Din.
Lispeth.
Dunkles Indien – Phantastische Erzählungen
Vorwort
Am Ende der Fahrt
Naboth
Moti Guj, der Meuterer
»Ohne priesterlichen Segen«
I
II
III
Durchs Feuer
»Köpfe«
I
II
III
IV
V
Serang Pambés Harren und Hoffen
Finanzwirtschaft der Götter
Das Stigma des Tieres
Imrays Rückkehr
Die gespenstische Rikscha
Morrowbie Jukes' Ritt zu den Toten
Klein-Tobrah
Der Mann, der König sein wollte
»Der Pfad zum Lachenden Brunnen«
Die Stadt der furchtbaren Nächte
Der Ausgelöschte
Georgie Porgie
Die Juden in Shushan
Erloschenes Licht
Erstes Kapitel.
Zweites Kapitel.
Drittes Kapitel.
Viertes Kapitel.
Fünftes Kapitel.
Sechstes Kapitel.
Siebentes Kapitel.
Achtes Kapitel.
Neuntes Kapitel.
Zehntes Kapitel.
Elftes Kapitel.
Zwölftes Kapitel.
Dreizehntes Kapitel.
Vierzehntes Kapitel.
Fünfzehntes Kapitel.
Kim
Kapitel 1.
Kapitel 2
Kapitel 3.
Kapitel 4.
Kapitel 5.
Kapitel 6.
Kapitel 7.
Kapitel 8
Kapitel 9.
Kapitel 10.
Kapitel 11.
Kapitel 12.
Kapitel 13.
Kapitel 14.
Kapitel 15.
Lange Latte und Genossen
I. Im Versteck.
II. Aladdins Wunderlampe
III. Ein übelriechendes Intermezzo
IV. Die Impressionisten.
V. Die Reformatoren
VI. Eine besondere Arbeitsstunde.
VII. Die Flagge des Vaterlandes.
VIII. Das letzte Semester
IX. Die Sklaven der Lampe.
Naulahka, das Staatsglück
Erster Band
Erstes Kapitel.
Zweites Kapitel.
Drittes Kapitel.
Viertes Kapitel.
Fünftes Kapitel.
Sechstes Kapitel.
Siebentes Kapitel.
Achtes Kapitel.
Neuntes Kapitel.
Zehntes Kapitel.
Elftes Kapitel.
Zwölftes Kapitel.
Zweiter Band.
Dreizehntes Kapitel.
Vierzehntes Kapitel.
Fünfzehntes Kapitel
Sechzehntes Kapitel.
Siebzehntes Kapitel.
Achtzehntes Kapitel.
Neunzehntes Kapitel.
Zwanzigstes Kapitel.
Einundzwanzigstes Kapitel.
Nur so Geschichten
Der Ursprung der Gürteltiere
Die Katze, die frei umherstreifte
Wie das Rhinozeros zu seiner Haut kam
Wie der Leopard zu seinen Flecken kam
Die Krabbe, die mit dem Meer spielte
Wie der Wal zu seinem Rachen kam
Das Lied des alten Kängurumannes
Wie das Kamel zu seinem Höcker kam
Der Elefantenjunge
Der Schmetterling, der aufstampfte
Wie das Alphabet erfunden wurde
Wie der erste Brief geschrieben wurde
Schlichte Geschichten aus den indischen Bergen
Lispeth
Drei Walzer – – und eine Extratour
Vergeudet
Miss Youghals »Sais«
Im Joch
Zwielicht
Pluffles' Befreiung
Amors Pfeile
Die drei Musketiere
Der Wendepunkt
Uhren
Der Andere
Folgen
Die Bekehrung Aurelian Mc. Goggins
Die Einnahme von Lungtungpen
Der Bazillentöter
Entführt
Die Verhaftung des Leutnants Golightly
Im Hause Suddhoos
Seine Ehefrau
Der Rekordbrecher
Jenseits
Irrungen
Ein Bankbetrug
Toddy's Antrag
Die Tochter des Regiments
In der Blüte seiner Jugend
Schweine
Die Flucht der Weißen Husaren
Die Bronckhorst'sche Scheidung
Venus Annodomini
Der Bisara von Pooree
Meines Freundes Freund
Das Tor der hundert Leiden
Der Wahnsinn des Gemeinen Ortheris
Die Geschichte von Muhammad Din
Auf Grund einer Ähnlichkeit
Wressley vom Auswärtigen Amt
Eine mündliche Botschaft
Ad acta zu legen
Soldatengeschichten
Krischna Mulvaney.
Der Deus ex machina
Die Geschichte des Gemeinen Learoyd.
Das trunkene Heimatskommando.
Der solide Muldoon.
Auf der Hauptwache.
In Angelegenheiten eines Gemeinen.
Fußnoten
Das Dschungelbuch
Moglis Brüder
Nun bringt der Weih die dunkle Nacht,
Und »Mang«, die Fledermaus, erwacht.
Der Stall birgt alles Herdentier,
Denn bis zum Morgen herrschen wir!
Die Stunde stolzer Kraft hebt an
Für Prankenhieb und scharfen Zahn.
Jagdheil! und kühn gehetzt, gerafft:
Das Dschungelrecht ist jetzt in Kraft.
Nachtgesang in der Dschungel
Gegen sieben Uhr an einem recht schwülen Sommerabend in den Sionibergen erwachte Vater Wolf, gähnte, reckte sich und streckte die Läufe, einen nach dem anderen, um das Schlafgefühl in den Pfoten loszuwerden. Neben ihm lag Mutter Wolf, die lange graue Nase quer über den vier winselnden und quarrenden Jungen, und von draußen her schien der Mond in die Höhle, in der sie alle hausten.
»A-ruff«, knurrte Vater Wolf, »schon wieder Zeit, auf Jagd zu gehen.« Gerade wollte er den Hang hinabsetzen, als am Eingang der Höhle ein kleiner Schatten mit buschiger Rute erschien und winselte: »Glück sei mit dir, Häuptling der Wölfe! Und viel Glück deinen edlen Kindern, weiße, scharfe Zähne sollen ihnen wachsen. Mögen sie nie die Hungernden und Darbenden vergessen in dieser Welt!«
Der Schakal war es – Tabaqui, der Schüssellecker. Die Wölfe in Indien verachten ihn, weil er Unheil stiftend umherschweift und böse Geschichten erzählt. Ja, er verschlingt sogar alte Lumpen und Lederstücke von den Abfallhaufen der Dörfer. Aber sie fürchten ihn auch, denn Tabaqui wird leicht von Tollwut befallen, viel leichter als irgendein anderes Tier in der Dschungel. Dann vergißt er, daß er je Angst gehabt hat, rennt blindwütend durch die Wälder und beißt und würgt alles, was ihm in den Weg kommt. Dann flüchtet selbst der Tiger vor dem kleinen Tabaqui und verbirgt sich im Dickicht; denn von der Tollwut befallen zu werden, ist die größte Schande für die Tiere der Wildnis. Wir Menschen nennen es Hydrophobie, aber die Bewohner der Dschungel sagen einfach Dewanii – Wahnsinn – und flüchten davon.
»Tritt ein und schau«, sagte Vater Wolf. »Fraß findest du hier nicht.«
»Für einen Wolf wohl kaum«, antwortete Tabaqui. »Aber für ein so niedriges Geschöpf wie ich ist ein trockener Knochen ein Festschmaus. Wer sind wir denn, wir Gidurlog, wir armes Schakalvolk, daß wir wählerisch sein könnten?« Er trat nach dem Hintergrund der Höhle und fand dort den Knochen eines gerissenen Bocks mit noch etwas Fleisch daran; bald saß er und knackte vergnügt an dem Knochen.
»Tiefen Dank für das prächtige Mahl«, sagte er, sich die Lippen leckend. »Ah, wie schön sind die edlen Kinder! Wie groß und klar sind ihre Augen. Und so jung sind sie noch, die lieben Kleinen! Freilich – freilich, es ist ja allbekannt, daß Kinder von Königen schon Männer sind von Geburt an.«
Nun wußte Tabaqui ebensogut wie jeder andere, daß man nichts Unschicklicheres tun kann, als Kinder ins Gesicht hinein zu loben – denn das ist von schlimmer Vorbedeutung. Und es freute ihn, als Vater und Mutter Wolf betreten schwiegen.
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